Hallo zusammen, beim wegräumen von Büchern ist mir dieses kleine Heftchen in die Finger gekommen.
Reclam-Hefte kannte ich ja noch aus meiner Schulzeit, aber dieses hier ist ca. 100 Jahre alt. Darauf lässt u.a. der angegebene Preis von 12 Kr. ö.W schließen.
toller Fund. Kannst du dir erklären, wieso da zwei diverse Schrifttypen / Buchstaben verwendet worden sind? Schau mal erstes Foto das "Y" in " über ein sächsisches Eisenbahn-System im Vergleich zu etwas weiter unten "Das deutsche Eisenbahn-System
Keine Ahnung, aber vermutlich sind das nicht nur verschiedene Schriftgrößen sondern auch Schriftarten ? Dann steht da ja auch noch: Neu herausgegeben und eingeleitet
Ist aber wieder mal ein "Übungsobjekt" um das lesen dieser altdeutschen Druckschrift nicht zu verlernen, man ist ja nicht KI-gesteuert und kann nach einem Update plötzlich seinen selber verfassten Kram nicht mehr öffnen/lesen/bearbeiten/speichern oder was man sonst noch mit dem Digizeugs machen kann. Aber löschen, das klappt erstaunlicherweise meist noch
Richtiges Rätselraten geht ja erst dann los wenn man 100 Jahre alte handschriftlich verfasste Texten lesen will... Das ist dann meist "Lückentext" oder völliges Versagen.
was mir jetzt eher auffällt sind die 3 verschiedenen "S" auf diesem Blatt. Die unterste Zeile mit dem moderneren "Y" scheint mir schon fast wie ein Übergang zur neuen Schriftweise.
Was mich allerdings wundert (als gelernter Setzer) ist die Tatsache dass so viel vermischt wurde. Das war früher nicht üblich.
Im Gegensatz zu heute wo jeder auf dem Computer seine "Sachen" selbst gestalten kann, nach dem Motto "je bunter je doller", haben wir noch Regeln zur Satzgestaltung gelernt.
- goldener Schnitt - eine Schriftart - max. 3 verschiedene Größen (fett, schmal, kursiv inklusive) - wenn gewünscht eine zusätzliche Farbe
Wieso bei Gerds Muster so ein Wirrwarr auf Papier gebracht wurde kann ich mir nicht erklären. Wahrscheinlich konnte ein Lehrbube sich hier austoben und der Korrkektor / Chef war besoffen an dem Tag
Hätte ich in den 70er solch eine Arbeit abgegeben, den Meistertitel hätte ich mir abschminken dürfen
ich sehe da weniger einen Unterschied beim "y" als bei dem "S" vom Eisenbahn=System. Und dann sind die Verlagstexte, die wohl auf jedem Heftchen einheitlich sind, in "normaler" Druckschrift gesetzt, nur die variablen Titelangaben sind in Fraktur.
Und wie man mit dem "Eisenbahnsystem" umgeht ist auch nicht uninteressant. Heute trennt man das ja wieder gerne, aber in meinem Leben war das bis zur sogenantnen Rechtschreibreform geradezu verpönt, wenn es nicht in der Schule direkt als Fehler angestrichen wurde.
So schwingt das Pendel unaufhörlich hin und her. Jede Zeit denkt, sie sei das Nonplusultra, dabei ist das doch nur alles menschengemachter Unsinn, mit dem ein paar unbedeutende Zeitgenossen es unternehmen und sogar schaffen, sich wichtig zu machen.
VlG
MS 800
Als Kinder haben wir uns am Rattern unserer Züge auf den Blechschienen erfreut ... heute brauchen Sie dazu Sounddecoder.
Zitat von MS 800 im Beitrag #11. . . . . . . dabei ist das doch nur alles menschengemachter Unsinn, mit dem ein paar unbedeutende Zeitgenossen es unternehmen und sogar schaffen, sich wichtig zu machen.
ja, so wie heute, ganz aktuell das Gedöns mit dem Sch....gendern
dir ist schon klar, was du da in deinen Händen hälst ? Die ursprüngliche Schrift ist von 1833, also 2 Jahre älter als die erste deutsche Eisenbahn von Nürnberg nach Fürth !
Friedrich List gilt als einer der bedeutensten Wegbereiter der deutschen Eisenbahnen. Er hat visionär sogar ein Streckennetz entworfen, das viel später fast genauso Wirklichkeit wurde. Im Buch *Hundert Jahre deutsche Eisenbahnen" (1935/1938) sind List viele Seiten gewidmet. Deine Denkschrift ist ebenfalls dort abgebildet. Sollte dieses (politisch gefärbte) 100-Jahre-Buch nicht vorliegen, dann gibt WIKIPEDIA ebenfalls Auskunft.
Dein Nachdruck müsste ca. 1897 oder etwas danach erschienen sein, siehe Titelseite innen.