Hallo, lieber Herr Papenberg, liebe Trolleybus-Freunde,
ich möchte hier keine Plagiate schreiben, sollte jemand von den Forenmitgliedern bereits einen ähnlichen Artikel veröffentlicht haben [...] dann bitte ich um Entschuldigung!
Kam noch nicht dazu alle Artikel zum Thema zu lesen.
Das BRAWA-Trolleybussytem kenne ich sehr gut, ich baute vor Jahren einem Schulfreund ein O-Bus-Liniennetz auf.
Besonders bei den O-Bussen aus neuerer Produktion, gab es Probleme mit dem Überfahren des Kehrschleifenstückes.
Die neuen haben einen Rundmotor, der schlecht auf Schwung läuft, weil es handelt sich hierbei um einen Gleichstrom-Motor, wie jeder hier im Forum wahrscheinlich wissen wird, hat ein Gleichstrom-Motor gewissermaßen eine eingebaute Bremse, den Permanentmagneten, der Motor bleibt bei Stromunterbrechung sofort stehen.
Die Gleichrichtung erfolgt mittels eines Selengleichrichterplättchens (Einweg-Gleichstrom).
Dieser O-Bus kann nur mit Wechselstrom gefahren werden, weil sonst nach Durchfahren der Kehrschleife, der O-Bus mit brennendem Licht stehen bleibt, der Motor bekommt keinen Strom mehr.
Bei diesem O-Bustyp ist eine hohe Fahrgeschwindigkeit wichtig, dass der O-Bus über den stromlosen Bereich "durchrutscht"! Dieses Problem führte zur Einstellung der O-Bus-Produktion durch BRAWA, es gab viel Ärger. - Sicherlich hätte BRAWA das mit einem Schwungmassen-Motor beseitigen können - vermutlich jedoch, sah BRAWA dieses als zu investitionsintensiv an [...]
[gruen]Die älteren Trolleybusse mit dem Feldspulen-Motor (MÄRKLIN-ähnlich) passieren das Kehrschleifenstück problemlos auch bei Langsamfahrt.
Im Kehrschleifenstück sind zwei Zentimeter stromlos, deshalb ist hier eine höhere Fahrgeschwindigkeit notwendig.
Kaum ein O-Busfahrer der Wirklichkeit wird seine Geschwindigkeit erhöhen, wenn er auf ein Kehrschleifenstück zufährt (Außnahme bei Geradeausfahrt in die Kehrschleife). Die Gefahr einer Stangenentgleisung ist bei Y-Abzweigungen doch recht hoch!
Und das bedeutet viel Arbeit für den Fahrer. Ich habe mal in ESSLINGEN / Neckar erlebt [...] wie der fluchen kann, bis er die Stromabnehmergabel wieder eingefangen hatte.
Zurück in die Modellwelt: Die mechanische Behinderung der Stromabnehmer-Gleitschlitten ist bei dem Kehrschleifenstück größer als bei der Elektroweiche mit dem netten Telefonhäuschen, in dem der Antrieb versteckt ist. Bei der E-Weiche handelt es sich um eine Art Drehscheibe, also nicht wie beim Vorbild, eine Weiche mit Zungen und Herzstück. Allerdings sind hier auch zwei Zentimeter stromlos.
Auf der Oberseite befindet sich ein grüner Punkt, der die Stellung (nach rechts oder links) anzeigt - ein sehr orgineller Einfall!
Der [gruen]Kontaktgeber-Mast, er stellt für einen kurzen Moment die Verbindung zum Nullleiter des Fahrdrahtes her sowie der Stromabnehmerschlitten darüber gleitet, damit ist es möglich die E-Weiche umzustellen.
Dann wäre noch zu erwähnen, der Unterbrecher-Mast, wird benötigt um einen O-Bus stromlos abzustellen.
Einen Bogenhalbmesser (Wendekreis) von 35 cm sollte nicht unterschritten werden!
Für den Anhängerbetrieb ist das immer noch zu eng, der Anhänger holpert mit dem Hinterrad über die Sockel der Masten.
Der Gelenk-O-Bus "Kaiserslautern" blau-orange hat keine Probleme. - Ob die Gelenk-O-Busse technisch alle baugleich sind, kann ich nicht garantieren.
Es muss unbedingt beachtet werden: In engen Kurven die Masten immer kurveninnen aufzustellen, ansonsten fährt der O-Bus voll gegen den Mast!
Im Gegensatz zum Vorbild, dort stehen die Masten fast immer kurvenaußen.
Noch eine Anmerkung zum Schluss, ich bin nicht im Besitz der Anleitung (habe diese auch noch nie gelesen) zum Bau und Betrieb der Trolleybusse von BRAWA, konnte damals keine bekommen.
Musste also alles selber rausfinden und ausprobieren - nur im Falle, dass diese Anleitung von meinen Tipps wesentlich abweichen sollte.
Nicht mal ein Anruf damals bei BRAWA, konnte mir den Mindestradius des O-Busses beantworten.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht zu viel gelabert [...]
Mit herzlichen Grüßen vom "Nahschnellverkehrszug"