bei meinem letzten Trix-Einkauf in der Bucht, legte die Verkäuferin noch einen "Schrottwagen" dazu, den ich allerdings erst Wochen später bemerkte, bei der Suche nach einem leeren Karton. Zum Glück fallen bei mir die Versandkartons nicht gleich dem Altpapier zum Opfer, sonst wäre der Wagen wohl mit weg gewesen. Er lag da noch ganz unten im Karton, versteckt unter einem Berg Zeitungspapier.
Eigentlich war der Wagen ja nichts Besonderes, es handelte sich um den 20/63, das vielleicht etwas Außergewöhnliche dabei, hergestellt wohl noch kurz nach Ausbruch des Krieges, also Bauzeit lt. Mikado 1939/40. Trix vermischte da wohl schon wegen Materialknappheit, „Altes“ mit „Neuem“, so wie in diesem Fall einen Boden von 1939 und den entsprechenden Kupplungen und Achsen dran, mit den lithographierten Seitenwänden, wie sie eigentlich nur bis Anfang 1937 Verwendung fanden. Also den farbenfrohen korallenroten Wänden mit gelben Bretterfugen! Die Laschen der Seitenwände waren nie geöffnet und somit garantiert original mit dem Boden zusammen. Woher Trix noch mal die alte „Lithographie“ aus dem Hut zauberte ist mir ein Rätsel, denn eigentlich wurden ja schon mindestens 2 Jahre lang die braunen Seitenwände mit schwarzen Bretterfugen verbaut. Eine Erklärung wäre eventuell, sie haben bis dahin als Ausschuss deklarierte lithographierte Bleche in ihrer Not doch noch mal durchsortiert und verwendet. Das würde dann auch die unterschiedlich breiten Fugen und Farbtönung der rechten und linken Hälfte erklären?
Der Zustand vor Beginn der Reparatur: das Dach fehlte, 3 Achslagerblenden total verbogen, eine Kupplung fehlte weil auch die dazu gehörige Kupplungsaufnahme defekt war. Der Rest,.... brauchbar! Alle Teile für einen Wiederaufbau befanden sich in meiner Restekiste. Das Dach habe ich einem 4-achs. Gepäckwagen entnommen und entsprechend gekürzt. Somit ersparte ich mir sogar eine Komplett-Lackierung. Und so sieht der 20/63 jetzt aus, stimmig zusammengewürfelt für die Zeit um ca. 1940 und,... wie ich finde, zum Wegwerfen eigentlich zu schade, oder?
Gruß, Horst
P.S. ... und immer schön bis nach ganz unten in den Karton schauen
ein schönes Stück. Mir gefallen die frühen farbenfrohen Litho-Varianten besser als die späteren dunkleren Varianten. Und Du hast dann gleich die betriebssichere 39er-Kupplung dabei.
Es gab 1939 noch ein weiteres Kuriosum: den 20/63 mit dunklem Litho und BLEI-Puffern. Auch dies war wohl eine Art von Resteverwertung.