Zitat Besonders interessant finde ich die Oberleitung auf dem Katalogtitel. Gab´s die so?
Ja !! Die müssen so ausgesehen haben, ich gebe zu, ich hatte nie eine komplette Bahn. Diese Bahn lief ausnahmslos nur auf Oberleitung.
Zitat Sie soll wohl eine Re 4/4' der SBB darstellen. Was ist das für ein Rädchen an der Seite?
Es gab nur Modelle nach Schweizer Vorbild obwohl die Firma in Freiburg/ Breisgau ansässig war. Die Rädchen verbergen die Kohlen und halten gleichzeitig das Gehäuse auf den Rahmen.
hab da was gefunden, Heyne Verlag München, 2000, Botho G. Wagner "Spielzeug & Modelleisenbahnen. Ich schreibe ab:
LYTAX: ein kurzer früher TT-Traum
Das Wissen um die Firma, die sich in der schwierigsten Nachkriegszeit bemühte, eine neue Spurweite im geteilten Deutschland zu etablieren, liegt noch im Dunkeln. Ihre Bemühungen waren vielleicht gar europaweit, denn die Lytax-Spuren führen auch in die Schweiz.
Die Fa. Lytax Comet in Freiburg im Breisgau entwickelte im Krisenjahr 1946 ein sehr interessantes TT-Programm mit 12mm Spurweite, das dann nur 1947/48 hergestellt wurde.
Die Experten Alexander R. Stofer und Hansueli Gonzenbach schreiben in ihrem Buch über die schweizer Spielzeugeisenbahnen, dass die Ferigungsanlagen im September 1949(?) auf Befehl der französischen Beatzungsmacht demontiert und (nach Frankreich?) abtransportiert wurden.
Das Lytax-Comet Programm war fixiert auf Schweizer Modelle. So gab es die Ellok Re 4/4 mit imitierten Drehgestellen - ein B-Fahrgestell - und Leichtstahlwagen, einen Roten Pfeil mit einem originalen(!) Schweizer Gussgehäuse aus dem Jahr 1935, dazu ein Krokodil mit wirklich guter Optik und richtiger Achsenzahl.
Ein Faltprospekt berichtet von moderner Gleis- und antriebstechnik. Zweischienengleis mit Oberleitung, unabhängige Zweizugsteuerung mit Halbwellentechnik - damals revolutionäre Neuerungen.
Das kurze Leben der Lytax-Comet Bahn aus dem Schwarzwald ist recht geheimnisumwittert. Da ist einmal die Ausrichtung auf ganz typische Schweizer Modelle, dann die Verwendung des Gussgehäuses aus der Schweiz sowie der Name. Lässt das nicht auf schweizerische Aktivitäten schliessen? Wieso erfolgte aber die Fertigung im besetzten Deutschland, genauer in der französischen Besatzungszone? Und wieso wurde dieser Betrieb, in dem vielleicht gar noch schweizer Kapital steckte, so spät erst demontiert? Diese Fragen müssen offen bleiben.
Andere Vermutungen bringen uns auf eine andere Fährte. Doch wer macht sich auf die Suche nach den Werkzeugen, die sich irgendwo im benachbarten Elsass oder gar in der Schweiz befinden sollen? Es gibt nämlich Stimmen, die von einem Firmenumzug in die Schweiz wissen wollen. Dann wäre die Produktion aber durch einen Sinneswandel der Produzenten oder Geldgeber nicht mehr aufgenommen worden.
Soweit der Artikel im zuvor beschriebenen Buch.
Schöne Grüsse,
Martin
Anmerkung: Das oben genannte Buch ist ein Muss für jeden, der sich für die Geschichte der Modellbahnen in Deutschland interessiert. Neben den bekannten Herstellern werden auch Dinge wie den Lytax Bahn oder die verschiedenen Kaufhausbahnen beschrieben, ferner widmet sich ein Kapitel den Modellbahnen der DDR. Ich möchte mich mit meinem Zitat nicht mit fremden Federn schmücken, vielmehr sollte man es als Werbung für dieses wunderbare Buch sehen. Ich bin mir nicht sicher, ob es derzeit aufgelegt wird, antiquarisch dürfte es jedoch relativ leicht zu finden sein!
Ich weiss, ich weiss, der Beitrag ist über zwei Jahre alt. Nach dem Lesen des interessanten Beitrags habe ich mal im Netz gesucht und folgende zwei Seiten gefunden:
Zitat von edwardIch weiss, ich weiss, der Beitrag ist über zwei Jahre alt. Tim
...das macht nix !!
Hallo Tim,
dein erster Link sind die Seiten des Torsten Schleip, dem Sohn des Konstrukteurs dieser Bahn. Leider sind die Seiten schon 10 Jahre alt und seitdem nicht mehr gepflegt! Der 2. Link ist sicherlich auch sehr interessant, aber was diese Bahn angeht, gäbe es noch vieles zu erkunden. Das heißt, das was du im Internet findest ist mit größter Wahrscheinlichkeit irgendwo anders abgeschrieben. Aber macht ja nix.... Zwei wirklich lesenswerte Artikel gibt es leider nur in Papierform: im AK TT Kurier Nr. 56 v. Sept. 1990 hat sich jemand die Arbeit gemacht den Anfängen auf den Grund zu gehen mit teilweise sonst nicht veröffentlichen Bildern von Mustern (leider nur s/w). und im TT Total Heft Ausgabe 2 von 2007, viel Text und vor allem viele Farbaufnahmen.
Übrigens, die abgebildete Lok fährt in der Zwischenzeit bei einem Forenmitglied und hat natürlich die passenden Wagen mit Gleisanlage und org. Trafohaus dazu bekommen.
Mit Interesse habe ich die Beiträge über die Lytax-Bahn gelesen und möchte nun auch noch meinen Senf in Form eines Bildes dazu geben. Ich habe es in der Galleria Baumgartner in Mendrisio, Südtessin, aufgenommen.
Ein Besuch in diesem Modellbahnmuseum lohnt sich jederzeit. In einer ehemaligen schön umgebauten Spaghetti-Fabrik sind auf 3 Etagen Eisenbahnen von Uralt-Tinplate bis Spur Z in sauberer Präsentation ausgestellt. (siehe www.galleriabaumgartner.ch) Es sind auch viele unbekanntere Fabrikate wie Lytax, Mignon, Wesa, Junior, Minia, Erno, Resal usw. zu sehen.
der Ausschnitt läßt ja auf eine tolle Anlage schließen. Ich nehme an, du meinst das folgende Bild mit den 2 spielenden Buben von dem du mir erzählt hast und deren Anlage als Vorbild zum Nachbau?
Da ist ja übrigens auch der misteröse "Rote Pfeil" drauf zu sehen! Hast du in der Zwischenzeit eigentlich verlässliche Hinweise auf die tatsächliche Existenz?