Abgebildet ist ein Kunststofffahrzeug von ca. 20 cm Länge mit einer ausgeklügelten Mechanik - das Nummernschild ist mit einer Zahnstange verbunden und wird nach dem Herausziehen ins Auto zurückbefördert, wobei diese dann die Hinterräder antreibt. Nach Machart dachte ich zuerst irgendwie an ein Produkt aus der ehemaligen DDR, wenn nicht die einzige Bodenprägung "west. Germany" (genau so wie hier mit kleinem "w" und Punkt geschrieben, Foto könnte nachgeliefert werden) nach meinen Erfahrungen dann BRD wäre, allerdings kenne ich die Abkürzung für das "West" in "Western Germany" nur mit einem grossen Anfangsbuchstaben. Auch die potentiellen Initialen im Kennzeichen "BA-19" konnte ich bisher keinem Hersteller zuordnen, ebensowenig wie einen möglichen Fahrzeugtyp ermitteln - ich tippe mal auf späte 60er Jahre oder frühe 70er ???
Zur Schreibweise ein paar Anmerkungen. "Western Germany" heißt übersetzt westliches Deutschland. Da "westlich" ein Adjektiv ist, ist die Kleinschreibung von "western" zunächst einmal richtig, also so, wie es der Hersteller Deines Autos gemacht hat. Das gilt natürlich insbesondere auch wegen der im Englischen üblichen Kleinschreibung. Wenn man beide Worte zusammengenommen nun als einen Eigennamen betrachtet, ist die Großschreibung von "Western" angemessen, und zwar sowohl im Englischen als auch im Deutschen. Es ist also eine Frage der Sichtweise (Adjektiv bzw. Bestandteil des Eigennamens). Gebräuchlicher dürfte die Auffassung als Eigenname und daher die Schreibweise "Western Germany" sein (bzw. entsprechende Abkürzungen).
Das Kennzeichen Deines Autos ist auch für Nachkriegsdeutschland ungewöhnlich. Unmittelbar nach dem Krieg war die schwarze Schrift auf weißem Grund nur noch in der sowjetischen Besatzungszone üblich und kehrte dann in Westdeutschland erst 1956 mit dem heute üblichen System wieder. Vielleicht haben Kennzeichen der Besatzungstruppen irgendwann so ausgesehen. Vielleicht ist es auch ein reines Phantasiekennzeichen.
erstmal Glückwunsch zum Modell - den dinde ich klasse.
Des Rätsels Lösung ist wirklich knifflig. Die erste schnelle Recherche in meiner Literatur und im Netz war nicht erfolgreich. Im ebay gab es zu einem identischen Modell eine Auktion vom 2.3.2020 aber auch hier ohne Info zum Modell-Typ und Hersteller.
Ich denke, der Schlüssel ist es, das reale Automodell zu identifizieren. Mit dem Zeitraum von etwa 1968-1971 liegst Du aus meiner Sicht richtig. Das Design erinnert sehr stark an einen Vauxhall Guildsman, den es von Matchbox gab. Das Modell wurde in einem Wettbewerb von Vauxhall in 1969 von Phil Gannon entworfen. Die Front ist jedoch anders gestaltet und erinnert etwas an einen Studebaker Avanti. Gewisse Ähnlichkeiten gibt es auch zum Alfa Montreal und zum Citroen GS Carmarque von Bertone aber da stimmen nur einige Stilelemente vom Design.
Werde heute Nachmittag nochmal in weiterer Literatur aus der Zeit recherchieren aber auch einen Bekannten im Matchbox-Forum fragen, denn der ist absoluter Experte bei der Identifizierung von Auto-Modellen. Dank der ebay Auktion habe ich auch einen Link, den ich ihm zusenden kann.
Hallo Echt super, das macht doch schon mal Mut. Das Fahrzeug von der gelaufenen eBay Auktion und dieses hier sind identisch. Unter aktuellen Bedingungen wäre das Kennzeichen nach meinen Recherchen theoretisch bei einer "niedrigen" Kommunalbehörde in Bamberg vergeben worden (was vermutlich allerdings nicht zu einer Lösung führt). freundliche Grüße - Rainer
meine Recherche blieb leider bisher erfolglos. In meiner Literatur habe ich das Modell im Original nicht zuordnen können. Ich vermute, dass das Vorbild ein Experimental-Fahrzeug aus 1968-1970 oder vielleich auch ein Filmauto ist. Davon habe ich nur wenig Literatur. Im Netz kenne ich adhoc keine strukturierten Datenbank, wo man gezielt suchen könnte.
Auf jeden Fall ist das Auto klasse, super erhalten und wahrscheinlich sehr seltem. Vielleicht macht es auch Sinn, alte Kataloge bei Conrad Antiquario zu durchstöbern - ist auch eine gute Quelle. Bei Gama ist nix dabei, da habe ich schon geschaut.
Auch wenn es manchmal etwas länger dauert, das Rätsel löst sich auf.
Hallo nochmal - Eventuell ließe sich eine Fährte zum Hersteller aufnehmen, wenn folgendes Fahrzeug identifiziert werden könnte (nur aufgrund der Grüntöne überwiegend, allerdings sind beide Spielideen bzw. Konstruktionen ja auch irgendwie ein bisschen "eigenwillig": Rätsel-PKW Hartplastik "W.Germany" Bis später - Rainer
diese "Hässlichkeit von einem Spielzeugauto" stammt von Manurba. Als Neuheit wurde es 1970 im Messeheft "Das Spielzeug" beworben. Ich besitze weder das Heft noch Fotos. In die google Bildersuche den Suchbegriff "Das Spielzeug Messeheft 1970" einklimpern, dann wird man sofort fündig. Dort ist das gesuchte Auto in rot abgebildet, aber auch nicht hübscher... bin ja schon weg...
VG, Frank
@ Joerx: Du Spezialist, das wäre dein Job gewesen!!! Dafür spendierst Du mir demnächst mal 'nen Kaffee!!!
Zitat von Flanders im Beitrag #8Spielzeugauto" stammt von Manurba.
Hallo Frank,
Danke für die Aufklärung.
An Manuarba hatte ich nicht gedacht, wobei ich trotzdem die Manurba Kataloge bei Conrad Antiquario durchgesehen habe. Für mich war Manurba eigentlich fest mit dem Thema Groschenautos verbunden. An Jörg als Experten hätte ich auch denken können, denn ich bewundere immer seine interessanten neuen Sachen im Siku-Board.
Über Geschmack und Design lässt sich trefflich streiten....
Das skurrile Ding finde ich persönlich schön und kann mit etwas Glück bei der Suche nach "Manurba" auch mal ein Exemplar finden ;-)