Ich gebe zu das ist ein ziemlich doofer Threadtitel, mir fiel allerdings nichts besseres ein. Mit folgender Problematik möchte ich mich an euch wenden :
Ich habe hier einen grossen Posten Fleischmann/Lima Gleise und einen noch grösseren Posten Hohlgleise auf Pappschwellen. Zunächst - also bis gestern - hatte ich geplant die Flm/Lima Gleise im Untergrund einzusetzen, die Hohlgleise im sichtbaren Bereich ( die hatte meine erste Rokalanlage..drum will ich die jetzt auch wieder) einzusetzen. Um zu testen,welche Radien meine Loks ( BR 50 / BR 52 ) durchfahren habe ich mir Testkreise gebaut. Dabei stieß ich auf ein Phänomen bei dem ich jetzt eure Hilfe benötige.
Material = 3 Kreise jeweils eines Herstellers : Hohlgleise, Lima, Fleischmann - Lima-Gleise schachtelneu, Fleischmann gereinigt, Hohlprofile aus Dachbodenfund Loks = 2 x Gützold V200, 1 x BR24 Gützold, 2x BR64 Gützold, 1 x BR 52 Fleischmann - alle Gützoldradsätze gereinigt aber halt abgenutzt
Ergebnis : Sowohl auf den Fleischmann wie auch auf den Lima-Gleisen schlagen die Gützold-Radsätze Funken vom allergemeinsten, die FLM BR 52 allerdings nicht. Auf den Hohlprofilgleisen dagegen, nur vom Staub befreit, laufen diese Loks wunderbar, hier und da mal ein Fünkchen aber das war es. Die Laufleistung ist bei den alten Loks besser ( sogar viel besser ), bei der BR 52 gleich gut.
Jetzt mal meine Frage, kann es sein das es da einen Zusammenhang zwischen dem Material der Schienen und dem der Lokradsätze gibt? Also das quasi das Gützoldmaterial mit den moderneren Schienen nicht harmoniert?
Mich hat das verunsichert, mir geht es ja grade im Untergrund um Fahrsicherheit. Da würde ich dann lieber die FLM/Lima Sachen verkaufen und noch Pappgleise zukaufen. Ist hier jemand im Forum ( Gerd aus Dresden vielleicht ??? ) der mal ein bisschen bei der Materialfrage auf die Sprünge helfen kann ?
Hallo Detlef, mein erster Gedanke wäre das die FLM/LIMA Gleise zu niedrig sind. Die alten Modelle von Gützold und PIKO geben dann keinen richtigen Kontakt sondern stehen mit den Radkränzen auf den Kleineisenimitationen auf den Schwellen. Hast du evtl die Möglichkeit die Höhe der Schienenprofile (also nur das Metall) zu messen ? Das gleiche Problem besteht mit den neuen TILLIG Gleisen wärend die alten PILZ-Gleise wunderbar passen.
erst mal eine Frage zu den Hohlprofilgleisen. Welche Form haben die? Hutprofil (eckig) oder halbrund. Die Radreifenprofile haben sich im Laufe derJahrzehnte leicht verändert, wobei die DDR_Produkte eigentlich schon recht früh den damaligen NEM-Normen entsprachen. Die alten, teilweise eingelaufenen Räder können auf den Rundkopfgleisen teilweise größere Kontaktflächen nutzen. Größere (mehr) Kontaktfläche= geringerer Übergangswiederstand= weniger Funkenbildung. Wäre so eine Möglichkeit. Des weiteren haben die alten Gützold-Loks eine höhere Stromaufnahnme als die Fleischmannlok, die auch noch mehr Räder und somit mehr Stromabnahnmepunkte hat. Aus eigener Beobachtung kenne ich auch das Problem unterschiedlicher Materialien aufeinander. Zinkalräder auf Eisen= Gut, auf Messing seltsamerweise britzelnd. Edelstahlräder immer verdächtig. Vernickelte Räder eigentlich immer ok. Brünierte müssen sich erst sauberfahren. Selbst bei Schleifern von Trix-Express sind auf den alten Blechschienen Unterschiede zu sehen. Stahl britzelt, helles Messing ist gut, dunkles funkt. Glatte, neue Schleifer sind ruhig, eingelaufene geben ein Feuerwerk. Die Griffigkeit der Räder auf den Schienen ist eine Frage der aufeinander treffenden Materialien. Da die alten Loks im Gegensatz zur Fleischmann keine Haftreifen haben,sind damit die Unterschiede sofort zu merken.
Du siehst, nicht ganz einfach, dieses Thema. Da haben sich schon viele Leute ihren Kopf drüber zerbrochen.
sowohl Fleischmann- als auch Lima-Gleise haben eine Profilhöhe von 2,7mm, darauf sollten ALLE Nachkriegsmodelle einwandfrei laufen (außer Trix natürlich). Das Profilmaterial bei Lima ist Stahl, von Fleischmann normalerweise Messing (oder Neusilber). Limagleise haben die dumme Angewohnheit, durch die recht rauhe Oberfläche leicht zu verschmutzen oder zu oxydieren (matte/stumpfe Oberflächenfarbe). Da hilft dann nur ein feines Schleifpapier. Fleischmann Messinggleis oxydiert ebenfalls, da wird dann die Oberfläche irgendwie mattgrau-Messing. Hier würde ich mit einem Rubber drangehen, oder vielleicht sogar die ganzen Gleise mal in die Spülmaschine geben. Alternativ hilft Schleifpapier. Übrigens wird der Schienenkopf nach dem Schleifen mit einer Rubberbehandlich wieder halbwegs glatt.
Hallo Norbert... wenn das Thema nicht ganz einfach ist habe ich ja Glück gehabt, dachte schon ich hätte ein Problem über das sich andere kaputtlachen. Aber an euch alle erst einmal Herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten. Sehe ich das dann richtig, das ich auch in den schwerzugänglichen Ecken ruhig die Pappschwellen-Gleise einsetzen sollte? Einen Mix im sichtbaren Bereich wollte ich mir sowieso verkneifen.
Noch eine etwas andere Frage, es wurde ja geschrieben das die alten Loks keine Haftreifen haben. Wie ist es denn da mit Rampen/Steigungen? Ich dachte so an 3-4 cm pro Meter Gleis. Passt das oder kann es mehr sein....bzw sollte es sogar unter 3 cm sein? Natürlich könnte ich das ausprobieren, wäre aber doch nur ein Ergebnis das in dem Moment zählt. Eure Anlagen bestehen ja schon länger und obendrein habt ihr die Erfahrung mit alten Schätzchen
auf einer Steigung von 3 cm auf 1 Gleislänge (ca. 20 cm) rutscht eine Lok ohne Haftreifen "stehenden Fußes" hinunter! (Ich habs gerade ausprobiert mit einer alten GFN-E44 auf Messinggleis).
Ich bin auf meinen Anlagen nie über 1:10 gegangen (in der Geraden! und das war oft schon zu steil für 3 Wagen Anhängelast).
Die Physik gilt auch im Maßstab 1:87. Bei der richtigen Bahn hört es bei 1:16 bzw. 6% im Reibungsbetrieb auf (und das nur unter Sonder-Betriebsbedingungen).
3cm auf eine Gleislänge von 20cm wäre ja 15cm / Meter, das ist natürlich zu steil. 3cm / Meter dürfte eigentlich i.d.R. kein großes Problem darstellen.
Beim Vorbild ist eine der steilsten Reibungsbahnen die Hakone-Tozan-Railway in Japan mit Steigungen von 8%, was so aussieht:
Dort fahren aber ausschließlich allradgetriebene Triebwagengarnituren.
Hallo Dennis, sorry aber da habe ich mich wohl falsch augedrückt. Ich meinte 3 cm auf 1 Meter Gleislänge. Müsste doch 3% Steigung sein, oder? So ganz fit bin ich auf dem Gebiet nicht mehr
Die alten Pappschwellengleise sind ok, solange sie in gutem Zustand sind. NIcht verrostet und verbogen und glatte Übergänge an den Schienenstößen. Dann laufen darauf alle Fahrzeuge mit NEM-Radsätzen bis in die 90er Jahre einwandfrei. Der Rollwiderstand der angehängten Wagen ist auf Grund des Gleispofils allerdings etwas höher als bei modernen Vollprofilschienen, besonders in Kurven. Drei bis vier Prozent Steigung finde ich ganz angebracht, das packen die alten Gützolds ganz gut. Im Gleisbogen immer etwas weniger Steigung einbauen wie in der Geraden, dann behält der Zug seinen Schwung. Nach dem Prinzip schleppt meine Piko 23 einen Zug aus 6 schweren alten D-Zugwagen noch ganz gut. Und selbst die kleine 64 macht eine gute Figur.
Aber immer erst mal selbst probieren und optimieren, lohnt sich.
Grüße Norbert(der gestern und heute wieder mit Trix-Express VK gespielt hat)
Hallo Norbert, Danke für die Tipps, werde ich beherzigen. Die Pappschienen waren noch nie verbaut, lagen aber einfach so..ohne weitere Umverpackung..in einem Karton. Sehen also neuwertig aus, sind gerade etc.