ich habe hier ein Neuheitenblatt von VAU-PE mit Modellen, die ich noch nie gesehen habe (Kirche, Lokschuppen, Bahnhof Seefeld in Tirol). Sind die tatsächlich ausgeliefert worden? Hier Vorder- und Rückseite des DIN A 5-Blattes.
Die Nr 108 ist zum zweiten mal besetzt und gehörte früher zu einem Siedlungshaus, die Nr. 213 ebenfalls; sie gehörte früher zu einem Holz-Pappe-Lokschuppen. Den Dorfbausatz gab es später unter der Nr. 299
Gruß Jürgen
P. S. Auf Wunsch kann ich das Blatt auch als PDF-Datei für's Katalogarchiv zur Verfügung stellen.
sorry - ich habe weder die Häuser noch den Katalog bisher gesehen... Die Info hilft nicht wirklich weiter, aber sie bringt die interessante Frage wieder nach oben!
Ich habe die Häuser (das Dorfset mal ausgelassen) auch noch nicht gesehen. Weder die Kirche (und ich habe davon mehr als genug) noch den Bahnhof. Beides wären Traummodelle. Dem Jahr 69 nach wären die Bausätze sicher aus Plastik gewesen. Gab es um dieses Jahr bei VAU-PE evtl eine Änderung im Firmebetrieb, Verkauf, finanz. Probleme etc. so dass die Umsetzung der Modelle nicht mehr möglich war?
wirtschaftliche Schwierigkeiten gab es wohl bis zur (rechtzeitigen) Betriebsaufgabe durch Hagen Poppitz nicht. Aber die Ausgaben für neue Spritzgussmaschinen waren dann wohl zu hoch. Die meisten Kunststoffteile wurden ja von Pola in Rothhausen hergestellt (die Betriebsaufgabe durch Herrn Poppitz und Verkauf an Herrn Braun in Wangen erfolgte nach dem Tod von Herrn Polack 1985). Ich habe leider (noch) sehr wenige Kataloge. Leider kann man sie auch nur ungefähr einem Jahr zuordnen. Der Katalog von 1970?, der auch im Katalogarchiv vorhanden ist, weist die 1969 als Neuheiten angekündigten Artikel (Kirche, Lokschuppen, Bahnhof Seefeld) nicht aus. Ich habe weiterhin noch einen Katalog, wohl von 1980. Nach überschläglicher Prüfung ist in dem Zeitraum nichts Neues dazu gekommen. Im Katalog von 1981? gibt es einige neue Artikel, die aber nicht als solche gekennzeichnet sind. Es handelt sich ausschließlich um solche, die auch von Pola angeboten werden (z. B. Gasthof mit Biergarten Nr. 8163 - Pola Nr. 53 oder Schmide Nr. 8168 - Pola Nr. 532). Das wäre noch mal eine schöne Aufgabe, die baugleichen Vau-Pe und Pola-Modelle festzustellen (zu Pola s. http://www.ingomoegling.de/).
von 1969 sind mir keine Änderungen bei Vau-Pe bekannt, die Firma blieb bis 1985 im Familienbesitz, wurde dann von einem ehemaligen Noch-Mitarbeiter gekauft und nach Wangen umgesiedelt. Am neuen Standort residierte später die Fa. ARWE .
das Blumengeschäft mit den Gewächshäusern hat es auf alle Fälle gegeben ... hier im V.Index als Werkmodell und ich hab einen frühen Pola Bausatz in der Collection.
Gruß Andreas
Modellbahn der 60er Jahre,Werbemittel,Gleispläne,Schauanlagen...und FALLER/Vollmer/WIAD Modelle ; https://gleis3601.tumblr.com/
Was ich bei VauPe immer wieder faszinierend finde, ist die verblüffende Ähnlichkeit zu Faller Gebäuden. Hier z.B. der Güterschuppen, der dem FAller B-15, meiner Meinung, nach schon mehr als nur nachempfunden ist.
Zitat von JIm&Molly im Beitrag #9Was ich bei VauPe immer wieder faszinierend finde, ist die verblüffende Ähnlichkeit zu Faller Gebäuden. Hier z.B. der Güterschuppen, der dem FAller B-15, meiner Meinung, nach schon mehr als nur nachempfunden ist.
Hermi
Stimme Dir zu, ist mir auch gleich aufgefallen. Der Güterschuppen hat mich auch direkt an das Faller Modell erinnert. Wenn die ein Vormodell zeigt, würde es mich nicht verwundern, wenn da noch Fallerteile drinstecken. :D
Meine Vermutung, dass das Nichterscheinen von Kirche (da bin ich mir fast sicher) und modernem Bahnhof (auch sehr wahrscheinlich) mit Produktions- oder finanz. Schwierigkeiten zusammenkam war nur eine naheliegende Vermutung von mir. Wenn Poppitz aber keinerlei eigene Maschinen zur Spritzgussproduktion hatte, kann auch darin ein Grund liegen. Bestand die Produktion bei Vau-Pe dann tatsächlich ausschließlich aus verpacken und vermarkten und ggf noch dem Formenbau. Auch der Transport von Mittelhessen nach Franken für Formen und zurück für Bauteiile müsste die Sache dann ja durchaus kostenintensiv gestaltet haben. Verwunderlich, waren Vau-Pe Bausätze doch meist eher eine günstigere Alternative.
Ich hatte mal einen Vau-Pe Katalog in der Hand, vermutlich um 1970, dort war diese Kirche auch nicht zu finden. Nur die Stadtkirche 8064(?) als Bausatz. Diese ist ja für Vau-Pe Modelle auch recht groß ausgefallen und war vermutlich auch nur kurz im Programm. Möglicherweise wurde aus dem oben gezeigten Modell, aus welchen Gründen auch immer, eine vereinfachte und abgespeckte Version?
die Ähnlichkeiten sind tatsächlich augenfällig. Vau-Pe hatte ja auch einen Bahnhof, der ein Ableger des Faller Bestsellers Schönblick zu sein schien.
Nach offizieller Darstellung, wie sie auch auf Wikipedia zu lesen ist, hat Herr Horst Pollak 1957 auf der Suche nach Mitinvestoren den Kontakt zur Fa. Vau-Pe gesucht und später für Vau-Pe produziert. Ich habe das auch schon in dieser Weise geschildert aber vielleicht war auch alles etwas anders.
Bei Vau-Pe hat man Bäumchen produziert und mit ein oder zwei Bandsägen konnte man sicher auch die Häuser aus Holz und Hartfaser vor Ort produzieren. Kunststoffspritzguß erfordert aber einen deutlich höheren Aufwand. 1958 hatte Vau-Pe 10 festangestellte Mitarbeiter und 40 Heimarbeiter. Ich gehe deshalb davon aus, dass man die Kunststoffteile bei einem anderen Unternehmen spritzen ließ.
Herr Pollak war Modellanlagenbauer bei Fleischmann und die Familie fertigte in Heimarbeit auch Modellbahnbäumchen und -hecken, vielleicht auch oder nur für Vau-Pe. 1957 gründete er dann in Schweinfurth die Fa. Pola. Ich könnte mir vorstellen, dass Herr Pollak den Vau-Pe Subunternehmer oder dessen Maschinenpark übernahm und dann seinen Firmensitz von Schweinfurth nach Rothhausen verlagerte. Hier wurde jedenfalls produziert und es gab Spritzgußmaschinen, anfangs in einer alten Schuhfabrik, später in einem Neubau. Poppitz und Pollak waren über Jahrzehnte miteinander eng verknüpft und die Sortimente von Vau-Pe und Pola überschnitten sich erheblich.
Es ist denkbar, dass Vau-Pe die Formentwicklungszahlungen an Pola dadurch reduzierte, dass Pola eine Mitbenutzung der Formen gestattet wurde. Pola hat dann wohl auch die Firma Quick übernommen, Quick stand für H0 und war auf den US Markt ausgerichtet und Pola konzentrierte sich ganz auf Spur N. Nach dem Ende der Marke Quick wechselten die Bausätze ins Polasortiment und später kam dann in Spur 0 die Pola Maxibahn (powered by Rivarossi) hinzu.
Vertriebstechnisch konzentrierte sich Vau-Pe mehr und mehr auf Anbieter in Waren- und Kaufhäusern und den Export während Pola primär den Modellbahn-Fachhandel versorgte.
im Miba Messeheft 3b/1969 sind Handmuster der besagten Modelle abgebildet. Sie werden sehr lobend beschrieben. Ein jahr später druckte die Miba dann den Hinweis, dass die Modelle leider nicht in Serie gingen.
dann wissen wir was aus den geplanten Modell-"Neuheiten" gworden ist, danke für die Info.
Bei Vau-Pe hat man sich in den Folgejahren hauptsächlich damit beschäftigt die früher erschienenen Modelle im Programm weiterzuführen - leider, wohl den wirtschaftlichen Zwängen geschuldet.