Hallo Spezialisten, seit letztem Wochenende bin ich stolzer Eigner eines Originals, das nicht mehr so ganz original ist: E44 1952 steht drauf, und nach Effert.de ist es eine 1335G-2d. Leider hat sie ein Bastler derart geschickt verdrahtet, dass sich der Motor beim Anlegen einer Spannung an den Bürsten zwar dreht, aber auf die Schienen gestellt läuft nichts mehr, sondern ein Kurzschluss liegt vor (auch alle anderen Verbraucher streiken). Außerdem bin ich mir nicht so ganz sicher, ob die Innereien alle soweit dem Ursprungszustand entsprechen.
Frage: kann bitte jemand ein Foto des Innenraums machen (einfach nur Drehgestelle nach unten herauslösen und zusammen mit der Untersicht abbilden) , so dass ich ungefähr die Litzenfarben, Verdrahtungen und die wichtigsten Komponenten erkennen kann? Im allgemeinen krieg ich die GFN-Elloks z.B. Ae6/6 hin, aber diese sieht etwas anders aus.
Ferner war die Befestigung der Motor-Drehgestell-Blenden am Fahrgestellklotz verbastelt. Dort müsste eine Senkschraube sitzen, aber das Drehgestell ist um die Längsachse kippbar? Wie geht das, ist die Schraube nicht fest auf dem Fahrgestell oder gibt es eine spezielle Unterlegscheibe?
Hallo Dennis, schau mal, ich nehme mal an, Du meinst diese Lok hier: E44 1952, Seitenanschicht
von unten, Motordrehgestell rechts
das Innenleben, Lichtseite
das Innenleben, Lichtseite diesmal links
nochmal die Lichtseite
Erkenntnis 1: die Litzen sind alle schwarz Erkenntnis 2: zu jedem Drehgestell gehen drei Litzen Laufdrehgestell: eine Litze (Masse, linker Anschluss) zum Motordrehgestell (Masse, ganz rechts) und zur Lampenmasse (Lichtseite in der Mitte), eine (vom Radkontakt) zum Umschalter Oberleitung/Schiene(rechter Anschluss am Umschalter), eine (vom Radkontakt) zum Motor (linker Anschluss) Motordrehgestell: eine Litze vom Motor(rechter Anschluss) zum Umschalter(oberer Anschluss) und von dort zu den Lampen Pantographen an linken Umschalteranschluss. Dann sollte die Lok eigentlich fahren. Wenn nicht, dann überprüf doch mal ob die Räder richtig herum im Drehgestell sitzen. Vielleicht wurde ja noch etwas mehr gebastelt.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
vielen Dank für Eure schnelle Hilfe. Vor allem die genaue Beschreibung der Verdrahtung von hier nach da war sehr hilfreich, weil man sich an [http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.pngFarben in dem urzeitlichen Fleischmann-Verhau ja nicht wirklich orientieren kann...
Die alte Dame sieht derzeit so aus:
Auch von die inneren Werte sind etwas desolat...
Da war ein Lötwunder zu Gange: alles kräftig mit Lötwasser getränkt, und zur Sicherheit auch noch die Litzen vor dem Löten verknotet, und dann mit Dachdeckerblei verbrutzelt !!! Der O-U-Umschalter sieht am schlimmsten aus, weil das Kontaktblech total verbogen ist.
Aber es wird schon wieder:
[http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.pngErste Gehversuche der Elektromechanik
Bevor Nachfragen kommen: der Tender hängt nur als Kurzschluss-Detektor dran. Die alte Tante E44 war doch tatsächlich [http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.pngfalsch gepolt...
Also nochmals vielen Dank, und ich berichte in ein paar Tagen wieder.
die Arbeiten schreiten "zügig" voran: heute abend habe ich mich nach einem leider andersweitig verplanten und anstrengenden Besuchswochenende nochmals für ein paar ruhige Viertelstunden an meine Tante 44 gegeben und ein paar neue Scheiben hergestellt:
oben alt, unten neu. Man beachte die Maßabweichungen: die Längen und Lochabstände habe ich am Gussgehäuse original abgemessen. Da kann man mal schön sehen, wie "maßhaltig" Kunststoff über einen Zeitraum von über 50 Jahren ist !! Die alten Cellonscheiben waren glatt 3mm zu kurz geworden, und die Löcher, die in den Griffstangen ihren Halt finden, haben die ganze "Scheibe" verzogen! Woher ich das Material für die neuen Cellonscheiben hab? Siehe unten unter Post Scriptum!
Hier ist eine Seite schon probeweise montiert (leider im Hintergrund etwas unscharf, weil ich zu faul war, das Stativ aufzubauen , und nicht gerne voll reinblitze.
Und so sieht mein Cabrio*) jetzt von außen aus: die Griffstangen hab ich natürlich , wenn ich sie schon lösen muss, direkt gleich mitpoliert! *) war für mich wirklich eine Überraschung: Meine erste GFN-Ellok mit abnehmbarem Dach!!!
Übrigens: Wieso steht eigentlich außen über der Bezeichnung E44 1952 noch die merkwürdige Artikelnummer "1345", obwohl sämtliche Versionen der Ur-E44 als 1335geführt wurden???
Viele liebe Grüße Dennis
P.S.: Wie bereits früher berichtet siehe hier! : Cellonscheiben = "Transluzentes Polyester" 0,3mm Stärke aus dem Kunstgewerbebedarf, Bogen ca. 250x300mm kostet etwa 2 €, lässt sich mit Abbrechklingenmesser hervorragend schneiden und mit Lochzange sogar lochen.
Hallo Dennis, sieht ja wieder gut aus. Na dann noch weiter gutes Gelingen bis zur endgültigen Fertigstellung. Wenn ich dann nun in Karlsruhe bin, werde ich mal bei den von Dir genannten Händler für Künstlerbedarf reinschauen, zwecks Fenster (Cellon) und was man sonst noch so braucht. Der hat doch tatsächlich in Karlsruhe eine Filiale und so wie es aussieht, gleich ums Eck von meinem Hotel für diese Woche.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Hallo Karsten , Gerstaecker hat auch super Kataloge , da kannst du bequem über das Internet bestellen . Bring dir am besten gleich einen Hauptkatalog mit !
Grüße det
das Leben ist zu kurz um sich von Idioten den Tag vermiesen zu lassen !
Zitat von adlerdampfHallo Dennis, Wenn ich dann nun in Karlsruhe bin, werde ich mal bei den von Dir genannten Händler für Künstlerbedarf reinschauen, zwecks Fenster (Cellon) und was man sonst noch so braucht. Der hat doch tatsächlich in Karlsruhe eine Filiale und so wie es aussieht, gleich ums Eck von meinem Hotel für diese Woche.
Ja. stimmt, da ist meins auch her!. In der Adlerstraße, und das transluzente Polyester gibts im Keller unter Architektur-Modellbaubedarf, wenn Du in den Kellerraum reinkommst, ungefähr das dritte oder vierte Regal rechts, in so kleinen Regalfächern. Da gibts auch Messingblechtafeln.
vielen Dank für Deine Nachfrage; dank der Hilfe der Forumsmitglieder (siehe oben) hab ich heute die Tante 44 wieder in Betrieb nehmen können, und wiiiieeee !!?!!
Einmal hin....
und wieder zurück...
und wieder hin... da musste ich die Kamera ganz schön mitziehen, damit ich das Zielfoto halbwegs scharf hingekriegt hab!
So sah sie übrigens vor der Frischzellenkur aus: (siehe unten)
und so danach:
Ich habe mich bemüht, möglichst viel Original dran zu lassen, nur die Griffstangen und Pantographenschleifstücke etwas gerichtet und von Korrosion befreit, die Cellonscheiben seitlich erneuert, die Verdrahtung komplett neu eingelötet, und die Pufferbohlen und Schienenräumer gerichtet und "Rouge" aufgelegt, eine Kupplungsrichtfeder hergestellt und eingesetzt, eine Drehgestellverschraubung erneuert, alles von innen und außen gereinigt.... Und ein paar winzige Lackschäden am "schwarzen Gürtel", an der Beschriftung und am Dach ausgebessert .
Das Laufgeräusch des Pertinax-Quadermotors ist zwar nicht so schön seidig wie beim Rundmotor, aber dafür kernig! Und die Stromabnahme mit nur insgesamt zwei Federblechen ist besser als erwartet, gar nicht mal so schlecht. Nur wenn man an der unteren "Leistungsgrenze" fährt, kann auf isolierten Herzstücken schon mal ein Aussetzer auftreten, aber komischerweise setzt sich die Tante meistens doch von selbst wieder in Gang (hängt wohl mit dem unkultivierten Rückdrehmoment des Ankers zusammen, der gibt sich sozusagen seine eigene Reanimation!) Die obere Leistungsgrenze habe ich noch nicht ausprobiert (Angst).
Es ist schon merkwürdig, aber früher hätte ich über dieses nicht gerade vorbildgerecht gestaltete Modell nur die Nase gerümpft. Jetzt gefällt mir das Urviech irgendwie immer besser; ich glaube, ich leide an einem Virus, den ich mir hier im Forum gefangen habe.
Gruß an alle Helfer und interessierten Mitleser Dennis
P.S.: @bahnler1951: Imposante Urviech-Sammlung, da könnte man ein paar Kommentare zu gebrauchen...
herzlichen Glückwunsch. Wenn ich die alte Dame so rennen sehe, dann erkenne ich erst, wie schön die E44 eigentlich ist. Ich sollte meine SE800/SET800 auch mal wieder auf die Strecke lassen.
Und das Fleischmann-Modell mit den Einzellampen hat es mir auch schon länger angetan...
das Urviech ist seit Anfang an eine meiner Lieblingsloks, egal ob in Z, N, TT oder H0 - aber die erste Fleischmann hat die stärkste Ausstrahlung.
Dafür, dass die 1335 dem Anfangssortiment von 1952 entstammt... ist die E 44 sehr gelungen, gefällt mir noch besser als die spätere detaillierterte 4330.
Gelegentlich werde ich mal ein Gruppenfoto aller meiner E 44 machen.
Hallo Bart,
... 300... damit meinst du die Silberlinge im Hintergrund...?
ich find' deine Bilder auch klasse, die vermitteln so richtig Action... - man glaubt den Wind des vorbei brausenden Zuges auf der Haut zu spüren und die Klamotten flattern...
#19 von
Bahnler1951
(
gelöscht
)
, 10.11.2010 12:17
Hallo Ochsenlok,
im Jahr 1965 erhielt ich, von einem Vater eines Freundes, eine nicht mehr richtig funktionierende E44-1952 ( s. Bild ) Bisher hatte ich Trix-Express und war mit den Lokomotiven BR 80 und BR 24 nicht zufrieden - durch die damaligen Pappschienen waren oft Kontaktprobleme gegeben. Also beschloss ich, diese Lok in einem Fachbetrieb reparieren zu lassen und kaufte mir dann nach und nach die neuen Flm-Messingschienen. So wechselte ich dann zum Hersteller GFN. Die alte E44 ist noch in Betrieb, allerdings nach etlichen Farbfarianten verändert - andere Dachstromabnehmer und etwas andere Elektrik. Die anderen Maschinen kaufte ich über E-Bay - alle mit mehr oder weniger starken Beschädigungen. Die in Dunkelgrün lackierte Lok, Rechts-Außen, ist nur noch dem Gehäuse nach eine Flm.Lok. Der Motor, das Getriebe und die Beleuchtung sind baulich stark verändert. Antrieb erfolgt jetzt, ähnlich wie bei den alten Roco-Lokomotiven, über eine Feder, welche vom neuen Getriebe in den Motor eingreift. Die Beleuchtung ist Beidseitig vorhanden. Je mit Fahrtrichtung wechselt das Licht von Weiß auf Rot. Diese Umbauten wurden vom Vorbesitzer angefertigt. Jedoch waren die Laufeigenschaften so gut wie nicht vorhanden. Nach vielen Versuchen, mich mit der Verdrahtung "zu befreunden", hatte ich endlich, nach ca. 6-7 Wochen Arbeits, dies fast zweimal in der Woche, Erfolg. Jetzt schnurrt die E44-Umbau wieder wie es sein soll. Die anderen Maschinen wurden sämtlich komplett zerlegt, gereinigt und ausgebessert. Bei schlechter Karosse diese neu lackiert. Diese Lok gehört zu meinen Lieblingsmaschinen - von Zeit zu Zeit werde ich noch welche hinzukaufen, bevor diese dann als Ersatzteilelager oder sonst wie enden. Derzeit habe ich acht E44-1952 und drei E44-056 - auch eine Piko E44 ist in der Sammlung.
Gratulieren möchte ich zu den toll gelungenen Fotos Deiner E44-1952. Ist doch auch wieder ein sehr schönes Stück geworden. Viel Spaß damit.
Viele Grüße aus Schwetzingen
Bahnler1951
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Wieder ein schönes Stück in meine Sammlung, noch ein 1335 (nr. 3) Drehgestelle durchbrochen, Dach silberfarbig, Pantoplatte dunkelgrün, offene Speichenräder.
Eine sehr schöne Maschiene.So eine suche ich auch noch.Naja ein drehgestel mit Motor habe ich schon,fehlt nur noch der Rest. Ist die Maschine eigentlich selten? Irgendwie haben es mir Fleischmann schwermetalloks angetan.
von der E 44 kann man eigentlich gar nie genug haben, irgendwie ist das schon seit ewig eine meiner Lieblings-E-Lok-Typen. Da kann ich leicht mal schwach werden.
Schade, dass GFN die E 94 in dieser schweren Ausführung nie im Programm hatte...
" ... Darum habe Ich die gekauft von Märklin (HAMO)........ "
Hallo Bart,
genau deshalb hat Märklin die Hamo (8322) wohl angeboten und bestimmt recht gut verkauft, dürfte so ziemlich eine der vielgefragtesten Hamo-Loks (gewesen) sein...