Plasticville (Bachmann) war in den USA das, was Faller für Deutschland war. In den 50'er Jahren war Bachmann Marktführer im Bereich Gebäude und den Begriff "Plasticville" kannte damals jedes Kind. Das Angebot war umfangreich und umfasste auch Zubehör und Ausschmückungsteile wie z.B. Bäume, Figuren, Schilder und Autos. Alle Gebäude konnten ohne Klebstoff zusammengesteckt werden. Damit waren sie demontierbar und konnten in den Kartons nach Gebrauch wieder gut gelagert werden. Der Maßstab bewegte sich irgendwo zwischen Spur-0 und Spur-S. Diese beiden Spurweiten waren in den USA der 50'er Jahre am weitesten verbreitet. H0 setzte sich erst Jahre später durch. Viele Anlagen waren damals eher Spielanlagen (sog. Layouts) und keine Modellbahn im heutigen Sinn. Die Anlagen konnten variabel auf- und umgebaut werden. Die Gebäude wurden zu immer wieder neuen Städten kombiniert.
Es wird also Zeit, diese Gebäude hier im Forum ausführlicher vorzustellen.
"5 and 10 cent store" (CS-5). Ein populäres Gebäude, dass häufig vollständig zu finden ist, da es keine Kleinteile enthällt.
"U.S. Post office" (PO-1). Auch ein Postgebäude durfte in Plasticville nicht fehlen. Bemerkenswert sind die beiden kleinen Außenlampen, die im Dunkeln fluoreszierend leuchten. Leider fehlen sie oftmals.
damit es nicht zu verwirrend wird, habe ich in der Überschrift mal die Spurweite 0/S ergänzt. Werners Thread bezieht sich ja auf diverse Hersteller in Spur-H0. Die Plasticville Modelle waren einige Jahre auch im LIONEL-Programm gelistet. Leider waren sie in Deutschland nicht erhältlich. Auch im restlichen Europa gab es sie nur sehr vereinzelt zu kaufen. Das erklärt ihre heutige Seltenheit. Soweit sich diese Modelle in meiner Sammlung befinden, werde ich sie hier nach und nach vorstellen.
Ein besonders schönes Modell ist das Diner (DE-7):
Neben der gezeigten Version in Chrome gab es noch verschiedene andere Farben.
Zitat von Flanders im Beitrag #2 Leider waren sie in Deutschland nicht erhältlich. Auch im restlichen Europa gab es sie nur sehr vereinzelt zu kaufen. Das erklärt ihre heutige Seltenheit.
VG, Frank
Hallo Frank, Plasticville, oder zumindest eines dieser Gebäude, wurde im Kaufhaus V&D (Vroom & Dreesman) in den Niederlanden in der Spielwarenabteilung als normale Handelsware erhältlich. Eine davon, die „5 and 10 store“, habe ich vor etwa 40 Jahren gekauft. Ich kann die Schachtel jetzt nicht finden, aber sie hat den Preis drauf, der, wenn ich mich recht erinnere, fl 5,- war. Ich erinnere mich nicht, ob eines der anderen Gebäude auch bei V&D zum Verkauf stand. Gruss Fred
vereinzelt waren Bausätze von Plasticville erhältlich. Im Vergleich mit Faller, Vollmer, Kibri usw. war der Marktanteil aber sicherlich deutlich unter einem Prozent.
vielen Dank für die Vorstellung der Plasticville Modelle. Eine Bitte hätte ich noch: wenn auf den Kartons die Nummer steht, dann gebt sie doch bitte mit an. Bei den älteren Modellen ist es eine Buchstaben-Zahlenkombination und bei den jüngeren eine 4-stellige Zahl.
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
praktischerweise gibt es auf den meisten Kartonrückseiten eine Übersicht der Modelle.
Wer das Thema weiter vertiefen möchte, sollte sich entsprechende Literatur besorgen. Mir liegt dieser Price Guide von Iron Horse Productions, Pittsburgh, Pennsylvania, 1989 vor. Es gibt aber auch noch andere Bücher zu diesem Sammelgebiet.
Ich sammel Plasticville weder mit System, noch auf Vollständigkeit. Ich kaufe diese Häuser lediglich als Zubehör und Ausstattung für meine LIONEL-Sammlung und Layout.
ja, es ist ein Stecksystem. Auf einigen Kartons wird werbewirksam darauf hingewiesen. Die Gbäudeteile lassen sich durch den harten Kunststoff auch heute noch stramm und stabil verbinden. Dennoch befindet sich auf allen Kartons ein Hinweis, welcher Klebstoff im Bedarfsfall zu verwenden ist. Verklebte Modelle sind in den USA für wenige Dollar erhältlich. Gesammelt wird Plasticville fast ausschließlich unverklebt in Box.