immer wieder höre ich, daß die Echtheit von Modellen durch UV-Licht (oder Lampen mit UV Licht) bestimmt wird. Um was geht es da tatsächlich? Mir leuchtet ein, wenn ein Modell dessen Lack irgendwann durch eine Nachbesserung in Teilbereichen "nachgmalt" wurde, unter UV-Licht unterschiedlich aussieht.
Aber was sich mir nicht erschließt ist, wenn ein Modell von 1900 im Jahre 1970 komplett neu lackiert wurde oder eine Fläschung ebenso komplett lackiert wurde, eine Bestimmung durch UV-Licht möglich sein soll. Kann mir jemand Nachhilfe geben?
Da es eher selten ist, daß zur Restaurierung ein alter Spiritiuslack verwendet wird, sollte ein heute verwendeter moderner Lack als solcher markiert sein. Das wird durch Fluoreszenz erreicht.
Wie Du schon richtg anmerkst, sieht man es unter UV-Licht sofort, wenn ein Stück ausgetupft ist: Die entsprechenden Stellen fluoreszieren stark und deutlich. Bei Sonnen- oder auch bei "normalem" Kunstlicht ist der Farbton mit dem Original identisch.
Eine moderne Komplettlackierung sollte also auch "strahlen" , eine alte Originallackierung erscheint dunkel.
Auf der sicheren Seite bist Du, wenn Du ein originales Referenzmodell zum Vergleichen daneben hälst.
Es gibt aber leider auch Fälscher, die einen nicht fluoreszierenden Lack benutzen. Dann würde ich böswillige Betrugsabsicht unterstellen.
Im angehängten Foto siehst Du den Unterschied zwischen Originallack und ausgetupftem Stellen sehr deutlich. Wenn Dich also ein um 1900 entstandenes Stück derartig anstrahlt, ist es eindeutig nachlackiert. Gruß toy-doc
besten Dank. Kann ich mir leisten, fällt ja noch unten den "Taschengeld-Paragraphen".
Nur am Rande - warum mich das Thema interessiert: Ich habe seit langer Zeit eine CER in Spur 1. Diese ist mit hoher Sicherheit komplett neu lackiert. (war bei Kauf auch augenscheinlich) Jetzt jedoch muß ich feststellen, daß der Tender der CER eine etwas andere Farbe hat wie die Lok. Dies ist bei dieser Märklin Lok nicht üblich und eher sehr häufig, Allerdings tritt dieser Effekt doch nur bei einer Original-Lackierung auf. Bei einer neuzeitlchen Ganzlackierung eher unwahrscheinlich. Vielleicht habe ich dem guten Stück viele Jahre unrecht getan und zu Unrecht nur geringe Wertschätzung entgegen gebracht.
Leute, ein uralter Hut. Man erkennt eigentlich nur(!) neuere Ausbesserungen, die man ohnehin erkennen oder fühlen kann, weil sie tiefer liegen oder auch höher. Größere Teillackierungen werden heute nicht nur vom Profi mit uv-neutralem Lack durchgeführt -okay, hier kann man dann wirklich von "Fälschung" sprechen. Denn nötig wäre das nicht. Bei einer kompletten(!) Neulackierung treten unter UV-Licht keine Schwankungen auf -wieso auch? Es hat übrigens nichts mit Spirituslack oder Nitro (Märklin H0) zu tun. Es funktioniert mit allen Lacken (oder auch nicht), bezogen auf Ausbesserungen -und eben nur auf diese. Das UV-Gerät ist nicht teuer. Also ran, wer will -und dann unter den Tisch bei den Börsen oder Auktionen kriechen. Denn nur da ist es dann ausreichend dunkel. Und mal ehrlich: Davon ist man schon wieder weg -siehe oben- aber eine nette Spielerei. Blech
Günther, ...ich habe das Foto unter einer Leuchtstoffröhre ("Schwarzlicht") gemacht. Die habe ich mir besorgt, weil mich die Taschenlampen nicht zufriedengestellt haben, denn sie sind im Vergleich recht schwach. Die Röhren sind aber auch bezahlbar.
Kennst Du vielleicht ja auch noch aus Deinen Disco-Zeiten. Da leuchteten Zähne, weiße Hemden und Fusseln auf der Tanzfläche.
Mit der Röhre sollte man aber vorsichtig sein, mir tun die Augen nach den zwei Minuten eben immer noch weh.
Eine Taschenlampe dagegen hat den Vorteil, daß man sie mitnehmen kann. Sie ist aber eben bei weitem nicht so lichtstark.
Wenn man aber im Begriff steht, eine teure Anschaffung zu machen, dann sollte man sich sowieso gerne etwas Zeit lassen und das Objekt der Begierde vorher genau prüfen. Schließlich geht es nicht um Kleingeld und eine Leuchstoffröhre passt samt Fassung mit Kabel, Stecker und Schalter auch locker in den Kofferraum.
Gruß toy-doc
PS: Ziemlich unbeliebt macht Mann sich bei der Hausfrau, wenn er mit der Lampe abends durchs Haus leuchtet. Da wird jedes -aber auch wirklich JEDES- Stäubchen sichtbar
Hallo Leute, echt interessant was mit Schwarzlicht so alles geht. Ich habe auch noch einige Modelle bei mir im Keller, bei denen ich mir nie so wirklich sicher war, ob sie keine Plagiate sind. Und der Weg zum Fachmann ist - ihr kennt es ja - einer den man viel zu oft sucht Jezt wollte ich mir so eine UV-Taschenlampe online bestellen. Denkt ihr diese UV-Taschenlampe ist gut genug für die Echtheitsbestimmung??
Danke und viele Grüße!
PS: Sorry, ich habe wirklich kaum Ahnung von dem Thema
also ich würde wenn es sich um Modelle von zu Hause handelt keine Taschenlampe nehmen sondern ein UV-Prüfgerät. Ich habe in der Bucht ein Gerät mit 220 V Netzanschluss für weniger als 10 Euro ersteigert. Qualitativ natürlich besser als ne Taschenlampe. Benütze es sehr selten aber bei dem Preis ist ja nichts kaputt. Also einfach bisserl Geduld bei paar mitbieten und unter 10 Euro inkl. Versand abstauben.
Franz, für eine Echtheitsbestimmung -wie du schreibst- ist die UV-Lampe ungeeignet -was willst Du da feststellen? Feststellen kannst Du mit UV-Licht nur, ob es im Lack ausgebesserte Stellen gibt. Sonst nix. Also klar: Wenn ein Replika-Wagen oder Lok einen kompletten(!) Lack zeigt, zeigt Dir die Lampe eben nix. Außerdem sind alle Restaurateure heute Besitz von UV-beständigem Lack... Genau genommen siehst Du damit nur laienhafte Lackausbesserungen. Und meine Meinung ist heute, dass man sich das Geld für die Lampe auch sparen kann. Freundliche Grüße Botho