01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Bund will die Diesellok abschaffen

#1 von Gelöschtes Mitglied , 18.06.2021 20:06

Guten Abend liebes Forum,

die Bundesregierung plant, die Traktionsart Diesel bis 2050 komplett abzuschaffen. Bis dahin soll alles auf elektrische Eisenbahn ;) und Wasserstoff umgestellt werden.
Für Modellbahner dürfte spätestens dann Epoche VII anbrechen. Für unsereins, der Epoche IV schon als modern empfindet ;) wohl ohnehin nicht interessant.

https://www.t-online.de/finanzen/news/un...schen-bahn.html

Viele Grüße,
Bernd

Nachtrag: Würde das Thema Wasserstoff die Dampflok nicht wieder attraktiv machen? Grübel grübel...


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#2 von Pikologe , 21.06.2021 16:16

Hallo zusammen,

hier gibt es vielversprechende Versuche:
https://www.golem.de/news/verkehrswende-...105-156704.html

"Unsere Lokomotiven gewöhnen sich das Trinken ab..."


konstanz und *3029* haben sich bedankt!
 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#3 von Georg , 21.06.2021 20:01

Hallo zusammen,

nach meinen ersten Versuchen mit einer Fleischmann Uhrwerkseisenbahn (Spur 0) habe ich meine Modelleisenbahn ein Jahr später auf elektrischen Betrieb (Trix Express) umgestellt.

Jetzt mal etwas ernsthafter:

Die erste elektrisch Lokomotive wurde als Modell am 4. Oktober 1835 in Troy, New York von seinem Erfinder Thomas Davenport (1804-1894) vorgestellt. (Die erste deutsche Eisenbahn nahm ihren Betrieb zwei Monate später auf.) Die erste von Davenport gebaute elektrische Lokomotive wurde 1842 auf der Strecke Edinburgh-Glasgow getestet. Sie erreichte eine Geschwindigkeit von vier Meilen pro Stunde.



In einem späteren Bericht wurde damals errechnet, daß ein elektrischer Betrieb mit den damals üblichen Zink-Batterien vierzig mal teurer käme als eine mit Kohle betriebene Lokomotive. Spätere Experimente in den Vereinigten Staaten bestätigten diese Zahlen. Man war der Meinung,daß batteriebetriebene Lokomotiven nicht wirtschaftlich sein würden.

Carles Grafton Page (1812 - 1868) baute eine elektrische Lokomotive, mit der er 1851 eine Probefahrt unternahm. Da damals das elektodynamische Prinzip noch nicht entdeckt worden war (1867 Werner Siemens) und der Elektromotor mit Trommelanker, wie wir ihn heute kennen, noch nicht erfunden war, baute die Lokomotive von Page auf Davenports Lokomotive auf. Page baute eine Lokomotive, deren Antriebsachse mittels eines Kurbeltriebs und Magneten angetrieben wurde.



Die Lokomotive wurde von zwei 15 kW starken Elektromotoren angetrieben, die einem elektrischen Modellbahn-Weichenantrieb ähneln: Jeweils zwei Spulen mit einem darin eingelassenen Stabanker, der sich durch wechselweises Einschalten der Spulen wie in einer Kolbendampfmaschine hin und her bewegte, wirkten auf einen Kubeltrieb. Gespeist wurden die Motoren aus einer gewaltigen, 50 Elemente umfassenden Batterie, die den Wagen auf ein Gewicht von 12 Tonnen brachte. Bei der Probefahrt am 29. April 1851 erreichte diese Lokomotive kurzzeitig eine Geschwindigkeit von 31 km/h, doch durchbrennende Isolierungen und unter den Erschütterungen brechende Batterieelemente führten dazu, dass die Fahrt nach 40 Minuten weit vor dem Ziel abgebrochen werden musste.



Frank Julian Sprague (1857-1934) baute 1888 die erste Straßenbahn mit Oberleitung. Darus entwickelte sich die elektrische Vollbahn.

Die ganze Entwicklung folgte den technischen Möglichkeiten.Die Politik hat sich dabei nicht eingemischt. Nun versucht man mit Subventioen und Steuervergünstigungen die Entwicklung in eine bestimmte Richtung zu bringen, in die sie ohne politischem Wunschdenken gar nicht gehen würde.

Rüstet man einen PKW von Benzin- auf LPG (Flüssiggas)-Betrieb um, halbieren sich die Energiekosten pro km. Entgegen steht die Umrüstung des Motors und der Einbau eines Tanks, für den man mindestens 2000 Euro veranschlagen sollte.

Wegen ähnlicher Vergünstigungen bei LNG (Erdgas) werden seit 2020 ganze LKW-Flotten von Diesel auf LNG umgestellt.

Im Mai 2020 beschloß der der Bundestag, daß LKWs mit Gasantrieb bis 2023 mautfrei bleiben. Zudem wurde die Besteuerung von LNG geändert. Das tiefgekühlte Gas wird nicht mehr als Flüssigkeit eingestuft, wodurch die Mineralölsteuer entfällt. Das sind starke Anreize, zumal sich der Gaspreis ebenfalls halbiert hat. Umweltverbände kritisieren, dass mit dem Erdgas nichts für das Klima gewonnen wird, und fordern daß die Subventionierung von umweltschädlichen LNG-Lkws in Form der zur Zeit extrem niedrigen Besteuerung von fossilem Erdgas im Verkehr beendet werden solle. Außerdem sparen LKWs mit LNG nur zwischen drei und 14 Prozent CO₂ ein. Dieser Vorteil geht in der Gesamtbetrachtung (von der Förderung bis zum Verbrauch) flöten.

Ohne eine (Tank-)Infrastruktur für tiefkalten Wasserstoff hat aber die Brennstoffzelle auch keine große Zukunft. Dieser Flüssigkraftstoff müsste großindustriell aus nachhaltig erzeugtem Strom produziert werden.

Jede Antriebsalternative kämpft mit Nachteilen wie hohen Anschaffungskosten, geringer Reichweite und einer fehlenden Versorgungsinfrastruktur.

Im Moment sieht es so aus, daß der LNG-Gasantrieb für LKWs sich aus diesem Dilemma nun befreit. Während andere auf neue Technologien warten, die möglicherweise erst in einigen Jahren realisiert werden können, ist die LNG-Technologie ist ausgereift, verfügbar und konkurrenzfähig. Biomethan aus dem Erdgasnetz wird auf minus 162 Grad Celsius gekühlt . Das so verflüssigte Gas hat etwa die Energiedichte von Diesel und kann als klare, farblose und ungiftige Flüssigkeit per Tankwagen an die Tankstellen gebracht werden.

https://www.sueddeutsche.de/auto/lkw-lng...ative-1.4911989

40 000 Euro extra für einen schweren LNG-LKW sind fast nichts im Vergleich zu den Mehrkosten für eine Elektrovariante, die auf 200 000 Euro zu taxieren sind. Bei einem Brennstoffzellen-LKW beträgt der Aufpreis laut etwa 400 000 Euro. Bei 120 000 bis 150 000 Kilometer pro Jahr spart ein LNG-LKW allein durch die Mautersparnis mehr als 20 000 Euro.

Eine Steuererhöhung auf Diesel - wie einige Politiker fordern - bringt nichts. Die ausländischen Lkw, die in Deutschland inzwischen mehr als 40 Prozent Marktanteil haben, umgehen die CO2-Steuer, in dem sie mit großen Tanks und billigem Sprit aus ihrer Heimat kreuz und quer durch Europa fahren. Man hat mir sogar zugetragen, daß den ausländischen LKWs mit Mercedes Sprintern der Ersatzfahrer und in IBC-Behältern der Billig-Diesel nachgeliefert wird.

Das Ziel, die Diesellok abzuschaffen, läßt sich meiner Ansicht nach viel schneller durch Umrüstung der Dieselloks auf LNG erreichen. Ich habe den Eindruck, es geht nur um die Schlagzeile in der Presse.
Viele Grüße Georg


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#4 von dreileiter , 22.06.2021 00:19

Ja, Georg,

genau, es geht nur um schnelle Pressemeldungen: "Wir tun was".

Die erste Ellok kannte ich noch gar nicht, hatte bisher immer diese Siemens- Parkbahn von etwa 1880 im Gedächtnis. Gut, die war wohl das erste wirklich einsatzfähige Stück dieser Art.

Aber schauen wir uns bei dem ganzen E- Auto- Hype doch einmal die Realität an: Vor dem WK 1 um 1910 gab es in New York etwa so viele E- Autos wie Benziner und Dampfwagen zusammen und wir reden da schon von etwa 10000 Stück. Es gab auch die notwendige Infrastruktur in Form von Ladestationen. Hätte man diese Technik damals offensiv weiterentwickelt, wären sicherlich sehr schnell nennenswerte Erfolge zu verzeichnen gewesen. Der Dampfwagen war dagegen natürlich eine - wenn auch sehr interessante- Sackgasse.

Gewonnen hat aber der Verbrenner, weil zum einen Leute wie Rockefeller hier eine wunderbare Möglichkeit fanden, Ölprodukte zu verkaufen und zum anderen die Verbrenner im darauffolgenden Krieg das Rennen für sich entschieden, weil sie in militärischen Situationen naturgemäß unabhängiger sind; es muss nur generell der Sprit an die Front befördert werden. Ein Netz von Ladestationen an der Westfront 1916? Nun ja.

Technische Entwicklungen sind immer ein Weg mit Fehlentscheidungen. Niemand käme heute noch ernsthaft auf die Idee, einen Luftverkehr mit wasserstoffgasgefüllten Zeppelinen zu organisieren, weil es Irrsinn ist. Damals war es aber durchaus innovativ, obwohl man sich auch da schon denken konnte, zu was es führt.

Das Ergebnis bei den Automobilen war auf alle Fälle, dass erst bei der Armee sehr viele junge Leute den Führerschein gemacht haben und später konnten sie sich Autos und Motorräder kaufen. Daraus entwickelte sich eine gewisse Tradition und sie steckt uns heute sozusagen in den Genen. ich gebe es offen zu, dass ich mir zwar vorstellen kann, irgendwann ein Auto mit einem alternativen Antrieb zu besitzen, weil es mir nur als Fortbewegungsmittel dient. Aber ein Elektromotorrad, da kann es technisch noch so gut sein, wird mir niemand verkaufen: Ich nutze es nur zum Spass und eben nicht der Vernunft wegen.

Bei Lokomotiven ist es sicherlich anders, es sind reine Nutzmaschinen und so wird sich da schon auf Dauer eine Neuentwicklung durchsetzen, so wie früher, als die praktische Diesellok die Dampflok ersetzte.Wir dürfen nur nicht glauben, dass dies von jetzt auf gleich geschieht: da werden sicherlich noch eine Rehe von irrsinnigen bis nutzlosen Konstruktionen als Zwischenstadium erscheinen, bevor sich am Ende ein System durchsetzt.

Herzliche Grüße

Johannes


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#5 von Georg , 22.06.2021 12:05

Johannes und alle Mitleser;

jede neu erfundene Kraftmaschine hat ihr Einsatzgebiet gefunden. Bei einem Elektromotor muß der Strom irgendwo herkommen. Bei Fahrzeugen hat sich die Oberleitung (für Lokomotiven und O-Bus) als beste Lösung heraus gestellt. Man hat es bei Straßenbahnen mit Unterleitung in einem Schlitz in Gleismitte ähnlich einer Kabelbahn versucht (Washington DC). Daß die Dampfmaschine wegen ihres Gewichts nichts für die Straße ist, hat man auch schnell erkannt und sie erstmal auf Schienen gestellt. später kam das Lokomobil als Straßenfahrzeug, es war unhandlich und allenfalls als Traktor verwerndbar. Spontanes Losfahren war nicht möglich. Um 1900 hat man es noch einmal mit dem Dampfauto versucht und es fand eine gewisse Verbreitung. 1930 war das Dampfauto-Thema aber erledigt.

Die starke Verbreitung von Elektro-Autos um 1900 ist darauf zurück zu führen, daß Dampfautos Dreck machen und man nicht spontan losfahren konnte. Benzin-Autos waren von einer Frau nicht in Gang zu bringen, weil der elektrische Anlasser noch nicht erfunden worden war. Und zurückschlagende Anlaßkurbeln haben manchem Mann den Arm gebrochen. Elektro-Autos hatten schon elektrische Beleuchtung, während an Dampf- und Benzin-Autos noch Gaslampen verbaut waren.

Kupplung und Getriebe am Benzin-Auto wollte Owen mit seinem Magnetic-Car überflüssig machen. Das ist eine frühe Form eines automatischen Getriebes.

Auch die Gasturbine hat man im Auto und Lokomotive ausprobiert. Da hat sie auch nicht bewährt.

Bei der Gelegenheit mal ein paar Hinweise auf Jay Leno's Garage. Der Entertainer hat eine große Auto-Sammlung. Eine Fundgrube.

Jay Lenos Standley-Dampfauto von 1906 im Betrieb.
https://youtu.be/Wux5_sOuxoA?t=316

Sein Elektroauto von 1909
https://youtu.be/OhnjMdzGusc?t=192

Lenos Owen Magnetic Car von 1916 mit einem Magnetischem Getriebe (und Kupplung). Diese Art der Kraftübertragung wurde 1900 patentiert und ist der Vorläufer der heutigen Kraftübertragung in diesel-elektrischen Lokomotiven.
https://youtu.be/LYQ2PiX_Z9o?t=491

Das Chrysler Turbinenauto von 1963
https://youtu.be/b2A5ijU3Ivs?t=936

viele Grüße Georg


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#6 von Petz , 22.06.2021 13:09

Hallo Leute !

Meiner Meinung nach fallen bei dem Thema C02 - neutrale Alternativkraftstoffe zumindest als Übergangslösung völlig hinten runter; beispielsweise betrieb die Priegnitzer Eisenbahn vor Jahren ihre alten adaptierten Taigatrommeln mit vorgewärmten Frittierfett. Zumindest solche sowieso zur Verfügung stehenden Ressourcen sollte man auf alle Fälle auch zukünftig mit einbinden weil es unsinnig wäre das Fett ungenutzt biologisch abbauen zu lassen anstatt es als Co2 - neutralen Treibstoff zu verwenden.


Grüße von Markus

Man muß im Leben für seine Erfahrungen bezahlen, wenn man Glück hat bekommt man manchmal Rabatt (Oskar Kokoschka)


 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#7 von papa blech , 22.06.2021 13:33

Hallo Markus (und alle anderen),

gebrauchtes Frittierfett ist zu schade, um es nutzbringend zu verheizen!

Es wird stattdessen in Lebensmittel bei deren Herstellung gemischt! Das bringt mehr Geld!

Woher ich das weiß? Meine bezaubernde Gattin arbeitete in der Lebensmittelbranche (sie ist gelernte Köchin), und das, was sie tagtäglich in der Küche, in der sie arbeitete, zu Gesicht bekam, drehte ihr nicht nur den Magen, sondern sämtliche Organe um! Und ein solcher Müll wird dann (nicht zu knapp) zahlenden Gästen vorgesetzt...!

Denn in der Lebensmittelbranche lernt man als erstes: Essen wegschmeißen heißt Geld wegschmeißen! Was noch irgendwie verwertet werden kann (in der Küche), das wird auch verwertet!

Ich könnte da Sachen erzählen, die verträgt man nur auf nüchternen Magen!

Na dann Mahlzeit!

Viele Grüße aus Nürnberg

Stefan


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#8 von timmi68 , 22.06.2021 20:21

Hallo zusammen,

auf Borkum hat man die alte Dampflok auf Leichtölfeuerung umgebaut. Die raucht nicht und hat einen guten Gesamtwirkungsgrad.
Die Firma DLM AG aus der Schweiz hatte auch einige Loks umgerüstet. Der Ausstoß von Stickoxiden sollte besser sein als bei Dieselloks.
Wurde aber offenbar nicht weiterverfolgt. Schade eigentlich...

https://dlm-ag.ch/


Viele Grüße
Jörg


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#9 von Georg , 23.06.2021 09:39

Zitat von timmi68 im Beitrag #8
Hallo zusammen,

auf Borkum hat man die alte Dampflok auf Leichtölfeuerung umgebaut. Die raucht nicht und hat einen guten Gesamtwirkungsgrad.
Die Firma DLM AG aus der Schweiz hatte auch einige Loks umgerüstet. Der Ausstoß von Stickoxiden sollte besser sein als bei Dieselloks.
Wurde aber offenbar nicht weiterverfolgt. Schade eigentlich...


Jörg und alle Mitleser,

Warum wurde das nicht weiter verfolgt?
Wirkungsgrad und Ausstoß von Stickoxyden interessieren nicht!

Leichtölfeuerung bedeutet: Verfeuern von Dieselöl oder Heizöl in einer Lokomotive. Dieselöl bzw. leichtes Heizöl (das rund 50 Cent/Liter billiger ist) bekommt man bei nächsten Händler um die Ecke und braucht nicht vorgewärmt zu werden, wie es früher bei den DB-Ölloks der Fall war.

Aber: In Deutschland darf in beweglichen Einrichtungen kein steuerbegünstigtes Heizöl (leicht) verwendet werden. Sonst könnte ein LKW-Fahrer auf die Idee kommen, die Standheizung/Standklima mit Heizöl zu betreiben.

[http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.png
Eine Gemeinde wollte mit einer Wärmepumpe (angetrieben mit Dieselmotor) im Sommer ihr Freibad beheizen, im Winter ihre Eislaufbahn kühlen. Da die Wärmepumpe dazu von dem Freibad zur Eislaufbahn transportiert werden muß, wollte man sie auf einen Anhänger montieren. Die Wärmepumpe auf dem Anhänger würde damit beweglich und müßte daher mit Dieselöl betrieben werden. Daß der Anhänger selbst gar nicht fahren kann, interessiert nicht. Heizöl darf nur in stationären Anlage eingesetzt werden. Damit wurde das ganze Wärmepumpenprojekt unrentabel.


Viele Grüße Georg


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#10 von telefonbahner , 23.06.2021 11:29

Hallo zusammen,
die Behörden wissen schon warum sie solchen Projekten ihre Zustimmung verweigern.
Da gibts es schon erste Versuche Fördermittel für E- Busse abzugreifen und beim genauem hinsehen entpuppt sich das ganze als solch ein Konstrukt...



Gruß Ede + Gerd aus Dresden


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#11 von lampenhans , 23.06.2021 11:38

Hallo

In der Schweiz hatte die Dieseltraktion immer nur untergeordnete Beteutung, mangels der nötigen Rostofe im eigenen Land. Einzig als Rangierloks, bei Bauzügen, und vor Lösch- und Rettungszügen kamen solche Loks zum Einsatz.
Eine zeitlang (?) wurde bei Lastwagen Ökodiesel eingesetzt. Wenn man hinter so einem Lastwagen herfuhr, roch es wie bei einer Pommfrittbude. Ich habe aber schon länger keinen solchen Lastwagen mehr bemerkt. Entweder haben die Lastwagen heute bessere Geruchsfilter, oder das Projekt Ökodiesel ist wie Vieles eine Sackgasse gewesen. Aber Totgeglaubte leben ja bekanntlich länger.

Gruss LH


Wer in meinen Beiträgen Rechtschreibfehler findet, kann sie behalten, oder umweltschonend entsorgen.


 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#12 von t.horstmann , 23.06.2021 12:11

Hallo,

wenn ich dieses Bild richtig interpretiere,

Zitat von telefonbahner im Beitrag #10


handelt es sich um eine rollende Pommesbude, die an einen E-Bus gehängt wurde. Der DVB-Mitarbeiter hinter dem Hänger (ganz links im Bild) scheint sich gerade eine Gabel voll "leckerer" Altölstäbchen zuführen zu wollen. Offenbar sind sie noch etwas zu heiß, sodass er zunächst noch ein wenig pusten muss.

... Bin schon weg!

Viele Grüße

Thomas


 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#13 von timmi68 , 23.06.2021 12:17

Hallo Hans,

es gab eine kurze Zeit Anfang der 2000er, als Rapsölmethylester (RME) oder besser bekannt als Biodiesel an vielen Tankstellen im Norden erheblich günstiger als Diesel auch für PKW angeboten wurde. Ich hatte damals einen Golf IV mit dem rattenscharfen 130 PS starken Pumpe Düse Diesel. Der lief damit wunderbar. Dann kamen die Commonrail Motoren und es war vorbei mit Ökodiesel.
Die Motoren sind mittlerweile empfindlich wie ein Kaffeevollautomat. Bloss nichts falsch machen, damit er nicht kaputt geht!
OK - mein Audi 45 TDI entlässt die Luft sauberer als er sie eingeatmet hat, aber mit Biodiesel hat der nichts am Hut.

Viele Grüße
Jörg


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#14 von SJ-Express , 23.06.2021 12:48

Hallo zusammen,
so spektakulär ist die Traktionsumstellung nicht, die Schweiz ist zum Beispiel lange damit durch, auf elektrische Traktion umzustellen.
Elektrolokomotiven sind äußert haltbar, langlebig und kräftig.

Auch in Deutschland gab es auf Nebenstrecken schon lange elektrischen Verkehr mit dem 515er Akkutriebwagen (ETA) aber viele der Strecken wurden wieder verdieselt oder geschlossen.

Ein paar Dieselok werden schon noch bleiben, für den Bauzug- und Hilfszugeinsatz bei Oberleitungsstörung z.B.

Gruß Manfred


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#15 von telefonbahner , 23.06.2021 13:32

Hallo zusammen,
die Dieselloks zum Bender zu karren und neue Loks aus China zu kaufen ist ja sicher kein Problem für den Geldbeutel der dafür Verantwortlichen.
Bei der Zulassung neuer Loks wirds schon kritischer, da die Hersteller ja keine Vorserienloks mehr testen bzw. mit einer "Nullserie" beginnen dauern die Genehmigungsvorgänge etwas länger.
Die aller größten Probleme wird es außer der bisher völlig ungeklärten Quelle für die benötigte Elektroenergie mit der neu zu errichtenden Infrastruktur geben.
Ob es die Errichtung einer Oberleitungsanlage, der notwendigen Stromzuführung (egal ob Freileitung oder Erdkabel), der Bau einer Abstellanlage mit Lademöglichkeit für Akkufahrzeuge oder Tankanlage für Wasserstoff geht dürfte dieses in der kurzen Zeit nicht machbar sein.
Egal was da gebaut werden soll, es findet sich IMMER ! ein betroffener Bürger der eine Bürgerinitiative gründet, einem beschäftigungslosem Rechtsgelehrten den Vorgang auf den Tisch packt und sämtliche Gerichtsinstanzen durchläuft.
Die Schweiz als Beispiel zu nehmen ist etwas unfair, man soll in seiner Liga bleiben und nicht immer nach ganz oben schielen.

Gruß Ede +Gerd aus Dresden


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#16 von Georg , 23.06.2021 14:34

Zitat von SJ-Express im Beitrag #14
...., die Schweiz ist zum Beispiel lange damit durch, auf elektrische Traktion umzustellen.
Elektrolokomotiven sind äußert haltbar, langlebig und kräftig.



Mangels eigener Kohlevorkommen war die Schweiz immer auf ausländische Lokomotivkohle angewiesen. Während des ersten Weltkrieges stockten die Lieferungen. Die Folge war, daß die SBB schon während des I. Weltkriges ein groß angelegtes Elektrifizierungsprogramm begann und in den 1950er Jahren alles elektrifiziert war. Deshalb haben die nach dem II. Weltkrieg aufkommenden Dieselloks in der Schweiz nie eine Rolle (außer einer Reserve für Notfälle) gespielt.

Dagegen hat Deutschland jede Menge Lokomotivkohlevorkommen, so daß das Elektro-Netz lange Zeit nur einen Versuchs-Charakter hatte. Vorzugsweise wurden Strecken mit Steigungen elektrifiziert. Erst kurz vor dem II. Weltkrieg plante man die umfangreiche Elektrifizierung von München nach Berlin, mit dem man die bestehende Teilnetze Mittel- und Süddeutschland verbunden hätte. Dahinter steckten aber politische Ziele. Die Strecke hätte München (Hauptstadt der Bewegung), Nürnberg (Hautstadt der Parteitage) mit Berlin (Reichshauptstadt) verbunden. Da durch den Krieg vieles zerstört und wieder aufgebaut werden mußte, war der Umstieg von Dampfbetrieb zu Dieselbetrieb vorerst schneller und billiger. Erst Ende der 1950er nahm die DB die umfangreiche Elektrifizierung des Netzes wieder auf. Man hinkte gegenüber der Schweiz also 40 Jahre hinterher.

Die DR in der DDR verlor nicht nur ihren Zugang zu geeigneter Lokomotivkohle, sondern mußte 1946 ihren ganzen elektrischen Betriebeinstellen und alle Elektroloks und Ausrüstungsteile an die Sowjetunion als Reparation abgeliefert werden. Als die Sowjetunion die Lokomotiven und elektrische Ausrüstung wieder zurückgegeben hatte, wurde damit wieder ein elektrischer Betrieb aufgebaut. Bei der DR war die Elektrotraktion nur als Ergänzung gedacht. Das spielgelt sich in den Computernummern der DR-Loks wieder. Zuerst kamen die Dieselloks mit der "1" und dann folgten der "2" die Eloks, während die Reihenfolge bei der DB im Westen genau umgekehrt war.

Zitat von SJ-Express im Beitrag #14
Auch in Deutschland gab es auf Nebenstrecken schon lange elektrischen Verkehr mit dem 515er Akkutriebwagen (ETA) aber viele der Strecken wurden wieder verdieselt oder geschlossen.


Die Preußische Eisenbahn hatte schon Akku-Triebwagen gehabt. Aber die größte Verbreitung dieses Antriebsart wurde mit dem 515 erreicht. Aber die damals üblichen Bleiakkus hatten nicht die Lebensdauer, die heutige Akkus haben. Zudem waren die Akkus noch nicht wartungsfrei. Bei jedem Ladevorgang mußten die Verschlußkappen der Akkuzellen aufgeschraubt werden, damit die Zellen gasen konnten und der Flüssigkeitsstand kontrolliert und ergänzt werden. Alles sehr personalaufwendig.

Viele Grüße Gerog


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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#17 von telefonbahner , 23.06.2021 21:57

Hallo zusammen,
ein weiterer Unterschied war das man bei der DB die" 3" für Kleinloks eingeführt hat.

Zitat von Georg im Beitrag #16
Das spielgelt sich in den Computernummern der DR-Loks wieder. Zuerst kamen die Dieselloks mit der "1" und dann folgten der "2" die Eloks, während die Reihenfolge bei der DB im Westen genau umgekehrt war.

Viele Grüße Gerog




Bei der DR wurden diese nach den gleichen Kriterien wie ihre großen Schwestern umgenummert.

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#18 von Pikologe , 23.06.2021 22:32

Guten Abend,

ich schätze, dass schwere Akkuloks in 10 - 15 Jahren zum täglichen Bild gehören werden.


 
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RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#19 von MS 800 , 23.06.2021 23:27

Bei Straßenbahnen ist Akkubetrieb momentan Stand der Technik. Aufgeladen wird während der Betriebspausen und an jeder Haltestelle wird während der Minute, die der Wagen hält, auch nachgeladen. Heute habe ich das neueste Straßenbahn-Magazin erhalten: 2 Meldungen über neue Straßenbahnbetriebe, die komplett oberleitungsfrei betrieben werden. Einmal dürft Ihr raten, wo das ist. 1) Qiubei - China, 2) Busan - Südkorea !! Die wachen Schlitzaugen machen's unseren Schlafmützen in der Verkehrspolitik und -industrie schon wieder mal vor, zumindest, was die Geschwindigkeit der Umsetzung angeht. Immerhin fährt ja auch in München die Straßenbahn mittlerweile ein Stück weit oberleitungsfrei durch den Englischen Garten und in Hannover fahren Akkubusse. Die Industrie kann es also bereits und ein paar Kommunen haben es auch schon gemerkt.

Brennstoffzellenzüge mit Wasserstoffantrieb gibz ja schon an ein paar Stellen, wo der Wasserstoff ohnehin anfällt (Raum Frankfurt-Hoechst) oder die "grüne" Energie nicht weit weg ist (Schleswig-Holstein).

Ebenso macht ein großer Industriezweig, der bis vor Kurzem auch ein großer Koksverbraucher war (nach eigenen Angaben werden 6% der weltweiten CO2-Emissionen verursacht), ernst und versucht sich nicht nur mit der CO2-freien Stahlerzeugung, sondern auch mit der regenerativen Wasserstoffproduktion. Großanlagenbau sollten sie ja gewohnt sein. Die Geschichte mit dem Wasserstoff nimmt also nicht erst langsam Fahrt auf. Nein, da drin steppt bereits der Bär.

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zuletzt bearbeitet 24.06.2021 | Top

RE: Bund will die Diesellok abschaffen

#20 von telefonbahner , 24.06.2021 09:37

Hallo zusammen,
außer dieser einen Wasserstofftankstelle für PKW auf dem Weg vom Nachtquartier ins MIWULA ist mir allerdings noch keine weitere solche Ladestation aufgefallen.




Das war auch schon 2014 in Hamburg...
Ich muß allerdings ehrlicherweise dazu sagen das dies nicht zu meinen Interessengebieten gehört und nebenbei registriert wird.

Gruß Gerd aus Dresden


 
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