seit einer gefühlten Ewigkeit gibt es von den namhaften Replika-Herstellern bzw. -Händlern keine nachgefertigten Blechradsätze für die Waggons mehr.
Weder bei Becker (er hatte ursprünglich die Räder von Hehr), noch bei Ritter. Steuer hat eh das Handtuch geworfen, und ein in den Szene bekannter, aber ungenannt bleiben Wollender winkt ab. Erst bei einer Stückzahl von 1000 (in Worten: tausend) würde er wieder die Werkzeuge einspannen...
Meine Frage: wie groß schätzt Ihr den Bedarf ein? Ich möchte jetzt nicht hören: "ich würde auch sechs Radsätze nehmen", sondern ich möchte mal Eure Einschätzung hören.
Ich brauche Argumente, mit denen ich jemandem Bestimmten die Sache vielleicht schmackhaft machen kann.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Du weißt ich bin immer direkt grade heraus. Wenn man Radsätze braucht, dann kriegt man mittlerweile die einfachen Märklin Waggons in bespielten Zustand für 5-6€. Dann hat man 2 Radsätze und 2 Kupplungen. Von daher sehe ich realistisch keine Luft für eine Nachfertigung. Die Frage müsste man also eher so formulieren, was ist Euch ein nachgefertigtes Blechrad wert.
einen einfachen Blechwaggon für 5-6 € habe ich noch nicht gesehen. Und wenn, dann wären sowohl Kupplungen als auch Radsätze ebenfalls in einem desolaten Zustand. Das scheint mir keine Option.
Sicherlich würden wegen der angestauten Nachfrage die ersten 100 Radsätze zeitnah unters Volk zu bringen sein. Das kommt natürlich auch etwas auf den Preis an, wobei dieser ledigl. nicht überzogen sein dürfte. Die restlichen 900 Radsätze müsste sich aber jemand auf Halde hinlegen, um sie dann erst über viele Jahre hinweg verkaufen zu können. Ich kann mir kaum vorstellen, dass einer der bekannten Anbieter sich das antun möchte, zumal er dann ja auch noch einen zusätzlichen Gewinn für das jahrelang tote Kapital braucht.
Hier im Forum wurde mal ein Projekt für die Fertigung von Replika-Oberleitungsmasten (sogar incl. Fahrdraht) gestartet und dann letztlich im Nachbarforum zu Ende gebracht. Die Nachfrage muss nach Fertigstellung aber viel geringer als erwartet gewesen sein, während zu Anfang viele herumgetönt hatten, auch Interesse zu haben.
Christian, mag ja sein, aber ich glaube nicht, daß jemand intakte Waggons fleddert, um zwei Kupplungen und zwei Radsätze zu gewinnen. Vielleicht jemand aus Leonberg, aber sonst?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
wie Klaus schon sagte, sind die Wagen Deines Beispiels wiederum viel zu schade, um geschlachtet zu werden. Diese Freveltat würde ich nicht begehen. Und da ich solche Wagen nicht benötige, kaufe ich sie dann auch nicht. Schrott, bei dem es nicht weh täte, wird leider meist zu völlig überzogenen Preisen angeboten. Und dann taugen die Kupplungen und Radsätze meist wirklich nichts mehr.
Der Leonberger ist mir bisher als Fledderer noch nicht besonders aufgefallen. Da gibt es ganz andere Kandidaten.
Ehrlich gesagt, ich verstehe die Bedenken des ungenannt bleibend wollenden. Ich ziehe einiges in Erwägung, aber Blechradsätze neu kaufen war bisher noch nicht auf der Liste zu finden. Bei Personenwagen sind Gussräder meine Favoriten und dadurch ergibt sich meistens auch eine Tauschmöglichkeit kleinere Güterwaggons mit Blechrädern auszurüsten. Es gibt doch auch quasie keinen Preisunterschied, ich wusste garnicht, dass Herr Becker seine Blech 22B überhaupt nicht mehr anbietet... Blechräder bekommt man auch regelmässig bei Lankes oder Ebay, dass ist Preismässig vielleicht am Ende nicht wirklich supergünstig, aber wie gesagt, ich persönlich kann mir nicht Vorstellen, dass ich einmal auf krampf -sagen wir- 10 Blechradsätze am Stück brauchen würde. Zwei bis vier finden sich im Zweifelsfall immer in der Kiste.
Die Tenderradsätze wären vielleicht noch ein anderes Thema, aber da sehe ich im Leben keinen Absatz für 1000Räder/500Sätze.
Fairerweise sei dazu geschrieben, ich bin kein klassischer Sammler, ich bin Schrauber und dadurch kommt bei mir auch angeschlagenes Material und Teilekisten auf die Werkbank. Dadurch habe ich dazu vielleicht einen anderen Zugang bzw. Blick.
ich zäume das Pferd auch noch einmal aus einer anderen Richtung auf. Nach meiner letzten Liste von Herrn Becker sollte ein Blechradsatz dort 8,- € kosten. Oder bei Ritter eben 9,- €. Dh. pro Rad nach Abzug der Achse irgendwo 3,50€ bis 4€ pro Rad. Für einen 2-Achser reden wir also über rund 16,- €. Von daher glaube ich nicht, dass hier jeder Aktion Eichhörnchen macht, sondern lieber bedarfsgerecht einkauft. Also irgendwo pro "Auftrag" vielleicht 4 bis maximal 8 Radsätze. Damit sind wir dann bei 100 bis 125 Aufträge die man bräuchte um die Radsätze wieder los zu werden.
Meine Vermutung wäre, dass man am Anfang so 20 bis 25 Aufträge rein bekommen würde und danach liegt der Rest dann wie Blei. Die 1000 Räder müssten aber erstmal bezahlt werden. Keine Idee was die kosten sollen, aber ich tippe mal irgendwo auf 1,75 - 2 €. Macht ca. 2000,- € die erst mal bezahlt werden müssen, davon kommen nach meiner Annahme (und wenn man den Becker/Ritter Preis ansetzt) relativ schnell wieder 1200,- rein (ich habe 6 Radsätze pro der angenommenen 25 Bestellungen gerechnet). Dann liegen da aber immer noch 800,- € im Regal, man hat schon einiges an Zeit in Verpackung und Versand gesteckt und der Ausgang ist offen.
Da bleibt dann die Frage, wer will sich das antun? Speziell bei unklarem Bedarf und der Tatsache, dass man speziell diese Teile sehr einfach durch Kannibalisierung gewinnen kann, auch wenn man sich damit nicht beliebt macht.
Hallo Utz, das Problem ist aber auch, daß die meisten der alten Blechräder inzwischen völlig ausgelaufen sind. Das ursprünglich korrekt auf die Achse passende Loch ist gnadenlos ausgeweitet, und die Räder lummeln auf den Achsen rum wie Lämmerschwänze. Ich habe Achsen, da kann man mühelos die Räder abziehen, über die Verquetschung an den Enden.... Klar, die Laufflächen zwischen Rad und Achse sind hauchdünn, und daher extrem verschleißanfällig. Und wenn dann nicht permanent geölt wurde (für die meisten ist der Öl-Zettel unter dem Wagenboden halt nur Zierrat), dann sind ruckzuck die Lagerungen hin.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #9Hallo Utz, das Problem ist aber auch, daß die meisten der alten Blechräder inzwischen völlig ausgelaufen sind. Das ursprünglich korrekt auf die Achse passende Loch ist gnadenlos ausgeweitet, und die Räder lummeln auf den Achsen rum wie Lämmerschwänze. Ich habe Achsen, da kann man mühelos die Räder abziehen, über die Verquetschung an den Enden.... Klar, die Laufflächen zwischen Rad und Achse sind hauchdünn, und daher extrem verschleißanfällig. Und wenn dann nicht permanent geölt wurde (für die meisten ist der Öl-Zettel unter dem Wagenboden halt nur Zierrat), dann sind ruckzuck die Lagerungen hin.
Hallo Klaus,
das ist ein stichhaltiges und starkes Argument. Aber Du weißt ich bin immer spitzfindig. :-) Beim Stehen im Regal spielt es keine Rolle und wer Fährt nutz doch meist entweder die guten kugelgelagerten Radsätze oder aber die bewährten Zanka Radsätze.
Hallo Utz, es geht auch darum, die Fahrzeuge original zu erhalten, bzw. mit zeitgenössischen Ersatzteile,, also Rädern aus Blech. Die aus dem Vollen gedrehten Zanka-Radsätze sind meines Erachtens zu schwer, und Stahl auf Stahl läuft auch nicht so gut, wie man es annehmen sollte.
Aber das kann ja jeder halten, wie er möchte.
Mit diesem Thread wollte ich auch keine Diskussion anfangen über das Für und Wider der Blechradsätze, sondern eruiren. wie weit Bedarf besteht an neu gefertigten, aber dem Original entsprechenden Blechradsätzen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
ich verstehe Deine Motivation voll und ganz. Weist Du was ein guter Ansatz sein könnte? Die Radsätze über eine (neudeutsch) Crowdfunding Plattform anbieten. Kickstarter ist ein Beispiel dafür. Da kannst Du ein Finanzierungsziel angeben, einen Zeitraum in dem das erreicht werden soll und quasi Pakete was der Interessent bekommt. Wenn innerhalb des Zeitraums nicht genügend Interessenten zusammenkommen, dann startet das Projekt nichts, niemand hat Kosten. Wenn das Finanzierungsziel erreicht wird, dann wird jeder Interessent gemäß seines gekauften Paketes belastet, die Summe wird dann nach Abzug von ca. 10% ausgezahlt und man muss dann liefern. Wenn Du Interesse hast, können wir das Thema mal privat durchsprechen.
Als Alternative für neue Blechradsätze könnte man sich evtl. auch eher eine universelle Reparaturmethode ausdenken.
Z.b. entweder eine Achse mit größerem Durchmesser an den Enden und dann die Räder entsprechend aufbohren, oder evtl. Messinghülsen drehen und in das Blechrad einsetzen. Man könnte dann damit evtl. eher jemanden finden, der diese „Reperaturachsen“ dann fertigt und auch anbietet.
Ich bin aber ehrlich gesagt nie in die Verlegenheit gekommen, Blechräder neu kaufen zu wollen, weil ich sehr viele Radsätze aus Umrüstungen auf meine Vollmetallradsätze übrig habe.
Du erwähnst ja in Deiner Frage bereits wichtige Vertreiber mit großer Markterfahrung. Die werden schon gerechnet haben und dabei auch einkalkuliert haben, dass die Möglichkeit einer Bestellung vielleicht gar nicht mehr lange besteht.
Bodo, da hast Du leider recht. Allerdings wollte ich mir selber ein Bild über die Situation machen, um bei einem bestimmten Hersteller argumentieren zu können.
Wie es aber leider aussieht, besteht wohl kein (oder nur minimalstes) Interesse.
Dieses Thema bezieht sich aber leider nicht nur auf die angesprochenen Blechradsätze. Auch die Replikate der Räder aus Zink werden wohl nicht mehr allzu lange verfügbar sein. Denn auch hier besteht das Problem, daß sich niemand mehr größere Stückzahlen auf Lager legen möchte, die ja auch vorfininanziert werden müssen.
Der Bedarf sinkt, schon alleine deshalb, weil bald alle originalen Zinkdruckgußräder zerbröselt und ersetzt worden sind (das gilt übrigens auch für die 00-Bahn). Auch spielt das Alter der Teilehändler eine Rolle. Wer möchte sich mit über 70 noch 1000 Radsätze hinlegen?
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Amiba versendet nicht mehr in Länder außerhalb der Schweiz.
Edit: Dieser Beitrag bezog sich auf den Beitrag #17 von Goetz, der Links zu Amiba enthielt. Da der Inhalt dieses Beitrags #17 gelöscht wurde, macht mein Beitrag #18 jetzt keinen Sinn mehr. Bitte daher die Beiträge #17 und #18 komplett zu entfernen.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Mal aus Interesse gefragt: weisst Du, ob jemand -sagen wir zu Zeiten des Euro- einmal Räder hat nachproduzieren lassen? Ich habe den Eindruck, dass das eine Situation ist, der man sich seit vielen Jahren bewusst ist, weil man in Wahrheit seit genauso vielen Jahren von einer Zeit zehrt, in der die Situation noch eine andere war. Ist nicht böse gemeint, aber ich glaube nicht, dass der Preis eines 22B, so wie er zuletzt in der Liste stand, viel mit der Realität im Jahr 2023 zu tun hat. Bei Gussrädern wäre ich vielleicht noch etwas anderer Meinung, weil ich die Herstellung nicht für vergleichbar halte und auch denke, dass man von denen mehr Absätzen könnte, aber auch da: OK. reich wird man nicht davon werden, ganz bestimmt nicht.
Es wäre einfacher, wenn eine Firma wie z.B. Merkur die Räder, zumindest als Option, unter Ihren Waggons anbieten würde. Oder ein Replikahersteller mit grösserem Durchsatz, aber woher soll man den nehmen?
Daniel, wie Du bereits angenommen hast: die Produktionen der Blechräder (es gab drei verschiedene "Hersteller") lagen alle in der Zeit vor der Jahrtausendwende.
Wie dem auch sei, auch hier wird deutlich sichtbar, daß die Zeit der "Vollversorgung" mit Tinplate-Ersatzteilen wohl endgültig der Vergangenheit angehört.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Klaus, anderes ist in der Zwischenzeit durch neue Technologien möglich geworden. Sachen bei denen Du vor 30 Jahren den Gang zum Facharzt empfohlen hättest. Vielleicht ändert sich die grundsätzliche Lage auch wieder mal, eine Stimmung kann auch kippen, Geschmäcker können sich (wieder) ändern. Wer weiss das schon.
Das das Verhältnis des Zulaufes und Abganges bei den alten Blecheisenbahnen Verbesserungswürdig ist, ist ein alter Hut, dass habe selbst ich mitbekommen. Aber naja, was soll ich dazu schreiben, was nicht schon tausend Mal geschrieben worden ist.
Ich freu mich auf die MT, Du hast auch etwas zum drauf freuen, hoffen wir erstmal, dass es den anderen hier in dieser Abteilung auch so geht. Der Rest ist Zukunftsmusik. Ich schaue auch noch nach, was meine Räderbox so hergibt.
Bei so einem Preis gäbe es hier nach meiner Einschätzung nicht dieses Thema.
Hallo Bodo, nicht das ich mich falsch ausgedrückt habe. Ich meinte EK pro Rad bei Abnahme von 1000 Stück. Ein Radsatz mit Achse läge damit schon bei 5-6 €, wenn man den Arbeitsaufwand mit einbezieht. Bei 2,- VK pro Rad würden sich, glaube ich, genug Leute 50 Stück und mehr "auf Halde" legen.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #20Daniel, wie Du bereits angenommen hast: die Produktionen der Blechräder (es gab drei verschiedene "Hersteller") lagen alle in der Zeit vor der Jahrtausendwende.
Wie dem auch sei, auch hier wird deutlich sichtbar, daß die Zeit der "Vollversorgung" mit Tinplate-Ersatzteilen wohl endgültig der Vergangenheit angehört.
Hallo Klaus,
rein aus Interesse, gab es drei gleichzeitig fertigende Hersteller? Oder ging der Werkzeugsatz von Einem auf den Anderen über? Falls es unabhängige Hersteller waren, gab es Qualitätsunterschiede?
Hallo Utz, das waren drei von einander unabhängige Hersteller. Und die fertigten nahezu gleichzeitig. Qualitätsunterschiede gab es nicht, aber wenn man die drei verschiedenen Radsätze nebeneinander legte, konnte man sie unterscheiden.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.