Leute,
dann lege ich mal die Geschichte von Etwashausen nach. Am Anfang waren einer der beiden Bahnhöfe, die zusammen "Neu-Ulm" von Kibri ausmachen, und das berühmte Stellwerk Marbach (Neckar). Der Bahnhof gefiel mir nicht mehr, weil er zu modern aussah und auch vom Maßstab her zu klein war. Oberkante Lok auf M-Gleis war deutlich höher als Oberkante Bahnhofsgebäude.
Dennoch hatte ich den Ort schon "Etwashausen" genannt, ohne zu wissen, dass es einen gleichnamigen Ort wirklich gibt. Ich wollte einen Namen haben, der ein bisschen lustig und ein bisschen echt klingt und leicht ins Englische übersetzbar wäre (Sometown oder Anytown, das Letztere gefällt mir besser), falls die Etwaigen Nachrichten mal auf englisch erscheinen würden. Dazu ist es bis jetzt aber noch nicht gekommen. Allerdings habe ich schon das Marketing-Motto auf englisch: "Etwashausen - where ages meet" (Etwashausen - wo sich Epochen treffen).
Dann kam der Faller-Bahnhof "Waldbrunn" als Ersatz für das hässliche Kibri-Dings, der jetzt hier bei mir "Etwashausen" heißt. Dann schenkte mir Herr M. den Eisenbahnatlas Deutschland, und ich guckte nach Etwashausen, und siehe da!
Der Ort hat sogar einen Bahnhof. Das Gebäude sieht allerdings ganz anders aus als "Waldbrunn", und die Gleisanlagen werden nur noch von einer Museumsbahn genutzt, den Eisenbahnfreunden Kitzingen. Sie fahren mit einer Köf nicht etwa nach Kitzingen, von dem Etwashausen ein Stadtteil ist, wohl aber nach Schweinfurt (ca. 50 km).
Der Bahnhof Kitzingen-"Downtown" und der von dem echten Etwashausen - sie werden getrennt durch den Main - haben keine Schienenverbindung mehr miteinander (außer eben über Schweinfurt und Würzburg, aber da würde ich lieber die paar 100 Meter zu Fuß gehen). Natürlich bin ich 2008 auch mal hingefahren und habe eine EN-Geschichte darüber verfasst. Der 1:1-Ort ist eindeutig langweiliger als die 1:87-Stadt.
Wildenranna, das obere Ende der Bergstrecke Etwashausen - Wildenranna, gibt es auch in 1:1, und zwar östlich von Passau (ja, da geht es tatsächlich noch weiter) im Bayerischen Wald. Da war ich aber noch nicht.
Das 1:87-Wildenranna, benannt nach dem gleichnamigen Empfangsgebäude, einem etwas größeren Schuppen, von Kibri, befindet sich, abgesehen von den Gleisanlagen des Bahnhofs, noch im Aufbau, so dass vermutlich das 1:1-Wildenranna interessanter ist, auch wenn dort das mit dem Zugverkehr nicht so berauschend zu sein scheint. Meine Google-Satellitenrecherche ergab keine Gleisanlagen (mehr), geschweige denn ein Bahnhofsgebäude, das von oben dem meinigen auch nur ansatzweise ähnlich sieht. Aber immerhin sagen sich wahrscheinlich Fuchs und Hase dort gute Nacht.
Das ist in dem kleinen Wildenranna noch nicht der Fall. Sollte im Laufe der Jahre das 1:87-Wildenranna gestaltet werden, so wird wohl auch dieser Bahnhof ein neues altes Empfangsgebäude bekommen. Noch aber überlegen die Stadtväter, ob sie wirklich ein elaboriertes Dorf aufbauen sollen oder nur einen Haltepunkt, vielleicht mit einer Langholzverladung und dem berühmten Faller-Sägewerk im nahen Wald.