Mahlzeit,

ca. 2003 ergab sich die Möglichkeit in Ebersbach (Sachs) einen gen Tschechischer Republik fahrenden Kesselwagenzug zu fotografieren.

Von der bekannten Brücke über den Bahnhof bot sich ein schönes Bild:


Da sich nach einiger Zeit die beiden grünen ITL Loks zur Ausfahrt gen Wilthen bewegten, wurde erstmal die andere Ausfahrt gewählt:



Bei der 118 handelt es sich um eine der vier Loks, die die DR damals an die Regentalbahn verkauft hatte. Die "Wumme" war eine aus Polen übernommene Maschine.

Etwas weiter versetzt stand die Schiebelok des Kesselwagenzuges:

Es ist eine T466.2, EDV Baureihe 742 der CD.

Anschließend ging es wieder auf die Brücke. Nachdem der RE gen Zittau durch war (ja mit langweiligem 612), durch die Ausfahrt Gleis 6 gezogen. Die Vorspann 742 pfiff, die "Brillenschlange" als Zuglok quittierte kurz, die Schiebe lang. Los gings mit lautem brummen der Dieselmotoren und dem Singen der elektrischen Fahrmotoren. Die geballte Kraft der drei Loks bewegten die schwer beladenen Kesselwagen.


Schnell rüber auf die andere Seite:




Gefühlt wird der Zug immer länger...


Doch es kommt die Schiebelok in Sicht:


Die Vorspanne und die Zuglok befinden sich bereits auf tschechischem Gebiet:

Rechts vom Zug sieht man noch das altösterreichische Formsignal, was vom Wärter des kleinen Stellwerks links vom Zuge, aber rechts der Spree bedient wurde. Der Georgswälder (Jirikov) Fahrdienstleiter befand sich im Stationsgebäude.

Lange hörte man noch die drei Diesel den Berg hoch wummern, die Züge hängen schwer in den engen Kurven gen Rumburg. Nach dem Brechpunkt am alten Haltepunkt Rumburk-Zastavka (Aloisburg) waren die Loks erlöst. Dann rollte der Zug allein den Berg hinab.

Dabei kamen kindliche Erinnerungen an die mächtigen 556er der CSD (mit Stoker) hoch, die das doppelte der T466 nahmen. Genannten haben wir die meist top gepflegten 556er liebevoll als die "böhmischen Dampfschinken". Vom benachbarten Schlechteberg konnte man die Dampffahne bis zum Brechpunkt beobachten. Lange ist alles her...

Heute ist der Bahnhof Ebersbach nur noch ein Drittel groß, der Bahnhof Georgswalde ist bis auf ein Ladegleis und ein Anschluss zur Fabrik überflüssig geworden, da nichts mehr zu verzollen ist.

Grüße in die Runde