Hallo zusammen, hier stelle ich den Digitalumbau einer Fleischmann #1334 - SBB CFF 11412 vor.
Das erste Problem, das zu lösen war, ist das Motorschild. Das gibt es nämlich nicht als massefreie Version:
Also war hier Improvisation angesagt:
Weiter geht es mit dem Einbau einer MTC21-Adapterplatine und einem Lautsprecher:
Den Oberleitungsumschalter habe ich erhalten, werde den jedoch dazu verwenden, den Pufferelko abzuschalten, um den Decoder programmieren zu können:
Der Pufferelko ist nun auch eingebaut, der Dumbo noch mal neu positioniert, um dem Elko Platz zu machen:
Fleischmann #1334 - SBB CFF 11412 - Analog vs. Digital
Das folgende Video zeigt die Fleischmann #1334 vor dem Umbau auf Digitalbetrieb und nach dem Umbau. Zum Einsatz kommt ein Doehler&Haass SD21A-4 Sounddecoder mit einem Soundprojekt der DRG E95.
Und hier noch eine Detailaufnahme des kleinen Schalthebels, mit dem man zwischen Oberleitungsbetrieb und Schiene umschalten konnte. Ich verwende den Hebel nun, um den Pufferelko abschalten und so den Decoder problemlos programmieren zu können:
Was ich als Nur-Analoger GFN-Fahrer aber nicht verstehe ist die Notwendigkeit der auf Bild 5 gezeigten doppelten Motorabdeckung.
Hätte man den isolierten Motorschild nicht genau so einbauen können wie den Original-Motorschild (dabei wäre nur die Position der Bürsten um ein paar Grad verdreht)? Das war doch eine ziemlich aufwendige Feilerei, oder?
Vielen Dank und Entschuldigung für die Frage, bin aber Digital-Dilletant.
Hallo, hier möchte ich kurz als Elektriker antworten. Wenn die Position der Bürsten geändert wird dreht sich das im Anker erzeugte Magnetfeld bezogen zum Ringmagnet. Dann läuft der Motor schlechter oder garnicht mehr. Bei grösseren Motoren kann über leichtes Drehen der Bürstenhalter das Feuern der Kohlebürsten eingestell werden- in gewissen Grenzen.
vielen Dank für die schlüssige Erklärung. Das leuchtet mir ein, ist also so, als ob ich den Zündzeitpunkt beim Benzinmotor falsch eingestellt hätte, hat also auch nichts mit Digitalisierung zu tun, sondern mit solidem Elektromaschinenbau. Die Ringmagnete passen nur in einer Position in die Fahrgestellrahmen bzw. Motoraufnahmen rein, so dass bei der 1334 dann auch der Ringmagnet verdreht sein muss.
Ich frage mich nur, warum GFN die unterschiedlichen Motorschilder so produziert hat. Als erste Erklärung könnte ich mir vorstellen, dass der Platz im Dachraum nicht ausgereicht hat für die obere Verschraubung des Schilds, so dass diese durch die Verdrehung weiter nach unten positioniert werden musste. Das Problem gibt es vor allem bei den Drehgestell-Elloks und Dieselloks (V200, Alco, E10/40), weil der Motor über dem Drehgestellrahmen sitzt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass durch das dreiachsige Antriebsgestell ein "Versenken" des Motors im Drehgestell wegen der mittleren Achse kaum möglich ist. Bei den frühen Dampfloks von GFN und dem SNCF-Bügeleisen 1331 waren die Motoren eher niedriger positioniert (hinter dem eigentlichen Getriebe/Kuppelradgestell im Führerhaus). Beim Tenderantrieb war das Problem dann wieder akut und führte zu gewissen Kohleanhäufungen ...
Obwohl ich diesen Sachverhalt (das gestehe ich zu meiner Schande) noch nie näher bedacht hatte, habe ich niemals Probleme beim Tausch von Motorteilen gehabt, wahrscheinlich, weil die Konstrukteure von GFN so intelligent waren, die Motorschildverschraubung unverwechselbar auszuführen (unsymmetrische Teilung der Verschraubung, vgl. Originalbild Nr.3 oben). Am Ende hat Fleischmann das leidige Platzproblem dadurch aus der Welt geschafft, dass die 3x120°-Schildverschraubung auf 2x180° geändert wurde, was von der maschinenbauerischen Montageseite her aber nicht unbedingt die vorteilhaftere Lösung darstellt.
Zitat von Ochsenlok im Beitrag #2Was ich als Nur-Analoger GFN-Fahrer aber nicht verstehe ist die Notwendigkeit der auf Bild 5 gezeigten doppelten Motorabdeckung. ... Hätte man den isolierten Motorschild nicht genau so einbauen können wie den Original-Motorschild (dabei wäre nur die Position der Bürsten um ein paar Grad verdreht)? Das war doch eine ziemlich aufwendige Feilerei, oder?
Der Grund ist ein ganz anderer:
Wie Du siehst, passen egal wie Du das massefreie Motorschilöd 504750 drehst, nie zwei Bohrungen übereinander. Fleischmann musste für diese Lok ein anderes Motorschild ohne Befestigungsnase oben kreieren, weil nach oben zu wenig Platz im Gehäuse ist.
Hier habe ich mal beide Motorschilder übereinander gelegt:
Hier habe ich markiert, was oben weggefeilt werden muss, damit das Motorschild in die Lok passt:
Es ist also schlicht das falsche Lochmuster, was verhindert, das 504750 an dem Motor zu befestigen.
Vielen Dank für diese schöne Umbauanleitung! Ich habe auch noch eine alte GFN Ae 6/6 im Schrank liegen und wollte sie schon immer irgendwann mal digitalisieren (allerdings ohne Sound). Habe noch nie wirklich reingeguckt und bei dem Sonder-Motorschild hätte ich dann ganz schön dumm aus der Wäsche geguckt. Nun weiß ich, was mich erwartet, und wie man's löst, wenn ich mich mal daranmache.
Eine Frage habe ich noch zur Beleuchtung: Es sieht so aus, dass Du die Original-Lichtleiter dringelassen hast. Ein "Schweizer Lichtwechsel" ist so nicht möglich, oder? Man müsste ja die unteren rechten Lampen getrennt schalten können für sowas.
Moin, für einen Digitalumbau der Baldwin Lok von Fleischmann 1340 und der Werks Lok grün 1306 habe ich auch genauso den Motor umgebaut. Ich habe etwas längere Schrauben verwendet, da ich Unterlegscheiben in Stärke des isolierten Motorschilds zwischen gelegt habe. Ich will keine Verspannung erzeugen. Bei der roten 1306 hatte ich noch das Original Schild umgefrickelt. Mehrere andere Fleischmann Loks wie E 10 /110 , E428 brauchten nur das isolierte Motorschild. Ich habe in allen Loks den Tams LD-G-32.2 eingesetzt. Meine Loks fahren mit Schleifer versehen im Dauereinsatz auf meiner Märklin Digital Anlage. Gruß Hans