im Bahnhof Oldendorf (bei Zeven) habe ich diesen Weichenstellhebel entdeckt:
Ich habe so einen noch nie gesehen. Könnte mir einer etwas bitte über diese Art von Stellhebel (oder wie auch immer das heißt) sagen? Das interessiert mich nun wirklich sehr. Das im Vordergrund ist nur eine Tränke.
Besten Dank im voraus und Gruß, Henrik
PS: wenn`s nicht in der richtigen Rubrik ist, bitte verschieben. Ich habe nichts passenderes gefunden.
Das sieht aus, als ob damit eine Gleissperre bedient wird.
Um zu verhindern, daß ein Waggon aus einem Ladegleis in das Streckengleis rollt, gab es so etwas - rollte der Waggon dann über die geschlossene Sperre, ist er gezielt zum Entgleisen gebracht worden. Quasi wie eien Schutzweiche, nur ohne Weiche...
Wie sieht es denn sonst da so aus? Kann man die Stelle bei Google sehen? Ich würde vermuten, ein Anschluß, der direkt in die Strecke führt.
Dank erstmal für eure Antworten. Das die Laterne fehlt war mir schon klar aber an eine Gleissperre habe ich noch garnicht gedacht. Ich habe im Hintergrund nur eine Weiche gesehen und sofort an einen Weichenstellhebel gedacht.
Ein paar Bilder habe ich mal zugeschnitten um dieses Gestell besser zu erkennen:
Es deutet wirklich mehr auf eine Gleissperre hin. Meine Frage war eigentlich darauf bezogen ob es irgendwelche Bauarten bei den Hebeln gibt und wer der Hersteller gewesen sein könnte. Ein Anschluss oder ein Ladegleis hat es auf jeden gegeben (und gibt es auch noch).
Freunde Da kann ich eigentlich nur sagen,daß es sich um einen stinknormalen Handweichenantrieb handelt mit Wurfgewicht und demontierter Weichenlaterne. Absolut NICHTS besonderes.
Ich interessiere mich ja auch für den Hesteller, wer könnte so etwas hergestellt haben, gibt es Bauarten, Herstellungszeiträume... Ich kenne mich überhaupt nicht mit soetwas aus.
Hersteller waren z.B. VES, Max Jüdel, Bruchsal, Kraus ... . Auf jeden Fall was (ur-)altes. Die meisten sehen für Nichtinsider gleich aus und mit dem Foto kann man gar nichts sagen. Fotos aus anderer Perspektive wären gut. Der Entgleisungsschuh fehlt auch schon, jedenfalls nicht zu sehen. Die Weichenlaterne steht bestimmt in einem Hobbykelller oder Garten. Wie ist den der örtliche Bezug zu der Weiche?
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
jetzt, wo ich die anderen Bilder sehe, ziehe ich meine Vermutung Richtung Gleissperre auch zurück.
Irgendwie hatte ich mich vom ersten Bild täuschen lassen, da hatte ich einen Entgleisungsschuh gesehen, wo sich bloß die Beleuchtung ändert und die Weichenzunge sich andeutet...
Jetzt ist aber meine Neugier geweckt und ich will das wissen!
Nach 4 Stunden Autofahrt und einem ersten Besuch am Gleis (bis jetzt ohne Weichen) sieht das wieder anders aus.
Das zinkfarbene Blech neben dem Stellbock ist die Abdeckung für den Weichenspitzenverschluß, ein Dreck- und Regenschutz. Die Gangway über die Zungen deutet auf lange Stillgelegt hin, dafür ist mir das Blech zu sauber und unvergammelt. Die Schiene neben (innerhalb)der Fahrschiene ist dann offenbar die Zunge und nicht die Stütze einer Gleissperre. Das Bild der Weiche zeigt die Zungen nicht, wenn man nicht der Fotograf ist, hat man keine Peilung, was da eigentlich los ist.
Ich habe einen Kollegen, der fotografiert bei Kabelschäden und so immer nur das Loch, aber nicht den Zusammenhang. Ich habe eine schöne Fotosammlung Erdlöcher.
Der Stellbock ist auf alle Fälle Vorkrieg oder Länderbahn, heute ist sowas aus Stahlblech und nicht mehr aus Guß. Der Rahmen, im Vordergrund ist auch ziemlich Retro. Habe ich zuletzt an einem elektromechanischen Weichenantrieb gesehen. Gleissperrenantriebe sind anders, da ist derGriff am Entgleisungsschuh. Das Zeug sieht aus, als wenn es Recyklingmaterial wäre, kommt bei Nebengleisen schon mal vor.
War das ein Bilderrätsel? Klärt mich doch bitte mal auf, wenn keiner mehr miträt.
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
bist du jetzt wirklich ganz nach Oldendorf gefahren??? Also ist es nun doch eine Weiche, oder was nun Auf jeden Fall ist meine Frage nun beantwortet, welche Hersteller es gab, der Zeitraum... Danke für eure Mühe und Dank dir Wolfgang (Skl) das du uns nun entgültig aufgeklärt hast. Kann gut sein das dort recycelt wurde, nach dem 2.Weltkrieg hat die WZTE (Wilstedt-Zeven-Tostedter Eisenbahn) viel improvisiert. Als ich dort war habe ich nur diesen Hebel gesehen und einfach mal fotografiert. Erst jetzt ist mir aufgefallen das mir das irgendwie spanisch vorkommt, ich kenne nur diese ganz normalen, überall zu findenden Hebel. Ach ja, nicht nur für dich war das ein Rätsel Wolfgang, ich habe mir auch die Bilder für längere Zeit angeschaut. Von sowas habe ich nämlich Nullahnung.
ich habe noch ein Bild von so einem Weichenstellhebel im Bahnhof Rhadereistedt gefunden:KLICK. Und noch ein paar Bilder:KLICK und das hier noch:KLICK. Diese Bilder sind im Bahnhof Tarmstedt entstanden. Gruß, Henrik
Hallo Henrik, das ist ja auch eine stillgelegte Strecke. Der Antrieb sitzt heute üblicherweise auf einem Lagereisen, solche langen Schwellen als Auflager sind nicht mehr üblich. Trotzdem schön, sowas mal gezeigt zu kriegen, man vergißt so leicht.
Ich bin natürlich nicht nach Zeven gefahren, sondern in die Holledau und habe den Beitrag nochmal gelesen.
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Hallo miteinander, eine kleine Anmerkung: Die Weiche befindet sich (fast) in der Grundstellung lt. Lageplan. D.h. der schwarz angestrichene Teil des Umstellgewichtes zeigt zur Erde und der weiss angestrichene Teil in die entgegengesetzte Richtung. So konnte auch ohne Weichensignalkörper die Stellung der Hand- besser noch ortsbedienten Weiche erkannt werden. Zur Entstellung fehlt bei der abgebildeten Weiche geschätzt noch ca. ein Drittel bis der Spitzenverschluss wirkt. Ursache hierfür könnte z.B. sein, dass sie zuletzt vom Herzstück aus in falscher Stellung aufgefahren wurde oder beim Umstellen der nötige Schwung fehlte, um sie in die Endstellung zu bringen. Wird sie so von der Spitze aus befahren, könnte es zu einem Malheur, sprich zweispurigen Fahren mit nachfolgender Entgleisung führen. Zur Grundstellung hat man uns vor über 40 Jahren eingebläut: Erde (schwarz) zur Erde und Himmel (weiss) zum Himmel. So, nun genug der grauen Theorie...
was für ein Unsinn. Der Anstrich des Umstellgewichtes gibt Auskunft über die Verfahrensweise beim Umstellen und Befahren der Weiche. Es gibt folgende Farbvarianten. - schwarz /weiß: die Weiche hat eine Grundstellung, Bedienung nur durch einen Betriebseisenbahner, nach dem Befahren der Weiche ist sie wieder in die Grundstellung legen. - schwarz / gelb oder nur gelb : Rangierweiche, Bedienung durch Rangierpersonal, Weich braucht nach dem Befahren nicht zurück gelegt werden. - schwarz/ weiß mit roter Ecke: Weiche ohne Spitzenverschluß, beim Befahren der Weiche ist das Stellgewicht festzuhalten.
Das Auffahren von Handweichen ist generell verboten. Handweichen können auch verschlossen sein, und sind somit nicht auffahrbar. Eine Ausnahme bilden die Rückfallweichen, die über besondere Vorrichtungen zum Rückstellen der Weiche verfügen.
Das sich die Weiche auf dem Bild nicht in Endstellung befindet, wird wohl eher am Zustand der Weiche liegen ( nicht geschmiert. Gegenstände und/oder Unkraut zwischen Zunge und Backenschiene). Auch diese Weiche war einmal mit einem Riegelhandschloß ausgestattet. Das Lagereisen ist noch auf dem ersten Bild deutlich zusehen.
Hallo Lastra, das könnte jetzt eine endlose Diskussion werden, z.B. darüber, ob das Rangierpersonal zu den Betriebseisenbahnern gehört. Aber ich lasse das, erinnere mich an meine Erinnerungen und denke weiter an meinen ge- und erlebten Unsinn. Das man neben der Grundstellung der Weiche auch die von Dir beschriebene Verfahrensweise beim Umstellen am Umstellgewicht erkennt, ist unstrittig. Weichen ohne Spitzenverschluss (Klammer- oder Harkenspitzenverschluss) und dem von Dir beschriebenen Umstellgewicht habe ich nie gesehen. Soll es aber gegeben haben. Nicht auszuschliessen, dass es sie auch noch gibt. In diesem Zusammenhang: Weichen mit gestörten Verschluss müssen, so sie spitz befahren werden, mittels Handverschluss (früher Weichen(hand)schloss, Zungensperre, jetzt HVE) gesichert werden. Bei Schutzweichen in Fahrstrassen für Zugfahrten sieht das schon wieder ganz anders aus, die sind stets gegen Umstellen zu sichern. Demzufolge schlussfolgere ich (unsinnigerweise), dass eine Weiche ohne Spitzenverschluss... Nein, ich lasse das, denn ich habe mit alledem abgeschlossen. Schönen Sonntag!
Moin! Ihr habt Sorgen ! Aber lieber Lastra warum schreibt denn Tunnelposten Schwachsinn? Natürlich gibt der Anstrich der Weichen eine Ausage über ihren Status und Bedienbarkeit, Aber wer das Ding bedienen darf ,wird mit dem Anstrich nicht festgelegt. Und die meisten Weichenantriebe haben das schwarz/weiße Gegengewicht ! Und das auch im Rangierbereich, wenn die Grundstellung wichtig ist (z.B. um immer ein Gleis mit Fahrdraht zum Ellok abstellen sicher zu stellen. Denn wenn das Nicht Grundstellungsgleis ohne Fahrdraht versehentlich befahren wird ist der Zirkus kein kleiner! Und komme mir nicht mit dem EL 6)! Die Eselsbrücke ,das bei der Grundstellung das Weisse Feld nach oben zeigen muß ist doch gut und richtig! Übrigens gehört ein Rangierer ebenso zu den Betriebstdienstlern wie, Lokführer, Heizer und Wagenmeister auch. Und das einer vom Verkehrsdienst keine Weichen stellt, kann sein, muß aber nicht............ Also immer schön den Ball flachhalten.
Übrigens gab es bei der Bahn immer schon Eselsbrücken und Vereinfachungen: Hier mal ein paar Beispiele:
Welcher Puffer ist gewölbt und welcher flach? Ganz einfach, der in Fahrtrichtung rechte ist gewölbt, der linke flach. Und wie merkt man sich das?Auch ganz einfach , der Lokführer steht rechts und hat nen Bauch(weil er ja nix körperlich tut).Der arme Heizer links muss soviel schaufeln, da beibt nur der Waschbrettbauch.... oder Warum heißen bei Eisenbahnern Wagen ohne Bremse" Weibchen"? Ganz einfach: Weibchen haben keine "Klötze" Oder Doppelte Kreuzungsweichen" Engländer", weil in der Anfangszeit der Eisenbahnen es dort die ersten und meisten Weichen dieser Bauart gab.
Da es bei der Bahn immer darum geht schnell Dinge oder Sachverhalte zu vermitteln haben sich die Menschen schnell einfache Hilfen dazu gesucht und gefunden.
WIe weist der Rangierer vorne auf dem Rangiertritt seinen Lokführer auf einen im Fahrweg liegenden Hemmschuh hin wenn kein Funkgerät im Spiel ist? Er zeigt mit ausgestrecktem Arm auf den Hemmschuh und danach auf seine Schuhe. Oder auch aus der Nichtfunkzeit. Gekreuzte Arme des Fahrdienstleiters heißt Zugkreuzung usw.
Liebe Grüße Wolfgang, auch ein Betriebseisenbahner
mit solchen Eselsbrücken kann ich auch dienen. Bringt aber nichts. Wer welche Weiche umstellen darf war/ist in den jeweils gelten Vorschriften/Richtlinien geregelt.
in meiner Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebs- und Verkehrsdienst hatten wir eine Lehrmeisterin, die kurz vor dem Ruhestand war, die hatte nur solche Eselsbrücken am laufenden Band. Dazu kamen ständige Gänge auf den Bahnhof mit allen seinen Einrichtungen. Einprägsamer konnte man Betriebsdienstunterricht nicht machen.
Für die anderen User, wie das dann aussieht, wenn Fehler, deren Folge Unfall sind, passieren. Diese Stelle nimmt dann aber auch alles auseinander: http://www.eisenbahn-unfalluntersuchung....epage_node.html Da ist ein Verkehrsunfall im Straßenverkehr ohne das abzuwerten Pillepalle. Rausreden ist da nicht, da wird dir alles nachgewiesen, was du wann wie gemacht hast.
ich ergänze mal au der Erinnerung: Rückfallweichen hatten (bei der DR) die Kennfarbe orange. War auf Harzbahnbildern zunächst ungewohnt und damit unbeliebt.
Rangierer sind zweifelsohne Betriebsbahner, ansonsten wären sie per Definition beschäftigungslos [flash]. Die Bibel des Betriebsbahners (DS 809, früher Fahrdienstvorschrift) heißt "Züge fahren und Rangieren".
Alle Weichen im Geltungsbereich der EBO darf man prinzipiell nicht auffahren, unabhängig davon, ob das ginge oder nicht (außer Rückfallweichen). Aufgefahren wird nur bei der Straßenbahn.
Es lebe die Eselsbrücke!
Eine Weiche ohne üblichen Spitzenverschluß hbe ich ca. 2002 mal im Bf Flintsbach (Kufsteiner Strecke, Bereich des Anschlusses Kalkwerk) gesehen. Die war mit einem ParallelogrammParallelogramm ausgerüstet, das in Schwellenmitte federnd geladert war und die Zungen direkt betätigt hat. Der Stellhebel wirkte auf das Parallelogramm, es gab dafür noch ein Abdeckblech. Die Weiche selbst war steiler als gewöhnlich und hatte noch Gelenkzungen. Gab es in Baern mal eine 1zu7 oder so?
Weichenantriebe in Dänemark wirken ohne weitere Bauteile direkt auf die Zungen. Der Spitzenverschluß ist da garantiert im Antrieb integriert.
Der Hakenspitzenverschluß ist fast ausgestorben, dafür war er sehr anschaulich. Hier mal ein Link ins freundliche Nachbarforum. Bei M- und Pappschwellengleis brauchen wir das nicht . Oder vielleicht doch? Die ultimative Erklärseite. Das zweite Video ist einfach genial!
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Deine angesprochene Weiche war vermutlich mit einem Gelenkspitzenverschluß ausgerüstet. Diese Bauart war vor allem in Süddeutschland weit verbreitet. Elektr. Weichenantriebe der DSB sind mit innen liegenden Verschlüssen ausgestattet. Auch die elektr. Weichenantriebe der EZMG Stellwerke der DR waren mit innen liegenden Verschlüssen ausgestattet.
Jetzt wo du es schreibst, erinnere ich mich wieder an die EZMG-Stellwerke. Da lag ich mit meiner Vermutung bezüglich DSB ja richtig. Den Gelenkspitzenverschluß habe ich auch inzwischen gefunden und bei meinem Beitrag verlinkt. Im Modell muß das ja grandios wirken, wenn die Zungen nacheinander umlaufen und die Verriegelung dargestellt wird.
Die ganz oben gezeigten Weichen sind ja auf stillgelegten Strecken und sicher hat da schon jemand dran gespielt. Als meine Kinder noch klein waren, habe ich an einem alten Militäranschluß ( Camping Alemagne ) eine Handweiche entdeckt. Obwohl da auch schon alles mit Bäumen zugewachsen war, konnte man die Weiche noch umstellen. Sie war leichtgängig wie gestern geschmiert, obwohl sich da über 10 Jahre nichts bewegt hat. Auf der Zeven-Weiche ist sicher schon länger Ruhe und der letzte Bediener hat die Grundstellung nicht mehr erreicht.
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.