hier eröffne ich einen Thread über die Bahngesellschaft CFL (Sociéte Nationale des Chemins de Fer Luxembourgeois - Nationale Gesellschaft der Luxemburgischen Eisenbahnen). Inspiriert wurde ich von zwei älteren Threads, die allerdings zeitlich spezifisch angelegt wurden (>hier klicken<) und (>hier klicken<). Um auf die Gesamtheit des Betriebes der luxemburgischen Staatsbahn mit Historie und Moderne einzugehen, habe ich mich für einen neuen Thread entschieden.
Gruß Martin
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als Eric diese Zeilen verfasste, war das noch Zukunftsmusik.
Zitat von Musseler im Beitrag CFL ab 2014 an der Mosel ... wie hier zu lesen ist, macht demnächst die CFL Betrieb zwischen Luxembourg und Koblenz.
Bis Koblenz? Die Staatsbahn aus dem Großherzogtum hat sich vom Rhein nicht stoppen lassen und hat diesen Wassergraben sogar überwunden. CFL-Doppelstocktriebwagen fahren mittlerweile auf der rechten Rheinstrecke weiter (dort zumindest bis Köln). Heute sah ich einen dieser innovativen Triebwagen, wie er in den Troisdorfer Bahnhof einfuhr. Für mich, der sich gerne an Rhein, Mosel und Saar bewegt, ist das natürlich eine ganz tolle Sache. Ich gehe auch mal davon aus, dass die nächste Bahnreise in diese Richtung nicht lange auf sich warten lassen wird.
Gruß Martin
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den Bahnbetrieb der CFL lernte ich persönlich im "Gesamtpaket" eines Grenzverkehrs mit der SNCF und der DB kennen (Beginn der 1980er Jahre). Örtliche Bezugspunkte waren Trier, Konz, Igel, Oberbillig und Wasserbillig. Allerdings war der grenzüberschreitende Verkehr von und nach Luxemburg fest in der Hand deutscher Mehrfrequenz-Lokomotiven, so dass ich unter diesem Gesichtspunkt leider eine gewisse Eintönigkeit erwähnen möchte. Tatsächlich schickte die CFL in diesen für mich interessanten und eisenbahnerisch prägenden Jahren wenig rollendes Material über die Grenze (das war später in den 1990er Jahren wieder anders). Somit begann für mich der richtige CFL-Betrieb im Bahnhof Wasserbillig. Wasserbillig war auch der luxemburgische Grenzbahnhof (auf deutscher Seite war es der Bahnhof Igel). Die Grenze bildete die Sauer zwischen den Orten Wasserbillig und Wasserbilligerbrück. Eine Grenze - ja Grenzen gab und gibt es in der Region viele (zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen Frankreich und Luxemburg und zwischen Luxemburg und Deutschland). Heute fallen diese Grenzen kaum auf. Damals wurde auf diese noch geachtet. Es geht mir aber nicht um ein politisches Für und Wider. Die Grenzen waren nämlich damals auch schon durchlässig. Aber da dort Zollformalitäten erledigt werden mussten und behördliche Ansprechpartner der jeweiligen Staaten zugegen waren, war auf diesen kleinen Bahnhöfen ganz klar eine höhere Geschäftigkeit und es gab somit viel mehr zu entdecken. Es gab noch richtige Abfertigungen. Heutzutage ist zwar die Zugfrequenz erhöht, jedoch sind betriebstechnisch kaum noch interessante Abläufe zu sehen. Auf der Obermoselstrecke ist der Reisezugverkehr zwischen dem deutschen Perl und dem französischen Apach mittlerweile sogar ganz eingestellt.
Der luxemburgische Innlandsverkehr wurde auf der Relation Wasserbillig - Luxemburg (Stadt) häufig mit Triebwagen abgewickelt. Deutlich sind mir Dieseltriebwagen in Erinnerung, obwohl die Strecke elektrfiziert war. Aber vielleicht war ich auch nur zur falschen Zeit am Wasserbilliger Bahnhof. Reisen in die Hauptstadt gab es bei uns weniger. Die fanden dann von Trier aus statt und man fuhr mit deutscher Mehrfrequenzlok und deutschen Bm-Wagen (an zwei solcher Reisen kann ich mich erinnern und mehr sollten es auch nicht gewesen sein).
Bei Verwandten in Oberbillig gab es einen herrlichen Blick auf die Sauerbrücke mit ihrer Trennstelle in der Oberleitung. Dort konnte man bei Kaffee und Kuchen (Verwandtschaftsbesuch halt) über Stunden den Verkehr zwischen beiden Staaten beobachten. Was soll ich sagen - Luxemburger Triebfahrzeuge sind mir erst in den 1990er Jahren in erhöhter Anzahl aufgefallen. Da setzte die CFL Triebwagen der Baureihe 628 ein, die ausgerechnet in den deutschen Produktfarben lackiert waren. Das war für mich natürlich weniger interessant, jedoch war es auch die Zeit in der beide Staaten begannen einen verdichteten und vertakteten grenzüberschreitenden Nahverkehr zu gestalten, was ich aus verkehrspolitischen Aspekten (Umweltschutz, Reiseattraktivität) sehr gut fand und immer noch finde.
So, das waren meine bescheidenen Eindrücke aus vergangenen Zeiten. Bilder wurden damals leider nicht gemacht.
Gruß Martin
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vielen Dank für das schöne Bild mit der 42er, tolle Maschine. An dieser Stelle muß ich auch die Eisenbahner loben, die diese interessante Lok vor der Verschrottung gerettet und wieder betriebsfähig aufgearbeitet haben. 42er habe ich in 1976 in Polen im Plandienst gesehen.
Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre fuhren Schnellzüge von Luxembourg über Trier nach Koblenz. Gebildet waren die Züge aus der Lok BR 181.2 und deutschen Am und Bm Wagen. Das besondere war, daß der Zug eine luxembourger Leistung war und somit luxembourgische Lokführer den Zug bis nach Koblenz fuhren. Da ich zu dieser Zeit in der Ausbildung zum Tf war, fuhr ich unter Ihrer Aufsicht den Zug.
In den etwa Mitte der 90er Jahre kamen die lux. 1800er mit den damals üblichen Nahverkehrswagen (bei uns die Silberlinge) bis nach Trier. Dort wurde abgehängt und die Lok auf die andere Seite wieder für die Rückfahrt angekuppelt.
Anfang der 2000er Jahre kamen gelegentlich noch die 1800er in Doppeltraktion mit Güterzügen nach Ehrang. Es war ein imposantes Bild die beiden Loks zu sehen.
Gruß Ralf
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Bei jedem meiner Threads sind Bereicherungen von anderen willkommen. Auch initiiere ich manchen Thread, um selber zusätzliche Infos zu bekommen. Als Alleinunterhalter hätte ich auch ganz klar weniger Spaß und Gefallen am Forum.
Ein kleiner Fehlerteufel hat sich bei Dir eingeschlichen. Ich schreibe das auch nur für Ortsunkundige, die vielleicht mal die schöne Gegend bereisen wollen. Die Sauerbrücke verbindet Wasserbillig mit Wasserbilligerbrück. Oberbillig liegt auf der anderen Moselseite und ist nur mit der Fähre von Wasserbillig aus erreichbar.
Gruß Martin
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Zitat von Mooke im Beitrag #7 ... In den etwa Mitte der 90er Jahre kamen die lux. 1800er mit den damals üblichen Nahverkehrswagen (bei uns die Silberlinge) bis nach Trier.
Hallo Ralf, hallo zusammen,
zu dem Zeitpunkt war ich tatsächlich schon weniger am Trierer Hauptbahnhof unterwegs. Diese Waggons habe ich dort leider nie gesehen.
Auf der besagten Sauerbrücke bzw. im Wasserbilliger Bahnhof sah man zu Beginn der 1980er Jahre auch Güterzüge mit Lokomotiven der V-160-Familie. Eine genaue Baureihenbezeichnung ist mir unmöglich, da ich in diesen Jahren nicht auf Loknummern geachtet hatte. Auf jeden Fall sah man auch solche Güterzugleistungen auf der Trierer Weststrecke, so dass ich aus heutiger Sicht mutmaße, dass es sich um Leistungen von und nach Ehrang handelte und man auf diesem kurzen Stück vielleicht keine der vielgenutzten Mehrfrequenzlokomotiven einsetzen konnte (wollte). Überhaupt muss ich gestehen, dass die Trierer Weststrecke (obwohl elektrifiziert) wenig benutzt wurde und vornehmlich Dieselfahrzeuge verkehrten (Bahndienstfahrzeuge, Schienenbusse, Kurzgüterzüge).
Gruß Martin
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Zitat von Siegstrecke im Beitrag #9Auf der besagten Sauerbrücke bzw. im Wasserbilliger Bahnhof sah man zu Beginn der 1980er Jahre auch Güterzüge mit Lokomotiven der V-160-Familie. Eine genaue Baureihenbezeichnung ist mir unmöglich, da ich in diesen Jahren nicht auf Loknummern geachtet hatte. Auf jeden Fall sah man auch solche Güterzugleistungen auf der Trierer Weststrecke, so dass ich aus heutiger Sicht mutmaße, dass es sich um Leistungen von und nach Ehrang handelte und man auf diesem kurzen Stück vielleicht keine der vielgenutzten Mehrfrequenzlokomotiven einsetzen konnte (wollte).
dabei müßte es sich um die BR 215 gehandelt haben. Diese war sehr lange in Trier Hbf und hat die Eifelbahn im Personenverkehr bedient.
Anfang der 2000er Jahren war für kurze Zeit auch die BR 216 in Ehrang bei DB Cargo.
So wie Du schreibst fuhren die Züge nur bis Ehrang. Dort wurde umgespannt. Es waren nur 25 Loks der BR 181.2 und wenige Vorserienmaschinen im Einsatz. Sie waren im Grenzverkehr Ehrang - Luxembourg Ehrang - Apach Saarbrücken - Forbach/Metz Kehl - Straßbourg im Einsatz.
Selbst für den Grenzverkehr Saarbrücken - Forbach wurden zuätzlich BR 218 und BR 212 in Doppeltraktion im Güterverkehr verwendet.
Gruß Ralf
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Hallo Ralf und Martin, nach meiner Erinnerung waren nach der Elektrifizierung der Moselbahn die 216 er vom Bw Trier (Nrn. 170-180), also ab Mitte der Siebziger Jahre vor allem auf der Eifelstrecke Trier-Köln aktiv. Auch auf der Voreifelbahn Euskirchen - Bonn gab es Ende der Siebziger 216er Einsätze. Im nördlichen Teil der Eifel kamen überwiegend 215er aus Köln im Nahverkehr zum Einsatz. Ab etwa 1982 nahm der 216er Bestand in Trier rapide ab und der 215er Bestand wurde massiv hochgefahren, wohl überwiegend für grenzüberschreitende Güterzugeinsätze. Die 181.2er waren auch regelmäßig auf der Moselstrecke mit internationalen Schnellzügen bis Koblenz im Einsatz. Selbst in Heidelberg waren sie noch zu sehen. Diese eleganten Mehrsystem-Loks habe ich um 1980 gerne in Koblenz fotografiert und ich habe dafür extra einige Fahrten von Bonn aus unternommen. Soweit meine Beobachtungen, wobei ich in Trier selbst nur selten war und auch den dort damals sicher interessanten Güterzugvekehr weitestgehend verpasst habe. Hier noch ein Bild von mir. 181 212 mit CFL-Wagen ca.1980. Wo habe ich das Bild gemacht?
Franks Bild der 181 212 mit dem grünen CFL-Wegmann-Wagen entstand in Luxembourg Hbf.
Das Gebäude mit dem "gezackten" Dach ist das Ausbesserungswerk der CFL, in dem die "schwere" Instandhaltung der luxembourgischen Lokomotiven und Triebwagen durchgeführt wurde.
Mit dem Neubau der CFL-Hauptwerkstätte am Güterbahnhof Luxembourg wurde es Anfang der 2020er Jahre überflüssig und in zwischen abgerissen.
Dafür soll jetzt der Luxembourger Hauptbahnhof auf diesem Gelände noch zwei weitere Bahnsteiggleise bekommen.
was für ein schöner Thread, der sich mit der CFL beschäftigt. Da hänge ich mich gerne mit ein.
Heute fahren ja fast nur noch ausschließlich Stadler KISS nach Koblenz, bzw. als IC nach Köln/Düsseldorf. Davor fuhren noch regelmäßig 4000er (BR 185) mit Dostos nach Koblenz. Mit den Dostos fahre ich reglemäßig zur Arbeit. Trotz ihres Alters von fast 20 Jahren sind sie noch immer auf dem Stand der Technik. Die CFL könnte ihnen vielleicht nur mal eine Aufbesserung spendieren. Der graue Lack und die 2. Klasse sehen mittlerweile scheußlich aus. Der gratis ÖPNV hat den Verschleiss der Sitze deutlich beschleunigt. Deshalb fahre ich mittlerweile öfters 1. Klasse, da die noch quasi "neu" aussieht. Die CFL 2200 (TER2N-ng bzw. Alstom Coradia Duplex) haben jetzt ihr "mi-vie"-Update bekommen, innen und außen neuer Look. (Link aus dem CFL-Blog) So etwas wünsche ich mir auch für die Dostos.
in den 2000er Jahren hat Michael - insbesondere wegen den "Luxembourger Krokodilen" der Baureihe 3600 - mehrmals die Strecken, Bahnhöfe und das Bw der CFL besucht.
Hierzu mal als kleiner Vorgeschmack zwei Aufnahmen aus dem heute nicht mehr in dieser Form bestehenden Bw Luxembourg:
CFL-Museumsdampflok 5519 (Nachbau der deutschen Kriegslokbaureihe 42) am 19.09.2010, im Hintergrund eine CFL-Ellok der Baureihe 3000:
Die Reinigungstruppe passiert am 02.10.2003 die CFL-"Krokodil"-Ellok 3611 (Märklin-Modell 37333) , im Lokschuppen steht noch eine CFL-Diesellok der Baureihe 1800 (Märklin-Modell 3468):
Viele Grüße und frohe Ostern Michael und die Elche