Moinsen.

der eine oder die andere kennt ja diese Stahlkonstruktion oben links

Diese ist um ein vielfaches schöner und imposanter

Und in voller Größe ohne Zug

und mit im Ausschnitt

Die Eisenbahnbrücke bei South Queensferry über den Firth of Forth.

Ich habe eine Schottlandreise beim Reisebüro meines Vertrauens gebucht. Warum? Dazu ganz zum Schluss...

Erst einmal ein Eindruck vom Land aus der Sicht des Schienenenthusiasten, und einigem, was dazu gehört.

Beginnen will ich ganz profan mit der Hauptstadt Edinburgh. Eisenbahnmäßig war nichts los. Streik letzten Samstag!


Aber die Straßenbahn fuhr auf der einzigen Linie.



Viel los in Edinburgh zur Festivalzeit im August. Wir waren wegen des Royal Military Tattoo dort. Wir schauten in den
Sonnenuntergang. Nix mit vernünftigen Fotos. Aber es ging ja auch um die Musik mit "Drums and Pipes"...


Mein persönlicher Höhepunkt war ein Tag vorher. Beim Besuch in St. Andrews am Freitag. Nein, nicht das World Golf Museum.

Sondern, in Bezug zu meinem "Starter", im Aqarium beim Füttern der Erdmännchen ( Englisch meercat, nicht im Bild),
Finn aus Aberdeen:


Den "eisenbahnmäßigen" Höhepunkt im zweiten Teil gleich.

Liebe Grüße

Klaus Hinrich

Und nun zu dem, warum ich die Reise gebucht habe. Standort für die Bustouren war Bo'ness. Da ist doch was!

Während die anderen sich in irgendeinem Castle eines Peers und einer der überall neugegründeten Whiskidestillerien
herumtrieben, war ich am Mittwoch im Nationalen Schottischen Eisenbahnmuseum am Ende der Museumsbahn
Kinneil-Bo'ness.

Hier ein paar erste Eindrücke davon.






Nun über die Fußgängerbrücke ins Eisenbahnmuseum. Alte Kessel und so.





Die Drehscheibe offensichtlich in Breitspur (Brunells Great Western hoch im Norden?)

Dann wurde es ganz modern:


Vormittags ein Versuchszug für Wasserstoffantrieb von Scotish Rail zu Gast im Museum.

Aber dafür war ich zu Gast:


























Kranlokomotive, Dampf, Diesel, alles vertreten.

Und auch die königliche Post


sowie die Glasgower Metro mit ihren einseitigen Türen für den Rundkurs.



In der modernen Museumswerkstatt steht u. a. eine 2-8-0 Güterzuglok zur Aufarbeitung bereit. Ich glaube,
eine aus US-amerikanischer Kriegslieferung.




Im Außenberich sah es so aus:
















Für mich persönlich war dann nachmittags noch mit dem Linienbus Nr. 45 ein Abstecher ins nahe Linlithgow auf dem Programm.
Eigentlich in Erinnerung an Theodor Fontanes Gedicht "Sir Archibald Douglas". Im Schloß (heute Ruine) kam Maria Stuttgart, äh,
Stuart zur Welt.


Aber hier Bilder von der modernen Eisenbahn der Linie Edinburgh - Glasgow der Scotch Rail







Zurück in Bo'ness noch ein paar Fotos von der Museumsstrecke:









Sonntag ging es dann Richtung Süden zur "Stephenson-Stadt" Newcastle upon Tyne und zur Fähre zum Kontinent.
Unterwegs überholte uns der LNER-Express Edinburgh - London (LNER = London Nord Eastern Railway).


Das waren, so ganz und gar ohne Regen - kaum zu glauben dies - schöne Tage auf der Insel am Rande der Nordsee.

Liebe Grüße in die Runde

Klaus Hinrich

Tolle Bilder, besonders die Firth of Forth Bridge weckt Erinnerungen an meine jungen Jahre, auch nicht so ganz Angenehme, über die ich heute lächeln kann.

Oft bin ich als Marinesoldat mit dem Boot unter der Forth Bridge durchgefahren, um den Marinestützpunkt Rosyth zu erreichen.
So war es auch an jenem Wochenende, an dem ich nach einer Woche auf See dienstfrei hatte, und meine gerade am Wochenende vorher kennengelernte Liebschaft in Dundee besuchen wollte.
Ich nahm den Zug ab Dunfermline Richtung Norden und verbrachte einen schönen zweisamen Tag in Dundee.

Ich wollte eigentlich nicht den letzten Zug zurück nehmen, aber die Gesellschaft war zu angenehm und so wurde es der aller letzte Zug. Ein IC mit Stopp in Dunfemline. Irgendwie lullte mich das Rattern der Schienenstöße ein und mein letzter Gedanke war: "Nicht einschlafen."

Das Scheppern als der Zug über die der Forth Bridge rollte, weckte mich wie ein Donnerschlag, weil ich sofort wusste, das ich meinen Ausstieg verpasst hatte. Wo hält der Zug das nächste Mal? Kein Schaffner zu sehen... bestimmt in Edinburgh.
Tatsächlich, kurz darauf hielt der Zug. Noch erschrocken von meinem Verschlafen, stürzte ich auf den Bahnsteig. Der Zug fuhr ab... und ich stand mitten in der Nacht auf einem Vorortbahnhof von Edingburgh.

Alle Schalter geschlossen. Dem Fahrplan konnte ich entlocken, dass der nächste Zug mit Halt in Dunfermline in den Morgenstunden fuhr, aber zu spät, um zum Dienstbeginn pünktlich zu sein. Ich stürzte aus dem Bahnhof... kein Taxi, aber eine wandelnde Bierleiche, die mir in schottischem Akzent, mit bierschwerer Zunge, versuchte zu erklären, wie ich zum Busbahnhof käme. Denn habe ich nicht gefunden, dafür konnte ich ein Taxi stoppen und der Fahrer war gnädig und fuhr mich nach Rosyth in den Stützpunkt direkt vor mein Boot. Dass ich unter wildem Schimpfen der geweckten Kameraden, von denen ich noch ein Teil des Fahrpreises von 34 Pfund zusammenleihen musste, war dann nur noch halb so schlimm, hatte aber zur Folge, dass am nächsten Tag die ganze Story auf den Tisch musste. Die Dame aus Dundee war es jeden Penny dieser 34 Pfund wert.

Hallo Klaus
Danke für die vielen schönen Bilder.
Mir gefallen die britischen Bahnen wegen ihrer Farbenpracht auch besonders gut.
Freue mich immer wenn bei Eisenbahn Romantik ein Beitrag aus Groß Britanien gesendet wird.
Gruß
Frank