Hallo zusammen, habe da vor einiger Zeit eine Kutsche bekommen, die ich euch nicht vorenthalten wollte:
(Preiser No. 806)
Ich vermute, dass soll die ersten gemeinsamen Schritte eines jungen bayr. Paares nach der Hochzeit darstellen. Das Pferdefuhrwerk vollbeladen mit der Aussteuer beim Umzug in Ihre erste gemeinsame Wohnung, wie es wahrscheinlich von langer Zeit noch üblich war.
Ein tolles Stück - und Du hast recht mit Deiner Aussage. Es handelt sich um ein Wagen der mit der Aussteuer beladen ist - das ganze wurde dann von Preiser "Oberbayerischer Kammerwagen" genannt"
zwar nicht ganz so spektakulär und alt wie der Kammerwagen, aber auch nicht so oft zu sehen:
eine kleine Preiser SHELL-Tankstelle aus Holz, aber der Rest ist schon aus Plastik. Das Automodell ist von Anguplas, eine spanische Firma, die von Preiser in den 60er-Jahren importiert wurde.
Hallo Eisenbahner, als Neuer im Forum arbeite ich mich so langsam die einzelnen Beiträge ab und ab und zu muß ich auch einmal meinen Senf dazu geben, so wie in diesem Fall, der wohl für den Schreiber auf Grund der zwischenzeitlich vergangenen Zeit uninteressant sein dürfte. Beim Anblick der Fotos überkam mich der blanke Neid, meinen Glückwunsch zu dem herrlichen und wahrhaft seltenen Stück, weil auch die Pferde aus Holz sind. Mir bekannt ist diese Szene erst in Katalog 1960 aber auf jeden Fall nach 1956, dann aber mit Pferden aus Kunststoff. Deshalb die Frage ob das Katalogbild mit Kst. Pferden wirklich aus der angegebenen Ausgabe stammt, denn bis 1956 kann ich nachvollziehen hat Preiser nur Holzpferde produziert und in meinen Katalog von 1956 befindet sich auch dieses Thema nicht.
Die Kutsche die ihr hier seht ist ein sogenannter Kammerwagen. Der Schreiner oder (norddeutsch)Tischler hatte früher die komplette Einrichtung gefertigt, sofern sich das, die Brauteltern auch leisten konnten. Kurz vor der Hochzeit wurde das gesamte Inventar und die Aussteuer ( Bett- und Tischwäsche) auf einen Bruckenwagen verladen, festlich mit Blumen geschmückt und manchmal auch mit Musik in die neue Unterkunft des zukünftigen Paares transportiert. Das Brautpaar folgte den Wagen und manchmal gab es auch noch ein Stamperl (hochdeutsch Schnäpschen) für Freunde und Bewohner des Dorfes die den Zug zuschauten. Das alles war bis etwa 1930 vor allem in Bayern, Schwaben und Franken Brauchtum und war wohl nichts anderes als eine Zuschaustellung des Reichtums.
Hallo vogelheiner, zu den Katalogen kann ich leider nichts sagen, da ich keinen besitze, diese Frage müßte Erdal beantworten. Der Kammerwagen stammt von einer Märklin-Anlage, die ab Weihnachten 1952 entstand und bis zur Studienzeit des Vorbesitzers Anfang der 1960iger Jahre betrieben wurde. Ab ca. 1963/64 wurde sie von einem Angestellten seines Vaters abgebaut und in Blumenpapier eines Blumenladens eingepackt, den ich selbst noch aus meiner Kinderzeit kannte. Daher ist alles sehr gut erhalten geblieben. Diese ziemlich große Bahn stand etwa 200 - 300 Meter von meinem Elternhaus entfernt. Die ganze Bahn wurde damals in zwei großen Holztransportkisten verpackt und verbrachte dann die nächten 48 Jahre gut gelagert in diesen Kisten.