da ich mir in letzter Zeit auch die beiden Epochenvarianten des OOtz 50/Fad 167 geangelt habe, möchte ich sie hier mal kurz vorstellen und dabei auf ein paar kleine Unterschiede hinweisen, die hier bisher nur zum Teil gezeigt bzw besprochen wurden. Zunächst die Wagen selbst im ganzen:
Rechts die Epoche III Variante, so wie sie oben auch im ersten Bild gezeigt wird. Mein Wagen hat einen Stempel 4 für 1964, müßte also aus dem ersten Produktionsjahr stammen, als er unter der Artikelnr 1489 im Katalog erschien. Die OVP die ich dazu habe, paßt dazu nicht wirklich, da sie eine der rot-weißen Pappschachteln mit der Artikelnr 5520 ist, eigentlich müßte es bei diesem Produktionsjahr eine der grün-gelben Schachteln sein. Wenn man Karstens zwei Varianten des Epoche III Wagens genau anschaut, sieht man, daß auf der rechten Seitenklappe auch die Bedruckung leicht verändert wurde. Das kleinere Untersuchungsraster hat nun drei statt zwei Zeilen. Links steht mein Exemplar der Epoche IV Variante, ebenfalls Stempel 4, aber diesmal für 1974. Die Ep IV Variante gab es bei Fleischmann ab 1969, Karsten hat wohl zwei Exemplare abgebildet, die vor 1974 hergestellt wurden. Auch hier gibt es wohl kleine Unterschiede in der Bedruckung. Auf Bild 3 sieht man klein über dem Gitter für die Übergangszettel die übliche Zeile "Nur für Übergangszettel". Bei den späteren Serien (s. Bild 4 und mein Wagen) entfiel dieser Schriftzug. Jetzt aber zu der Frage, wie komme ich darauf, daß Karstens Epoche IV Wagen älter sind als meiner? Fleischmann hat eine grundsätzliche Konstruktionsänderung bei diesem Wagen durchgeführt und zwar spätestens ab 1974 (erstmals so im Katalog abgebildet) waren die Seitenklappen nicht mehr mit einem Metallstab und einem zusätzlichen Lager in der Mitte befestigt, sondern nur noch durch zwei Kunstoffzapfen an den jeweiligen Wagenenden.
Im direkten Vergleich sieht man deutlich das schwarze Metallager in der Mitte das bei den späteren Wagenserien fehlt.
Hier im Detail die alte, aufwendigere Befestigung mit Metallstab
Hier die spätere Ausführung, das Lager, daß Teil des Sattelbodens/Fahrgestells war, hat man bei der Form entfernt, der Metallstab hat sich erübrigt.
Zum Schluß hab ich noch eine Frage an die Schachtelkenner, mein Ep IV Wagen kam in einer Klarsichtbox, ab wann gab es die denn? Bei Effert ist da eine Leerstelle, die holländische Sammlerseite behauptet 1978, was ich mit ziemlicher Sicherheit für falsch halte. Bei mir ist der älteste sichere Wagen mit Klarsichtbox von 1976. Wenn der 5520 und die Box tatsächlich original zusammengehören, wären wir schon bei 1974, da beschleichen mich dann doch Zweifel, weiß jemand mehr?
die Kupplungsaufnahme bei meinen Wagen ist die Schlitzaufnahme. Montiert waren Hakenkupplungen, die mit einem vernieteten Messingröhrchen befestigt waren. Habe auf Profi gewechselt. Zum Maßstab kann ich keine Angaben machen. Gruß Heinrich
vielen Dank für die zügige Antwort. Die Schlitzkupplung ist mir wohlbekannt. Mir sagen leider die Messingröhrchen nichts. Bei meinen Schlitzkupplungen ist alles aus Kunststoff. Ich habe allerdings auch nur Fahrzeuge aus den 1970er Jahren. Beim Maßstab interessiert mich hauptsächlich das Größenverhältnis zum Nachfolgemodell 5521 (Waggonhöhe, Waggonbreite, Pufferhöhe), um die Waggons gegebenenfalls in einem Zugverband zu mischen.
Gruß Martin
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Hallo Martin, die Messingröhrchen wurden in den Schlitzkuplungen zeitlich vor den Kunststoffbolzen verbaut und die Kupplungen konnten nicht beliebig getauscht werden. Es war sozusagen eine Festmontage. Der Kunststoffbolzen ersetzt aber das Röhrchen und kann auch bei älteren Kupplungen verwendet werden. Bei der Pufferhöhe habe ich keine Probleme mit den älteren Wagen. Meine Erzwagen laufen allerdings als Ganzzug. Gruß Heinrich
Zitat von BW-Werner im Beitrag #5(...) Wenn der 5520 und die Box tatsächlich original zusammengehören, wären wir schon bei 1974, da beschleichen mich dann doch Zweifel, weiß jemand mehr? (...)
Irgendwie muss ich Deine Frage von damals übersehen haben. Ich habe aus Kindertagen sechs Waggons in Klarsichtbox. Die sind sogar auf einem Foto zu sehen, dass ich bei meiner Vorstellung gezeigt habe. Dort kann man die Artikelnummern nicht alle lesen, aber ich habe fünf davon wiedergefunden: 5301 1974 5330 1978 5510 1974 5520 1976 5525 1978
Klarsichtboxen gab es also schon 1974, falls Fleischmann nicht später unverpackte Lagerfahrzeuge in Klarsichtboxen gesteckt hat.
der Maßstab des 5520 ist bei Länge und Höhe 1:82, bei der Breite sogar 1:80. Für mich wäre die Kombi nichts, auch wegen der doch sehr deutlichen Detailierungsunterschiede, das muß aber jeder für sich entscheiden. Für einen ungefähren Eindruck noch zwei Bilder.
vielen Dank für die detailreiche Gegenüberstellung der Waggons und Deine Anmerkungen. Für mich ist es dadurch in der Tat ein Grund die alten Erzwagen nicht zu beschaffen. Da habe ich Geld gespart und kann mich auf andere Dinge fokussieren.
Gruß Martin
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ich habe schon länger nicht mehr darauf geachtet, doch als noch die Baureihe 151 in Doppeltraktion diese Züge auf der rechten Rheinstrecke und auf der Moselstrecke zog, habe ich häufig 39 sechsachsige Erzwagen gezählt. Warum es so oft 39 Waggons waren, vermag ich aber nicht zu sagen (Gewichtsgründe, Maximalachszahl?). Wie die Situation mit heutigen Lokomotiven und Waggonbauarten aussieht entzieht sich meiner Kenntnis.
Gruß Martin
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Hallo Martin, außer Achszahl und Zuggewicht kann auch die Länge von Ausweich-/Überholgleisen auf der Strecke ein Kriterium sein.
Vor Jahren hat mir ein erfahrener Lokführer eine Geschichte erzählt, dass in einem seiner Güterzüge ein paar Gmhs53-Wagen durch die deutlich längeren Hbis-Schiebewandwagen ersetzt wurden, so dass zwei Wagen seines Zuges aus dem Überholgleis überstanden und der gesamte Zugverkehr kurzzeitig lahmgelegt wurde. Das war übrigens auch irgendwo bei Koblenz zwischen Rhein und Mosel.
in der Güterwagenbibel (in diesem Fall Stefan Carstens: Güterwagen Band 4) liest man, daß die nominell 5.400 t Erzzüge mit den Sechsachsern von Nordenham bzw Hansaport nach Peine-Salzgitter, im festen Verbund mit AK-Kupplung, aus 40 Wagen bestand, wie oben schon erwähnt mit 151er Doppeltraktion. Die Fal 167 bzw Fals 183 (die GFN Modelle) wurden in nur max 4.000 t Erzzügen eingesetzt, da sie aber nur Vierachser sind und ihre Lastgrenze daher deutlich niedriger liegt, kommt man auf ungefähr die gleiche Wagenanzahl. Die maximale Zuglänge war bei der DB 700 m, bei den schweren Erzzügen war man von dieser Grenze ein gutes Stück entfernt bei 500 - 600 m Zuglänge. Ein weiteres Limit war die Achszahl, die lag bei Bremsart G bei 250 Achsen.
ich hoffe ich verstehe Dich richtig. Die Züge waren sogenannte Gag(Ganzzüge), sie bestanden nur aus Selbstentladern. Die 5.400 t Züge nach Peine, von denen auch Martin schrieb(Roco hatte diesen 6 Achserwagen mal als Modell) wurden nie getrennt, hatten automatische Kupplungen, keine Schraubenkupplung wie sonst üblich und fuhren ständig als feste Einheit (Konvoi?) im Pendel zwischen den Häfen und Peine-Salzgitter. Sie bestanden aus nominell 40 Wagen, Martin hat meist 39 gezählt, wahrscheinlich gab es öfters Schadwagen die man rausgezogen hat. Bei den Typen die Fleischmann nachgebildet hat, waren solche Ganzzüge auch häufig, auch meist mit ca. 40 Wagen, sie konnten aber durchaus auch einzeln oder in kleineren Gruppen in Güterzügen eingestellt sein, dann aber eher nicht zum Erztransport sondern eher mit Kohle oder Koks etc.
Hallo Lukas, sollten deine Wagen auf der Seitenwand (Klappe) keinen weißen Punkt haben so kannst du bei 25 Wagen aufhören . Erst nach verstärken der Zug- und Stoßeinrichtungen durften die 50-Wagen-Züge zusammengestellt werden. Diese Wagen mit den verstärkten Kupplungen wurden durch einen großen weißen Punkt gekennzeichnet.
ich möchte den Informationen über den Erzwagen Fals183 noch ein wenig Substanz geben. Erschienen ist der Waggon im Katalog 1988/89 unter der Artikelnummer 5521 in Epoche-IV-Ausführung. 1997 folgte die Epoche-V-Version mit Beschriftung der "DB Cargo" (Art.-Nr. 5523). Ab 1998 gab es die Artikelnummer 5521 mit DBAG-Emblem, was den Waggon somit unverzüglich ebenfalls in die Epoche V beförderte. Da hielten sich die Waggons dann auch bis zum Verkauf des Unternehmens.
Hier ein Bild der Epoche-IV-Version (Art.-Nr. 5521): IMG-20200108-WA0007.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Da ich die Waggons gerne belade und ich nicht das Fleischmann-Ladegut verwenden wollte, musste ich ein paar Vorkehrungen treffen. Ich benutze als Erzersatz den Schotter von Busch (Art.-Nr. 7064). Der ist schön schwer und hat die richtige Farbe. Damit die Entladeklappen des Waggons nicht ausleiern und ich nicht das ganze Zeug auf den Schienen habe, fertigte ich mir aus Büroklammern Haltebügel an (wem wäre es auf dem ersten Bild aufgefallen?): IMG-20200108-WA0008.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier noch ein paar Impressionen eines 18-Wagen-Ganzzuges mit Doppeltraktion. Dann ist aber auch das Ende meines längsten Abstellgleises (Überholgleis) erreicht (von der alten Anlage und - so Gott will - von der neuen): IMG-20200108-WA0004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200108-WA0005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200108-WA0006.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wer weiß, wann ich wieder Lust habe die Waggons zu befüllen. Das dauert immer eine Weile...
Gruß Martin
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