nachdem ich noch einen alten Fleischmann Strecken-Gleichrichter 519 gefunden habe, machte ich mir Gedanken, wie ich das Teil sinnvoll einsetzten könnte.
Zuerst die Schaltung
Auf meiner Bahn habe ich folgende Situation, ein Abstellgleis und ein Streckengleis. Über die Weiche Klemme 1 und 2 hab ich das Abstellgleis automatisch ab und angeschaltet. Ist die Weiche in rechter Lage ist das Abstellgleis stromlos, Steht die Weiche in linker Lage wird das Abstellgleis mit Strom versorgt. Das Lichtsignal mit einem isolierten Abschnitt für die Zugbeeinflussung baute ich nachträglich ein
rotes X = Trennstellen
Mittels dem Signalschalter 6921 wird das Signal geschaltet. Problem war, stand das Signal auf Halt und man wollte in der Gegenrichtung einen Zug fahren lassen blieb dieser im Halteabschnitt stehen, da er ja stromlos abgeschaltet war. Wenn man das Signal auf Fahrt stellt, dann fährt auch der Zug in der Gegenrichtung durch, was aber Signaltechnisch wiederum keinen Sinn macht und optisch auch nicht so gut aussieht.
Um nun ohne Beeinflussung einen Zug in der Gegenrichtung fahren zu können wird eben ein Strecken-Gleichrichter gebraucht ( neue Nummer 6950, alte Nummer 519 ). Der Streckengleichrichter ist eigentlich nichts anderes als eine Diode. In einer Richtung läßt sie den Strom durch, in der anderen Richung sperrt sie. Normalerweise wird der Fahrstrom ja vom Trafo an die Schalter geleitet und von dort aus an die Schiene. Problem hierbei ist, würde ein Zug vor dem Signal stehen und ich würde einen Wagen in die Abstellung schieben wollen, würde der Zug vor dem Signal durch die Diode ebenfalls fahren. Damit das nicht passiert, nutze ich die Weichenpolarisierung Klemme 2. Die Fahrspannung kommt nun nicht aus dem Trafo, sondern die Weiche fungiert nun als zusätzlicher Schalter in Abhängigkeit der Weichenstellung. Steht die Weiche in der linken Lage, also in die Abstellung, wird der Abschnitt vor dem Signal ebenfalls abgeschaltet. Nun kann ein Zug vor dem Signal stehen bleiben, ohne weg zu Fahren. Um trotzdem eine ordentliche Stromversorgung zu gewährleisten, sollte auf jeden Fall vor und hinter dem betreffenden Bereich die Hauptschiene Fahrstrom eingespeist werden. In dem Bild gelb/braun dargestellt. Leider wird das in den Fleischmann Handbüchern so nicht dargestellt.
Die Situation auf der Bahn Rot eingekreist der alte Strecken-Gleichrichter 519 ( es geht auch der neuere 6950 )
Hallo, eine Diode 1N4004 zu 3cent tut das auch. Als die Streckengleichrichter eingeführt wurden gab es nur recht große Selenplattengleichrichter. Die waren sehr empfindlich und stanken wenn durch Üblerlast oder -spannung zerstört. Eletirker nanntne die Dinger deshalb "gleich - riecht - er ".
Hinweis, mit den Dioden oder Streckengleichrichtern funktioniert nur bei DC-Analogbetrieb, nicht bei Digitalanlagen.
Da hilft dan ein bistabiles Relais zu 2,5€ und zwei Kontaktstellen.. Ein Zug/Lok entgegen der Singnalufstellung schaltet sich bei HP0 den Strom des Halteabschnitt ein und beim Verlassen wieder aus. Das Zusatzrelais ist paralell zu den Signalkontakten zu shcalten.
Wer hat schon Digitalbetrieb auf seiner Vintage-Fleischmann-Anlage? Wär ja ein schwerer Stilbruch, von dem Umbau-Gemurkse ganz zu schweigen. Diode finde ich trotzdem nicht so gut, weil man ja nicht nur in Gegenrichtung durchfahren, sondern vielleicht auch mal rangieren möchte in dem Stromkreis während die Lok vor dem Signal hält. Daher habe ich auch alle Signalabschnitte mit Schaltern oder Relais versehen. Wenn ich aber Dioden einsetzen würde, dann natürlich sichtbar die Original Fleischmann 519
Auf meiner N-Anlage Ende der 70er wollte ich auch sowas haben. Signal in Gegenrichtung befahrbar, in albas Band 3 "Kleine Modellbahnreihe" beschrieben.
Gabe es von Arnold, die Diode mit Gleisstück, so um die zwei Mack. Also auf nach Peltzer (in Hagen). Hatten sie nicht vorrätig und verwiesen mich an einen örtlichen Elektronikhändler. Also in der Mittagspause über die Straße dahin. "Eine Diode N 4001 bitte". Schaut der Verkäufer ein wenig seltsam. Gibt sie mir. "Macht 10 Pfennig". Ich habe noch seltsamer aus der Wäsche geschaut, und dann gleich 10 Stück gekauft...
Jetzt bin ich ja wieder bei AC. Da ist das schaltungstechnisch ein wenig aufwendiger, wie in alten Zeiten ganz ohne binäre Systeme. Und "denkende Weichen" gibt es auch nicht.
Digitalstrom ist hochfrequenter Wechelstrom. Die Nachrichten für die einzelnen Empfänger werden mit Phasencodierung aufgebracht. Eine Diode verändert diese Codierungen, da nur die Hälfte des Signals (z.B. nur der positive Anteil des Wechselsignals) durchgelassen wird. In dem Abschnitt, der über die Diode mit Strom versorgt wird, werden die Befehle also vom Empfänger nicht erkannt und es fehlt die Hälfte der Leistung, die wird dann in der Diode verbraten. Ob das Fehlen der Kommandierung in einem kurzen Abschnitt auffällt ist natürlich eine andere Sache. Die Diode wird aber extrem belastet mit der gegenüber Gleichstrom erhöhten Spannung, daher für die Fleischmann-eigenen Gleichrichter garantiert nicht geeignet. Daher auch der Hinweis in den Katalogen.