Hallo, wie dichtet man am besten eine Wasserstands-Anzeige an einer alten Bing(?) Dampfmaschine ab? Ich habe nur noch das Röhrchen und die Metallabdeckungen. Welches Material ist da am besten?
Hallo Sven, altes Problem die Wasserstandsgläser dauerhaft dicht zu kriegen.
Falls Du an dünnes, hitzefestes elastisches Silicon in dünnen Platten/Folien rankommst, dann kannst Du hieraus Scheibchen rausstanzen. Verwechsele dies aber nicht mit dem Sanitärsilicon aus den Kartuschen! Ich habe aber auch schon aus alten Einmachgläsergummis welche gestanzt. Die Temperatur bei den einfachen Kesselchen und niedrigen Drücken gehen ja eh nicht über ca. 120 Grad. Das innere Loch geht ganz gut mit einer Ledergürtellochzange auszustanzen. Zusätzlich habe ich demontierbare Motorgehäusedichtpaste als Feinabdichtung dünn aufgetragen. Etwas auch auf die Schraubengewinde, da diese auch dampfdicht sein sollten. Hält nun auch schon seit über 20 Jahren. Sei Vorsichtig, denn bei den dünnen Schräubchen ist schnell das Gewinde überdreht! Deshalb sind O-Ringe meiner Meinung etwas ungeschickter, da meist höhere Härte.
Bin mal gespannt was für andere Methoden exisiteren...
Nö, Harry, genau so mache ich das auch seit Jahrzehnten: Dichtung aus Einmachring. Der (Rex)Einmachring muss ja beim Einkochen auch was aushalten (Druck unter dem Glasdeckel und Hitze) und ist so gut geeignet. Das Rot stört mich nicht. An das Gewinde kommt Loctite. Ärger damit hatte ich in vielleicht 40 Jahren nicht. Die Idee hatte damals m.W. "Dampfpapst" Wolf Kaiser. Schöne Grüße aus Hessen Botho
Dünnes hitzebeständiges weiches Silikon in Plattenform gibt es beim Haushaltsbedarf als "Backpapier", ist so 2mm dick. Ich habe das aber noch nicht für meine Dampfer ausprobiert...
Stimmt! Es gibt auch so wabbelige Backformen für kleines Geld bei Aldi und Co! Und die halten ja gut und gerne 180 Grad aus! Oben am Rand stört es evtl. auch die werte Frau des Hauses nicht, wenn da Löcher rausgestanzt sind Loctite? Hm, dann aber ein wiederlösbares - oder gibts bei den kleinen Schräubchen keine Probleme beim lösen oder nachspannen? Habe gute Erfahrung mit dem blauen, dauerelastischen Gehäusedichtpaste von Teroson gemacht. Die Tube lag eh von meinen Oldtimern in der Werkstatt rum. Gruß Harry
Harry, schon zu aktiven Motorsportzeiten war Loctite bei mir so eine Art Allheilmittel, wenn es um festen Sitz der Schrauben ging -auch bei Hitze am Motor. Also war dieses Mittel dann auch beim Restaurieren der alten Blechschätze erste Wahl -und ist es heute noch. Es war kein Problem bei den "groben" 6er oder 8er Schrauben im Sport und ist es auch nicht bei unseren Minischrauben. Silikon habe ich noch nicht bemüht, wird aber wohl gut geeignet sein -ich bin halt Traditionalist, also sinds bei mir die alten und roten Rexringe. Ich kann mir vorstellen, dass sich deren Gummimischung mit den Jahren auch verändert hat in Richtung Kunstkautschuk/Kunststoffen und somit gar verbessert in Sinne von Hitzebeständigkeit. Schönes Wochenende! Botho
Habe diverse Sorten Loctite und Permabond in Verwendung. Z.B. abdichten von undichten Galeriestangen am Kessel oder lose Schwungräder bei Kraftloks. Toll das Zeug! Und das Permabond hält bis 230 Grad!
Ich verwende die guten alten Einmachringe ebenfalls gerne. Ob das Gummi besser geworden ist? Im Zeitalter des cost reduction glaub ich eher nicht, schliesslich soll der customer jedes Jahr neue kaufen. Nicht wie früher die Mama, welche die alte Ringe abkochte und nochmals verwendete und nochmal und nochmal...
Motorsport? Wenn Du auf REX stehst, dann solltest auch eine HO-REX Motorrad fahren, denn genau daraus entstand diese Motorradmarke Ebenfalls schönes WE!
Harry, ich weiß um die Verbundenheit von Rex-Gläsern und Horex = (Bad) HOmburger REX. Ich hatte zu meiner aktiven Motorradzeit nie das Vergnügen, eine wettbewerbsfähige Horex zu bekommen, obwohl das Werk in Bad Homburg nur wenige Km von mir entfernt gewesen ist. Adler in Frankfurt war noch näher, dort bekam ich als junger Rennfahrer meine erste werksunterstützte Maschine -und Prämien! Schönes Wochenende wünscht Botho