Guten Abend Kriegsspielzeug ist ja mir als altem Pazifisten eher ein Greuel; trotzdem sind es natürlich Zeugen der Geschichte. Ich habe von einem älteren Mann die abgebildeten Sachen erhalten, dazu noch verschiedene Lineol- und Elastolin-Figuren von Soldaten bei verschiedenen Militärhandlungen sowie Sandsäcke. Das Raupenfahrzeug mit Kanone ist wie die Kanone von Märklin und der Scheinwerfer von Kibri (Stempel auf der Unterseite). Gänzlich unbekannt ist mir das Motorrad mit Seitenwagen. Weil ich mich eher bei Eisenbahnen auskenne, erlaube ich mir, bei den Kennern der Military-Szene nachzufragen. - Welches sind die "offiziellen" Bezeichnungen der beiden Märklin-Sachen? gibt es eine Katalog-Nr.? - In welchem Zeitraum wurden die Sachen hergestellt? - Von wem stammt das aufziehbare Motorrad? Signet TC? Danke für eure Unterstützung und beste Grüsse Stephan
Und fast hätte ich es vergessen: Gibt es die Raupen irgendwo als Nachbauteile? Ich habe mich noch gar nicht getraut, das Uhrwerk aufzuziehen aus angst, die Gummiraupen würden mit zerfallen... Gruss Stephan
Stephan, das ist leider das immer wiederkehrende Problem: Ketten sind kaum zu bekommen. Mir ist jedenfalls kein Hersteller bekannt, der sie heute noch herstellt.
Auch meine Nachfrage bei entsprechenden Firmen hat nur die übliche Antwort gebracht: Zu aufwändig, die Formen zu bauen, zu erwartende Umsätze zu gering.
von dem TippCo Motorrad gibt es lt. Rudger Huber mehrere Versionen. Bei diesem dürfte es sich um die im Krieg gefertigte "Spar-Version" ohne Reserverad und mit Massefigur handeln.
Alle gezeigten Stücke sind noch in einem sehr guten Erhaltungszustand. Ich würde bei der Märklin Halbkette ohnedies davon abraten, die Ketten zu tauschen. Die Originalketten sind scheinbar noch am Stück. Auch wenn sie etwas deformiert sind, ist es im Sinne des Werterhalts besser, sie zu belassen. Man sollte sie mit etwas Gummipflege behandeln, um weitere Alterung einzudämmen.
Ich weiß aber nicht, ob das die gleiche Größe wäre. Ich fand sie bei ebay und merkte sie mir vor, wenn man sowas brächte - habe aber selbst keine bisher gekauft.
Grüße,
Michael
mein Sammel- und Spielgebiet: Märklin Spur 0 elektrisch und Dampfmaschinen
Aus reiner Faulheit und Zeitmangel habe ich noch nicht experimentiert. Meine Idee ist folgende: Es gibt für Industrie- und Bausektor die verschiedensten dauerelastischen Dichtmassen in unterschiedlichen Farben, manche bestehen aus 2 Komponenten.
Man müsste von einer halbwegs erhaltenen Kette eine kreisrunde, oben offene Form herstellen, diese ggfs in mehreren Teilen: flacher Boden, Innenteil (Kreis), Außenteil, (Zackenkreis). Durch passende Zwischenstücke könnte man die Ketten verlängern, dann müssten Innen- und Außenkreis zweigeteilt (also Halbkreise) sein, um die Zwischenstücke einsetzen zu können.
Denkbare Materialien dafür wären Plastilin, Resin, Gips, Zement oder sogar Wachs (für eine "verlorene" Form), evtl Silikon. Als Trennmittel eignen sich Spüli oder Fett/Öl.
In diese Form spritzt man die o.g. Dichtungsmasse. Ob man zur Erhöhung der Stabilität einen Streifen gazeartiges Vlies mit einbringt, müssten Experimente erbringen.
ich würde die Ketten nicht wechseln,bei einem möglichen Verkauf wird dies immer negativ gesehen.(Die Ketten sind ja nicht original ist das Erste was man zu hören bekommt)
An den Ketten nichts machen,kein Hilfsmittel hilft wirklich etwas!
Stephan, frage mal nach den Ketten Bernhard Bachor in Reutlingen. Er kann die vielleicht helfen -aus dem Kreis um einem verstorbenen Sammler gab es eine tadellose Neufertigung. Und es ist durchaus möglich, dass Bachor -ein gestandener Ersatzteilhändler- diese Möglichkeit weiter nutzt. Übrigens sind diese Raupenketten in Militärspielzeug-Sammlerkreisen gängige Ersatzteile -braucht dort jeder.
Hergestellt wurden/werden die Gummi-Raupenketten so: Mit einer Gummi-Spritzmaschine (sieht aus wie der Fleischwolf in der Küche) wird ein profilierter Schlauch gespritzt. Dieser wird nach der Vulkanisation auf einen Dorn aufgezogen und auf einer Art Drehbank dann in "Scheiben" aufgeschnitten. Woher ich das weiß? Weil ich es vor vielen Jahrzehnten bei der Firma Joh in Gelnhausen gesehen habe. Joh war auch ein bekannter Hersteller der Spielzeug-Autoreifen.
Hallo Botho und Frank Vielen Dank für eure Infos. Obwohl ich die Sachen ohne Not nicht verkaufe, tendiere ich dazu, das Raupenfahrzeug im Originalzustand zu belassen. Ich halte das eigentlich auch bei meinen Spur 0- und H0-Eisenbahnen so. Allen ein schönes Rest-Wochenende Stephan
Stephan - und genau das ist richtig! "Abgeliebt" dürfen unsere Stücke sein und den Zahn der Zeit darf man auch sehen. Nur Rost muss beseitigt werden -denn der frisst weiter! Das ist meine Erfahrung aus fünf Jahrzehnten als Sammler. Schöne Grüße aus Hessen Botho