wollte man "früher" seine Anlage abseits des gängigen Alpen-Sujets gestallten, so waren die Möglichkeiten begrenzt...bis Heljan auf den deutschen Markt kam. Ein besonders schönes Exemplar:
Ich meine mich erinnern zu können, daß ich dieses Modell zuerst Anfang der 80er wahrnahm und das übrigens nicht im Fachhandel, sondern in einem Verbrauchermarkt (Plaza). Das Modell ist immer noch im Sortiment von Heljan gelistet, wann erschien es denn als Neuheit?
wenn ich "Verbrauchermarkt" lese, muß ich irgendwie unwillkürlich an Heljan-Gebäude auf dem Primex-Vertriebsweg denken... Ob es das Haus Anfang der 80er schon bei Primex gab? Keine Ahnung, nur so eine Eingebung...
Danke für's Zeigen.
Eigentlich sollte man mal zusammenstellen, welche "nicht-süddeutschen" Gebäude es wann gab. Spontan denke ich an die paar reet-gedeckten Faller-Häuser, das Rathaus Leer von KIbri sowie die Bürgerhäuser.
zumindest schien 1966 ein gutes Jahr für Modellbahnen mit norddeutschem Thema gewesen zu sein, denn in der, bzw. den Neuheiten-Mibas (Messebericht auf zwei Hefte verteilt) des besagten Jahres stellte Kibri seine Häuserserie nach niederländischem Vorbild vor, d.h. die hier schon oft gezeigten Altstadt- und Reihenhäuser. Für die Liebhaber der Küstengegend oder von Sylt gab es sogar ein reetgedecktes Landhaus, wobei auch die Garage ein Reetdach aufwies. Interessant war auch der sogenannte "Hannoveraner Hof", ein reetgedecktes Bachsteingebäude mit den typischen stlisierten Pferdeköpfen als Abschluß der Giebelbalken, ein 1966 von Wiad angekündigtes Modell. Spontan fällt mir noch das reetgedeckte Fischerhaus von Faller ein, ich weiß aber nicht, wann dies erschien.
Mit Grüßen aus Münster (Auch irgendwie schon Norddeutschland), Hanns.
Nachtrag: Gerade stelle ich fest, daß ich mir mit dem letzten Beitrag selbst widersprochen habe, denn zumindest ab 1966 gab es durchaus eine Auswahl an Gebäuden mit norddeutschem/nordeuropäischem Vorbild. Andererseits kann ich mich nur an Anlagen erinnern, wo es zumindest das scheinbar unvermeidliche Alpen-Dorf gab. Woran kann das gelegen haben? Spontan fällt mir dazu nur ein, daß bei einer kleineren oder mittelgroßen Anlage die zumeist simple Streckenführung durch Tunnelstrecken und den Einsatz von Brücken geschickt kaschiert und interessanter dargeboten werden konnte, zudem waren doch alle Fertiggelände von Noch landschaftlich Anlagen aus dem Mittel-, teils sogar aus dem Hochgebirge. Und wenn man auch mit der Landschaftsgestaltung etwas bescheidener zu Werke ging, einen Tunnel wollte man doch immer haben...war bei mir damals genau so.
ich denke, da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Zweites Argument wäre vielleicht, daß Ihr im rel. flachen Norden mehr Platz habt. Vorgärten größer, Höfe größer, Häuser größer - da kann man Mittelgebirgs-Fachwerk besser auf kleine Fläche zwängen, sowohl als Hersteller, als auch als Modellbauer. Vergleich mal einen Eifel- oder Schwarzwald-Hof mit einem im Münsterland... Und sicher bestimmt auch die damalige Vorliebe das heute den Eindruck prägende Gebrauchtangebot.
so pauschal kann man das mit den größeren Häusern im Norden nicht sagen. Es stimmt zwar, dass die großen Gulfhöfe in Ostfriesland immense Ausmaße haben, aber die Arbeiterhäuser in z.B. Emden sind kleiner als im reichen Emsland die Garagen. Mir wurde mal ein komplettes Haus zur Miete angeboten. Wohnfläche 50 qm, Grundstücksfläche 55 qm! Gut - diese Häuschen sind nicht unbedingt dazu angetan, als Modell auf den Anlage zu stehen. Aber auch in den Städten gib es wunderbar winzige, mittelalterliche Häuser, die sich wunderbar als Modell eignen würden ( siehe z.B. Bremen Böttchergasse) Ich glaube vielmehr, dass der Grund für die vornehmlich süddeutschen Motive einfach daran liegt, dass die beiden Platzhirsche der Branche dort angesiedelt sind und die Motive sich teilweise in direkter Nachbarschaft befinden (besonders bei Faller) Außerdem waren ( bzw. sind) die Berge ja ein beliebtes Urlaubsziel, sodass man die Erinnerungen an den Urlaub zuhause wunderbar auf die Platte bringen konnte.
ich kann mich auch noch daran erinnern im Verlauf einer Klassenfahrt 1978 nach Freiburg in den Tälern des Schwarzwaldes teils imposante Bauernhöfe gesehen zu haben. Sicher hängt die Größe der Betriebe auch von den Bedingungen der jeweiligen Landschaft, d.h. von der Fruchtbarkeit des Bodens sowie von der Wirtschaftsform, Acker- oder Weidewirtschaft, ab. Wie dem auch sei, ein kompletter landwirtschaftlicher Betrieb egal aus welcher Region hätte auf der Modellbahn immer sehr viel Platz beansprucht, ein einzelnes Alpenhaus dagegen eher nicht. Dabei fällt mir gerade ein, daß die klassische Windmühle von Faller, welche als "Funktionsmodell" auch auf vielen Trix-Bahnhofsanlagen nach Mittelgebirgs-Vorbild vorhanden war, für mich eher etwas nordeuropäisches ist, zumindest kann ich mich nicht erinnern, in Süddeutschland jemals eine gesehen zu haben. Bei uns in Westfalen sind einige immer noch vorhanden.
Mit Grüßen aus der vermeintlichen Hauptstadt Westfalens,
Vielleicht liegt es auch am Zeitgeist. Die 40er und 50er Jahre waren irgendwie gen Alpenraum ausgerichtet. Ein Ausdruck davon der Heimatfilm, dessen Themen überwiegend im Süddeutschensprachraum zufinden sind. Wir trugen als Kinder Lederhosen und man fuhr im Urlaub noch in die Alpen. Es war einfach angesagt und sah nebenbei auch niedlich aus.
und bei uns ging es trotz kurzer Lederhose an die Nordsee...nach Juist, um genau zu sein Und während dieser Reisen an die Küste, mit der Bahn natürlich (D-Zug von Köln über Unna, dort aus Dortmund zugestiegen, nach Norddeich), hatte ich die erste Begegnung mit norddeutscher Landschaft und genau die wollte ich dann auch gerne auf meiner Modelleisenbahn haben.
Da ich auch auch irgendwie aus Norddeutschland stamme, fand ich es als Kind auch komisch, dass die Modelle alle irgenwie anders aussahen, als die Gebäude die man kannte. Eigentlich wollte man doch als Kind seine Umgebung auch in der Modellwelt sehen. Stadthäuser wie ich sie kannte, gab es nicht. Entweder putzig, romantische Stadthäuser oder moderne Stadtgebäude, aber nichts Gründerzeit oder Wilhelminisches. Gabe es erst später von Pola.
Ich gebe dir recht von wegen Lederhose und Sylt, aber das war sicher schon 60er. Im übrigen kam es Anfang der 60er auch zu einer Änderung des Zeitgeists, das sachlich nordische war eher angesagt. Es ist die Zeit des skandinavischen Designs, Urlaub an der Küste Deustchland/Holland oder Dänemark. Das sieht man dann auch in den Katalogen und zwar nicht nur im Programm sondern auch im Lay-out. Ich finde es deshalb auch sehr spannend, wenn man sich die Faller Kataloge nur hinsichtlich der Aufmachung anschaut. Aber das wäre einen ganzen eigenen Fred wert, allein die Veränderung in der Sprache.
neu eingetroffen, Heljans Apotheke # 1781, ehemals # 461 und später wieder # 461?
Die Bauanleitung hat noch die alte Nr. 461 in dänisch, überklebt ist die # 461 auf der Schachtel mit # 1781. Um 1985 hat Heljan unter # 1781 das Haus mit Kamin und Pergola geliefert, auch für primex, siehe dort.
Und in meinem 1984er Katalog ist die Apotheke - wieder - mit # 461 aufgeführt.