01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Märklin Wybert Lok

#1 von lokdok. , 21.07.2012 18:50

Hallo Sammlerfreunde,

mein Neuzugang beinhaltet einen Motor für die RS 12920 in der "Wybert-Ausführung". Dieser Motor verfügt, abweichend von der Serienausführung, über einen Motor ohne Fahrtrichtungsumschalter. Auch fehlt die komplette Bürstenbrücke. Weiter ist mir aufgefallen, dass die Feldspule über eine nur einfache Wicklung verfügt.
Wer kann mir mit einem Schaltplan oder einem Foto der Verdrahtung helfen ?
Für alle Hilfestellungen schon jetzt herzlichen Dank.

Viele Grüße,
Achim


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#2 von toy-doc , 21.07.2012 18:55

Moin Achim!
Der Wybert-Zug war vor kurzem Thema in der Zeitschrift "Altes Spielzeug" aus dem Hause Rückert.
Vielleicht erfährst Du dort Weiteres?
Gruß
toy-doc

Ehe ich's vergesse: Glückwunsch zu der Neuerwerbung!
Das ist schon was Besonderes.


Gruß
toy-doc


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#3 von t.horstmann , 21.07.2012 21:56

Hallo Achim,

wie die Originalschaltung der Wybertlok aussah, weiß ich auch nicht. Es müsste aber auf jeden Fall leicht möglich sein, eine funktionsfähige Schaltung herzustellen. Vielleicht geben sogar Reste der alten Verkabelung Hinweise auf den Originalzustand.

Zunächst brauchst Du eine passende Bürstenbrücke. Hier hilft u.U. ein Replikateil weiter.

Zur Verkabelung selbst:
Die Feldspule hat ja 2 Anschlussdrähte. Vielleicht gibt es Hinweise darauf, dass einer der beiden Drähte an einer naheliegenden Gehäusestelle mit Hilfe einer Schraube o.ä. mit Masse (a) verbunden war. Oder es gibt aufgrund der Drahtlänge einen Hinweis darauf, dass einer der beiden Drähte früher mit dem Schleifer (b) verbunden war.
Wenn sich eine der beiden Varianten verifizieren lässt, ist der Rest ganz einfach:
Der nun noch freie Draht der Feldspule muss testweise an den linken Anschluss der neuen Bürstenbrücke, während der rechte Anschluss der Bürstenbrücke im Falle (a) an den Schleifer kommt oder im Falle (b) an Masse. Wenn die Lok nun falschrum läuft, müssen die Anschlüsse der Bürstenbrücke nur vertauscht werden.

Im Falle der obigen Variante (b) muss man leider davon ausgehen, dass die Original-Bürstenbrücke auf einer Seite unisoliert war, so dass sich für diesen Anschluss der Bürstenbrücke ein direkter Massekontakt ergeben hatte, während Du Dir mit einem Kabel nach Masse behelfen müsstest.

Viel Glück bei der Rekonstruktion.

Thomas


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#4 von lokdok. , 22.07.2012 08:44

Hallo Thomas,

anbei der aktuelle Stand des Motors:

1. Büstenbrücke aus 920-ger Motor mit "70-ger Schaltung" ausgebaut. Diese Brücke besitzt ein isoliertes sowie ein stromführendes Bürstenlager.
2. Zur Versorgung mit Strom, Verbindung zur Stromabnahme zwischen Schleifer und Feldspule hergestellt.
3. Verbindung zwischen Feldspule und isoliertem Bürstenlager hergestellt.
4. Anker aus Motor mit "70-iger Schaltung" eingesetzt.
5. Beide Bürstenlager mit Kupferbürsten bestückt.
6. Anschluß an Trafo mit Wechselspannung.
7. Anker läuft nicht immer von alleine an, braucht Unterstützung von Hand.
8. Funkenbildung zwischen Achslager und Ankerwelle.
9. Aus dem mit der Bürstenbrücke ohne Isolierung verbundenen Bürstenlager Kupferbürste entfernt, läuft danach deutlich schneller, aber immer noch deutliche Anlaufschwierigkeiten.
10. Nächster Versuch: Kommutator auf Ankerwelle um ca. 30 Grad verdrehen.
11. Melde mich heute abend mit aktuellem Foto wieder........

Noch einen schönen Sonntag,
Achim


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#5 von Gerd , 22.07.2012 10:14

Willst du den Motor original behalten,
oder soll die Lok in Zukunft in beide Richtungen fahren.
Dann brauchst du nur die Feldspule an + und - eines Brückengleichrichtrs anschließen.
~ an Schleifer und isolierten Bürstenhalter - die andere Bürste ist ja mit Masse verbunden.
P.


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RE: Märklin Wybert Lok

#6 von t.horstmann , 22.07.2012 21:10

Hallo Achim,

Dein Punkt "8. Funkenbildung zwischen Achslager und Ankerwelle." gefällt mir überhaupt nicht, denn ein Stromfluss zwischen Ankermasse und Lokmasse ist nicht erlaubt. Wenn sich dort aber Funken bilden, fließt definitiv Strom und es ist entweder
- der "neue" Anker defekt (Kurzschluss einer Wicklung auf Ankermasse) oder
- der Kommutator schleift partiell an der Bürstenbrücke oder
- die Bürsten geraten irgendwo an die Ankerbrücke oder
- (schlimmstenfalls) schleift der Anker an der Feldspule und hat dort bereits die Lackisolation abgehobelt.
Auf jeden Fall kann der Motor nicht vernünftig laufen, solange dieses Problem nicht behoben ist!

Dein Punkt 9 spricht die gleiche Sprache, denn nach Entfernung einer Bürste darf sich überhaupt nichts mehr rühren, während Dein Motor offenbar noch läuft!

Zu Deinem Punkt 10 (Verdrehung des Kommutators): Die 70er Schaltung hat es ja mit horizontaler und vertikaler Bürstenbrücke gegeben. Daher wäre es natürlich viel einfacher, den Originalanker mit der neuen Bürstenbrücke zu kombinieren, weil das auf jeden Fall gleich den richtigen Winkel des Kommutators ergeben würde. (Ich war bislang davon ausgegangen, dass der Originalanker noch existiert.)

Vielleicht eine letzte Idee, die man sogar als erstes testen sollte: Baue doch einmal Anker und Bürstenbrücke aus und teste dann mit einem Ohmmeter oder Durchgangsprüfer, ob evtl. bereits die Feldspule selbst Massekontakt hat. Wenn ein solcher Kontakt bereits existiert, müsste man feststellen, wo er entsteht. Die Anschlussfrage lautet dann natürlich, ob es ein Defekt ist oder von Märklin beabsichtigt. - Immerhin ist vorstellbar, dass die Feldspule in Wahrheit doch zweiteilig ist und die Mittelzapfung an Masse geführt wurde!

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#7 von lokdok. , 22.07.2012 22:39

Hallo an Alle,
die mich bisher mit Rat und Tat unterstützt haben:

1. Die Stromzuführung an der Feldspule besteht nur über den Schleifer und endet an der isolierten Bürstenführung.
2. Die 2. Bürstenführung (im Bild links) ist gegenüber der Bürstenbrücke nicht isoliert und beinhaltet auch keine Bürste
3. Die Anlaufdrehbewegung des Ankers ist nicht in jeder geometrischen Position des Ankers gewährleistet.
4. alle Positionen der elektrischen Verbindungen wurden auf evtl. Kurzschlußbildung überprüft; keine Merkmale
5. Foto des aktuellen Zustands anbei



Grüße
Achim


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#8 von t.horstmann , 22.07.2012 23:25

Hallo Achim,

eigentlich sieht das ganz gut aus. Aber nach dem Bild lassen sich schwerlich Fehler feststellen. Es verbleiben weiterhin folgende Möglichkeiten meines letzten Beitrags:

Zitat von t.horstmann im Beitrag #6
es ist entweder
- der "neue" Anker defekt (Kurzschluss einer Wicklung auf Ankermasse) oder
- der Kommutator schleift partiell an der Bürstenbrücke oder
- die Bürsten geraten irgendwo an die Ankerbrücke


... wenn man Dein Bild so ansieht, muss das Problem lösbar sein!

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#9 von t.horstmann , 23.07.2012 07:26

Hallo Achim,

ich habe nochmal über das Problem nachgedacht. Entscheidend ist folgende Aussage Deines letzten Beitrags: "Die 2. Bürstenführung (im Bild links) ist gegenüber der Bürstenbrücke nicht isoliert und beinhaltet auch keine Bürste". Irgendwie muss der Strom aber vom Kommutator zur Masse gelangen, wenn denn der Anker keinen Wicklungsschluss nach Masse hat!

Daher prüfe bitte, ob der Anker evtl. so viel Spiel entlang seiner Achse in den Lagern hat, dass es evtl. doch zur Berührung von Kommutator und Teilen der Bürstenbrücke kommt - möglicherweise erst während der Motor läuft.

Alternativ befinden sich bereits Unterlegscheiben auf der Ankerachse, um einen hinreichenden Abstand zwischen Kommutator und Bürstenbrücke zu halten, also genau obiges zu verhindern. Dann besteht aber die Möglichkeit, dass die Scheiben einen zu großen Durchmesser oder eine zu große Bohrung haben. Diese Scheiben könnten somit die Bürstenhalter oder gar den Kommutator berühren, möglicherweise auch erst dann, wenn der Motor läuft und die Scheiben "ordentlich schleudern".

Viele Grüße und gutes Gelingen

Thomas


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#10 von matri28at ( gelöscht ) , 23.07.2012 08:17

Guten Morgen
der elektrische Aufbau und die Funktion ist die gleiche wie bei einem Mä 700er Motor
und bei dem gehören auf jeden Fall eine Kohle und eine Bürste hinein sojnst geht der Motor nie im Leben
Gruss Richard


matri28at

RE: Märklin Wybert Lok

#11 von Gerd , 23.07.2012 11:37

Zitat von matri28at im Beitrag #10
Guten Morgen
der elektrische Aufbau und die Funktion ist die gleiche wie bei einem Mä 700er Motor
und bei dem gehören auf jeden Fall eine Kohle und eine Bürste hinein sojnst geht der Motor nie im Leben
Gruss Richard

Das wollte ich auch gerade schreiben.
wenn der Anker trotzdem Strom erhält, muß es irgendwo einen Kurzschluß geben.
P.


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RE: Märklin Wybert Lok

#12 von lokdok. , 23.07.2012 14:22

Hallo an alle hilfsbereiten Forummitglieder,

die Ursache der Störung ist gefunden. Verantwortlich für die Probleme ist der eingesetzte Anker. Leider war das Originalteil nicht vorhanden, sodass dieser durch einen Nachbauanker eines bekannten Ersatzteilherstellers ersetzt wurde.
Ich hätte nie daran gedacht ein Neuteil einer "Eingangsprüfung" zu unterziehen.
Nachdem ich alle Verbindungen überprüft hatte und dabei keinen Fehler fand, habe ich die einzelnen Felder des Kommutators überprüft. Ergebnis: Beim Anlegen einer Spannung zwischen den Verbindungen der Kommutatorfelder und sowohl mit der Ankerwelle als auch mit den Ankerblechen führten zum Kurzschluss.
Daher löste ich jede der drei Verbindungen der Kommutatorfächen. Danach wurde jede Kommutatorfläche einzeln gegen Kurzschluss mit dem Ankerblech bzw. Achswelle geprüft.
Ergebnis: Nur bei einem Kommutatorsegment wurde ein Kurzschluss angezeigt.
Danach wurde der Kommutator mit einer Abziehvorrichtung entfernt und Lage für Lage ohne Auffälligkeit abgewickelt. Erst bei der letzten Lage konnte ich einen leichten Einbrand am abgewickelten Spulendraht erkennen.
Ursache dafür war die unzureichende Isolierung des Ankerblechs. Beim Spulen der Wicklung war der Draht zu eng gegen gegen das Ankerblech gewickelt worden. Es ist zu vermuten, dass durch kleinen Radius des Ankerblechs sich der Spuldraht durch die Papierisolierung geschnitten hatte. Die Folgen sind bekannt, auch für mich war es neu, dass der Motor auch ohne zweite Bürste auskommt, aber läuft.
Ich freue mich schon jetzt über das Wickeln von 8,0 m Spulendraht von Hand .......
Morgen stelle ich vom aktuellen Stand noch ein paar Bilder ein.

Danke an Alle,
Grüße
Achim


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#13 von Scrat , 23.07.2012 14:48

Moin Achim,

sowas hab ich hinter mir, ist aber garnicht sooo schlimm. Bei meiner Lok war der Scheibenkollektor auch noch so dicht dran, daß ich nicht herumwickeln konnte, sondern immer durchziehen mußte. 3 Wicklungen zu je 7 Meter Draht. Es ging an zwei Abenden sehr gut von der Hand, nachdem der Stubentiger ausquartiert wurde. So ein Katzenvieh jagt nun mal sehr gern irgendwelche Drähte, die sich über den Teppich schlängeln.

Viel Spaß beim Wickeln

Holger


If brute force does not work....you are just not using enough of it!


 
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RE: Märklin Wybert Lok

#14 von lokdok. , 24.07.2012 22:12

Hallo,

als Anlage zu meiner letzten Rückmeldung, anbei zwei Bilder. Leider ist die Bildqualität qualitativ nicht so brillant, um eindeutig die Schadensstelle zu dokumentieren. Diese ist genau am Übergang des Vierkants zur Unterseite des pilzförmigen Ankerteils.
Ich habe während des Abwickelns jede Lage einzeln überprüft. Erst nach Erreichen der obersten Wicklung der letzten Lage war die Verbindung kurzschlussfrei. Durch den kleinen Biegeradius der ersten Lage hatte sich der Spulendraht durch die Papierisolation geschnitten. Kleine Schmorspuren am Kupferlackdraht im Bereich der Knickstelle dokumentieren den Kurzschlussbereich eindeutig.
Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass der vorhandenen Kurzschluss zu einer Funkenerosion zwischen der Ankerwelle und den beiden Lagerstellen verursachte. Deutlich sind die Schmorspuren sowohl auf den Wellenenden als auch auf der Innenoberfläche der Lager zu sehen (Bild 2).
Trotz langjähriger Erfahrung mit Elektromotoren in Spielzeugmotoren der verschiedensten Hersteller war dieser "Fehler", insbesondere bei einem nachgebauten Ersatztteil, für mich eine besondere Erfahrung.





Nochmals Dank an alle Mitwirkende,
Grüße, Achim


 
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