eine friedliche Adventszeit wünscht das Forum alte Modellbahnen

Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#1 von Pikologe , 11.12.2010 15:24

Hallo,

sicher werdet ihr Euch wundern, daß diese Frage nicht ins DDR Forum stelle. Ich denke aber, nicht jeder schaut da rein, den es nicht unbedingt interessiert... Genauso könnte man die Frage bei Roco oder Lima platzieren. Also ich lege einfach mal los und hoffe die alten Hasen können was berichten:

Über das Thema, wie der DDR Außenhandel die Produkte in der "BRD" vertrieb, sei es Schneider oder wie er hieß oder Quelle ist ja schon mehrfach geschrieben worden.
Frage 1: Hat Schneider die einzelnen Modellbahngeschäfte beliefert oder ging das ganze über Bestellung per Katalog?
Frage 2: Wie war die Wahrnehmung für die Eisenbahnfreunde, als Modelle von Baureihen mit guter Detailierung auf dem Markt auftauchten, die auch DB Gebiet befahren hatten? Wurde das auch in den Eisenbahnzeitschriften erwähnt?
Ich denke hier an die Vorbilder, wo es Piko & Co. Modelle brachte:
So kamen ja die 01.5 des Bw Wittenberge bis 1972 bis Hamburg und die 41 bis Lübeck bzw. die Erfurter 01.5 bis Bebra. Die Fotografen pilgerten scharenweise an diese Orte, um diese Loks zu fotografieren. Zahlreiche Bilder in der DSO oder in den Zeitschriften zeugen davon. Gab es solch ein Verhalten auch bei den Modelleisenbahnern, die dann das Gesehene und Erlebte auf ihren Anlagen nachstellten?

Man könnte das Thema noch ausweiten, wie die Baureihen 118 und 120 in Hof und Helmstedt. Ebenso kann man beleuchten die DR Reisezugwagen in "internationalen" Zügen. Ich denke da an die Y- Wagen, Modernisierungswagen und die Rekospeisewagen, die zwischen den Bm Wagen liefen. Ebenso die Y- Wagen der CSD, MAV und PKP.
Dann fällt mir noch so ein Randthema ein: Die CSD Version der Taigatrommel, die nach Schirnding kam. Sie wurde als T679.1 produziert.

Liebe Freunde aus den westlichen Ländern, bitte berichtet mal, was ihr gesehen, erlebt habt und wie ihr Euch damit befaßt hat. Vielleicht habt ihr ja auch mal Modellbahnausstellungen besucht, wo die o.b. Fragen Eingang fanden?
Grüße

Pikologe

PS für den Chef: Vielleicht kann man eine Art "Allgemeines Forum bzw. Modellbahngeschichte und -geschichten" einrichten?


 
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zuletzt bearbeitet 11.12.2010 | Top

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#2 von martin67 , 11.12.2010 16:02

Hallo,

1978 kam ein grosses (und grossartiges) Buch auf den Markt, der "Internationale Modellbahnkatalog" von Bernhard Stein. Darin wurden über 4000 Modelle aller möglichen Hersteller im Bild gezeigt, u.a. auch das, was im Westen unter dem Sammelbegriff "Piko" vertrieben wurde. Dieses Buch war zunächst kein wirklich grosser Renner, es war mit 49,90DM auch vergleichsweise teuer. Aber es bot dem Modellbahnfan erstmals einen guten Überblick über die zu jener Zeit produzierten Programme der verschiedenen Hersteller. Piko bekam damals eine recht positive Zusammenfassung. Die Fa. Schreiber war nur der Importeur und Grosshändler (keine Lieferung an den Privatkunden).

Meine erste Begegnung mit Piko (in diesem Fall war es eigentlich Gützold) hatte ich um das Jahr 1976. Damals hatte der nahe Speilwarenhändler "Kirchner" am Pasinger Marienplatz eine Vitrine mit Modellen. Unter anderem war da auch eine blaue 118 ausgestellt. Ich wusste damals nicht, was das war, ich wusste damals aber auch nicht wirklich was über das geteilte Deutschland, ausser dass es seit dem Krieg geteilt war.

Die DDR-Modellbahnen, hautsächlich BTTB, die von den grossen Versandhäusern verkauft wurden, waren nicht als DDR-Produkt erkennbar. Es gab nur Startpackungen, keine Einzelmodelle. Die Sparte H0 wurde durch Modelle von Lima abgedeckt. In den 80ern erschien eine Fa. Conrad mit günstigen H0-Modellen, die dann für mich bereits als Piko erkennbar waren (ich hatte ja das besagte Buch). Meinen ersten Piko-Katalog bekam ich 1980 von meinen Eltern, mitgebracht von einer Reise nach Ost-Berlin. Meinen ersten Piko Wagen kaufte ich in Salzburg bei Hobby-Sommer im Jahre 1982, es war ein blauer MAV Gepäckwagen.

Wirklich promotet wurden DDR-Modelle nicht, das Miba Messeheft zeigte aber jedes Jahr die Neuheiten aus dem Osten Deutschlands. Einige Händler führten diese Modelle regulär im Sortiment und boten diese auch in Kleinanzeigen in den gängigen Zeitschriften an. D.h., wer etwas bestimmtes haben wollte, konnte es jederzeit bekommen. Postversand war auch damals schon üblich. Nicht wirklich befriedigen konnten auch damals schon die recht lauten Antriebe, wobei die Detaillierung im Allgemeinen als gut betrachtet wurde.

Direkt nach der Wende wurde der Markt überschwemmt und die Sachen gab es stapelweise billigst auf Börsen. Damals habe ich viel gekauft, später leider wieder abgegeben.

Das war nur meine Geschichte, andere hatten vielleicht ganz andere Erfahrungen.

Martin

P.S. Ich hab das Thema mal in den Bereich "Sonstige" verschoben, da passt es besser hinein.


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zuletzt bearbeitet 11.12.2010 | Top

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#3 von Heinz-Dieter Papenberg , 11.12.2010 16:39

Hallo Leute,

also ich habe damals die Firma Piko nur als Hersteller von - die Freunde der DDR Modellbahn mögen es mir verzeihen - billigst Plaste Schrott, der in Versandhäusern wie Quelle und Neckermann verkauft wurde, gekannt. Es gab damals nur Startpackungen zu kaufen und der Inhalt hatte nur ganz entfernt eine Ähnlichkeit mit einem Vorbild. Es war wirklich nur Schrott für ganz kleines Geld. Zu der Zeit , das muß ich zu meinem Bedauern sagen, hatte ich nur Augen für Märklin Sachen. Alles andere interessierte mich damals nicht.

Erst als ich eine Tante kennenlernte, die Beziehungen in die DDR hatte, bekam ich eine Vorstellung was es da an sehr schönen Modellen gegeben hat. Sie brachte mir einmal einen Piko Katalog mit, den ich sehr lange studiert habe. Später brachte mir meine Tante auch Piko Modelle mit, obwohl ich die Loks nicht fahren lassen konnte, aber die Wagen waren nicht schlecht. Leider mußte ich aber feststellen das die DDR Wagen die es im Westen über die Firma Schreiber zu kaufen gab, andere Achsen und Radsätze hatten, als die die man im Osten kaufen konnte. Die in der DDR gekauften Modelle hatten Plastik Achsen und Räder, die gleichen Wagen die man hier bei uns kaufen konnte, hatten ´ganz normale Achsen und Räder aus Metall. Das hat mich damals doch sehr gewundert, das es im eigenen Land nur die schlechtere Qualität zu kaufen gab.

Meine Tante hatte ihre Eltern und 3 Brüder in Sangerhausen wohnen und sie mußte immer wenn sie da war schon für den nächsten Besuch die Moba Sachen bestellen, damit sie die überhaupt bekommen konnte. Es ist da mehrere Male vorgekommen, das der Ladeninhaber meine Tante gebeten hat die Moba Sachen erst am Tag der Rückfahrt mit zu nehmen, weil er sonst nichts für das Schaufenster hätte. Damals konnte ich mir das nicht vorstellen das man in einem Laden keine Moba Sachen kaufen konnte wie man es wollte.


Gruß

Heinz-Dieter



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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#4 von Pico 62 ( gelöscht ) , 11.12.2010 19:09

Hi an alle

also nun ein paar Gedanken meinerseits einem DDR -Sammler und ehemaligen DDR Bürger
also richtig ist daß Piko und die ab 1972 darin eingemeindeten Firmen (Gützold Hruska usw ) auch versucht haben
im Westen von Deutschland und Europa Fuß zu fassen .
Dies begann aber schon in Ende fünfziger Anfang 60 er Jahre , als Piko speziele Wagenmodelle für Frankreich( SNCF 7001 und INOX Stahlwagen ) produzierte und mit den SANTA F E Loks ( zweifarbige E 46 und Wagen ( Bakelit D-Zug und Güterwagen ) westlichen Flair verbreiten wollte .
So wurden später ( Ende 70 er )verschiedene Modelle für Holland ( BR 130 , E 499 , E 44; Junior Diesel ,VT 137) AUFGELEGT .
Im TT Bereich wurde schon durch Zeuke Sondermodelle für den schwedischen Markt ( V 200 , V 36) aufgelegt .
Und im Jahre ca 1967 kamen mir der V 100 und V 180 Loks auf den Markt welche sich durch einen doppelten Kardanantrieb
mit recht guten Laufeigenschaften auszeichneten .Dieses Antriebssystem wurde dann auch von ROCO übernommen .
Um die Devisenbeschaffung anzukurbeln wurden Komplett -Sets mit der BR 118 + 3 Modernisierungswagen in der Farbe Türkis/Elfenbein oder zweifarbig Rot oder Grün oder Blau/Elfenbein zum KLASSENFEIND geliefert welche Aufkleber beiliegen hatten, TOUROPA oder TRANS EUROPA Express .
Sicherlich sind über verschiedene Wege ein Teil der ca 1000 (eintausend )verschiedenen LOKOMOTIVEN je in der DDR produziert wurden und den westlichen Bereich Deutschlands gelangt .
Und DDR Modellbahn war nicht nur Piko ( + Werk Zwickau Gützold )was zum einen dieses Forum zeigt .Denn gerade die kleinen Firmen
wie Rehse ,Hruska ,Herr , Dahmer , Noch ,Ehlcke und viele mehr brachten mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse und wurden als Dank zu 90 ( neunzig) Prozent besteuert .
Für mich ein besonderes Erlebnis ca 2003 war das persönliche Kennenlernen von Herrn GÜNTER DIETZTEL ( Chef der gleichnamigen Firma )aus Leipzig er erzählte mir damals seine komplette Firmengeschichte . So war er mehrmals als Aussteller auf der Nürnberger Spielwarenmesse und pflegte Kontakt zu anderen Firmen , wo auch mal ein Werbegeschenk oder Katalog abfiel .
Bei diesem Kontakt übergab er mir diese noch vorhandenen und auch seine von ihm letzten produzierten Wagen .

------- zu Heinz Peter ------

also mit Billigschrott meinst du bestimmt die Gummiantriebsloks auf 9 Volt Basis.Alles andere auf 12 Volt Basis war
recht solide und das gute war auch recht Reparaturfreundlich .Die Ersatzteilversorgung war unterschiedlich .
Auch der Unterschied der verwendeten Materialien .
Allerdings kann ich NICHT zustimmen dass alle Wagen nur Kunststoffachsen hatten .Zum Beispiel die Selbstentlade und Kesselwagen 4 achsig mit Pendeldrehgestell hatten fast immer Metallachsen .
Was die wenigsten westwärts wissen ist , daß DDR Modellbahnen bis ca 1986 subventioniert wurden daher waren Loks und Wagen im Osten ein Mittel die Leute wenigstens etwas zufrieden zu stellen .


------- zu Martin -----------

den von dir beschriebenen Katalog hab ich auch aber schon 1967 kam im A 5 Format von Klaus Gerlach / Transpress Verlag eine
ähnliche Übersicht heraus allerdings noch mit schwarz -weiß Fotos . Dort waren Ost und West Produkte abgebildet selbst Firmen wie HEINEN -HEINZL - TENSHODO -und FULGUREX :
Da dieser Katalog auch mit Sprachen wie englisch , französisch , dänisch , spanish usw. geschrieben war wurden durch dieses Buch
DDR Modellbahnen in der Welt bekannt gemacht.

mfg und schönes We sagt Pico62


Pico 62
zuletzt bearbeitet 11.12.2010 19:10 | Top

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#5 von talentschmied , 12.12.2010 13:23

Hallo !

Solange ich nichts Besseres kannte, musste man mit Piko zufrieden sein. Ich habe das Glück gehabt schon viele viele Jahre vor der Wende auf Märklin und etwas später Hag umzusteigen und wollte dann natürlich von PIKO nichts mehr wissen. Die Qualitäten waren eben ganz einfach nicht annähernd vergleichbar.

Und nun stellen wir uns mal vor, wie ein Modellbahner über die PIKO-Sachen denkt , wenn ihm immer schon Märklin-Modelle nach seinen Bedürfnissen und Qualitätsempfindungen zur Verfügung gestanden haben. Dazu dann noch der (vermutlich) extrem viel billere Preis . Dann ist klar , daß eine gewisse Voreingenommenheit bzw Desinteresse aufkommen musste.

Sicherlich hat es auch andere Modellbahner gegeben,welche in den späteren Jahren die durch aus bessere Detailierung geschätzt haben. Das düften aber nicht übermäßig viele gewesen sein- Die Meisten waren eben doch Spielbahner/Sammler ...... und für diese ist Piko selbst heute noch kein Thema.

Piko hatte und hat heute immer noch ein gefühltes Qualitätsproblem.

Ich habe neulich für einen guten Feund eine E 63 (aus der aktuellen Produktion) repariert. Allein die Konstruktion und die verwendeten Materialien sind doch wohl ein Skandal - und bestätigt mich mal wieder in meiner Ansicht zum Verzicht auf diese Modelle .

Da lobe ich mir doch die ein zwei Schrauben bei Märklin und HAG - Ist aber eben Ansichtssache - Ein Anderer mag dazu natürlich auch eine andere Meinung haben.

Ich möchte hinzufügen das ich anstelle der hier veilfach genannten Marke MÄRKLIN auch Fleischmann oder TRIX oder so hätte schweiben können.

Grüße vom Talentschmied


talentschmied  
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#6 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 13:57

Hi Talentschmied
,also du hämmerst ganz schön auf Piko herum ( berechtigt oder nicht ) , aber kennst du überhaupt noch andere
DDR Firmen , welche Loks und Wagen produziert haben oder noch machen ?
Wie zum Beispiel Rehse , Dietzel , Gützold oder andere !
Kennst du solche Modelle ?
Schon Mitte der 50 er Jahre baute Rehse Messingloks ( E 44 )welche teilweise bewegliche Federpakete hatten oder Dietzel ,
welcher schon Anfang der 60 Jahre filigrane Bremsgestänge baute , soetwas gab es bei Märklin bestimmz noch nicht .
Also besser nicht zu sehr durch die MÄRKLIN Brille sehen lieber leben und leben lassen .
Beiläufig sei erwähnt , daß PIKO einer der wenigen Modellbahnhersteller ist der ein Wachstum verzeichnet .
Kurioser Weise bekommt die neue BR 118 von Piko hier im Forum meist gute Kritiken , und warum weil Preis / Leistung stimmt -
Und wo ist Märklin -wird insolvent verwaltet !!
mfg und schönen Advend von Pico 62


Pico 62

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#7 von Pikologe , 12.12.2010 14:44

Hallo,

nun ihr Streithähne, jetzt muß ich Euch mal an die Ausgangsfrage zurückerinnern. Ich wollte keinen Streit vom Zaune brechen, der in Richtung pro und contra der Firma M*****n endet.
In meiner Frage ging es:
1. Welche Möglichkeiten hatte ein "West"Modelleisenbahner an diese o.b. Ware zu kommen?
2. In wie weit wurde davon Gebrauch gemacht, auch im Zusammenhang mit dem Gesehenen beim Vorbild? (Da hier die Märklinisten ja Triebfahrzeugseitig ausscheiden, geht die Frage vorwiegend an die Fleischmann-, Roco- und Limafahrer. Es sei den, jemand hat die 01.5 auf Mittelleiter umgebaut.)
Soweit, um es nochmals kurz zusammen zu fassen.

Grüße

Pikologe


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#8 von Heinz-Dieter Papenberg , 12.12.2010 15:09

Hallo Pico62 und alle.

Die Namen die Du genannt hast waren bei uns im Westen mit Ausnahme von Gützold unbekannt, Bei uns kannte man nur Piko und Gützold und wer verbindungen in die DDR hatte, dem waren noch Namen wie Schicht und Sachsenmodell ein Begriff. Bei der breiten Masse der West Modellbahner waren diese Namen aber auch unbekannt.

Heute weiß ich das es in der DDR viele kleine Firmen gegeben hat, ich nenne diese immer Küchentisch-, Hinterhof-oder Garagenfirmen, was nicht abwertend gemeint ist. Aber diese Vielzahl an kleinen und Kleinstfirmen waren bei uns vollkommen unbekannt und wie schon weiter oben geschrieben hatte Piko bei uns den Ruf der Plasteschrottfirma weg, was aber an den Startpackungen der Versandhäuser gelegen hat.

Ich kann mich noch gut an einen Freund erinnern, der eine solche Startpackung bekommen hatte. Alle haben den ausgelacht wegen dem , entschuldige den Ausdruck, Schrott den er hatte und nach kurzer Zeit wanderte das Zeug in die Tonne und er hatte eine Trix Bahn bekommen.

Das wir im Westen nicht viel von den Ostprodukten gehalten haben, liegt auch an der Erziehung, denn schon in der Schule wurde uns eingebleut das alles was aus dem Osten kommt Mist sei, genau so war es aber auch bei Euch, es war alles schlecht was aus dem Westen kam, wenigstens nach der Meinung der jeweiligen Regierung. Also brauchen sich da beide Seiten nichts gegenseitig vorwerfen und 40 Jahre diese Meinung zu hören, haben uns alle geprägt.


Gruß

Heinz-Dieter



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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#9 von schabbi ( gelöscht ) , 12.12.2010 15:17

Ich meine die Beschaffung von Modellbahnartikeln Made in GDR war im Westen besser als im Osten,in meinen Heimatort gab es nur sehr wenig und wenn dann war 90 %Bückwarenur für "gute "Kunden.Ich habe die alte Miba ab 1948, schön zu lesen wenn da steht ..ah von Gützold kommt die BR75 hoffentlich steht sie bald im Laden..gemeint ist hier der Laden im Westen oder die Zeuke H0m Bahn sächs.VI K mit Waggons in einen ansprechenden Karton wurde er im Westen von der Firma Brawa vertrieben und andauernd fand man in alten Mibazeitungen Anlagenbilder wo dieser Zug zu sehen war nur da wo das Zeug hergestellt wurde sah man die Bahn nicht.Wenn ich heute mit einer was weiß ich Piko E46 grün/silber Santa Fe ankomme sagt man Vater immer ...Sowas habe ich früher nie im laden gesehen ist alles nachen Westen gegangen...Demnach muß es das DDR Zeug drüben in Massen gegeben haben??
Was die Beschaffung von Modellbahnmaterial West angeht tja das war im Osten zumindest bei uns im letzten Zipfel gleich 0,0!Und selbst wenn was wollte man früher den mit Märklin anfangen?Nur Wechselstrom ,nur DB sowas wollte niemand und das ist bis heute so gebelieben.

Gruss Tino


schabbi

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#10 von Heinz-Dieter Papenberg , 12.12.2010 15:29

Hallo Tino,

es ist die Frage was Du mit Westen meinst. In Westdeutschland gab es nur ganz wenige Händler die etwas Piko hatten, aber in Holland konnte man Piko Sachen in fast jedem Fachgeschäft bekommen.Ich weiß das weil ich früher sehr oft in Holland war, sind ja nur 40 KM von mir weg.

Ich gehe davon aus das es in anderen Europäischen Ländern ähnlich war.


Gruß

Heinz-Dieter



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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#11 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 18:11

Hi Heiz Dieter und Martin
also ich hab meinen Katalogfundus mal durchforstet
und bin fündig geworden
also schon Ende der 50 er Anfang 60 er Jahre wurden DDR Modelle
in Westdeutschland beworben wie auf dem Scan zu sehen ist .
durch die Firma
HARRY MORCHE -ESSLINGEN
gezeigt werden die Br 50 und E 44 von Piko in Bakelitausführung
einen Rungenwagen (Blech -Pappe )von Werner Ehlcke
und diverse andere Wagen teils aus Bakelit oder Kunststoff .
Auch ein geschlossener Tonnendachwagen ( offeneTüren )von Günter Dietzel ist zu sehen .
Mich würde interessieren welche eure ersten Loks waren die wann ( ?) ihr in der Hand hattet ?
Richtig ist , daß alle vom Klassenfeind schlecht war -so wurde es jedenfalls propagiert .
Allerdings auf unterschiedliche Weise .
mfg Pico62

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Pico 62

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#12 von talentschmied , 12.12.2010 18:13

Hallihallo - nun mal ehrlich -so derb habe ich doch gar nicht auf Piko rumgehämmert.

Fest steht aber zweifelsfrei das die Qualität von Piko zu DDR-Zeiten nicht die beste war - um es mal vorsichtg auszudrücken - und das wirkte sich sicher auch auf das Kaufverhalten der Altbundesbürger aus - Und das wiederum auch auf das Sortiment der Händler.

Qualitätstechnisch war Gützold schon erheblich besser -und auch Schicht - bei diesen Firmen waren wenigstens die Achsen/Räder (meistens) rund.

Zum Thema Rehse usw. - selbstverständlich sind mir diese Produkte -zumindestens die Wesentlichen) bekannt - ich habe eine E 44 / E 18 und auch eine E 94 (als Bausatz) gehabt - aber man kann doch diese Kleinserienprodukte doch nicht mit Großserienmodellen vergleichen - wenn schon dann müsstest Du dann mit Schnabel oder so vergleichen - und auch immer in Abhängigkeit der Produktionsjahre.

Nein -nein ich glaube nicht das ich durch eine rosarote Märklinbrille schaue - Apfel und Birnen habe ich nämlich nicht verglichen.


Zum Thema Wachstum der Fa. Piko - Mag sein das Piko auf Wachstumskurs ist - ich kann es nicht wiederlegen - Aber es erschließt sich mir nicht wirklich wie soetwas gemessen werden kann. Sicher ganz einfach am Umsatz und am Gewinn - Aber seien wir mal ehrlich - Was hat Piko seit der Wende denn an wirklichen Neuheiten gebracht:

die 82er ... die 94er ... die tschech.. E-Lok 180 (?) die E 93 die E 04 und die E 63 .. möglicherweise hab ich noch was vergessen ... aber im Vergleich zu anderen Firmen ist das nicht sonderlich viel - Also liegt der Verdacht nahe das das Wachstum woandersher herkommt . Ich denke da an die Gartenbahnsparte sowie an die Häuser .
Hier haben die Burschen sicherlich ein glücklicheres Händchen bewiesen als mit dem 110ten Aufguss der 01.5 sowie der 95er.

So ich wolltel nun aber wirklich nicht als Streithahn auftreten - Mein Sprichwort laute : jeder sammelt anders ! Und das ist ja auch gut so !

Vertragen wir uns also wieder

Grüße vom Talentschmied


talentschmied  
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#13 von Heinz-Dieter Papenberg , 12.12.2010 18:30

´Hallo,

also ehrlich, gestritten habe ich mich nicht, ich habe nur die Dinge aus meiner Sicht dargelegt. Nicht ,mehr aber auch nicht weniger.

Zum Wachstum von Piko:

Das kommt in erster Linie aus dem Hobby Programm, das sehr gut eingeschlagen hat. Wenn Piko nicht vor Jahren das Hobby Programm aufgelegt hätte, würde es von Märklin heute keine preiswerte Lok geben. Davon bin ich überzeugt.

Piko hat frühzeitig die Zeichen der Zeit erkannt und hat in China produziert und diesen Preisvorteil voll an die Kunden weiter gegeben, ganz im Gegensatz zu anderen Firmen. Andere Firmen lassen auch in China produzieren aber verkaufen die Ware zu Preisen Made in Germany und das kann und werde ich nicht billigen. Ich habe selber einige Piko Hobby Loks und den ICE 3 , ich bin damit sehr zufrieden und keine der Loks hat mehr als 45 € gekostet neu vom Händler mit Garantie.

Das kann mir Märklin nicht bieten. Aus dem Grund kaufe ich auch keine neuen Loks mehr. Wenn eine in mein Haus kommt, dann ist das nur noch eine alte analoge Lok zu einem für mich vernünftigen Preis.


Gruß

Heinz-Dieter



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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#14 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 18:34

Hi talentschmied
natürlich reiche ich dir die Hand , aber aus der Wirtschaftlichen Situation heraus hat
PIKO mit kleinen Brötchen angefangen um eine INSOLVENZ abzuwenden , und durch preisgünstige aber auch recht gute Produkte wie TAURUS und Co den Kontakt zu den Kunden geschaffen .
Aber du unterschlägst die sehr grosse Wagenpalette von Piko und dabei sind viele Neuentwicklungen , Doppelstockwagen , viele Spezialgüterwagen und auch ein eigenes Schienensystem -
Klar ist Piko bei LGB recht präsent und wer die Mitarbeiter bei Piko zum Tag der offenenTür erlebt sieht
welche Arbeit und auch welcher Fleiß hinter den Produkten steckt . Man kann bei der Produktion zusehen .
Uns bei Piko wird die Chefsekretärin keine 120 000 Euro verdienen um jede Niete zu bezahlen .
Und die Insolvenz war das Ende einerTradition .Leider hat es Märklin versäumt günstige Einstiege in die Modellbahn zu schaffen .
Aber egal wir sammeln weiter jeder auf seine Art und wer über DDR Bahnen Fragen hat der melde sich .
mfg Pico 62


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#15 von martin67 , 12.12.2010 18:47

Zitat
Was hat Piko seit der Wende denn an wirklichen Neuheiten gebracht:

die 82er ... die 94er ... die tschech.. E-Lok 180 (?) die E 93 die E 04 und die E 63 .. möglicherweise hab ich noch was vergessen ...



...möglicherweise ja:

ÖBB Blauer Blitz
ICE
Taurus
185
185.2
189
G 1700BB
SCNF BB26000
SNCF BB67000
BR 55
NS Hondekop
Herkules
Traxx P160
BR 218
SBB Am843
SNCF BB66000
SNCF BB63000
BR 146
BR 101
BR 118 (DR)
Kö I
E11
E42
BR 89 (sächs. VT)

Vielleicht habe ich ein paar Sachen begessen...

Ich finde, das ist ganz ordentlich, zumal die Auswahl der Neuheiten viele Varianten zulässt. Qualitätsprobleme hatte ich mit Piko noch nicht. Weder mit DDR-Ware, noch mit den aktuellen Modellen. Die alten Sachen waren einfach nicht so kultiviert. Apropos Qualitätsprobleme, da sind alle anderen "alteingessenen Westhersteller" öfter in der Kritik!

Martin


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#16 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 18:50

He Martin

DAUMEN nach OBEN
für eine Limaspezi biste recht gut informiert
und ich denke daß Piko weitere Fahrzeuge bringt .
mfg Pico 62


Pico 62

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#17 von Limafan , 12.12.2010 19:33

Hallo zusammen

Mein erster Kontakt (in der Schweiz!) mit Piko war eine BR 86, sie blieb bis heute mein grösster Fehlkauf.
Diese Lok ist praktisch unbrauchbar, Antrieb auf eine Achse, die restlichen über Plastikgestänge "angetrieben", eine Elektrik die nie richtig funktioniert, ein (von mir total überbezahltes!) Desaster!






Diese zwei funktionieren zwar zufriedenstellend, die Elektrik ist allerdings viel zu anfällig:




Ganz anders Piko "neu".

Diese Firma nur auf den Taurus zu reduzieren ist komplett falsch.

Piko gibt sich wirklich Mühe bezahlbare Modelle mit guter Funktion zu bauen.

Als ich 2004 wieder mit der MoBa anfing waren meine ersten neuen Modelle die 218, 185 und 189 von Piko.
Diese Loks haben wirklich Kilometer abgespult und funktionieren alle einwandfrei.

Hier ein paar Bilder von aktuellen Pikoloks (manche leider älter und etwas schlecht)



































Alle Modelle laufen sehr gut, es gibt absolut keinen Grund zu Beanstandungen.

Die erwähnte E 63 stammt ja noch aus alter Produktion, auch die meisten Dampfloks (wurden zwar überarbeitet, aber für den Preis würde ich sie nie kaufen).

Ich glaube Piko ist mit den Hobby und Expert - Modellen auf dem ricxhtigen weg.

Gruss Bruno


Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind.
Darum greif' zu Lima ganz geschwind!


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#18 von martin67 , 12.12.2010 19:33

Glaub mir, ich bin ein grosser Piko Fan!! Sowohl alt, als auch neu. Und ich konnte oft nicht "Nein" sagen.

Ach ja, den Dr. Wilfer bewundere ich wirklich! Er hat Piko wieder ganz nach oben gebracht. Mit einer Nase für gute Modelle und einem guten Gespür für die wirklichen Wünsche der Modellbahner und den tatsächlichen Markt. Weiter so!!!

Martin


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#19 von schabbi ( gelöscht ) , 12.12.2010 19:47

Nanu was lese ich den hier die Br86 soll nur einen angetriebenen Radsatz haben??Wer hat den da die Zahnräder gemopst?Normalm sind 3 Räder angetriben,Die aktuelle Gützold BR86 at nur einen angetriebenen Radsatz.Die alte 86er läuft traumhaft wenn man einen Motor aus neuerer Produktion einbaut.

Gruss Tino


schabbi

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#20 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 19:49

Hi Bruno
also die E 63 ist eindeutig ein Nachwendeprodukt obwohl es sie schon 1953 als Bakelitmodell gab .
Die BR 86 und V 60 sind von Gützold wobei die V 60 / BR 106 eigentlich recht solide sind .
Die 86 hat 3 und nicht blos eine angetriebene Achse nur die erste Kuppelachse läuft über Gestänge .
Deine BR 89 ist noch die erste Variante bis ca 1972 da sie aufder Pufferbohle noch eine Hakenimitation hat ,
die fiel mit der Nummer Br 89265 dann weg .
Die neue TAURUS und Co sind nicht schlecht mir aber zu bunt , lieber ne kleine bescheidene KÖF.
mfg Pico 62


Pico 62

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#21 von Limafan , 12.12.2010 20:00

Hallo zusammen

Kann sein dass meine 86er drei Räder angetrieben hat, ich verwechselte das wohl mit der Gützold, aber das Gestänge und die Räder sind so lose und wabbelig, da lässt sich's kaum feststellen.

@Schabbi: Welchen "aktuellen" Motor müsste ich den einbauen und ist es schwierig?

Ansonsten möchte ich mich entschuldigen mich hier eingemischt zu haben und sage ganz leise zu mir: Schuster bleib bei deinen Leisten (oder bei dem dass Dir Freude bereitet).

Gruss Bruno


Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind.
Darum greif' zu Lima ganz geschwind!


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#22 von Pico 62 ( gelöscht ) , 12.12.2010 20:05

He Bruno
deine Meinung ist doch ok -also nicht so bescheiden
mfg Pico62


Pico 62

RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#23 von Pikologe , 13.12.2010 10:08

Hallo Bruno,

die 86 läuft mit dem DDR Motor ganz gut. Mach mal eine Tropfen Öl an die Motorwelle, dann wird sie ganz ruhig! Steht auf Deiner Verpackung noch der Preis? Zu DDR Zeiten hat sie, glaube ich 46 Mark gekostet. Wieviel CHF waren das?
Schöne Sammlung übrigens!

Grüße

Pikologe


 
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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#24 von talentschmied , 13.12.2010 10:55

46,- DDR ... sollte stimmen ,wenn ich mich recht erinnere .. In Schweizer Franzen waren das ... 46 geteilt durch 5 .... etwa 9,- DM ... also ca 7,- Franken.

Ich weis ich bin böse...........und schäme mich auch ein kleinwenig dafür .

Grüße vomm Talentschmied


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RE: Wie war die Wahrnehmung von Modellbahnartikeln?

#25 von Pikologe , 13.12.2010 14:42

Ach Quatsch - da müßten sich alle schämen, die in grenznaher Region leben und über die Grenze zum billig Einkaufen und Essen fahren. Das gehört einfach dazu und ist dem jeweil herrschenden Zeitgeist und der Politik geschuldet.
Ich habe das Thema eben mal angestoßen, um ein wenig Geschichtsaufarbeitung zu machen. Was werden unsere tschechischen Modellbahnfreunde mal in 20 Jahren sagen, wenn wir weiter dahin (nicht nur) zum Tanken usw. kommen?

Grüße

Pikologe


 
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zuletzt bearbeitet 13.12.2010 | Top

   

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