schön, wenn man mal wieder einen mehr oder weniger sinnvollen Beitrag schreiben kann!
Nachfolgend zeige ich einmal die verschiedenen Kupplungsbauarten, die bei Lima verwendet wurden, und die zur ungefähren Altersbestimmung eines Modells herangezogen werden können.
In der Frühzeit (1953 - 55?) verbaute Lima eine symetrische Haken/Ösenkupplung. Sie bestand aus einem nach oben zeigenden Blechhaken, der im horizontalen Teil einen Schlitz aufwies, in den der Haken des anderen Wagens aufnehmen konnte. Selbstverständlich war dies keine automatische Kupplung!
Abgelöst wurde diese Kupplung durch eine unsymetrische Haken/Ösenkupplung, die aber wiederum schon mit Bügelkupplungen kompatibel war. Hier die Hakenseite:
Auf der anderen Seite des Fahrzeugs befand sich eine Blechöse, die schon an den Bügel der späteren Bügelkupplung erinnerte.
Ab ca. 1958/59 wurde die Bügelkupplung Typ "Märklin" eingeführt. Es gab sie in reiner Blechausführung oder mit dem horizontalen Steg aus Kunststoff. Der Bügel hatte ein gerades Horn zur Entkupplung und war am vorderen Ende leicht nach oben gebogen, um das Einkuppeln zu erleichtern.
Um 1969 wurde die Form leicht geändert. Das Entkupplungshorn erhielt den typischen Haken, der Bügel war flach. Dadurch wurde das automatische Einkuppeln sehr erschwert.
Die bis dato verwendeten Kupplungen entsprachen nicht den NEM-Normen, sie waren zu groß und zu hoch angeordnet. Ab 1987 wurde eine normgerechte Kupplung eingeführt, die einerseits die Wagenabstände verkürzte, andererseits viel zierlicher aussah. Ein Einsatz mit den alten Kupplungen ist bedingt möglich.
Modelle für ausländische Märkte hatten zum Teil landestypische Kupplungen.
Modelle nach britischen Vorbildern wurden ab 1977 mit der grossen Hook-and-Loop Kupplung Typ "Hornby" ausgerüstet, die auf dem britischen Markt die Standardkupplung darstellte.
Modelle für den US-Markt bekamen die Kupplung vom NMRA-Typ X2F (Horn-Hook), eine automatische Klauenkupplung, mit der so gut wie alle Fahrzeuge amerikanischer Hersteller ausgerüstet waren. Kurioserweise waren in den 60er Jahren auch Modelle nach europäischen Vorbildern mit dieser Kupplung ausgerüstet, die für den Export nach USA vorgesehen waren.
Nicht gezeigt habe ich die einfache Crick-Klauenkupplung für die Uhrwerksbahnen.
Danke Martin fuer die Ausfuehrungen, ich hatte die 58/59er Kupplung fuer verbogen gehalten, jetzt weiss ichs besser. Fehlt eigentlich nur die Lima "Fleischmann"-Kupplung. Weisst Du Martin zufällig ob die Hornby und Fleischmann Kupplungen orginal zugekauft oder selbst kopiert wurden? @Bruno: Kuehlwagen mit, ähh, seltsamen zu kuehlenden Ladungen haben doch richtig Tradition! Man könnte sagen das ist sogar ein MUSS. Schön zu sehen das Lima das bis ins KKK Zeitalter nicht verlernt hat. Könnte man doch mal einen Thread mit diesen ganzen Kandidaten zusammenstellen. Gull fiber, Sillan.... Gruss Fred
die Hornby-, Fleischmann und X2F-Kupplungen waren Eigenkonstruktionen von Lima. Die Fleischmann-Kupplung ähnelte sehr der entsprechenden Kupplung von Liliput.
Zu den Kühlwagen. Ich werde demnächst mal einen Sammlerleitfaden zu diesem Thema einstellen! Bis dahin könnt Ihr euch ja auf meiner Seite im Bereich Kühlwagen umsehen.
Brunos Kühlwagen dürfte aus chinesischer Hornby-Produktion stammen, er kam in einem Startset für die schweizer Post vor wenigen Jahren.
Zitat Ein Einsatz mit den alten Kupplungen ist bedingt möglich.
Das wurde wirklich ungeschickt gelöst. Nerve mich jedes Mal, wenn ich meine unverkürzten Corail-Wagen mit den "neuen" NEM-Kupplungen an die BB22200 hängen will - das ist immer ein Murks.
Wie Martin richtig bemerkte (Test bestanden, setzen! ) stammt er aus dem Schweizer Postset.
Dies wurde bis vor kurzem in unseren Poststellen und im Postshop verkauft, war allerdings mit 99 Franken (resp. später 79.- für Postangestellte) ein (zu teurer) Ladenhüter.
Die Produktion ist Hornby China, vor drei Tagen konnte ich ein nagelneues Set zum halben Preis erwerben da griff ich zu.
Für diesen Preis ist es okay, obwohl die Lok nichtmal Licht hat:
Wieso die Lok allerdings nicht richtigerweise mit 232 gekennzeichnet ist bleibt wohl ein weiteres Limarätsel!
H I E R ein Bild des Originals (runterscrollen, viertes Bild)
Gruss Bruno
Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind. Darum greif' zu Lima ganz geschwind!
Diese Wagen sind noch hübsch, aber die Lok.... Da hätte man besser die alten LIMA Ae 6/6-Formen genommen und mit der CARGO-Lackierung versehen. Wär halt etwas teurer gewesen - schade.
der weiter oben bemängelte Wegfall des gekröpften Bügels dürfte rechtliche Gründe haben. Da hat oder hatte, wie auch bei der Vorentkupplung, Märklin die Finger drauf.
Man kann das aber mit einer kleinen Flachzange nachholen. Das erleichtert das Einkuppeln erheblich. Auch bei alten Piko Modellen bewirkt das wahre Wunder.
die Lima-Kupplung der 1970er Jahre besaß ein senkrechtes Häkchen. Was hatte dies für eine Funktion? Ich meine mich zu erinnern, dass ein Schulkamerad damals einen vierachsigen Personenwagen von Lima hinter eine (kleine) Märklin-Dampflok gespannt hatte. Die Funktion des Häkchens war dabei nicht ersichtlich.
Gruß Martin
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