An einer Börse sind mir vor einiger Zeit zwei mir unbekannte Güterwagen aufgefallen. Der Verkäufer bot sie mir als alte Fleischmann-Objekte an, was ich auf den ersten Blick als falsch beurteilte, denn wenn schon hätten es Doll-Wagen sein müssen. Aber Doll-Fahrzeuge sehen ganz anders aus. Das Aha-Erlebnis kam beim Umdrehen der Wagen , denn da war der wie üblich leicht verschmierte Cabo-Stempelaufdruck zu erkennen. Da man meiner Meinung nach Cabo-Fahrzeuge eher selten antrifft ging ich sofort auf das Angebot ein, offerierte er mir doch bei der Abnahme beider Stücke einen Schnäppchenpreis. Dass die Holzfässer am Holzwagen fehlten störte mich nicht sehr. Diese habe ich in der Zwischenzeit selbst gedrechselt. Die Originalspannkette, wie auch die offensichtlich von Haus aus verkehrt montierte Kupplung (!) waren noch dran.
Etwas später entdeckte ich an einer anderen Börse einen 4-achsigen Hochbordwagen von Cabo, den ich mir selbstverständlich ebenfalls sofort „einverleibte“.
Auf einem Flohmarkt in Süddeutschland entdeckte ich dann noch den 2-achsigen Hochbordwagen der den gleichen Aufbau wie der Vierachser aufweist.
Cabo kennt man eigentlich vor allem als Hersteller von Zubehör, wobei dieses wegen der sehr ähnlichen Machart oft mit Kibri verwechselt wird. Ich finde es spannend „neue“ unbekannte Fabrikate zu entdecken nach dem Motto „Es muss nicht immer Märklin sein!“ Ich habe zwar nichts gegen die schönen und qualitativ hochstehenden Produkte aus Göppingen einzuwenden, aber „Weiterbildung“ schadet auch nicht.
recht interessante Wagen. Ich kenne nur zweiachsige Güterwagen und Zubehör von Cabo. Cabo steht übrigens für Carl Bochmann aus Dresden. Er produzierte von 1925 bis ca 1941 hauptsächlich Eisenbahnzubehör aber auch einfache Eisenbahnen mit/ohne Uhrwerkantrieb. Desweiteren stellte er auch recht ansprechende Strassenbahnmodelle her.
Hallo, Cabo hat vier-achsichen Güterwagen produziert in zwei verschiedene Länge, daneben gibt es die zwei-achsigen Güterwagen mit zwei verschiedene Rahmen. Ich habe auch einige Kesselwagen von Cabo mit von einander abweichende Aufbauten. Alles was ich weis von Cabo steht im Schiffmann Katalog; hat jemand die (komplette) Geschichte von Cabo irgendwo beschrieben? Hans van Dissel
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Hallo Der zum Glück allmählich ausklingende Winter hat mir nochmals 2 weitere Cabo-Güterwagen hereingeschneit. Der graue Hochbordwagen 800 hat einige Gebrauchsspuren, was aber bei einem über 70-jährigen Objekt toleriert werden kann. Beim Weinwagen 806 fehlten die Holzfässer, so dass ich entsprechenden Ersatz drechseln musste. Glücklicherweise sind an beiden Wagen die sonst oft abgebrochenen Kupplungen noch komplett.
Ich freue mich immer wieder über solche nicht alltägliche Exoten, auch wenn es sich nicht um Spitzenmodelle handelt. Gruss Swiss-Tinplater
Ist die Kette original? Sieht ja so aus. Bei meinem Wagen wurde sie ersetzt, aber ich wollte eigentlich eine einfache Kette nehmen, nicht die dreieckige. Kannst Du nochmals vier Fässer drechseln???? Bei mir fehlen diese leider.
Die Kette ist Original wie diejenige am 4-achsigen Fasswagen auch. Die Kette am 2-achsigen Wagen hat jedoch deutlich feinere Glieder. Ich werde Dir 4 Fässer drechseln, muss aber vorerst wieder entsprechendes Holz besorgen. Du musst mir einfach ein bisschen Zeit lassen. Ich werde mich per PN melden. Gruss Swiss-Tinplater
Hallo, mit großer Freude mußte ich feststellen, daß es außer mir noch andere positiv Verrücke gibt, die Cabo sammeln. Deshalb habe ich mich gleich hier im Forum angemeldet. Es gibt ja nicht soviel auf dem Markt davon und die Firmengeschichte ist auch sehr wenig dokumentiert. Die Freude ist groß andere Sammler zu treffen und an hand der Bilder festzustellen was einem noch so alles in der Sammlung fehlt. Anbei einige Bilder aus meiner kleinen Sammlung, darunter ein Speisewagen, leider ohne Türen. Gibt es davon vielleicht auch noch normale D-Zug Wagen in grün?
Freue mich auf alle Antworten. Gruß awo425
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Es freut auch mich auf einen weiteren "Spinner" gestossen zu sein der Cabo sammelt. Du hast da einiges in Deiner Sammlung das ich bis anhin noch nie gesehen hatte. Kürzlich bin ich bei einem Sammlerkollegen auf einen ihm unbekannten eigenartigen MITROPA-Wagen gestossen, der eher die Form eines Triebwagens hat. Durch meine Cabo-Erfahrungen konnte ich das Fahrzeug aufgrund der Kupplungen und Drehgestelle eindeutig als Cabo-Produkt identifizieren. In der Zwischenzeit habe ich bei einem anderen Freund einen gleichen Wagen gesehen der allerdings umgespritzt worden ist. Das Cabo-Eisenbahn-Sortiment scheint doch grösser zu sein als man denkt. Carl Bochmann hat ja ein sehr breit gefächertes Blechspielzeugsortiment produziert, das von Sandkastenspielzeug über Eisenbahnzubehör bis zu Tretautos fast alles erdenkliche beinhaltet hat. Cabo war von Auswahl und Stil her direkt mit Kibri vergleichbar. Spur 0-Eisenbahnen machten aber nur einen sehr kleinen Teil des Sortiments aus.
Vielleicht melden sich noch mehr Cabo-Sammler mit bisher unveröffentlichten Bildern, wodurch sich das Mosaik durch weitere Steine ergänzen liesse.
ich freue mich das die Bilder auf Interesse gestoßen sind. Den Mitropawagen in der runden Ausführung habe ich auch noch nicht gesehen. Das hat mich veranlasst noch ein wenig in der Sammlung zu graben um noch einige Wagen abzulichten. Viel Spass mit den Bildern. Kennt jemand ein Lieferanten für Kupplungen oder Bleipuffern für Cabo? Wäre für Infos dankbar, bevor man sich selber wieder an die Arbeit macht.
Mit freundlichen Grüßen awo425
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Besten Dank für Deine weiteren Bilder. Jetzt ist ja schon ein kleiner Cabo-Katlaog beieinander. Hersteller von Kupplungen und Puffern sind auch mir nicht bekannt. Vermutlich sind Cabo-Fahrzeuge zu wenig verbreitet als dass sich eine solche Produktion rentieren würde. Die Kupplungen sind jedoch ein echtes Problem, vor allem diejenigen mit dem T-förmigen Schlitz die oft abgebrochen sind.
Liebe Leute, wie sieht es denn mit CABO-Loks aus? Ich kenne keine -außer der Abbildung der Bodenläufer-Lok. Den seltsamen Mitropa-"Triebwagen" sah ich allerdings mal, vor vielen Jahren, auf einer Vorführanlage. Er war mit einem Uhrwerk ausgerüstet und die Schrift Mitropa fehlte -ob es ein Original gewesen ist, weiß ich nicht. CABO hat Uhrwerk-Gleise und sogar solche für elektrischen Betrieb angeboten (eigene?), also sollte man auch Loks vermuten können. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Auch mir ist noch nie eine angetriebene Cabo-Lok begegnet, weder auf Papier noch in Natura. Es ist generell schwierig Informationen über Bochmanns Produktion zu bekommen. Im Händler-Katalog "50 Jahre Carl Bochmann 1882-1932 sind keinerlei Spur 0-Eisenbahnfahrzeuge enthalten. Auf einem Nachtragsblatt sind als "Neu aufgenommen" 9 2-achsige Güterwagen und der 2-achsige MITROPA-Wagen abgebildet. Am unteren Seitenrand ist zudem der Hinweis abgedruckt: Vorliegende Seite bringt eine Ergänzung zu den bereits in Händen habenden vorjährigen Katalog, ich bitte, diese dem Katalog beizuheften." Auf Seite 4 des Katalogs steht bezüglich der Gleise der Vermerk: "Neu aufgenommen: Eisenbahnschienen, Spur 0, gerade und geschweift, erstklassige Ausführung. Weichen rechts- und linksseitig. Kreuzungen." Es besteht aber kein Hinweis ob es sich um Schienen für Uhrwerk- oder Elektrobetrieb handelt. Ein Bild ist nicht vorhanden. Es wäre interessant frühere und spätere Kataloge konsultieren zu können.
Schöne Grüsse aus dem Zürcher Oberland Swiss-Tinplater
Danke, Swiss-Tinplater, warten wir mal, vielleicht kommt da ja noch was... Spezialisten habe wir hier ja -da ist mal der Bodo und der Til angesprochen. Schöne Grüße aus Hessen ins Zürcher Oberland Botho
von Lokomotiven ist mir bis jetzt auch nichts bekannt. Zu den Stempeln auf den Wagenböden kann ich nur sagen, daß es sich etwa die Waage hält. Ich habe auf einem der Wagen einen besonderen gefunden. Es ist der Stempel der Firma Müller, einem großen Spielwarengeschäft in Dresden. Ich glaube in einem der letzten Ausgaben von AS war ein Bild vom Laden drin. Ob das hier die richtige Kategorie für die andern Bilder ist, weiß ich nicht. Also nicht böse sein wenns nicht stimmt. Habe mal noch zwei kleine Gebäude von Cabo abgelichtet. Einmal ein Zeitungskiosk leider ohne Dach und dann noch ein Wärterhäuschen. Beide leider nicht vollständig. Aber die Handlackierung, besondert beim Wärterhäuschen, ist super und macht jedes Stück zum Unikat, finde ich. Ich sehe die Gefahr mit der Verwechelung mit Kibri als nicht so groß.
Also viel Spass mit den Bildern und einen schönen Gruß aus Mitteldeutschland wünscht awo425
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Meiner Meinung nach gehören Deine Bilder durchaus in diese Rubrik, da es sich ja auch um Cabo-Objekte handelt. Das Wärterhaus ist sehr schön gestaltet und unterscheidet sich, wie Du sagst, deutlich von Kibri. Der Zeitungskiosk könnte aber durchaus mit einem des letzteren Herstellers verwechselt werden. Zum Thema Cabo-Zubehör möchte ich auch noch 2 Objekte beisteuern, nämlich die einfache Barriere Kat.-Nr. 706 und eine skurrile Bahnhofshalle die ich dieses Jahr in Gaggenau fotografiert habe, und die aus irgendwelchem, ursprünglich für eine andere Verwendung vorgesehenem Material entstanden ist (Vielleicht sogar Rüstungsmaterial?).
ich habe schon immer mal die Vermutung gehabt, daß es sich bei der Halle um Cabo handeln könnte. Mir fällt da spontan, von der Form her, blos ein aufgeschnittener Behälter für eine Gasmaske der Wehrmacht ein. Blos so recht glaube ich daran nicht. Vielleicht fällt einem der Sammlerkollegen noch etwas dazu ein. Ich habe unterdessen am Wochenende auf die schnelle einige Caboteile auf einer winzigen, für Spur 0 Verhältnisse nicht gerade großen, Anlage platziert. Nur eine kleine Spielerei, aber ausbaufähig.
Viele Grüße aus Mitteldeutschland sendet awo425
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Vielen Dank für die tollen Anlagenbilder mit den interessanten Fahrzeugen und Zubehörteilen. Mich würde noch das Fabrikat der roten Dampflok interessieren.
awo425 - mit einem aufgeschnittenen Gasmaskenbehälter kann das meines Erachtens nichts zu tun haben: 1. Die mir bekannten Gasmaskenbehälter ähnlicher Art sind innen wie außen geprägt und stammen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs. Wenn es theoretisch auch möglich wäre, solche Hallen aus Schrott-Behältern herzustellen, wird man doch eher davon ausgehen, dass eine solche Verwertungen von Kriegsrelikten erst nach Kriegsende üblich gewesen ist. Siehe bei Kibri z.B. das Dach der Tankstelle aus Kartoffeldosen der US-Army. 2. CABO -Carl Bochmann- produzierte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr -laut Firmenchronik im Schiffmann-Katalog wurde Bochmann nach dem Krieg von der Roten Armee verschleppt und kehrte nicht mehr zurück. Nachsatz: Wenn es im Ersten Weltkrieg doch solche Büchsen schon gegeben haben soll -was mir nicht bekannt ist- müsste man das nochmals überdenken. Vielleicht haben wir ja hier auch Militärhistoriker, die das klären können. Außerdem könnte es ja auch prinzipiell möglich sein, dass innen ein glattes Blech über die Sicken gelötet worden ist -warum aber? Eigentlich gibt es dafür keinen Grund, schon vom Materialbedarf her. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Hallo Blech u. Swiss-Tinplater, das mit dem Gasmaskenbehälter war auch blos in Anlehnung an die Form gedacht. Auch würde sicherlich der Umfang eines Behälter für die Größe der Halle nicht ausreichen. Davon abgesehen ganz schön viel Arbeit für so eine Halle wenn mans nicht durchprägt, sondern alles auflötet, punktet oder wie auch immer die Wellen darauf befestigt sind. Aber schöööön. Ich weiß nicht ob nicht doch in der Firma nach dem Krieg weiter produziert worden ist. Es tauchen ab und zu mal Automodelle im Netz auf, die wohl aus der Nachkriegszeit seien könnten. (keine Eisenbahnmodelle) Die Firma könnte ja in einer PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) aufgegangen sein und später in einem großem Volkseignenen Betrieb (VEB) eingegliedert worden sein. Aber ich irre mich da wahrscheinlich. Noch was anderes, war das eigentlich der Firmengründer Carl Bochmann der 1945 nach Mühlau gebracht worden ist? Oder war es ein Sohn? Der Firmengründer wäre sicherlich schon Anfang oder Mitte 80zig gewesen. Auf die Frage nach der kleinen roten Lok, es ist eine 9670 von Märklin. Passt optisch sehr schön finde ich. Hat aber den Nachteil, das sie bei der schlechten Gleislage in den Kurven immer zwischen die Schienen rutscht. Werde es mit einer größeren Uhrwerklok oder einer Batterielok von Zeuke probieren.
Bis bald und mit vielen Grüßen nach Hessen und in die Schweiz verbleibt awo425
Hallo Blech, hab ich ebend ganz vergessen. Klar gab es Gasmaskenbehälter im I. Weltkrieg. Sie sahen ganz anders aus. Und der Inhalt wurde dort auch gebraucht. Habe auch Bilder. Weis nicht ob ich sie hier auch hochladen kann. Nicht das es Ärger gibt.
soweit mir bekannt ist wurde in den 1950 Jahren noch Blechzubehör für Spur 0 unter dem Namen CABO angeboten. Anbei ein Bild von einem Bahnübergang aus meiner Bastelkiste. Der Bahnübergang könnte von Kibri sein, das Häuschen von CABO. Auf dem Schild ist "Ausgang " gestempelt. CABO soll auch Strassenbahnen nach Dresdener Vorbildern gefertigt haben.
Meines Wissens ist Carl Bochmann am Ende des 2. WK von den Sowjets in einem Lager interniert worden und von dort nicht mehr zurückgekehrt. Ob jemand anderer, vielleicht Familienmitglieder oder ehemalige Mitarbeiter nach dem Krieg unter dem Namen Cabo weiterproduziert haben ist fraglich. Aber eben: Nichts ist unmöglich. Ich gehe mit Dir einig, dass der Sockel des abgebildeten Bahnübergangs aufgrund des Schiebereglers, wie er bei der Kibri-Bravo-Schaltung üblich war, diesem Hersteller zuzuordnen ist. Dass das Häuschen von Cabo ist, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube eher, dass es zu einer Bahnsteigsperre eines anderen Herstellers gehört. Für diese Theorie sprechen die Beschriftung „Ausgang“ und das als Schalter gestaltete Fenster in der Stirnwand.
Wie Du richtig bemerkst hast hat Bochmann ab Ende der 1920er-Jahre ein grosses Sortiment an Bodenläufer-Strassenbahnen, aber auch Bodenläufer-Dampflokomotiven hergestellt, die heutzutage als äusserst rar gelten.