ja das Buch gehört irgendwie zum Märklin- Sammeln dazu...aber trotzdem bleibt es eine Ansammlung von Katalog-Auszügen...ich weis nicht ob das heute noch "zeitgemäß" ist...... Ja da staunt Ihr : ganz Neue Töne von mir
und dann noch die ganzen schwarz/weiß Fotos. Ein paar Fotos sind auch irreführend, weil Spiegelbildlich dargestellt. Für meinen Geschmack wurde das Buch von der Zeit und den neueren Erkenntnissen überholt und sollte deshalb auch nicht überbewertet werden. Damals als es erschien war es schon ein Novum und hat seinen Status daher.
Beim Erscheinen der Buchreihe war das eine kleine Sensation: geplant waren 10 Bände, das wurde nach und nach auf 15 Bände "aufgebohrt". Ich war damals in der glücklichen Lage, gleich bei Erscheinen des ersten Bandes alle Folgebände als "Abonnement" bestellen zu können, direkt bei Claude Jeanmaire. Die Bände kosteten damals zwischen ca. DM 89,- und DM 98,-.
Heute hat sich diese Sensation etwas relativiert: Märklin brachte ( und bringt meines Wissens) nach und nach sehr gute Nachdrucke aller Kataloge ab Ausgabe 1921 in hervorragender Qualität zu einem moderaten Preis heraus, erhältlich u.a. im Märklin-Museum. Bis heute sind das inzwischen 27 verschiedene Kataloge, der jüngste ist derzeit der von 1955. Welche Kataloge davon noch erhältlich sind, kann ich nicht sagen, sie sind aber regelmäßiger Bestandteil bei Ebay.
Und der Inhalt des in fast jedem Band der Buchreihe voran gestellte Textteils beinhaltet nun bestimmt nicht die außergewöhnlichen Geheimnisse.
Klaus - dieser Band 10 ist immer noch das Basisbuch der 00er! Hier findet man die "Vorläufer" -und das macht mit den Reiz aus. Auch bei den Fotos ist so manche Rarität im Detail zu entdecken -wenn man genau hinguckt. Die Erklärungen vorn im Band -einfach damals sensationell und heute noch immer sehr erklärend. Deshalb! Schöne Grüße aus Hessen Botho (zu diesem Band hatte ich damals übrigens einiges an Unterlagen beigesteuert)
Botho, ich denke, da gibt es inzwischen (!) Besseres für die 00er..... die Zeit ist ja 1979 (Erscheinungsjahr von Band 10) nicht stehen geblieben.
Was ich mich immer gefragt habe (und auch noch immer tue): Warum fällt dieser Band 10 von der Machart so aus dem Rahmen der übrigen Bände? Er paßt mit seinem Hochglanz-Deckeln so überhaupt nicht in die Reihe! Anderer Buchbinder? Band 11 bis Band 15 entsprachen dann wieder der übrigen Reihe, ausgenommen dem Band 8, von dem ich überhaupt nicht weiß, was er eigentlich sagen will. Vom Einband wieder ganz anders, vom Druck eher wie schlechte Photokopien (schau mal Seite 228 mit den Friedrichhafener Bahnhöfen, das kann mein Scanner heute besser.....). Außerdem nachgereicht, als die Bände 1 bis 7 und 9 bis 15 bereits lange ausgeliefert waren..... Mir erscheint, als ob bei der Erweiterung von ursprünglich 10 Bänden auf schließlich 15 Bände die Autoren da irgendwie ins Stolpern gekommen sind, und nachträglich den übergangenen Band 8 (der in der ursprünglichen Ankündigung der 10 Bücher auch noch ganz anders heißen sollte) krampfhaft nachgeschoben haben. Ein Bildband, der von vielen erhofft wurde, wäre besser gewesen, ein reiner Textband auch.
Die Erweiterung von 10 auf 15 Bände hatte auch zur Folge, daß der 00/H0-Band Nr. 10 nun nicht mehr chronologisch richtig, an Ende der Serie stand, sondern mittendrin!
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #15 Band 8 habe ich auch nur, um nicht die Serie unterbrochen zu haben.... aber der ist wirklich eher ein Schuß in den Ofen...
Felix, das war kein Schuß in den Ofen, das war schiere Enttäuschung, nach all den schönen Bänden (besonders die späteren im Schuber, wie Du schon schriebst). Und dieser schreckliche Band 8 kostete genausoviel wie die Übrigen! Ich habe das damals als ziemliche Verarschung empfunden, und den Band auch nur deshalb nicht zurückgeschickt, damit die Serie komplett bleibt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Klaus - etwas aus der Historie dieser Reihe: Die Gründer und (wirtschaftlichen) Träger der Reihe waren Carlernst Baecker, Dieter Haas und Claude (später Claudia) Jeanmaire, noch später auch Dr. Christian Väterlein. Jeanmaire hatte einen eigenen Verlag in der Schweiz und ihm war -warum auch immer- damals zugestanden worden, ein ganz eigenes Buch in der Reihe unterzubringen -das war der seltsame Band 8. Ich bin damals ziemlich angeeckt, als ich ihn fragte, was mir dieser Band sagen soll. Eigentlich weiß ich das bis heute nicht. Der Band 10 erschien nicht etwa chronologisch nach dem Band 9 und vor 11 -nein, irgendwann weit früher. Die Arbeit zu diesem Band -da waren ja auch echte 00/H0-Fachleute am Werk- koordinierte Jeanmaire. Deshalb liest man ja auch immer, wie toll Bing gewesen ist und doch eigentlich immer vor Märklin...Der Hintergrund war, dass Jeanmaire sich ja rühmte, die Bing-Rechte zu besitzen, was aber so nicht stimmte. Mit der Behauptung, er sei der Bing-Chef, brachte er sogar Trix in Schwierigkeiten: Trix lieferte mal einen Güterwagen mit Bing-Beschriftung und Jeanmaire schrie laut Stopp! Da haben ihm die Trixleute tatsächlich als Abfindung eine Menge dieser Wagen gegeben (den ganzen Lagerbestand?), die er dann über Börsen verkaufte...Ich hatte auch einen aus dieser Serie. Das ganze Werk, die Bände 1 bis 15, war eine sehr verdienstvolle Aufgabe -aber nie ein Geschäft. Als nach Carlernsts Tod die Bestände geräumt wurden, war das noch eine ganze Lagerhalle voll. Das gilt auch für die DAN-Reihe -Die Anderen Nürnbergen (gemeint war alles aus Bing -das war Jeanmaire-Land) oder Vergessenes Blechspielzeug (die anderen Württemberger). Carlernst Baecker verdiente sein Geld primär mit Würfelzucker und gehobenem Gastro-Bedarf. Er lebte für sein Blechbahnhobby, leider starb er viel zu früh. Er war mein Mentor in Sachen Blechbahn. Schöne Grüße von einem der Autoren und Materialbeschaffer Botho
Hallo Admin, sollte der Thread vielleicht verschoben werden? z.B. in die Rubrik "Literatur"?
Hallo zusammen,
auch wenn die Auktion aus dem ersten Beitrag bald nicht mehr vorhanden ist, denke ich auch, dass der Thread mit ausführlichen Erläuterungen zu dem Buch besser in der Literatur-Rubrik aufgehoben ist. Hier nochmal ein Link Mercie für den Hinweis, Klaus.
danke für die Preisortientierung und die interessanten Erläuterungen. Dann warte ich auch lieber bis zur nächsten Ebay-Auktion des 10. Bandes, anstatt 170 Euro dafür hinzublättern. Die Preise der gewerblichen Händler sind meistens überzogen, obwohl es auch mal Ausnahmen gibt. Vor 2-3 Tagen sah ich ein Sofortkauf-Angebot einer Originalanleitung für die 3059 etc von 1968, die perfekt zu meiner ersten Version der Capitole passt, für nur 5 Euro. Da habe ich sofort zugeschlagen. Die Anleitung der Märklin-Elektroloks 3034/3035/3036/3037/etc von 1970 ist leicht zu finden, 1969 geht auch noch, aber die von 1968 sieht man eher selten.
Das interessante Buch "Märklin im Spiegel seiner Zeit" habe ich für nur 26 Euro in der französischen Originalausgabe gefunden, absolut neuwertig sowie ohne Fehldruck bei den Fotos. Ein belgischer Buchhändler hatte das bei Ebay.be.
Johannes - deine Rezension ist typisch für Leute, die aus heutiger(!) Sicht schreiben. Du solltest verstehen, dass dieses Buch 1978 entstanden ist. Im Sommer 1978! Was gab es da? Jedenfalls kein besseres Buch. Die Schreiber betraten weitgehend Neuland, im 00/H0-Bereich sowieso. So besehen, ist dieses Werk -und die anderen auch- damals eine Sensation in diesem Sammelsektor gewesen. Das macht auch den Wert aus. Noch heute. Schöne Grüße aus Hessen Botho
ich gebe Dir da vollkommen Recht...das sage ich als "oldschooler" bloß intressiert das heute im Internet-zeitalter niemanden mehr...da gibts Infos für Umme und das wirkt sich auch auf die Literatur-Preise aus ... ich mußte in den 80ern für DEIN Buch im Battenberg Verlag (Blechspielzeug Eisenbahnen) lange sparen ....
Andreas - es geht nicht ums Geld! Es geht darum, dass jüngere Leute die Leistungen der damaligen Autoren so abtun, als sei das einfach so nebenbei geschehen. Sie wissen gar nicht, wie schwierig das gewesen ist. Es gab kein Google, kein Wiki, kein Handy, PC war in den Anfängen und kaum privat, geschrieben wurde mit der Schreibmaschine. Nix lag irgendwo auf der Hand -wir mussten suchen, Tausende Km in Bahn und Auto, stundenlange Telefonate. Es war eine unheimliche Sucharbeit in Archiven, Museen und bei Herstellern. Das war unglaublich zeit- und kostenaufwändig. Und wir hatten auch Berufe und Familie! Das war Neuland! Was gab es denn vorher? Reder -ja, Blechbahnen und heute noch unheimlich gut. Becher- auch sehr verdienstvoll unter den dortigen Umständen. Und danach? Nix! Wir haben damals die Grundlagen geschaffen für das heutige Wissen -und dann kommen da junge Kerle und winken einfach ab, nennen das "altbacken". Sie sehen gar nicht die Probleme der damaligen Zeit. DAS ärgert mich als Autor dieser Zeit! Und zwar gewaltig! Die Jungen haben heute den Durchblick per Internet -aber auch das basiert auf unserer damaligen Forschertätigkeit. Siehste! Also, ich meine, da darf ich schon mal aus der Haut fahren. Schöne Grüße aus Obertshausen Botho
was Botho berichtet kann ich in vollem Umfang bestätigen.
Bei Gustav Reder ("Mit Urwerk, Dampf und Strom") habe ich Mitte der 1970er Jahre im Kapitel "Das Zeitalter der Kleinspurbahnen bricht an" erstmals Auszüge aus den frühen Märklin Spur OO Katalogen gesehen, die mich total faszinierten und den Beginn des Interesses begründete.
Es war für heutige Begriffe unvorstellbar schwierig alte Kataloge einzusehen bzw. zu bekommen. Bei den sich damals in den Anfängen etablierten Börsen fand man diesbezüglich wenig bis nichts.
Als der Band 10 "M. - die kleinen Spurweiten" Ende der 70er erschien, war das, zumindest für mich, eine lange gesuchte Gelegenheit, da habe ich sofort zugegriffen und zwei Exemplare gekauft. Auch einige weitere Bände dieser Buchreihe sowie Bücher der "Anderen Nürnberger" fanden mein Interesse.
Trotz mancher Unzulänglichkeiten waren/sind diese Bücher noch heute Teil meiner Literatur.