hier ein Wagen, den wir bisher nur kurz mal erwähnt hatten, und der meist ein Problemkind ist, weil man ihn auf Grund seines häufig anzutreffenden starken Verzuges auch als "Bananenwagen" titulieren könnte: der 1404.
neulich erstanden für 5 Euros. Es handelt sich um die dritte Variante mit Zuglaufschild "Köln". Leider haben sich, wie deutlich zu sehen, der Unterkasten und das Dach gegenläufig verzogen, so dass die Stirnseiten an drei Ecken aufgeplatzt sind. Das Übermaß des Daches beträgt mehr als einen Millimeter, die Durchbiegung der Seitenwände hat auch zu einer seitlichen Ausbeulung geführt. Wie üblich sind auch die Cellonscheiben verbeult und verzogen und teilweise abgefallen, und es fehlt ein Bühnengeländer. So sieht das arme Teil wirklich erbärmlich aus.
Das Bühnengeländer habe ich aus Messing neu ausgesägt.
Anschließend noch etwas Biegearbeit mit der Flachzange, und die Ausprägung für das Übergangsblech mit dem Hämmerchen ausgetrieben:
So sieht es provisorisch montiert jetzt aus, vor dem endgültigen Feinschliff und Lacküberzug.
Dann wurde an einer Dachinnenseite der Steg entfernt (ausgefeilt).
Die Fenster neu hergestellt und eingeklebt. Nach dem versuchsweisen Einpassen des Daches und Kleben der Ecken (innen 2x2x15mm Verstärkungswinkel aus Polystyrol eingeklebt) habe ich das Dach und den Unterkasten mit Zweikomponentenkleber längs verklebt und über Nacht in der Zwangslage aushärten lassen (in beiden Richtungen leicht vorgespannt). Am nächsten Tag leicht nervös aus der Einspannung gelöst :
So sieht er jetzt aus. Hoffentlich hält der Kleber es auf die Dauer aus gegen die Eigenspannung des Kunststoffgehäuses!!! Nebenbei: es fehlen auch noch zwei Trittstufen, die ich noch aus der Restekiste ersetzen muss.
Hier im Vergleich mein anderes Exemplar aus der ersten Charge des 1404, der ähnliche Problemzonen aufweist, aber hier geht es gerade noch so.
Und ich Idiot hab vor ca.15 Jahren 3 astreine Exemplare in neuwertigem Zustand für´n Appel und ´n Ei verkauft, weil sie nicht in mein Konzept paßten (damals!).
nachdem ich mir im obigen Beitrag nicht sicher war, ob der Kleber die andauernden Spannungen auch auf längere Zeit aushält, hier ein Zwischenbericht nach fast zwei Jahren:
Wie man sieht, sieht man (fast) nichts: der Kleber hält noch.
Anlass zu der Nachschau war aber der Neuzugang eines besser erhaltenen Exemplars des "Bananenwagens", diesmal aus der letzten Serie (1964), auch mit Zuglaufschild "Köln", aber mit brünierten Laufrädern, schmalen Klassenziffern und ohne "stilisierte Buchstaben" auf dem Raucher/Nichtraucherschild (man vergleiche mit obigem Bild).
Außerdem hat er auch das am Rand dunkelgrau eingefärbte Dach. Es sind fast keine Fehlstellen am Wagenkasten und auf dem empfindlichen Dach zu sehen, ein Glücksfall. Dennoch klafft ein kleiner Spalt (0,5mm) in der Mitte zwischen Dachkante und Wagenkasten. Also doch Bananenwagen.
Von unten etwas Flugrost an den Trittbrettern; die Laufräder sehen noch recht "ungerollt" aus (wenn auch nicht gerade staubfrei). Der Stempel lautet 4/4 .
Hier nochmal das Dach von oben, und dann war auch noch ein Pappschächtelchen dabei, welches ich diesmal ausnahmsweise nicht wegwerfen werde.
Viele Grüße Dennis
P.S.: auch das ist mir erst jetzt aufgefallen: weiter oben im Beitrag #1, letztes Bild: mein dritter 1404 mit Zuglaufschild "Hamburg", aber 2.Klasse ?? Laut Mikado müsste der 3.Klasse-Beschriftungen tragen. Gab es auch diese Version, und wann?
Hallo, Ihr nehmt Euch wirklich auch den richtigen Lemonen an, Respekt. Herrlich auch mit einem "nach 2 Jahren" TUV, genial Dennis. Ich gesteh das ich die Dinger oft gnadenlos als Kupplungs und Pufferspender gesehen habe. Einen B 4/3 Hamburg 3te Klasse hab ich noch gefunden. Alupuffer und diese Federkupplungen, kaum Banane aber das sehr "dunkelgraue" Dach an einer Ecke angebrochen und einem Spannungsriss wie Dennis oben. Das Dunkelgrau wiegesagt, wirklich dunkel, auf jedenfall dunkler als oben im Mikado abgebildet. Gab es da auch Variationen? Gruss Fred
Entschuldigung für den Fluch, aber schaut bei den Donnerbüchsen 1404 noch irgendjemand durch? Ich habe endlich mal alle meine nebeneinander gestellt, weil ich mich von doppelten trennen wollte, aber irgendwie bekomme ich das Durcheinander nicht sortiert:
1. Von "Ränder des Dachs teilweise dunkelgrau eingefärbt" habe ich zwei Versionen hier: einmal dunkelgrauer Kunststoff, hellgrau übergespritzt, dann Ränder dunkelgrau gespritzt (2. und 3. Reihe von unten, links, beide "2. Klasse Hamburg"). Die andere Version trägt den dunkelgrauen Sprühschleier direkt auf hellgrauem Kunststoff. Kann es sein, dass die Sprühfarbe der letzteren Version wasserlöslich ist? Ich wollte bei einem "2. Klasse Köln" das arg ramponierte Dach säubern und habe die Reste der Farbe gleich mit abgewaschen (2. Reihe von unten, rechts). Ich will keinen weiteren Waggon (oberste Reihe) opfern, um meine Theorie zu testen...
2. Ich habe einen "2. Klasse Köln" mit dunkelgrau durchgefärbtem Dach (3. Reihe von unten, rechts). Der kann doch eigentlich nur durch Dächertausch zustandegekommen sein, oder?
3. Worin unterscheidet sich die "geändert(e) Schrift" von "Hamburg" von der ursprünglichen? Ich erkenne nur, dass das "g" unterschiedlich aussieht, einmal wie Schreibmaschine und einmal wie Druck. Aber von beiden Schriften habe ich je einen "3. Klasse Hamburg" (oben) und einen "2. Klasse Hamburg" (unten) ?!?
4. Apropos "2. Klasse Hamburg", bin ich blind oder steht der so nicht im gezeigten Alkado? Oder ist der Beschreibungstext bei Variante 5 missverständlich oder falsch?
5. Hat schon mal jemand den mit Zuglaufschild "München" gesehen?
6. Ab wann ungefähr könnte der 1404 in einem Fensterkarton aufgetaucht sein, und zu welcher Zeit gab es ihn mit diesem Einleger, der um den Waggon "herumgewickelt" wird?
Verwirrte Grüße Harald
Bearbeitung 15:22 -- Bilder der Aufschrift "Hamburg" sowie des Einlegers ergänzt -- Bei den Aufschriften kommt meine Kompaktknipse an ihre Grenzen .
Hallo Harald, das Problem dürfte sein, dass man sich nie sicher sein kann, ob die Vorbesitzer nicht etwas umgebaut haben. Ich hatte auch schon Donnerbüchsen mit fein säuberlich "gereinigtem" Dach, sprich die werksseitige Alterung wurde abgeputzt.
Zu deiner 6. Frage möchte ich mal eine Vermutung äußern: Die Pappeinleger zur Fixierung des Waggons in der Fensterschachtel waren schon immer dabei. Diese Einleger sind aber leider nicht selten nicht mehr vorhanden, so dass der arme Waggon haltlos in der Schachtel herumrutscht. Dennoch werden diese gerne "mit OVP" angeboten, was so allerdings dann nicht ganz korrekt ist.
Ich bin inzwischen dazu übergegangen aus einem ähnlichen Karton mir diese Einleger selbst anzufertigen. Das klappt mit der entsprechenden Vorlage ganz gut.
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 der 1404 Wagen bietet in seiner Vielfalt Stoff für eine Doktorarbeit...
Doktortitel habe ich schon, deswegen sammele ich jetzt ja auch Modellbahnen .
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 1) Ja, die Sprühfarbe lässt sich leicht entfernen.
Na, dann habe ich jetzt einen gehimmelt - Macht nichts, ich brauchte eh' ein paar Ersatzteile.
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 2) Dach wurde getauscht.
Gut, habe dann mal Dächer rangiert.
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 4) Alkado ist irrelevant.
Schade, hatte mich gerade dazu durchgerungen, einen zu bestellen. Was empfiehlst Du? Der Mikado wird schon lange nicht mehr gepflegt und enthält ja offenbar auch Lücken. Fleischmann-H0.nl ist zwar praktisch, aber bei den Abbildungen sehr lückenhaft.
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 5) Ja, habe drei Stück hier, gab es aber nur 1953.
Dann kann ich ja entspannt weiterjagen ...
Zitat von frankenmafia im Beitrag #8 6)Der gezeigte Einleger ist typisch für alle Wagen aus 1957, bei den Startwagen wurde diese Form aber auch noch länger verwendet.
Danke für die genaue Einordnung, von den Startwagen habe ich tatsächlich einige in dieser Packung.
Vorsicht bei der Antwort, die könnte zu unerwünschten Nebenwirkungen per PN führen - Harald, ich habe Ohrensausen - Harald, erkläre mir mal das Ding mit dem Quantensprung - Harald, wie war das nochmal mit dem Planetengetriebe - Harald, warum musste Kant dauernd Kritiken schreiben - ?
Es gibt halt momentan nicht DEN Katalog für Fleischmann, Alkado scheint trotz vieler Schwächen und diverser Fehler, die immer noch nicht behoben sind, der berühmte Einäugige unter den Blinden zu sein.
Seine 1404 sind halt auch nicht vollständig und teilweise falsch. Kataloggläubigkeit könnte dem Geldbeutel schaden.
leider sind die Fleischmann-Kataloge bei den Details keine Hilfe da die Abbildungen unverändert über die Jahre beibehalten wurden.
Friedrich Peltzer (Wiking Modellbau) hat das mal sehr treffend formuliert, dass der Hersteller sich auf die Modellarbeit konzentrierte und nicht das spätere Sammlerinteresse voraussehen konnte ...
6. Ab wann ungefähr könnte der 1404 in einem Fensterkarton aufgetaucht sein, und zu welcher Zeit gab es ihn mit diesem Einleger, der um den Waggon "herumgewickelt" wird?
Harald
Hallo zusammen,
bei der Betrachtung des "umgewickelten" Einlegers kommen mir die neumodischen Falt-Viereck-Klarsichtverpackungen von Fleischmann für Lokomotiven in den Sinn....
knapp dem Herzinfarkt entkommen - dringend kleine Abwechslung gesucht und gefunden.
Ein kleiner Überblick über den 1404 Wagen - Auslieferung 1952 :
1. Serie : Wagen innen ohne zusätzliche Gewichte (Gewicht 80g) 3 - 3 Klasse, Laufschild imitiert Untergestell dreiteilig Dach innen meliert, Farbe hellgrau (deutlich unterschiedlich zu den folgenden Jahren!)
2. Serie : Wagen jetzt innen mit angebrachten Gewichten (Gewicht 100g) 2 - 3 Klasse, Laufschild imitiert Untergestell dreiteilig Dach innen meliert, Farbe hellgrau (deutlich unterschiedlich zu den folgenden Jahren!)