Hi in die Runde,
es war aber letztlich nicht die Anlage alleine, die das Ende brachte; das erste Problem war die Zeit des Baus und der Eröffnung. 1997, als im Nordsternpark die BuGa war, wurde die Anlage gerade erst begonnen/gebaut. Wäre sie da schon fertig und zu besichtigen gewesen, hätte die "Karriere" der Anlage auch anders laufen können. Nach der BuGa interessierte sich national/international kein Mensch mehr für den Nordsternpark. Einziger überregionaler Anlaufpunkt ist das Amphitheater, wo nach wie vor mehrmals jährlich größere Musikveranstaltungen sind. Aber diese Besucher reisen vor Konzertbeginn an und sind nach Ende der Veranstaltung wech. Es existiert ja nicht einmal nennenswerte Gastronomie im Nordsternpark, das Gelände ist seitdem bestenfalls regionaler Anlaufpunkt für Gill- und Saufsessions bei schönem Wetter und dabei seit einigen Jahren überwiegend unsere "Mitbewohner" aus südosteuropäischen Gefilden im Familienverbund und ohne jegliches Bewußtsein für Umwelt und Anlieger. Sicher garantiert nicht die Art Besucher des Parks, der einen Deutschlandexpress besuchen würde... - es sei denn, des Nachts ;-). Daß dann andere potentielle Interessenten des Parks und des Express lieber fernblieben, kann man sich denken.
Wenn man Gelsenkirchen, bzw. deren Vertreter der Stadt kennt, wußte man aber schon bei Ende der BuGa, wie es vermutlich laufen würde. Wie stets, wenn die Stadt "etwas in die Hand nimmt", mutierte der Park augenblicklich zum Stiefkind, es wird seitdem nur noch das Nötigste an Bauten und Landschaft gemacht und oft nicht mal das. Vieles von dem, was man dort hätte machen können, wurde auf neue "Spielwiesen" verlegt, so beispielswiese "Consol", da gab's ja wieder eine Zeit lang Zuschüsse ;-). Nach Consol, das Gelände ist inzwischen in ähnlicher Misere, wie der Nordsternpark, nur daß sich dort einige Märkte angesiedelt haben, ist's der Schalker Park mit dem Trafohaus oder vielleicht wieder mal der Stadtbauraum auf Zeche Oberschuir, den man aktuell "im Visier hat, immer irgendwelchen Zuschüssen nachhechelnd! Vieles von dem, was seitdem in der Stadt "los war", hätte man aufgrund der Lage und des Geländes auch sehr gut im Nordsternpark machen können. Als dauerhafte "Eventlocation" etabliert, wäre auch die Gastronomie nicht mit fliegenden Fahnen binnen zwei, drei Jahren davongelaufen! Das "neue Kesselhaus" mußte geräumt werden, weil baufällig und so viele Gewerberäume am Bugapark sind leer. In solch einer Umgebung und unter solchen Voraussetzungen könnte sich wahrscheinlich auch ein Miwula nicht etablieren ;-). Zumal die Stadt bezüglich Mietvorstellungen nicht unbedingt der Meinung ist, das wäre "Notstandsgebiet", um es dezent zu umschreiben...
Daß der ursprüngliche Erbauer gelegentlich "etwas eigene" Vorstellungen davon hatte, was eine zeitgemäße Schauanlage wäre, unbestritten. Ich durfte ihn noch kennenlernen, als ich um 2000 hierher nach Gelsenkirchen zog. Aber im großen und ganzen war die Anlage als Schaustück für Familienausflüge mit Blagen und Anhange schon ganz gut gerüstet, viel "Action" und Bling-Bling", Gleise bis zum Abwinken und Züge waren eigentlich auch gut vorhanden. Für Modellbahner schon aufgrund der Gleisführung nach "Raster M" natürlich eher nicht so interessant, ebenso, wie die Softeisberge *g*. Aber das war eigentlich auch nie das Ziel...
Aber es fährt eben auch niemand extra mit der Familie in diese Gegend, auch wenn die Eintrittspreise durchaus moderat waren. Schon gar nicht mehr, als seit der BuGa ein paar Jahre ins Land gegangen waren, Gründe sind ja oben aufgeführt...
Daß die Außenwerbung und die Wegweiser dorthin jetzt auch nicht gerade "berauschend" waren, tat letztlich ein übriges, man mußte schon explizit nach der Anlage suchen, selbst am Gelände! Wobei dies sowohl Erbauer, wie späterer Betrieber sicher gerne geändert hätten, ich kann mich noch gut an eine Auseinandersetzung von Jens mit der Stadt Gelsenkirchen als Betreiber erinnern, die es damals sogar bis in die WAZ geschafft hatte., Weil "hier darfst du nicht und dort darfst du nicht... - aber weil wir gerade dabei sind, ab 01.xx. müssen wir leider die Miete...". Irgendwie scheinen sie hier in der Stadt, ganz unabhängig von Parteibüchern prädestiniert dafür, alles Kulturelle an die Wand zu fahren!
Wir haben hier in der City nicht mal mehr ein Hallenbad; das Stadtbad hätte man mal sanieren müssen, man hat es aber lieber abgerissen, weil man im Verbund der möglichen Polizeihochschule (die sich letztlich für einen anderen Standort entschieden hat!) Synergien erhoffte. Und mal wieder hätte "sparen" können und Zuschüsse kassieren... - so hat man jetzt mitten in der Stadt ein leeres Baugrundstück und die Schulkinder eben kein Schwimmen mehr in der Schule... - das ist Gelsenkirchen!
Grüße
Roland