PIKO - BR 80
Das Vorbild
Neben verschiedenen Streckenlokomotiven waren im Einheitsprogramm der DRG auch Rangierlokomotiven vorgesehen. Um diese zu verwirklichen legten die Lokomotivfabriken ab Anfang der 20er Jahre zahlreiche Vorschläge für C-, D-, und E-kuppler vor. Ab Mitte der 20er Jahre befasste sich dann auch die DRG selbst näher mit der Problematik einer modernen Rangierlok, welche hauptsächlich in Form eines C-, und D-kupplers erfolgen sollte. Der E-kuppler (BR 87)wurde lediglich für die Hamburger Hafenbahn gefertigt. Der C-kuppler, welcher später als BR 80 geführt werden sollte war in erster Linie für den Einsatz auf großen Personenbahnhöfen gedacht, um Speise-, Schlaf-, Kurs- und Postwagen zu rangieren. Ab 1927 erfolgte dann die Auslieferung der ersten 39 Maschinen, welche zur Erprobung nach Wesermünde (Bremerhaven), zur Rbd Halle und zu verschiedenen bayrischen BWs kamen. Hier bewährten sich die Lokomotiven sehr gut, allerdings war aufgrund der ungenügenden Laufeigenschaften der vorgesehene Streckeneinsatz nicht möglich. Aufgrund der aufwendigen und teueren Konstruktion nach dem Einheitsprinzip, der nur geringen Kostenersparnis gegenüber den alten Nassdampfloks der Reihen 89, 91 und 92, sowie der immer mehr um sich greifenden Weltwirtschaftskrise verzichtete man auf eine weitere Beschaffung. Die von Hohenzoller, Jung, Wolf und Union bereits gelieferten Maschinen wurden auf den Hauptbahnhöfen Köln und Leipzig zusammengefasst und im Rangierdienst eingesetzt. Aufgrunddessen waren sie bei Kriegsende zu etwa gleichen Teilen auf Ost- und Westdeutschland verteilt. Die bei der DB verbliebenen Maschinen wurden bei der BD Nürnberg eingesetzt und ab 1960 verkauft. Die letzte, der im Westen verbliebenen Loks, wurde 1977 von der Ruhrkohle AG ausgemustert. Die DR setzte die bei ihr verbliebenen Maschinen weiterhin im Leipziger Hauptbahnhof ein, wo sie allerdings ab 1962 von der V 75 verdrängt wurden. Daraufhin kamen sie zu verschiedenen RAWs, wo 1981 die Ausmusterung der letzten der 423 kw starken und 45 km/h schnellen Maschinen erfolgte.
(frei nach Album der DRG-lokomotiven)
Das Modell
1954 lieferte PIKO die BR 80 2101 aus, die Urform aller folgenden BR 80. Dieses Modell besaß noch Räder aus Zinkdruckguss, umschlossene Lampen, eine einfache Steuerung, Metallpuffer, bewegliche Kupplungen und ein Bakelitgehäuse. Später folgte die BR 80 018, wodurch das Modell nun eine vorbildgerechte Nummer besaß. Im Laufe der Jahrzehnte erfuhr dieses Modell zahlreiche optische und technische Änderungen, Verbesserungen und Vereinfachungen. Die größten Unterschiede sind wohl ob Bakelit- oder Plastegehäuse, normale oder automatische Kupplung, komplette oder einfache Steuerung,und ob drei oder zwei Achsen (Spielzeugvariante). Zudem gibt es von den Spielzeugausführungen noch verschiedene Farben, sowie Ausführungen für Batteriebetrieb. Alle vorbildgerechten Varianten verfügen über ein beleuchtetes, fahrtrichtungsunabhängiges Zweilichtspitzensignal an der Front- und eine Andeutung an der Rückseite. Auch hier gibt es spezielle Raritäten, wie die graue Ausführung, die durchsichtige Variante und eine Dreileitergleichstromversion. Da diese Lok in zahlreichen Startpackungen zu finden war und auch in einschlägiger Literatur (z.B. "Kleine Eisenbahn - ganz einfach") als optimale Einsteigerlok beworben, sowie sehr lange produziert wurde dürfte es eine der / die meistgebaute PIKO-lok überhaupt sein.
MfG Martin