Zitat Warum schreibe ich so viel darüber? Weil mein Bauchgefühl mir eher etwas wie 80 km/h gesagt hat. Oder stimmt mein Bauchgefühl und ich habe mich irgendwo verrechnet? Möchte es nur wissen. Ich war doch sehr überrascht, dass ich so daneben lag. Nicht aber, dass die Lok "zu schnell" ist. Spielt für mich keine so große Rolle.
Zitat Was ist das für ein Inferno, wenn z.B. eine 50er in Echt mit 80 daherflitzt!!! Da wirbeln die Stangen nur so umher, dass man fast nichts mehr sieht, und der Kolben im Zylinder fragt verzweifelt, wo denn das Heißdampföl bleibt!
Diese 50er (und andere), hier kannst Du das sehen.... VIDEO
Tachowagen auf Basis des Tiefladewagens, Bauart Uis 632, der DB.
Fleischmann schreibt über diese Wagen:
"Der Tachowagen von FLEISCHMANN verleiht dem Spielen mit der Modelleisenbahn eine neue Dimension. Jetzt kann man die Modellgeschwindigkeit eines Zuges genau ablesen, z. B. "100 km/h", umgerechnet auf die Baugröße H0. Will man wissen, wie lang die Modellstrecke in H0-Kilometern auf der Anlage ist: Ein Knopfdruck, mit dem Tachowagen diese Strecke abfahren und in der Anzeige erscheint die H0-Kilometerangabe u.v.a.m. Also eine ganze Menge Informationen zum Spiel mit der Modelleisenbahn. Der Tachowagen ist bewusst keinem Vorbild nachempfunden, um die bestmögliche Ablesbarkeit und Handhabung zu erreichen. Er liefert dem Modellbahner als Messinstrument wichtige Daten und Fakten über den Betrieb auf seiner Anlage. Die Daten sind auch aus größerer Entfernung problemlos von oben ablesbar."
das wäre jetzt mal interessant auszuprobieren, wie das persönliche Empfinden bei der Betrachtung eines daherfahrenden Zuges mit der Anzeige auf dem Tachowagen zusammenpasst. Ich hab noch keinen, also kann ich es nicht probieren. Hängt aber wie oben beschrieben auch stark mit der Art des Zuges und der Streckenführung zusammen. Früher im VW Käfer kam man sich mit 100 km/h auf der Landstraße auch vor wie Giacomo Agostini auf Moto Guzzi. Heute merkt man kaum noch was (oder traut sich erst gar nicht, die "100" zu fahren, weil die Schlaglöcher einem sonst die Super-Niederquerschnittreifen samt Alufelgen zerdeppern).
Ich hab´s eben mal selbst mit einer 50er auf meiner Knochenbahn optisch ausprobiert, was ich als "normale" Geschwindigkeit auf freier Nebenstrecke so im Gedächtnis hatte. Ich habe die 50er noch selbst in der Eifel vor Güter- und Personenzügen erlebt (da war vmax im Regelfall 50-60 km/h, je nach Strecke). Dann hab ich die Anzahl der Umdrehungen in 10 sec. gestoppt und kam auf etwa 35. Nach Adam Riese ergibt sich daraus (Rad-D 1400mm): v = pi . n . D = 3,14 . 3,5 (1/s) . 1,4m = 15,4 m/s entspricht 55 km/h. Gar nicht schlecht, oder? Rechnet man andersrum, d.h. berechnet aus der vorgegebenen Geschwindigkeit die Radumdrehungen, so ergibt sich bei der 50er bei vmax=80 km/h eine Treibraddrehzahl von gut 5 Umdrehungen je Sekunde, bei einer 01 (D=2000mm) bei 130 km/h sogar fast 6 Umdrehungen je Sekunde! Da geht dann die Post ab. Apropos Post ab: Dein Link ist klasse!
Vielen Dank Karsten für deine Messungen. Ich muss bei der Re 4/4 etwas falsch gemacht haben, da bei mir ganz andere Werte rauskommen. Kann die Spannung aber auch nicht so genau messen, wie es deine Spannungsquelle kann.
herzlichen Dank für die leicht verständliche Zusammenstellung! Ich erlaube mir allerdings, ein paar Anregungen und Anmerkungen zu den einzelnen Punkten zu machen (die Bilder lasse ich zwecks Übersichtlichkeit weg).
Zitat von adlerdampfHallo Leute, a. eine Spannungsquelle
eine Angabe der Meßgerätetoleranzen wäre nett. Doch selbst unter ,,Standard"-Bedingungen (Transformator ohne Stabilisierung) sind die Spannungsschwankungen bei unverändertem Fahrregler recht klein. Eine Übersicht findet sich unter Klassengrenzen und Erfahrungswerte, geordnet nach Betriebssystem. Sofern die einzelnen Schwankungen von Interesse sind, findet man diese in der Übersicht Meßgeräte und Toleranzen.
Zitat von adlerdampf b. einen Messwagen
Die Genauigkeit dieses Meßgeräts dürfte in Deiner Aufstellung der Flaschenhals sein. Daher bitte ich um die Angaben aus der Anleitung bzw. Kalibriermessungen mit Stopuhr und Streckenzeit durchzuführen. In o.g. URL (Klassengrenzen) sind auch Angaben zur Genauigkeit der Geschwindigkeit angegeben. Vor dem Hintergrund von +/- 2% könnte dies u.U. interessant werden.
Zitat von adlerdampf c. eine Lok
Die Modellbahn, unendliche Weiten....
Zitat von adlerdampf d. Spannungsquelle auf 10Volt DC, Gleise und Lokräder reinigen, Lok einfahren, ablesen.
warum 10V? Damit sind Deine Werte zwar untereinander, jedoch nicht mit anderen, ähnlich gelagerten Werten vergleichbar. Oder sind die Modelle bei 12V zu schnell?
Hintergrund: selbst bei DC-Motoren, die eine lineare Kennlinie besitzen, ist ein Extrapolieren auf andere Spannungen ohne zweiten Wert nicht möglich. Somit ist ein Vergleich mit den Ergebnissen Anderer (Modellbahner, Magazine, Tester usw.) nur sehr begrenzt (alle die, die auch bei 10V messen) möglich. Ferner sollte zur Absicherung der Ergebnisse auch eine Beharrungsfahrt bei konstantem Fahrregler durchgeführt werden. Die Toleranzen hier liegen bei ca. +/- 2% im Analog, bzw. bei 0,6% im Digitalbetrieb. Durch diese Messung kann man die Angabe auf eine Nachkommastelle auf ihre ,,Berechtigung" überprüfen. Siehe auch Grundlagen der elektrischen Modellbahn.
@Tim: die unterschiedliche Geschwindigkeit wird erst dann interessant, wenn Du mehr als 10% neben Carsten's Angaben liegst; aber auch nur dann, wenn Getriebe und Elektrik *identisch* sind. Und das kann einen enormen Aufwand bedeuten. Welche Geschwindigkeiten hast Du den gemessen?
Hallo Stephan-Alexander, zu 1. LCD-Anzeige: +/-50mV, +/-5mA, Messfehler der Anzeige bis zu 6 Digits, Spannungsstabilität bei +/-10% Netzschwankung: ca. 0,05% Stromstabilität bei +/-10% Netzschwankung: ca. 0.05% Angabe aus Handbuch des Labornetzteils "Programmierbares Netzteil Digi 35 CPU" von Conrad Electronic. zu 2. da gebe ich Dir recht. Die verwendete Anzeige ist ein entsprechend programmierter Fahrradcomputer. Da mir die Anleitung abhanden gekommen ist, kann ich in Sachen Genauigkeit keine Angaben machen. Aber vielleicht hat ja jemand anderes noch die Daten für den Tachowagen. Ein Stoppuhr habe ich nicht. zu 3. Auch da hast Du recht, es gibt da alleine bei mir 550 Möglichkeiten zu 4. warum ich gerade 10Volt genommen habe? Nun, bei höheren Geschwindugkeiten besteht die Gefahr des Entgleisens der Lokomotive in Weichenstraßen, z.B. auf DKW´s. Außerdem dürfte es wohl kaum jemanden geben, der seine Modelle mit voller Fahrspannung über die Bahn jagt. In der Regel erfreut man sich über das gemächliche Dahingleiten.
Allgemeines: die angezeigten Geschwindigkeiten haben logischerweise ihre Toleranzen, welche durchaus auch recht erheblich sowohl nach "oben" als auch nach "unten" sein können. Selbst Lokomotiven gleicher Bauart können Geschwindigkeitsunterschiede haben. Diese können auf unterschiedliche elektrische Widerstände beruhen oder Herstellungstoleranzen am Anker, Permanetmagnet, Lagerbuchsen, Zusammensetzung der Räder, etc... Es war ja auch nicht das Thema wie genau nun die eine oder andere Lok fährt. Es ging um das Geschwindigkeitsgefühl, und Gefühle sind nur schwer messbar. Ich habe versucht das Gefühl irgendwie vergleichbar zu machen. Was liegt da nun näher, einen von der Industrie erhältlichen Messwagen (oder vielleicht besser Anzeigewagen) zu verwenden und die vorhandenen Lokomotiven mit einander zu vergleichen. Und wie sich zeigte hat das menschliche Gefühl recht, wenn es sinngemäß sagt, dass die eine oder andere Lok bei gleicher Trafoeinstellung schneller oder langsamer läuft. Was zu diesen Unterschieden führen kann wurde ja schon mehrfach hier beschrieben. Ob dieser Tachowagen nun genau ist oder nicht ist mir daher vollig egal, der optische Eindruck beim Fahren der Züge ist das einzige was für mich zählt. Bitte verstehe mich nicht falsch, aber die "geprüften" Modelle sind bis zu 55 Jahre alt, und da mache ich mir in Sachen Geschwindigkeitsgenauigkeit nun gar keine Gedanken. Es hat nur einfach Spass gemacht. Wollte man nun wirklich die Sache sehr genau nehmen, bräuchte man definierte Laborbedingungen, kalibrierte Strom-/Spannungsquellen, kalibrierte Meßgeräte, etc. Aber wer hat das schon.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Zitat von adlerdampf Wollte man nun wirklich die Sache sehr genau nehmen, bräuchte man definierte Laborbedingungen, kalibrierte Strom-/Spannungsquellen, kalibrierte Meßgeräte, etc. Aber wer hat das schon.
na da hab ich ja was losgetreten! Vielen Dank für die interessante Messung, Karsten. Man kann ganz gut vergleichen, und interessant ist auch, dass besonders die frühen Loks wie z.B. 1315 und 1320 entgegen ihrer traktionsmäßigen Bestimmung richtige Rennwiesel waren.
Eine Lok vermiss´ ich noch, die zumindest bei mir ebenfalls "für die Jahreszeit" immer viel zu schnell unterwegs war: die E44 (1336). Im Original ja eher ein biederes Arbeitspferd, war diese Lok auf meiner alten 7m langen Gefällstrecke (max. 1:50, Mittelwert 1:100) auf ihren etwas kippeligen Drehgestellen regelmäßig so schnell, dass sie mehr als einmal im anschließenden Ecktunnel die gesamte Wagenladung flachgelegt hat. Da die Zugkraft dennoch recht gut war, fuhr ich häufig mit 50-60 Achsen zu Tal. Leider wurden damals (vor ca. 35 Jahren) vielen meiner "bösen" Güterwägelchen ihre Trittbretter verbogen... Alte Erinnerungen... Viele liebe Grüße und nochmals danke für die Mühe Dennis