Hallo zusammen, in den 1960/70er Jahren wurden von der walisischen Manufaktur George E. Mellor zahlreiche verschiedene englische und verschiedene ausländische Weißmetall Gehäuse Bausätze hergestellt. Den Vertrieb dieser Bausätze wurden von der Fa. Walker & Holtzapffel, London übernommen, die deutschen Modelle verkaufte Güsgen/Düsseldorf. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre waren öfter große Werbeanzeigen der deutschen GEM Modelle von Güssgen in deutschen Modellbahn Zeitschriften zu sehen.
Diese Gehäuse Modelle stellten allesamt Exponate dar, die von den deutsche Modellbahn Herstellern zu der Zeit nicht angeboten wurden. Es waren die
E 91 mit zwei verkürzten FG der Märklin E 63,
BR 56 mit verkürztem FG der Fleischmann BR 55,
BR 58 mit verlängertem FW der Fleischmann BR 55, sie ist extrem selten und schwer zu finden.
BR 74 (ex pr. T 11) mit bearbeitetem FW der Märklin BR 24.
Die von Märklin produzierte BR 74 (ex pr. T 12) hat mit der GEM Maschine nichts zu tun.
Die selbst zusammengebauten Maschinen konnten je nach Wahl unterschiedlichen Bahngesellschaften durch entsprechende Eigenlackierung und Eigenbeschriftung zugeordnet werden.
Hier einige Beispiele und Bausatz Kartons
E 91 in brauner, grüner und grauer Reichbahn Ausführung und als bayerische Variante.
BR 56 in drei verschiedenen Bausatz Ausführungen aus verschiedenen Herstellungszeiten, sie wurde immer detaillierter, mit Tenderantrieb.
BR 58, die seltenste der GEM Modelle, in DB Optik.
BR 74 (ex pr. T 11) in Reichsbahn Ausführung, als grüne pr. T 11 und eine schwarze Variante.
Hallo zusammen, zu jedem Bausatz lag auch eine umfangreiche, mit Zeichnungen versehene Bauanleitung dabei. Aufgrund der benötigten Fleischmann Fahrgestelle und der Tender Antriebe waren die BR 56 und BR 58 Gehäuse Bausätze vermehrt für die 2L= Freunde konstruiert worden.
Die E 91 und die BR 74 (preuß. T 11) hatten bei den Selbstbauern des Märklin Systems ihre Abnehmer.
Zudem bot Güsgen/Düsseldorf auch gegen entsprechendes Aufgeld auch schon fertig montierte Modelle an, die auch systemübergreifend montiert waren.
Ich könnte mir vorstellen, das manche Modellbahner stolz ein nicht gerade billiges Modell auf ihrer Anlage präsentieren konnten, dass auf anderen Anlagen nicht zu finden war.
Da ich einige Kataloge britischer Modelleisenbahnunternehmen habe, kannte ich den Namen GEM / Mellor, konnte mich aber nicht erinnern, deutsche Lokomotiven gesehen zu haben. Also habe ich jetzt nachgesehen und in dem einen Mellor-Katalog, den ich habe, gibt es keine deutschen Lokomotiven. In zwei der W & H-Kataloge werden sie jedoch gezeigt:
Die Kataloge haben kein Datum, aber ich gehe davon aus, dass das letzte Bild aus dem neuesten Katalog stammt. Bemerkenswert (Abgesehen von der Schreibweise des Namens Fleischmann ) ist, dass im W & H-Katalog erwähnt wird, dass diese Bausätzen von W & H in Auftrag gegeben werden und von GEM hergestellt werden. Bemerkenswert ist auch eine preußische P3 Lokomotive, die offenbar nicht für ein Fleischmann- oder Märklin-Chassis geeignet war.
vielen Dank für die interessanten Fotos! Das fast komplette Programm von GEM nach deutschen Vorbildern sehe ich jetzt zum ersten mal. - Einfach toll! Schöne Grüße
Wolfgang aus dem Sauerland
Tesmo-, Ortwein-, Röwa-Sachen, sind Dinge, die mir Freude machen !
BR 56 in drei verschiedenen Bausatz Ausführungen aus verschiedenen Herstellungszeiten, sie wurde immer detaillierter, mit Tenderantrieb.
Hans-Gerd
Grüß Gott, gibt es eigentlich beim Kauf irgendeinen Hinweis (Artikelnummer, Farbe der OVP, etc) um welches der 3 Modelle es sich handelt? Vielen Dank für eine Antwort und liebe Grüße
Ein herzliches Vergelt's Gott an alle für die Mitarbeit an diesem schönen Forum
Grüß Gott, gibt es eigentlich beim Kauf irgendeinen Hinweis (Artikelnummer, Farbe der OVP, etc) um welches der 3 Modelle es sich handelt? Vielen Dank für eine Antwort und liebe Grüße
Hallo und Grüß Gott, zu deiner Frage kann ich nur auf den im ersten Beitrag gezeigten gelben Karton verweisen. Mir ist nur dieser eine gelbe bebilderte Karton bekannt. Er taucht ab und an auch mal als Gehäuse Bausatz in der Bucht auf, die erforderlichen FW von Fleischmann gibt es dann auch in der Bucht, es muss aber noch entsprechend gekürzt werden. Wo genau, steht in in der Bauanleitung.
Grüß Gott, nun bereichert so eine G8 von GEM auch meine Anlage. Die Lok ist getreu nach Anleitung gebaut, bloß bei den Kesselarmaturen und -leitungen orientierte ich mich an einer echten 56.20. Das Modell läuft gut, da es technisch eine GFN 55 mit einem äußerst schweren Metallgehäuse ist.
Nur, was eigenartig ist, fehlen dem Bausatz sowohl im Katalogbild, als auch in der Anleitung und bei den Bauteilen die Lampen - seltsam, aber es gibt Abhilfe.
Hier im Vergleich mit dem 20 Jahre jüngeren Großserienmodell von Gützold: Welche schöner ist, dürfte individuell zu entscheiden sein, ich mag beide! 20230828_190703.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230828_190718.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230828_190724.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230828_190731.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)20230828_190740.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Liebe Grüße
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Faszinierend! GEM war mir nur durch seine Bausätze britischer Schmalspurlokomotiven auf Basis von N-Fahrgestellen ein Begriff. Die meisten Modell sahen „Very British“ aus, lediglich die „Douglas“ (beim Vorbild ein O&K-Lizenzbau) ließ sich recht gut „eindeutschen“. Mein Modell ist mir leider mal vom Modul gefallen, und hat sich dabei wieder in einen Bausatz „rückverwandelt“. Seit ca. 35 Jahren nehme ich mir vor, sie wieder zu restaurieren, aber ich habe einfach zu viele Baustellen.
Dass die auch mal Bausätze nach deutschen Vorbildern gemacht haben wusste ich nicht. Offensichtlich haben sie aber wohl nie Schmalspurloks nach deutschem Vorbild gebaut.
Zitat von Volker _MZ im Beitrag #13Dass die auch mal Bausätze nach deutschen Vorbildern gemacht haben wusste ich nicht
Is' auch schon "ewig" her, wenn ich mich recht erinnere, waren die letzten Anzeigen in ME/EM und Miba so Mitte/Ende der 70er. Dafür ist eigentlich erstaunlich, wie viele, auch ungebaute, Sachen noch bis in die heutige Zeit "überlebt" haben. Güsgen in Düsseldorf(?) verkaufte davon damals auch Fertigmodelle und war, wenn mich meine Erinnerung nicht trübt, auch Importeur. Ich selbst hatte damals so als Jugendlicher, 16+, drei von den Bausätzen, die 56er, die E 91 und die 74er. Aber die waren von der Ausführung damals schon weder mit Heinzl, bzw. danach Günther und M&F zu vergleichen. Fahreigenschaften waren ja "Industriell", weil Fleischmann (BR 56), bzw. Märklin (74er und E 91, bei letzterer zwei E 63-Fahrgestelle). Aber Detaillierung war eher "nice" und dem damaligen Stand entsprechend, da waren andere eben schon weiter. Aber sie wurden doch gekauft und gebaut, weil es eben keine Großserien oder andere Kleinserien von den Modellen gab...
einst wurde ich von Hans-Gerd (Eisenbahner) ein bisschen auf GEM Lokomotiven angefixt und nun habe ich die nächste bekommen. Dieses mal einen richtig schwergewichtigen Brocken; eine Br56 als DB Variante. Das es sich bei dem vollständig aus Metall gefertigten Gehäuse um eine GEM handelt ist immer ein wenig schwieriger zu sagen, denn es steht bekanntlich nicht dran. Doch wenn ich das Modell mit den hier gezeigten vergleiche, bin ich mir da ziemlich sicher
Gruss Norbert
Wer seine Gedanken nicht auf Eis zu legen versteht, der soll sich nicht in die Hitze des Streits begeben..
Hallo Norbert, es ist eine späte GEM Maschine mit dem besten Detailierungsgrad für dieses Modell in der ursprünglichen 2L= Version, damals für die Fleischmann Fahrer aufgelegt. Auch hier wurde das verkürzte Lok-FW der Fleischmann DB 55 2781 mit dem angetriebenen Tender FG verwendet. GEM hat diese Maschine herausgebracht, als es noch keine BR 56 gab. Meine drei Modelle weisen alle einen unterschiedlichen Detailierungsgrad beim Lokgehäuse auf, alle haben die Betriebsnummer 56 2275, zwei mit ausgeschriebener "Deutsche Bundesbahn", der älteste dritte dieser Bausätze hat keine DB Schrift, der Lokaufbau hat auch die wenigste Detailierung von allen. Alle drei Modelle habe ich mit Uhlenbrock Relais wechselstromfähig gemacht, das Radinnenmaß wurde von 14,3 auf 13,8 geändert. Alle drei Maschinen haben unbeleuchtetes Zweilicht Spitzensignal. Viel Spaß mit deiner schönen Maschine.