01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#1 von dieKatze , 10.10.2011 20:04

Hallo hallo hallo,


heute mal wieder was aus der wunderbaren Welt des Wahnsinns. Also, es sah aus wie ein ganz normaler Montagabend, ich sitze hier so rum und gerade will ich mir ein Bier aufmachen, da fällt mein Blick auf diese Lok die ich mir am Samstag auf der Euromodelbouw geholt habe, billig billig billig natürlich und da schlage ich zu ohne zu denken.



Das ist eine G.E. U 25 C , steht so auf dem Karton, und dann muß das auch so stimmen…oder Martin muß uns das mal richtig erklären. Also ich denke noch, öhh, ja die kannste ja mal eben noch abschmieren, Deckel ab, Öl auffe Ankerwellen und gut ist. Was soll schon dran sein an an so einer einfachen Plastiklok…bißchen Dreck noch vielleicht, aber den kriegen wir ab, kein Thema. Ha, mach niemals Deine Rechnung ohne die von Rivarossi…



Schonmal Hightech, nichts geclipst, Schrauben drunter, zwei Stück vorne und hinten, gleich mal losgedreht son bißchen, oh, Kupplungen wackeln, Gehäuse nicht…hm- oh-ha, da sind ja noch so paar, direkt im Schwenkbereich der Drehgestelle…





..kein Problem denkt der Fachmann und macht schonmal alle los. Hm ja, ruckel ruckel - Mist, geht nicht irgendwie so vorne da hängts noch irgendwie och nee, da guckt mal:





Ja, genau, die kleine in dem Loch da ganz tief drinne. Ja klar, dieses Gehäuse ist so groß und schwer, das braucht mindestens fünf Schrauben. Immerhin fällt sie nach dem Lösen nicht raus.
Der Deckel ist ab:




Das sieht doch schon mal toll aus, hier alles. Die silberne Stange hält das Drehgestell und wenn man die rausdrückt fällt das nach unten raus, wahrscheinlich gefolgt von kleinen Federchen, Kardanwellen, Fischschuppen und wat nich all. Pfoten weg von, Pfui.





Und dann, oh nein, was ist DAS denn? Das einzige Stück Metall an der ganzen Kiste, das Gewicht - und das hat Zinkpest. SchXXße! SchXXße! SchXXße!




Ich HÄTTE besser mein Bier getrunken anstatt mit diesem Mist anzufangen. Na gut, ist halt so, packen wir nicht an, ist nur so ein bißchen Getriebe drin, Pfoten weg auch hier, nicht dran denken!

So, das Gehäuse. Leider sind die "Burlington" Aufkleber aus Papier, eins ist schon abgerissen, das andere aber nicht. Also geht die Lok nicht komplett ins Wannenbad.






Hier ein Blick auf den Top-Rivarossi-Vierkantmotor:




Nicht Spektakuläres von der Gehäusereinigung, nichts ist abgebrochen, nichts abgefallen, der Lack ist noch drauf und alles glänzt wie neu… Die Räder noch reinigen und dann ist gut. Zwei kleine Schrauben halten die Blech-Getriebeabdeckung unterm Drehgestell, das ist einfach und so sieht das von innen aus:



Bloß gut merken wie herum die Achsen gehören, wenn man da was verkehrtherum zusammendaddelt gibts die perfekte Kurzschlußmaschine, oder wenn man alle komplett umdreht hat man sie sozusagen umgepolt. Ja, da lacht der Märklinist, da hat er nichts mit zu tun beim Mittelleitersystem.

Hier die Messingschnecke und Antriebswelle:




Okay, alles schön saubermachen, Grafitfett und schnell wieder zusammengeschraubt das Ding. Ja so ein - ja hm -da stimmt doch was nicht…Die Schrauben gehen schwer rein und die drehgestellinneren Achsen sind gar nicht in der Schnecke. Kann man mit der Hand drehen. Issn das fürn Mist???

Hä? Oh Mann, die spinnen doch, die Römer. Hier, das glaubt ihr nicht, die beiden Schrauben sind auch noch verschieden lang. Natürlich nur ein ganz kleines Bißchen verschieden lang - und ich habe die natürlich verkehrt herum reingeschraubt.




Schnell zusammengebaut und fertig. Aber hm, da ist ja doch noch dieses blöde Gewicht. Sollen wir nicht doch einmal probieren ob wirs heil rausbekommen? Das Teufelchen auf meiner linken Schulter freut sich schon und sagt: "Mach es, mach es, nur zu, hähähä…"

Boar sind die lang:





Es klemmt…ohhh…ja! Ha! Da isses. Jo, das wars dann, oder?











Und so sieht es darunter aus. Okay, Grafitfett rein und wieder zuschrauben. Doch, ich bin jetzt schmerzfrei, das Pestding kommt da wieder rein und wenn sich das soweit ausdehnt, daß mir die Lok auf der Anlage explodiert dann kann ich da auch nicht für. Rivarossi, wie kann man nur?



Läuft:




So, das Reinpiddeln der fünf Schrauben für das Gehäuse ist ja jetzt pillepalle, also ich habe wirklich nur ganz ganz wenig geflucht (Hoffentlich rufen die Nachbarn jetzt nicht das Ordnungsamt)


Ich will jetzt NICHTS Falsches hören: Die IST gut geworden oderrr…?








Sogar eine kleine Fruchtfliege hat sich gleich am Geländer niedergelassen.






Und deshalb, liebe Kinder, kauft euch ruhig eine Rivarossi-Lok, ja, immer schön kaufen…ihr werdet garantiert viel Freude mit ihr haben…




Schönen Gruß,

Ralf


 
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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#2 von Igel , 10.10.2011 21:17

Abformen und mit flüssigen Dackdeckerzinn in Stangen in Gips nachgiesen. Zinnfigurenzinn ist zwar wahrscheinlich leichter zu handhaben, aber sicher teuerer ist der benötigten Menge.
Hab selber sowas bei ner pestigen Lima-Lok gemacht beim Gewicht.


Mit freundlichen Grüssen
Philipp



LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.


 
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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#3 von herribert73 , 11.10.2011 20:31

Toller Bericht Ralf, dann ist ja alles wieder in But...ähh Grafit!
Man vergisst in den Rivabeschaffungspausen zum Glueck immer wieder was da einem so an interessanten Lösungen geboten wird, lange Schraube / kurze Schraube.....Motorkugellager...tragende Fensterkonstruktionen etc etc. Schon spannend. Hält angeblich jung, und kräftiges Fluchen die Nachbarn in Schach.
Danke vor allem fuer die Lösung des Rätsels, wie Riva auch da doch noch seinen Standardmotor reingeklemmt hat, erstaunlich. Ist die eigentlich Allrad?
Gruss Fred

PS: 1:0 gegen Holland! Wir sind doch dabei!


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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#4 von Limafan , 11.10.2011 20:50

Hallo Ralf

...und ich dachte schon ich sei alleine mit meiner Rivarossi - Hassliebe

Da gibt's einfach keine klaren Strukturen, das eine Modell ist so aufgebaut das andere wieder komplett anders!

Trotzdem kann ich dem Charme der Modelle meist nicht widerstehen (siehe meine FS 0-3-0 Gr. 851)

Falls Du aber mal auf eine Hruska BR 84 der DR stossen solltest und sie Öffnen willst, frag um gotteswillen vorher den schabbi!

Grüsse aus der Schweiz
-Bruno


Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind.
Darum greif' zu Lima ganz geschwind!


 
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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#5 von dieKatze , 12.10.2011 17:25

Hallo zusammen,

Phillip, mal sehen mit dem Gewicht, noch gehts, vielleicht nehme ich es raus oder feile es etwas schmaler. Ist momentan unter Kontrolle...die Lok steht noch auf dem Schreibtisch.
Fred, die hat Allrad und gleich kommt die Lastprobefahrt, allerdings müssten wohl neue Haftreifen drauf, mache ich aber nicht. Mal sehen ob sie was packt.
Nee Bruno, bist nicht alleine. Und die Hruska 84 habe ich auch. Und auch schon zerlegt inclusive Antriebsachsen. Nie wieder. Auch nicht für Forum. Fährt aber super, obwohl ich immer Angst um dieses Bakelit-Zahnrad habe. Die alten Ford V4 hatten auch solche ein Pertinax-Zahnrad als Stirnrad fürn Nockenwellenantrieb. Und irgedwann, meist schlagartig, hat das dann alle Zähne abgeschmissen...

Ich kann auch nicht verbindlich sagen was genau ich an dem Rivarossi Zeug mag. Eigentlich diese absurden Wiedersprüche aus teilweise toller Detailierung und grottigstem Antrieb, oder die interessante Vorbildwahl ohne richtige Linie. Italienische Vorbilder habe ich von RR fast gar keine, nur US und die üblichen deutschen. Und Mitleid. Die liegen auf Börsen mittlerweile immer in der Schrottecke und keiner will sie haben. Kann ich nicht mitansehen...


Schönen Gruß,

Ralf


 
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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#6 von pete , 12.10.2011 18:35

Hallo Ralf,

Zitat von dieKatze
... Die alten Ford V4 hatten auch solche ein Pertinax-Zahnrad als Stirnrad fürn Nockenwellenantrieb. Und irgedwann, meist schlagartig, hat das dann alle Zähne abgeschmissen...



das kann ich bestätigen! Kommt super, wenn du dich am Steigungsende vom Irschenberg von der mittleren Spur zwischen den gerade mühsamüberholten LKWs auf den zu schmalen Standstreifen durchdrücken musst ... da kriegst du Freunde auf der Autobahn!

Gruß,
Peter


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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#7 von herribert73 , 12.10.2011 22:24

Hallo Ihr Viertakter....
ihr redet von dem V4 der dann auch an Saab verkloppt wurde und sogar heute noch manchmal als Bootsmotor sein Unwesen treibt?

Der hat was von Hruska...und von Rivarossi.

Uebrigens sind wir heute irgendwie ganz wilde bei Autovergleichen, woanders ist VW schon Märklin und ausgerechnet Opel das Mass aller Dinge.....auwaia.
Vielleicht doch besser zum Thema zurueck, ich muss wirklich mal auf so eine Börse wo man die Dinger billig in den Ecken liegen hat...hier ist Rivarossi leider immer schweineteuer, aber man kommt eben nicht drumherum, schon aus reiner Neugierde! Fast wie Lancia, aber jetzt muss ich wirklich.....

Gruss
Fred


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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#8 von martin67 , 13.10.2011 17:56

Hallo,

Ralf hat´s in seinem ersten Beitrag kurz angesprochen, es ist eine GE U25C. Kurz zur Typisierung, GE = General Electrics, U = Universal, 25 = Leistung x 100 = 2500 PS, C = 3-achsige Drehgestelle. GE-Loks sind an der kurzen, rundlichen Nase und den 4 Führerstandsfenstern erkennbar. Bis zur U25 wurden Drehgestelle mit dem Schwanenhalsträger verwendet, ab dem Nachfolgemodell, der U28 waren es Flexicoil-Drehgestelle mit einem kantigen Trägerrahmen. Ab der U30 bekamen die Loks im hinteren Dachbereich einen überstehenden Aufbau (schwer zu beschreiben ).

Im Gegensatz dazu hatten Loks vom Mitbewerber General Motors (EMD) nur zwei seitliche Führerstandsfenster und einen kantigen, etwas wuchtigeren Vorbau (z.T. gab es auch High-Hood Versionen). Die Bauart der Loks mit dem offenen Seitengang wird im Allgemeinen als "Road Switcher" bezeichnet. Auf die Lokomotiven dieser Bauart von Baldwin und Alco gehe ich jetzt mal nicht näher ein.

Schöne Grüsse,

Martin


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RE: Nur mal eben ölen...Rivarossi GE U 25C

#9 von dieKatze , 13.10.2011 18:27

Hallo Martin,

auf Dich kann man sich verlassen, danke! Und Fred, ja das ist genau dieser Ford-Saab-Bootsmotor.




Schönen Gruß,

Ralf


 
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