Hallo zusammen, ich habe einen ziemlich abgewrackten Motorwagen erstanden und frage mich, wie ich den wieder einigermaßen hinbekomme. So sieht er aus und man ahnt noch nichts:
Wenn man hineinschaut, fängt der Kummer erstmal sorichtig an: Wo sind die Zahnräder geblieben? War das mal eine Wechselbeleuchtung? Und wie war die mal verdrahtet und hat eine Achse tatsächlich einen Haftreifen, so ganz ohne Kontaktschleifer? Also, folgende Fragen: Kontaktaufnahme wirlich nur über eine Achse und die andere mit Haftreifen? Werde sie auf jeden Fall gegen eine ohne Haftreifen tauschen wollen und wieder für Antrieb auf zwei Achsen sorgen. Also, hat jemand die Ersatzteilnummern für die fehlenden Zahnräder und den haftreifenlosen Radsatz und, wenn es ihn überhaupt mal gab, den fehlenden Kontaktschleifer? Achja, das Gehäuse wird vorn von den Lichtleitern gehalten, aber wie funktioniert das an der anderen Seite? Bin sehr dankbar für hilfreiche Antworten. Mit Grüßen aus Münster, Hanns.
es gab den Schienenbus nur als "Garnitur" mit festgekuppeltem Steuerwagen. Dabei war der Steuerwagen mit Kontaktfedern für die Stromaufnahme ausgestattet (an beiden Achsen), so dass die eine Kontaktfeder am Motorwagen durchaus genügte. Die Stromaufnahme des Pärchens war sehr sicher. 2 Haftreifen gab es an der vorderen Achse des Motorwagens. Außerdem verfügte die Garnitur 1372/2 seit der ersten Version 1962 schon über automatischen Lichtwechsel (vorne 3xweiß, hinten 2xrot) am Motorwagen vorne und am Steuerwagen hinten. Die Schaltung des Lichtwechsels erfolgt über die zwischengeschaltete Diode. Zwischen den Wagen waren zwar kurze Lichtleiter eingesetzt, die aber nie beleuchtet wurden.
Die Befestigung ist in der Tat abenteuerlich: an den Enden beider Wagen durch Verschieben der drei Lichtleiter, die auch gerne abbrechen, zwischen den Wagen nur durch "Unterhaken" der festen Lichtleiterstummel unter einen Winkel, der am Motorwagen und am Steuerwagen gleichermaßen angegossen war.
Die Zahnräder sind auf beiden Antriebsseiten gleich und Standardware, deren Nummer sich leicht herausfinden lässt, z.B. HIER bei FLeischmann-ho.NL Da ich noch einen etwas heruntergekommenen 1372 besitze, mach ich sowie ich Zeit hab ein Foto von der Verdrahtung.
da der Unverbastelte von Manuel anscheinend noch in der Instandsetzung ist und das Gehäuse nicht aufgeht, zeige ich in der Zwischenzeit mal meinen, der eigentlich was die Verkabelung angeht auch fast*) unverbastelt ist und seit 1962 im Familienbesitz weilt. Leider blieb das Gehäuse und auch das Fahrgestell in der jugendlichen Sturm-und-Drang-Zeit nicht von Farbe verschont, und der obere Lichtleiter ist bei einem der vielen Feuerlöscheinsätze (Motor brennt gerne!) in der Hektik abgebrochen.
Motorwagen VT98, Seitenansicht von rechts. Luftbehälter, Bremsmagnet und Blattfedern im GFN-Original schwarz; wurden farblich geändert.
VT98-Garnitur (1372/2) Bj. 1962, Draufsicht, oben Motorwagen, unten Steuerwagen. *) ich glaube das gelbe kurze Kabel ist nicht original, und die Diode wird normalerweise von einer Klammer gehalten.
Aus den Bilder sollte die Verkabelung ziemlich eindeutig hervorgehen. Solltest Du noch Fragen haben, kann ich gerne noch eine Aufzählung der Verbindungen in Worten nachreichen. Leider sehe ich für Deinen einzelnen Motorwagen wenig Chancen, ihn ordentlich zum Laufen zu kriegen, weil die Stromversorgung wirklich hauptsächlich über den Steuerwagen erfolgt. Vorne müsste man - wie Du schon vorgeschlagen hast - die Haftreifenachse gegen eine solche ohne Haftreifen austauschen und mit neuen Schleifkontakten ausstatten, die es meines Wissens so nicht als Ersatzteil gibt und schwierig zu montieren sein dürften. Da der Wagen jedoch keine Dreipunktlagerung aufweist, ist die Stromaufnahme dennoch wegen des langen starren Achststands wahrscheinlich ziemlich unsicher, schlimmer noch als bei den kurzen Zweiachsern wie "Anna" oder MV9. Ich würde mir stattdessen für wenig Geld (20-30 €) eine komplette Garnitur beschaffen, häufig z.B. unter "4400" in der Bucht, und den einzelnen Wagen als Dritten einstellen, evtl. ohne Antrieb. Oder Deinen aufmotorisieren und mit einer motorlosen VB/VS-Einheit "4401" zum Drilling kuppeln, das wäre noch besser. So wurden die VT98 häufig gefahren. Siehe auch auf meinem Vorbildfoto:
Von links: VT98, VB98, VS98, Sommer 1983 im Bahnhof Niedermendig, Strecke Andernach - Mayen - Gerolstein (Pellenzbahn/Eifelquerbahn)
In diesem Fall würde ich die Verdrahtung über alle drei Wagen ziehen, vielleicht mit stromführenden Kupplungen; sowas gibts ja heute.
Hallo Dennis, danke für die sehr hilfreichen Bilder. Habe erstmal ganz blauäugig bei meinem Händler Ersatzteile bestellt und werde ja sehen, was davon letztlich bei mir ankommen wird. Ich werde, wenn es soweit ist, davon berichten, ansonsten habe ich noch Ideen für eine improvisierte Lösung. Mit Grüßen aus Münster, Hanns.
Hallo Bruno, so vieles, was auf Deiner Photostrecke zu sehen ist, weckt immer Begehrlichkeiten bei mir...zuletzt der Liliput Abteilwagen. In diesem Fall ist es allerdings eher eine Zielvorgabe, was ich da erschaue. Wie gesagt, ich werde mal sehen, wie ich was hinbekomme. Mit Grüßen aus Münster in die Schweiz, Hanns.