Hallo, habe über Ebay u.a. dieses Gebäude ersteigert. Da auf dem Boden keinerlei Hinweis ist und ich das nicht zuordnen kann meine Frage an Experten: Was bin ich und wer hat mich gebaut?
Ein Kiosk? Ein Stellwerk? Ein Gartenhaus? Hinweise gibt evtl. das "Ding" mit der Barockhaube neben dem Eingang. Freue mich auf Hinweise. Gruß, schwabenwikinger
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
Zitat von schwabenwikingerHallo, habe über Ebay u.a. dieses Gebäude ersteigert. Da auf dem Boden keinerlei Hinweis ist und ich das nicht zuordnen kann meine Frage an Experten: Was bin ich
Ein Wärterhaus
Zitat von schwabenwikinger und wer hat mich gebaut?
Fleißige Hände in Köthen.
Zitat von schwabenwikinger Ein Kiosk? Ein Stellwerk? Ein Gartenhaus? Hinweise gibt evtl. das "Ding" mit der Barockhaube neben dem Eingang. Freue mich auf Hinweise. Gruß, schwabenwikinger
ursprünglich wurden die Läutewerke benutzt, um die Abfahrt eines Zuges in der vorherigen Station anzuzeigen. Das hat sich dann später mit der Streckentelefonie erledigt.
Auszug aus Brosius/Koch: Der Fahrdienst. Verlag J.F. Bergmann, Wiesbaden 1899, S. 182 f.
Die Signale mit elektrischen Läutewerken sind zu geben wie folgt:
1. Der Zug geht in der Richtung von A nach B: Einmal eine bestimmte Anzahl von Glockenschlägen.
2. Der Zug geht in der Richtung von B nach A: Zweimal dieselbe Anzahl von Glockenschlägen.
3. Die Bahn wird bis zum nächsten fahrplanmäßigen Zuge nicht mehr befahren (Ruhesignal): Dreimal dieselbe Anzahl von Glockenschlägen.
4. Es ist etwas Außergewöhnliches zu erwarten (Gefahrsignal): Sechsmal dieselbe Anzahl von Glockenschlägen.
Ausführungs-Bestimmungen: 1. Die Fahrtrichtungen für das einmalige und für das zweimalige Läuten werden bei einer jeden Eisenbahnverwaltung in einem Anhange zur Signalordnung aufgeführt.
2. Die Glocken der Läutewerke geben im Allgemeinen einfache Schläge. An Strecken, wo Läutewerke verschiedener Bahnlinien nahe beieinander stehen, werden zur Vermeidung von Verwechslungen ein-, zwei- oder dreischlägige Signale angewendet...
3. Bei den Läutesignalen, die durch zwei- oder mehrmalige Wiederholung der vorgeschriebenen Gruppe von Glockenschlägen gegeben werden, ist der Deutlichkeit wegen zwischen den einzelnen Gruppen eine Pause von etwa 5 Sekunden zu lassen. Usw.
Interessant noch: 11. Durch das Ruhesignal - Signal 3 - wird auf Bahnstrecken, auf denen kein ununterbrochener Nachtdienst besteht, die Beendigung der Dienstzeit angezeigt; jedoch darf der Wärter den Dienst nicht früher als 5 Minuten nach Ertönen des Ruhesignals verlassen!
und weiter ... 17. Das Signal 4 giebt der Wärter: a) wenn er es von einem Nachbarwärter hört; b) wenn er das Herannahen von Wagen bemerkt, welche weder durch eine Locomotive, noch durch Menschen bewegt werden.... (Zitat Ende).
In der Fahrdienstvorschrift DV408 der Deutschen Bundesbahn von 1972 ist kein Läutewerk mehr enthalten. Ich habe ein solches Läutewerk noch 1988 im Betrieb auf der Simplon-Bahnstrecke im italienischen Varzo gesehen und gehört! Weiß nicht, ob es immer noch läutet. Die Strecke wird bis Domodossola von der SBB/BLS betrieben. Dort fuhren damals noch die braunen Ae8/8-Doppelloks.
Sollte Dein Läutewerk richtig elektrisch betätigt werden können, so ist auch folgende Moba-Signalbelegung möglich: Signal 4: Essen kommen (es ist etwas Außergewöhnliches zu erwarten) Signal 3: Jetzt reicht´s mit Moba, morgen ist auch noch ein Tag!
aus den Tiefen des Gebäudebereichs habe ich diesen Thread gefischt. Nachdem nun geklärt ist, was ein Läutewerk ist, fehlt noch der Hersteller. Ich würde auf Temos tippen. Die Fenster, der Putz und Mauerwerk des Sockels sprechen dafür.