Moin zusammen! Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich einen Distler Drehstromtrafo anschließe? Hinten sind bekanntlich die drei Klemmen R_T_S. Welche wird an die Mittelschiene angeschlossen? Die beiden äußeren sind dann wohl beliebig??? Habe schon Verschiedenes probiert und bin langsam nicht mehr sicher, ob Trafo und/oder Lok funktionsfähig sind. Für einen konkreten Tipp wäre ich sehr dankbar. Dnke und Gruß toy-doc
ich habe zwar keine Ahnung vom anschliessen der Distler Drehstrombahn, würde aber erst einmal am Trafoausgang messen, ob der Trafo überhaupt Spannung abgibt.
Doch, ja, ich habe ihn per einfacher Lampe getestet. Alle drei Ausgänge scheinen zu funktionieren. Dadurch konnte ich auch den Fahrtrichtungswechsel testen, der scheint auch zu funktionieren. Ich hatte bloß nicht den Nerv, alle neun Anschlussmöglichkeiten durchzuchecken und gehofft, daß mir jemand auch so das genaue Anschlussschema nennen könnte.
Das Bild zeigt wie man einen Drehstommotor als Einphasen-Wechstrommotor mit Hilfsphase betreiben kann. Oben die Netzspannung. Die dicken waagerechten Striche stellen die Trafowicklungen dar. Die Reglung über den Drehknopf auf der Sekundärseite des Trafos mußt Du Dir hinzudenken. Statt R,S,T, steht da U, V, W, und an der Stelle der Buchstaben mußt Du Dir die Schienen denken. Unten schließlich der Motor in der Lok.
Ein normaler Drehstrommotor läuft auch weiter, wenn eine der drei Phasen unterbrochen wird. Dann entsteht in den Ständerwicklungen ein ozillierendes Magnetfeld, das in Verbindung mit dem im Läufer erzeugten Wechselfeld den Motor drehen läßt. Der Motor bringt dann noch etwa 60 % der Nennleistung ohne sich zu stark zu erwärmen. Bleibt der Motor stehen, kann er nicht wieder anlaufen, da der stehende Läufer kein Wechselfeld erzeugt. Man kann den Motor aber von Hand anwerfen. Und je nach dem, wie herum man ihn anwirft, läuft er links oder rechts herum.
Durch Hinzuschalten eines Kondensators kann man die Ströme in den zwei Strängen gegeneinander in der Phase verschieben und so ein Drehfeld erzeugen. Bei ausreichend großem Kondensator erreicht man etwa 80% der Nennleistung des Motors. Zwar ist die Phasenverschiebung nicht korrekt 120°, sondern nur etwa 90°. Aber damit läuft der Motor auch an. Wenn man den Anschluß des Kondensators von V auf U legt, ändet sich die Drehrichtung. Das erledigt der Umschalthebel an dem Trafo.
Wie beschrieben, läuft der einmal laufende Motor auch nur mit zwei Anschlüssen. Wenn die Lokomotive ein Stirnradgetriebe hat, würde ich versuchen, ob die Lok fährt, wenn man sie anschiebt.
Moin Georg! Danke für Deine Mühe! Der Clou bei der Distler-Bahn soll sein, daß sie mit eingeschaltetem Licht steht und auf Wunsch per Traforegelung losfährt. Das Licht funktioniert bei meiner wie gewünscht, die Lok brummt. Wenn ich den Fahrtrichtungsschalter betätige, ruckt sie. Drehe ich den Trafo auf, passiert nix. Anschieben nützt nix. Als Laie ohne Messgerät und ohne den Trafo zu öffnen weiß ich nicht, welches Kabel (in Deinem Diagramm "W") vom Kondensator kommt, welchem meiner Anschlüsse R-T-S es entspricht und an welche der drei Schienen es angeschlossen wird. Wenn ich eine einfache Lampe ans Gleis halte, leuchtet sie im Moment in der Kombination links & Mitte und links & rechts. Irre ich mich oder ist vor allem die Lage von W wichtig und die beiden anderen beliebig? Mit meiner Wechselstrom-Märklin komme ich ohne weiteres klar und meiner Trix Express Gleichstrom auch, ich löte das alles hin und her mit Lichtwechsel und ohne, aber bei der Distler Drehstrom-Technik fehlt mir doch die Routine........... MfG vom Plöner See toy-doc
Hallo, ich hatte das gleiche Problem, habe auf Verdacht den Kondensator ausgewechselt und siehe da : es ging ! Die alten Elektrolyt-Kondensatoren trocknen im Laufe der Jahre aus. Der Anschluß selbst ist simpel, schließe RST der Reihe nach an die Schienen an. Die Regelcharakteristik ist übrigens ziemlich schlecht nach heutigen Massstäben, wenn die Lok sich bewegt, dann rast sie auch schon. Gruß Wolfgang
der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Ein rund 60 Jahre alter Elektrolytkondensator, der zudem vielleicht seit Jahrzehnten nicht betrieben wurde? Den würde ich auch auswechseln. Vielleicht findet man schon beim örtlichen Fernsehhändler, der noch reparieren kann, Ersatz. Man findet Kondensatoren mit ähnlichen elektrischen Werten in Frequenzweichen von Lautsprecherboxen. Ansonsten würde ich mal bei Conrad nach „472808 – 62“ suchen. Ich weiß nur nicht, ob der mit 18 mm Durchmesser in das Gehäuse hinein paßt. Sonst muß man zwei Stück 472786 – 62 nehmen, die sind nur 16 mm dick. Noch zu dick? Dann dreimal 472778 – 62, der müßte mit 12 mm Durchmesser passen.
Hallo, mein Trafo funktioniert noch, die Regeleigenschaften sind aber scheußlich. Ich habe schon daran gedacht, aus dem Modellbau Regler für bürstenlose Innenläufer zu verwenden. Hat damit schon jemand Erfahrungen? MfG Rene
Hallo Holger, angeklemmt wird bei dem Anschlussgleis, wie das dreiadrige Kabel aus der Schwelle herauskommt. Die Mittelschiene muss auf den mittleren Anschluss. Links und rechts sind egal, wird nur die Fahrtrichtung geändert. MfG Rene
am einfachsten wäre es wohl, einen anderen Motor (am besten für Gleichstrom, sonst Allstrom) in die Lok einzubauen. Aber geht dann nicht der Reiz dieses ungewöhnlichen Systems verloren?
Man müßtest es so ähnlich machen, wie es die Deutsche Bahn in ihrer BR 120 erstmals gemacht hat. So etwa gibt es nicht fertig von der Stange in Haushaltsgröße. Die Erzeugung von Gleichstrom ist ja noch nicht das Problem. Aber die anschließende Erzeugung von Drehstrom variabler Frequenz aus dem Gleichstrom? Wie aufwendig das schnell wird, kann man hier sehen: http://www.mikrocontroller.net/articles/...eigermodulation
Dort findet man singemäß diesen Satz, der erklärt warum sich die Distler-Drehstrom-Bahn so schlecht regeln läßt: "Eine Verringerung der Spannung bei konstanter Frequenz über einen Trafo oder Vorwiderstände verändert durch den zunehmen Schlupf irgendwann auch die Drehzahl, das Ganze ist dann aber stark lastabhängig und somit unbrauchbar."
Aber Ist es sinnvoll, so etwas Aufwendiges zu bauen, wenn man ab und zu mal die Distler-Lok laufen lassen will?
Hallo und Moin zusammen! Nochmals danke an alle Tipp-Geber! Das hat mich wirklich weiter gebracht. Den alten ElKo habe ich gegen einen Kondensator neueren Datums ausgetauscht (Materialwert 1,- Euro) und nun rennt das alte Eisenschwein wieder! Natürlich lässt sich die Geschwindigkeit nicht so genau regeln, wie bei einer modernen Digital-Modellbahn, aber - erstens macht das für mich den Reiz der alten Schätzchen aus, - zweitens braucht man ja bloß ein paar Waggons mehr dranzuhängen und schon läuft sie langsamer an und hat auch einen durchaus akzeptablen Auslauf - drittens war solch eine Bahn nie als Modell im heutigen Sinne gemeint, sondern eindeutig als Spielzeug.
Wenn ich meine Uhrwerk-, 20 V- oder Spiritusloks fahren lasse, dann begegne ich dem gleichen Phänomen: die Geschwindigkeitsregelung ist und bleibt immer eine unberechenbare Größe. Und mal ehrlich, das Blechgeschepper gehört doch ebenso dazu, wie das gelegentliche Aus-der-Kurve-Fliegen, oder? Grüße an alle vom Plöner See
Gruß toy-doc
Angefügte Bilder:
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Respekt, daß ihr die Lok zum Laufen gebracht habt! Mit gockeln nach 472808 – 62 findet man auch etwas passendes. Mir hat die Zahlenkombi auf Anhieb nichts gesagt. Wichtig ist, einen unipolaren Kondensator zu nehmen, normale Elkos gehen am Wechselstrom bekanntlich kaputt.
Welche Größen des Kondensators sind denn nötig oder ausprobiert? Was hat denn Distler damals eingebaut=
Im Forum ist heute wieder nach Distler-Drehstromloks gefragt worden, ich habe diesen alten Beitrag gefunden und darauf verlinkt, da praktischste, was ich bisher gefunden habe. Habe aber auch noch nicht gesucht, meine Lok ist derzeit mangels Trafo und Zeit zurückgestellt.
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.