Hallo,
ich hab hier eine Lampe gefunden welche ich nicht zuordnen kann.
Blech gelötet und handlackiert. Lampenkugel nicht durchscheinend (evtl. Porzellan?)
Sockel : 75 x 59mm
Höhe ges.: 215mm
Mast: 15 x15mm
Kugel: 33mm Durchmesser
In Höhe des Lampenschirmrandes ist eine Lötstelle am Mast zu erkennen. Dort müssten Isolatoren gewesen sein ?!

Bilder waren bei mir gedreht, hat es aber nicht übernommen.









Ich bitte Euch um Infos zu Hersteller und Zeitraum. Danke schon mal im Voraus.

Viele Grüße Mike

Ich an Deiner Stelle würde mir die Literatur vornehmen zu Nürnberger Herstellern vor 1910.

Hallo JoHa,
ich habe jetzt nochmal alle Bücher, die ich besitze, durchgeblättert ( auch diese nach 1910 ) aber in meinen Unterlagen finde ich nichts vergleichbares ! Deshalb wende ich mich ja an Euch, da Ihr sicher mehr Fachwissen und auch mehr Fachbücher habt als ich.

Ein genauer Buchtitel hilft mir aber auch. Dann besorg ich mir dieses und schlage selbst nach. Mit dem Hinweis auf Nürnberg kann ich zumindest schon mal die grobe Richtung bestimmen. Danke für den Tipp !

Viele Grüße Mike

Mehr fällt mir auch nicht ein. Imitierte Lampen in dieser aufwändigen großen Ausführung sind selten oder zumindest selten erhalten geblieben, wir wissen ja nichtm was die Sammlergenerationen vor uns weggeworfen haben. Vielleicht ist es auch kein deutsches Produkt. Aber Alterungsspuren und die Machart deuten auf Nürnberger Ware hin, so mein Bauchgefühl.

Hallo Mike,
ich würde diese Lampe unter Carette einordnen, der Sockel und der Mast entsprechen den Gitterlanpen davon. Die Lampenkugel ist ähnlich an den kleineren Lampen mit Rundmast.

mit bestem Gruß
Arne

Danke Euch beiden für Eure Bemühungen !
Arne hast Du ein Bild zu den Carette-Lampen ?

Viele Grüße Mike

Hallo Mike,
gib mal bei google den Begriff "Carette Lampe" ein und geh auf Bilder, da findet man dann diverse alte Auktionsbilder mit vielen Ähnlichkeiten.

mit bestem Gruß
Arne

Hallo Mike,
hallo zusammen,

nachfolgend ein Bild aus einem Carette-Katalog zwischen 1911 und 1914. Die von Dir vorgestellte Lampe ist dort leider nicht dabei.



Carette hat eine Zeitlang mit Karl Bub zusammengearbeitet. So gab es m. W. die Lampentypen 647/48 A/B/C auch von Bub. Leider habe ich aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg keine Bub-Katalog-Kopien.

...und ich würde diese "Lampe"
mal unter Umbau einsortieren:
Ein Signalmast mit selbst angelöteter Lampe!
Seht mal genauer die Lampenbefestigung an.
So etwas habe ich schon öfters gesehen.
Die Leute waren früher sehr sparsam und es gab
auch nicht immer alles zu kaufen.
Da wurde zu Weihnachten viel gebastelt
oft mit Trümmerverwertung.
Schöne Woche!
Botho

Hallo,

ich stimme Botho zu: Selbstgebaut. Die alternativen Lampen von Carette und anderen damaligen Herstellern waren beleuchtet, durchweg mit Öl. Diese Lampe hier besteht mutmaßlich aus Porzellan, und wahrscheinlich aus Vollmaterial mit durchgehendem Loch. Sieht schön aus, aber diese Porzellankugeln erinnern mich in Bezug auf die Größe an Porzellankugeln, die ich von Schlafzimmern aus dem überwiegend bäuerlichen Bereich kenne, wo sie Endstücke von Kordeln waren, mit denen man die Vorhänge hin- und herziehen konnte.

Wer damals seine Eisenbahn ausschmücken wollte und etwas Fantasie hatte und auch Geschick, der schnitt beim anderen Bauern unbemerkt die Kugeln ab und nutzte sie selber. Dann entstanden solche schönen Lampen-Attrappen, vormals Signale oder so etwas.

Schönen Gruß
Udo

Wie man unschwer erkennen kann ist diese Lampe eindeutig unverändert und patiniert wie alle ähnlich alten Spielzeuge. Am Sochel wurde nie gelötet. Die verwendeten Teile findet man nicht in Mutters Nähzeug. Es fehlt nur ein Draht unterhalb der Lampe und das ist mit abgebrochenen Isolatoren zu begründen.

Der nicht mittig angelötete Mast, der auch nie ab war, ist eindeutig extra so gemacht, damit trotz schwerem Porzellankörper das Gleichgewicht gehalten werden kann.

Deine Lampe ist m.E. eine ältere Version und eine Kombination der Lampen 647/47 (Lampenteil) und 647/48 (Mast). Schau doch mal in einen älteren Katalog von Carette.

@ Udo: es gab selbstverständlich auch imitierte Lampen, die nicht leuchteten. Die sind im Katalog abgebildet. Deine Theorie ist hergeholt.

@ 2: Das eingestellte Katalogbild ist größer. Im Mobiltelefon sehe ich das ganze Biuld, auf dem PC nicht. Die imitierten Lampen sind in zwei Ausführungen oben rechts abgebildet.

@ 3: Klick auf bild mit rechter Maustaste und "Grafik anzeigen" macht das Bild ganz sichtbar.

Und ich bleib' mal dabei!
Bis jemand das Gegenteil belegen(!) kann.
Johas Vortrag überzeugt mich nicht.
Blech

Na dann mach doch mal die Schublade Carette oder Bub auf und suche im Katalog vor 1911. Ich besitze sowas nicht.

Okay,
bei Carette 1911 geguckt und nix dergleichen gefunden!
Wie erwartet.

Wir reden ja auch vorn älterer Ware.

Hallo,
ich muss mich nun noch mal in Eure Diskussion einschalten.
An eine Bastelei glaube ich auch nicht!

Hier noch ein paar Detailbilder








Um die Sache besser eingrenzen zu können zeige ich mal den gesamten Fund. Die Teile lagen in einem uraltem Holzkoffer und sind nicht erst durch Händlerhände gegangen.




Das Signal wird hier
Betriebstechnische Raritäten, Bings Signale
als "evtl. Carette bezeichnet.


Die Lok ist meiner Meinung nach Carette (gleiches Modell ist im Lankes Auktionskatalog von Nov/Dez 2016 unter Nr.417 zu sehen).




Der Güterwagen mit Brh. ist laut Forum Carette / Bub zuzuordnen.




Die Drehscheibe und den Prellbock würde ich ebenfalls Carette zuordnen.






Und diese Wagen sind zweifellos Bing



Und hier noch eine Signalbeleuchtung zum hochziehen




Das sind jedoch nur meine Vermutungen. Eindeutige Katalogbelege habe ich hierfür keine.

Viele Grüße Mike

Mike,
also ich bleib mal aus langer Erfahrung dabei: Eigenbau.
Deine neuen Fotos haben mich bestärkt:
Die seltsame Kappe oben -da hatten die Hersteller andere und schönere Möglichkeiten fertig auf dem Tisch.
Der Mast stammt offensichtlich von einem Signal
-und für eine solche Lampe ohne Betrieb(!) hätte man damals einen Rundmast genommen
und nicht den plumpen, weil abgesägten Signalmast -schon zu teuer im Material und der Bearbeitung.
Wer aber anderer Meinung ist -bitte!
Schöne Grüße aus Südhessen
Botho

PS
Drehscheibe Carette, okay.

Ich habe bei History Toys zwei Antriebsmodelle für Dampfmaschinen gefunden bei dem die gleichen Masten mit den gleichen Abdeckungen verbaut sind. Zufall ???!!!
https://www.historytoy.com/Wunderlich-An...obat-handbemalt

https://www.historytoy.com/Zschopau-Schu...dell-Reckturner


Viele Grüße Mike

Mike, für mich ist unverändert das stärkere Argument das Umfeld, in dem die Lampe gefunden wurde. Ein unberührtes Konvolut Carette/Bub aus der Zeit 1. Weltkrieg direkt vom Dachboden.
Solche Teile wird es in jeder Blechverarbeitungsfabrik als Stanzabfall gegeben haben. Man müßte die Gittermasten und den Sockel zehntelmillimetergenau miteinander vergleichen um sicher zu gehen dass die Teile aus der gleichen Maschine stammen. Dann wäre immer noch die Frage ob Wunderlich Sockel und Mast selbst gestanzt und geprägt hat oder ob es nicht irgendein unbekannter Hinterhofmechaniker war, der mehrere Kunden belieferte.

Ich bin immer noch auf der Suche nach Beweisen. Auf jeden Fall schließe ich jetzt einen Eigenbau definitiv aus ! Die Zschopauer Hersteller haben auch Teile und Baugruppen von Plank, Krauss Mohr und Co sowie Carette bezogen und umgekehrt ebenso. Dies habe ich aus mehreren versch. Quellen aus dem Netz herausgelesen. Ebenso haben diese Hersteller von "billigem Blechspielzeug" um 1900 an Bing geliefert. Ein reger Austausch von Stanzteilen und Halbzeugen oder aber der Bezug dieser Teile von Blechnern / Stanzereibetrieben ohne eigene Spielzeugproduktion ist ebenso Fakt.

Viele Grüße Mike

Hallo

Hat jemand Informationen über die hier abgebildete Drehscheibe ?

Viele Grüße
Frank

Hallo,
ich habe diese beiden Lampen bei Ebay entdeckt.
Die Machart der Masten und die runden Abdeckungen sind gleich zu der gesuchten Lampe in #1.
Hier ist die Rede von Schoenner.

https://www.ebay.de/itm/404179145059

Viele Grüße Mike