in einem Konvolut ist mir unter anderem diese Windmühle auf den Tisch geflattert:
Leider ist sie nicht mehr komplett; der komplette Dachaufbau mitsamt den Flügeln fehlt. Besonders interessant finde ich , dass der Korpus aus Schaumstoff (!) besteht. Der Rest ist aus Balsaholz. Die Ausführung ist sehr exakt und aufwändig. Mit 9,95 DM war das gute Stück auch recht teuer. Der Stempel oben rechts ist übrigens der Händlerstempel. Wenn ich richtig entziffert habe: Carl Knoblauch Heidelberg Sofienstr. 15 Kann mir jemand sagen, von welchem Hersteller die Mühle ist und ob es noch weitere Modelle gibt?
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
"Schaumstoff" bei der Mühle liess mich aufhorchen.
Es gab in den 50ern einen Hersteller der so ein Material verabeitete, wurde hier im Forum m.W. bereits erwähnt, Name der Firma fällt mir leider nicht ein, oder doch: "Voigt" ???
ja, in der DDR gab es einen Hersteller der "Viskose" verwendete, haben wir hier irgendwo auch etwas darüber ... - aber den meinte ich eigentlich nicht.
Zitat von telefonbahner im Beitrag #5Hallo ihr beiden, die Schaumstoffgebäude kamen von der Firma Scheffler Marienberg/Sachsen. Diese Windmühle ist mir da aber nicht bekannt.
Gruß Gerd aus Dresden
Scheffler! Den Namen hab ich gesucht, Danke. Die Verwendung des "Schaumstoffs" wäre aber identisch!
Gruß Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
Hallo Götz, der Schaumstoff könnte ja noch klappen, die mir bekannten Scheffler-Modelle haben aber keine Holz- bzw. Sperrholzgrundplatten sondern die altbekannte DDR Kabak- Pressspanplatte.
die Bodenplatte ist nicht aus Sperrholz, sondern aus Balsaholz. Habe ich bislang noch bei keinem Hersteller gesehen. Auf jeden Fall scheine ich hier etwas nicht alltägliches erwischt zu haben. Schade, dass die Mühle so kaputt ist.
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
das ist aber ein anderer Schaumstoff und eine völlig andere Bauweise.
Die Schefflerhäuser haben eine Außenhaut aus Viskose. Solches Material gibt es heute immer noch als Haushaltsschwamm oder Lappen. Trocken sind die hart wie Brett und naß sehr schön saugfähig. Das ist :-) für die Küche, eher (:-(( für uns. Scheffler hat sie wohl nur wegen der Verfügbarkeit und der putzartigen Struktur vewendet. Gerd, gab es davon eigentlich Bausätze?
Die Mühle hat dagegen einen Schaumkern, der dann mit Balsa verkleidet wurde, wenn ich das richtig verstanden habe. Ist sicher auch deutlich jünger. So baut man eher im Flugmodellbereich, das würde sich auch gut als Bausatz machen. Ich würde deshalb mal in Richtung Graupner oder so suchen. DDR scheidet wohl völlig aus.
Beides eher seltene Bauweisen.
Liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
den Händlerstempel hast Du korrekt entziffert. Einer Web-Eintragung des Heidelberger Geschichtsvereins ist über Herrn Carl Knoblauch zu entnehmen :
"Im Mai 1876 übernimmt der Einzelhandelskaufmann Carl Knoblauch den Betrieb des Buchbindermeisters Julius Wettstein (Hauptstraße 161) und stellt das Sortiment um auf Papierwaren, Schreibbedarf, Galanteriewaren, Holzspielzeug. Seine Witwe Luise übernimmt 1903 die Megninsche Papierwarenhandlung in der Sophienstraße 15, die sie ihrem Sohn Carl und seiner Frau Marie übergibt. Nach 1924 wird der Geschäftsbetrieb von der Hauptstraße 161 verstärkt in die Sophienstraße verlagert. Wilhelm Knoblauch stirbt 1995."
Knoblauch hatte auch eine Druckerei und druckte u.a. für Bing Spielwarenkataloge.
Knoblauch war lange Zeit als VEDES-Mitglied das Spielwarengeschäft in Heidelberg. Bekannt auch durch die Rutschbahn vom 1. Stock bis in das Erdgeschoss. 1985 wurde die Spielwarensparte an eine VEDES-Tochtergesellschaft verkauft. Die Vedes betrieb das Geschäft weiter unter dem Namen Knoblauch bis zur Insolvenz der Tochtergesellschaft.
Die Firma Knoblauch selbst existiert aber noch, allerdings ohne Spielwaren :
Hallo Charles, du hast mir eben einen Input, wie man Heute sagen würde gegeben. Ich war in den 1980 im Außendienst und habe bei meinen Händlerbesuchen damals Farbvarianten von Wiking gesucht. Als du eben diese Rutsche erwähnt hasst, wusste ich wieder, wo ich mal war. Tolle Erinerungen. Vielen Dank.