Kibri hat unter dem Produktnamen Kibri-Bravo einige Zubehörteile entwickelt, die sich durch den vorbeifahrenden Zug bewegen. Dazu gehören Bahnübergänge mit niedergehenden Schrankenbäumen, Bahnsteigaufsichtsbeamte die eine Kelle heben und Formsignale mit hochschnellenden Flügeln. Unter dem Gleis wurde ein Federbügel durchgeschoben, der vom drüberfahrenden Zug heruntergedrückt wird und über Hebel eine Bewegung auslöst. Das Formsignal Kibri-Bravo 8/72/10 wurde von 1937 bis 1950 angeboten. Ab dem Katalog 1952 war der Bodensockel abgerundet; diese Variante wurde bis 1963 angeboten. Hervorzuheben bei den oben abgebildeten Formsignale ist die rechte Variante: Der Signalflügel besitzt die seltene Negativ-Lackierung mit roter Fläche und weißem Rand. Diese Variante wurde beim Vorbild verwendet, wenn das Signal vor einem dunklem Hintergrund (z.B. vor einer Brücke) stehen musste.
Diese Formsignale sind mit dem Stempel Kibri gemarkt (Bauzeit ca. 1938-1940). Zusätzlich tragen sie die Stempelaufdrucke:
D.R.P.
Breveté s. g. d. g.
Patented in England
Damit hat Kibri den in Deutschland, Frankreich und England registrierten Patentschutz für die Bravo-Mechanik betont.
anbei mal zwei Nachkriegsvarianten (Kibri US-Zone, links und mitte), sowie ein ungemarktes Signal (rechts). Es scheint außer den Stempeln keinen Unterschied zur Vorkriegsversion zu geben, lediglich der Sockel scheint weniger stark mit grüner und brauner Farbe getönt zu sein. Bisher dachte ich der graue Streifen am Fuß des Signalmastes wäre ein Hinweis auf Nachkriegsproduktion. Da Dein linkes Signal ja offensichtlich auch Vorkrieg ist, ist diese Theorie wohl hinfällig.
Meine Signale haben durchgehend die Positiv-Lackierung des Signalflügels, leider alle im schlechten Zustand. Die Negativ-Lackierung kannte ich bisher nur von den Märklin Vorkriegssignalen 440 und 442. Danke für's Zeigen dieser seltenen Variante.
Auch meine beiden Signale sind die Nachkriegsversion.
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Die Lackierung fällt etwa so aus, wie bei Deinen Signalen Patrick. Lässt sich anhand des Verkaufspreises von DM 2,50 noch die Produktionszeit eingrenzen ?.
Die Rückseite sieht dann so aus. vermutlich wie beim Vorkriegssignal ?.
im Kibri Katalog 1950 kostet das gute Stück 2,50 DM. Im 1949er Katalog sind keine Preise abgedruckt und im 1952er Katalog findet sich schon die neue Form, unbeleuchtet für 2,75 DM und beleuchtet für 4,50 DM.
Apropos, kennt eigentlich irgend jemand das Geheimnis warum es keinen Katalog 1951 gibt?
Hallo Patrick, ja danke. Dann kann ich diese gut datieren, wobei ich mal davon ausgehe, dass die Preise damals verbndlich für die Händler waren.
Einen 51 er Katalog habe ich ebenfalls noch nicht gesehen. Aber es kann ja durchaus sein, dass es 1951 keine Veranlassung gab, einen neuen Hauptkatalog herauszubringen.
ja das kann natürlich sein, da ab 1952 der "große Umbruch" stattgefunden hat und viele neue bzw. modifizierte Modelle erschienen. Während der 1950er Katalog noch viele Modelle enthält, welche auf Vorkriegskonstruktionen zurückgehen, sind diese im 1952er Katalog fast vollständig verschwunden.
1951, das war im zweiten Jahr der Bundesrepublik und im dritten Jahr der Währungsreform. Es gab wieder klare Verhältnisse: Es gab sicheres Geld und etwas Kaufkraft, es gab auch wieder genügend Material. Auch die allierten Produktionsvorgaben hemmten nicht mehr das Geschäft. In Westdeutschland setzte das Wirtschaftswunder ein.
Vielleicht hatte man sich bei Kibri etwas übernommen und zuviel nach den alten Zeichnungen produziert; in der Hoffnung, dass ein sehr großer Nachholbedarf bestand? Vielleicht waren die neuen Produkte schon konstruiert, aber zu große Restbestände der alten Produkte noch nicht verkauft?
Dies könnte ein Grund gewesen sein, warum 1951 (noch) kein neuer Katalog veröffentlicht wurde.
Hallo Dieter,Patrick und andere Hier mal noch die Nachkriegsvariante der Signale 8/72/10 mit Kräusellacksockel,mit und ohne Bravoschalter. Die Signalmasten und Flügel sind hier schon Kunststoff. Rechts das frühere Gruß Guido