Weil es meine Lieblingsstrecke ist, einfach mal ein paar Bilder aus 2008 vom Bahnhofsfest in Ulmen anlässlich der Restaurieung des Streckenabschnittes Kaisersesch-Ulmen.
58311 + 41360 als Doppeltraktion...
Luxemburger waren auch zu Gast....
Die Hochwaldbähner...und dahinter die Transregio VT ???
Gleiswarzen....ääh Rangierdiesel
Die Brohltalbahn/Reuschling als Schublok für die Dampfdoppeltraktion
Uerdinger in Ulmen...
....und bei der Einfahrt in Kaisersesch aus Richtung Ulmen
Gruß Eric
Gruß Eric Dorfakademie Hambuch Wer kein Apostroph benutzt, macht weniger Fehler!
Hallo Eric, zu Deinem Bild 1 möchte ich Dir sagen,daß die BR 58 311 (ehem. preuß. G12 ) bei uns im BW Aue in den 70 iger Jahren beheimatet war.Allerdings fuhr sie da unter der Nummer 58 1111, bin u.a. auch auf dieser Maschine gefahren.Lange ist es her. Gruß aus dem Erzgebirge von Gunter
Hallo Guten Morgen, muß mich verbessern,bei der BR 58 311 handelt es sich natürlich um eine badische G 12, Sie wurde 1921 bei der MBG Karlsruhe hergestellt, Fabrik Nr.2153,
Hier 52 6106 ex 52 8095 noch in der Aufarbeitung durch den VEB (Nein, kein volkseigener Betrieb, sondern VULKAN-EIFEL-BAHN) Mittlerweile fahrt die Lok im Sommer fahrplanmässig die Strecke Gerolstein-Ulmen und wird auch beim Osterdampfspektakel 2010 auf der Eifelstrecke Plandampf leisten..hurra!
Zitat von altes BlechelHallo Guten Morgen, muß mich verbessern,bei der BR 58 311 handelt es sich natürlich um eine badische G 12, Sie wurde 1921 bei der MBG Karlsruhe hergestellt, Fabrik Nr.2153,
Gruß Gunter
Hallo Gunter,
Keine Sorge! Du hättest mir auch erzählen können, dass es sonstwas gewesen wäre. Ich habe vom Vorbild und den Stationierungsorten ein äussert löchriges Wissen. Wenn man das überhaupt Wissen nennen kann. Ist eher ein Raunen
Gruß Eric
Gruß Eric Dorfakademie Hambuch Wer kein Apostroph benutzt, macht weniger Fehler!
vielleicht wird die Eifelquerbahn ja im Rahmen des "Klimanotstandes" wieder voll reaktiviert - zu wünschen wäre es. Das mächtige Empfangsgebäude des Bahnhofes Mayen-Ost zeugt von einer großen Vergangenheit. Ich habe den Bahnhof und die Strecke leider erst in den 1990er Jahren kennengelernt. Da war es dort leider schon ein Bild des Niedergangs. Die Bilder einiger Publikationen aus vergangenen Jahrzehnten haben bei mir das Bild des Bahnhofs und der Strecke wiederbelebt. Wie gut, dass ich im Modellbau die Epoche IV bevorzuge. Die letzte große Ära der Staatsbahn.
Gruß Martin
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heute habe ich es nach vielen Jahren mal wieder geschafft, die Stadt Mayen zu besuchen und die umliegende Gegend zu erkunden. Dabei bin ich gar nicht so selten in der Gegend. Doch meist besucht man Koblenz und man nimmt die Route entlang der Mosel oder des Rheins. Heute hatte ich das feste Ziel, Koblenz nach einem Termin zeitig zu verlassen und mich nach Mayen zu begeben.
Tja, wenn man nach einer vergangenen zweistelligen Jahreszahl (circa 11 oder 12 Jahre) eine Gegend besucht, kann man natürlich nicht erwarten, dass alles so geblieben ist, wie man es in Erinnerung hatte (mit Erinnerungen bin ich im Moment sowieso recht vorsichtig - liegt auch am FAM). Am Anfang der 2000er Jahre war ich zwar noch häufiger dort, doch da hat man den Unterschied zu den späten 1990er Jahren (meine Stationierungszeit im nördlichen Rheinland-Pfalz) noch nicht wirklich realisiert.
In Mayen begann meine Rundreise mit dem Aufsuchen meiner alten Kaserne. Diese wurde, aus Sicht der heute wohl unverzichtbaren "Political Correctness", umbenannt. Auf dem Weg in die Kernstadt hat Mayen mir bewiesen, dass die Stadt mit dem Zeitgeist geht und den Stadtring mit Kreisverkehren übersät hat. Dann stand ich endlich vor dem Bahnhofsgebäude (Ostbahnhof). Hier trafen die Strecken von Koblenz und Andernach aufeinander und der Schienenstrang geht dann weiter über Daun bis nach Gerolstein (Verknüpfungspunkt mit der Eifelstrecke Köln - Trier).
Mayen hat ein stattliches Empfangsgebäude. Die Gegend um den Bahnhof weist ein Gefälle auf, so dass sich dort die Gleise in Hochlage befinden. Teile der Böschungsbefestigungen für den Gleiskörper werden anscheinend gerade renoviert. Das Empfangsgebäude ist wohl schon renoviert worden. Im Erdgeschoss konnte ich einen Friseurladen ausmachen. Dieser belebt aber vermutlich nicht das großzügige Areal. Die Eingangshalle ist nur noch ein schmaler Durchlass zum Inselbahnsteig. Somit hoffe ich aber, dass sich in Zukunft noch weitere Verwendungsmöglichkeiten für die Liegenschaft ergeben, da sich nur unweit des Bahnhofs (stadtauswärts), ein prosperierendes Gewerbegebiet entwickelt hat. IMG-20200917-WA0001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0009.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0000.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0005.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Es gibt leider nur einen Mittelbahnsteig mit zwei Gleisen. Die umfangreichen Gleisanlagen sind verschwunden. Dazu muss ich aber sagen, dass ich diese nie "auf der Höhe der Zeit" kennengelernt hatte. In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre wurde ein Großteil dieser schon nicht mehr gebraucht oder gepflegt. Die Strecke nach Koblenz war da auch schon längst nicht mehr in Betrieb. IMG-20200917-WA0006.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0008.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Jetzt bräuchte ich mal bitte von ortskundigen Zeitzeugen Hilfe? So ist das mit den Erinnerungen - bis vor einiger Zeit dachte ich noch, ich hätte ein gutes Gedächtnis.😕 Dieser Vorbau links vom Eingang diente zu meiner aktiven Zeit als Kiosk. Es gab eine Abtrennung zum Rest des Pavillons. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob sich die Bahnhofsgaststätte im Pavillon befand. Oder ging man in die Eingangshalle und dann direkt links durch eine Tür. Ich meine auch, dass der Pavillon zum Großteil mit Sperrholzplatten verschalt war? Die Bahnhofsgaststätte hatte damals schon dauerhaft geschlossen. Ich habe trotzdem immer wieder dort nachgeschaut. Sie war nicht klein, hatte noch ihr volles Inventar (Einfachmöblierung mit Tischen und Stühlen den 1950er Jahre) und es wurde in diesen Jahren kein Stück bewegt. Ich empfand es gespenstig und faszinierend zugleich. Es gab mir die Vorstellung, was der Bahnhof und die Gaststätte, in der Hochphase der Bahn, für Mengen an Reisenden beherbergt hatten. IMG-20200917-WA0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Martin
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nun ging meine Tour weiter nach Kottenheim (Richtung Andernach). Kottenheim hat sich nun einen schön gepflasterten Ortskern geleistet. Der Ort wurde von mir früher mit dem Zug nur durchfahren. Es gab aber Treffen mit dort wohnhaften Bundeswehrkameraden. Aufgrund der damaligen Popularität des Liedes "Cotton Eye Joe" der Gruppe Rednex wurde daraus bei uns (und in so manch einer Mayener Gaststätte) der "Kottenheim-Joe". Was damals Sprache junger (Möchtegern)-Erwachsener war und heute nur ein müdes Schmunzeln hervorruft, hat doch dafür gesorgt, dass mir der Ort präsent und in guter Erinnerung blieb. Auch dort thronen die Gleisanlagen über dem Ort und ich habe mir vom Zug aus, die aufgeräumten Anwesen betrachtet (die ganze Gegend empfand ich aufgeräumt). Schon damals dachte ich, die Leute hier haben bestimmt Platz für eine Modellbahn und müssen sich nicht mit einer teuren (und beengten) Großstadtwohnung begnügen.
Der Bahnhof von Kottenheim wirkt heute noch sehr gepflegt. Das alte Bahnhofsschild zeigt, dass es doch noch vandalismusarme Orte gibt. Die schöne Lage des Bahnhofs verleitete mich, dort einige Zeit im Schatten zu verweilen. IMG-20200917-WA0010.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0011.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0012.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0013.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Martin
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nun ging es weiter nach Mendig. Den dortigen Fliegerhorst gibt es nicht mehr. Ja, ich weiß, das ist dort eine sehr militarisierte Gegend (gewesen). Koblenz war zeitweise der größte Truppenstandort Europas (habe ich auch erst Jahre später erfahren) und die Gegend um Koblenz war nicht minder militarisiert (Kasernen in Mayen, Mendig, Büchel, Andernach, Adenau, Neuwied, Lahnstein, Kastellaun). Dies gehört aber mit zur Geschichte des dichten Schienennetzes in der relativ dünn besiedelten Eifel. In Mendig ist das Bahnhofsgebäude in privater Hand. Mir kommt es so vor, dass der halbe Bahnhofsvorplatz vom Privatbesitzer mitübernommen wurde. Dort befindet sich mitten auf dem Straßenpflaster ein trennender Zaun. Ich muss auch gestehen, dass ich Mendig nur von der Gleisseite her kenne. Es gab nie einen Grund dort auszusteigen oder den Bahnhof des Ortes aus anderen Gründen zu besuchen (somit wurde das heute auch mal Zeit). IMG-20200917-WA0014.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) IMG-20200917-WA0015.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Um mich dann mal langsam Richtung Heimat zu bewegen, habe ich dann die Eifelquerbahn verlassen und mich auf die Ahrtalbahn begeben.
Gruß Martin
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Jetzt bräuchte ich mal bitte von ortskundigen Zeitzeugen Hilfe? ... Dieser Vorbau links vom Eingang diente zu meiner aktiven Zeit als Kiosk. Es gab eine Abtrennung zum Rest des Pavillons. Ich bin mir aber nicht mehr sicher, ob sich die Bahnhofsgaststätte im Pavillon befand. Oder ging man in die Eingangshalle und dann direkt links durch eine Tür. Ich meine auch, dass der Pavillon zum Großteil mit Sperrholzplatten verschalt war? Die Bahnhofsgaststätte hatte damals schon dauerhaft geschlossen. Ich habe trotzdem immer wieder dort nachgeschaut. Sie war nicht klein, hatte noch ihr volles Inventar (Einfachmöblierung mit Tischen und Stühlen den 1950er Jahre) und es wurde in diesen Jahren kein Stück bewegt. Ich empfand es gespenstig und faszinierend zugleich. Es gab mir die Vorstellung, was der Bahnhof und die Gaststätte, in der Hochphase der Bahn, für Mengen an Reisenden beherbergt hatten.
Gruß Martin
Hallo Martin, die im Bild zu sehende Bahnhofsgaststätte, wo man in den siebziger Jahren noch gut und preiswert essen konnte, hatte sowohl einen Eingang von der Straßenseite direkt in den Glasvorbau (im Foto links zu erahnen) als auch von der Eingangshalle (wie Du beschrieben hast, direkt links, bevor man zu den Gleisunterführungen kam. Dort befand sich früher auch die obligatorische Bahnsteigsperre, die man nach Kauf einer Bahnsteigkarte für 10Pfennig passieren durfte. Das hat damals einen nicht zu vernachlässigenden Anteil meines Taschengelds gekostet. Neben diesem inneren Zugang befanden sich auch die Toiletten. Außerdem besaß die Gaststätte eine große Kegelbahn im Keller. Die Wirtschaft wurde von den vielen in der direkten Umgebung des Bahnhofs in Dienstwohnungen wohnenden Eisenbahnern auch gerne für Festivitäten wie Geburtstags- und Hochzeitsfeiern benutzt. Ich selbst habe dort auch das eine oder andere Klassenfest erlebt...So 30 - 40 Personen konnte man dort locker sitzend unterbringen. Und wenn es gemütlich wurde, noch ein paar mehr. Der Pächter betrieb auch den im Bild mit Rolläden verriegelten Kiosk, der noch recht lange Zeit in Betrieb war. Der gesamte Bahnhofsvorplatz wurde etwa vor 5 Jahren neu gestaltet. Leider fielen dabei mehrere uralte (und angeblich rotterschöllije) Kastanien zum Opfer. Wenn Interesse besteht, kann ich mal nach ein paar älteren Bildern des Bahnhofs suchen.
Moinmoin an die Eifelliebhaber, erst mal.ein Dankeschön an die Bilderposter. Sehr interessante Beiträge. Unser Clübchen baut ja an der Modell-EQB immer wieder mal weiter. Derzeit ist Utzerath im Bau. Für weitere Vorhaben suche ich Bilder des Bahnhofs Kaisersesch, möglichst vor 1960 oder besser sogar vor 1945 sind. Es fällt auf, dass dieser Bahnhof stilistisch nicht zu den übrigen EGs an der EQB passt. Lediglich der Güterschuppen nimmt die Formensprache auf. Kann es sein, dass das EG in Kesch im Krieg zerstört wurde und in den späten 40 ern wieder aufgebaut wurd?. Ich freue mich über jeden Bericht, Die üblichen Quellen wie Bücher und Inet geben leider nichts her. BD Saabrücken darf auf datenschutzrechtlichen Gründen nichts herausgeben. Danke vorab.
Gruß Eric Dorfakademie Hambuch Wer kein Apostroph benutzt, macht weniger Fehler!
nein, aber danke für den Tip. Wir hatten bisher BD Saarbrücken umd diverse andere DB-Teiunternehmen angefragt. Leider nichts zu holen. Dann noch die Bauaufsicht COC. Wir hoffen auf Zufallsfunde der Stadtverwaltung Kaisersesch. Bliebe noch Bundesarchiv, falls die sich mit solchem "Kleinkram* beschäftigen. Weitere Quellen könnten Kriegsberichte der Amerikaner sein.
Gruß Eric Dorfakademie Hambuch Wer kein Apostroph benutzt, macht weniger Fehler!
BD Saarbrücken darf auf datenschutzrechtlichen Gründen nichts herausgeben. Danke vorab.
Vielleicht hat auch ein übereifriger, zukunftsorientierter Volldigitaler die ganze Unterlagen dem Sekundärrohstoffkreislauf zugeführt und die vorher digitalisierten Daten sind verschwunden/nicht mehr lesbar (Gerätemangel oder Programmwechsel)
das Bundesarchiv ist ein bunter Garten. Dort habe ich mal eine Statistik von Schmalspurloks des Bw Nossen aufgestöbert, was ich nie ahnte. Wenn in den Findbüchern zwischen Einträgen zu Deinem Thema leere Nummern sind, dann frage exakt auch diese nicht vergebenen Nummern ebenfalls an. Da ist meist was vorhanden, was nicht in den Findbüchern steht! Diesen Tipp erhielt ich mal irgendwoher. Inzwischen mache ich das bei allen Archiven so, auch wenn es nicht immer Erfolg bringt. Manchmal ist echt nichts da oder was Du gerade nicht suchst oder Du landest den Treffer!
soeben in den Landesnachrichten gehört: Eifelquerbahn wird (mal wieder) als möglicher Kandidat auf der Liste der ggf. zu reaktivierenden Strecken gehandelt (neben ca. 5 anderen Kandidaten).
ich glaube nicht, dass ich auf der EQB zwischen Kaisersesch und Gerolstein noch mal als Bahnfahrer die Landschaft genießen kann. In 15 Jahren vielleicht, mit Deutschlandtempo.😆 Ich lasse mich aber gerne überraschen. Dafür wird die Hunsrückquerbahn derzeit nach einem gerichtlichen Urteil wieder hergerichtet. Angeblich "rächt" sich die Bahn für das Urteil, indem Sie alle Gleisüberhöhungen ausbaut und somit nur 20km/h möglich sein sollen. War.letzten Thema in DSO, wo jemand die Ausschreibungen für die Sanierung unter die Lupe nahm. Bekloppt, falls das stimmen sollte.
Gruß Eric Dorfakademie Hambuch Wer kein Apostroph benutzt, macht weniger Fehler!
die Eifelquerbahn zu reaktivieren halte ich für sinnvoll. Eine Reaktivierung der Hunsrückquerbahn beinhaltet für mich leider nur einen teure verkehrspolitische Prestigeverfolgung. Wer sich beide Streckenführungen einmal ansieht, wird feststellen, dass die Strecke durch den Hunsrück schon topographisch einen derart unwirtschaftlichen Kurs ins Niemandsland einschlägt. Es werden keinerlei Oberzentren berührt. So gern ich Eifel und Hunsrück mag und ich mich dort richtig wohlfühle, so muss ich doch bemerken, dass der Hunsrück zudem noch dünner besiedelt ist als die Eifel.
Die Eifelquerbahn hat man im betrieblichen Abschnitt schon einmal aufgewertet, da die Züge nicht mehr in Andernach enden, sondern ins Oberzentrum Koblenz durchgebunden werden. Mit einer Verlängerung der Eifelquerbahn über Daun bis Gerolstein fiele der Stichstreckencharakter weg, so dass das Gebiet westlich von Mayen verkehrstechnisch an das Oberzentrum Trier heranrückt. Ein Taktverkehr wäre wichtig. Es ist der Taktverkehr, der dem Kunden die Möglichkeit und die Sicherheit bietet, den Fahrplan stets einprägsam vor Augen zu haben. Als die Strecken in der Eifel im Niedergang waren, war Deutschland leider noch nicht so weit, die Möglichkeit des Taktverkehrs zu bieten (mal abgesehen vom IC-Verkehr als Wegbereiter). Die Bundesbahn war finanziell klamm und tat ihr Übriges mit Alibizugpaaren dazu, so dass es für den potenziellen Bahnkunden keinerlei Möglichkeiten zur intensiven Streckennutzung gab.
Ich bilde mir aber ein, dass ich kein Traumtänzer bin. Somit kann es für mich auf der Hunsrückquerbahn keinen sinnvollen ÖPNV mehr geben. Ich gehe davon aus, dass die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz (ehemalige und jetzige!) nach jedem Strohhalm greifen, um den Verlust des Milliardengrabes "Flughafen Hahn" über andere Förderleistungen zu kaschieren. Das Land Rheinland-Pfalz benötigt nämlich überhaupt gar keinen Flughafen. Der Norden von Rheinland-Pfalz nutzt den Flughafen Köln, der Westen den von Saarbrücken und der Südosten den von Frankfurt. Ganz bestimmt braucht das Land Rheinland-Pfalz schon mal gar keinen Flughafen in "der Mitte vom Nichts". So wie sich Verkehrsadern (wie Wasser) immer den kürzesten Weg suchen, so nutzt der Ludwigshafener, Mainzer oder Bingener die gut ausgebauten "Verkehrsadern" zum Flughafen Frankfurt. Selbst ein Zehn-Minuten-Takt würde die Menschen nicht dazu bewegen, Stunden durch den Hunsrück zu kurven. Was hat das Land Rheinland-Pfalz nicht alles getan, um Lautzenhausen (Gemarkung des Flughafens) attraktiv zu machen. Es gab Fördergelder und die Landespolizeischule ging von Mainz dorthin. Ein in den 1990er Jahren gebautes Konferenzzentrum sollte Basis für Geschäftsleute werden. Stattdessen wurden Kasernen der Bundeswehr angeschrieben, dort bitte Weiterbildungen durchzuführen. Somit konnte auch ich, im Rahmen einer Unteroffizierweiterbildung, es mir auf Kosten des rheinland-pfälzischen Steuerzahlers so richtig gutgehen lassen. Doch einen gewaltigen Zuzug an Menschen, der Fördergelder und Bahnstrecke rechtfertigen würde, gab es nicht. Nun konkret zur Strecke - Simmern als (halbes) Mittelzentrum kann Mayen, Daun und Gerolstein nicht ersetzen. Was wäre hinter Simmern? Hermeskeil? Mit dem Anschluss wohin? Es gibt von der Strecke keinerlei Verbindungen nach Koblenz oder Trier (obwohl es die nächstgelegenen Großstädte wären). Es tut mir Leid, doch aufgrund der dünnen Besiedelung würden die wenigen Pendler auf Bus oder Kfz zurückgreifen. Ich würde es ihnen unter keinen Umständen übel nehmen.
Gruß Martin
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bezugnehmend auf meinen vorherigen Bericht wäre ich überzeugt davon, dass die von der Eifelquerbahn abzweigenden Strecken von Mayen nach Koblenz und von Daun nach Wengerohr unter heutigen verkehrpolitischen Gesichtspunkten ebenfalls ein Erfolg wären. Erstere würde Wittlich wieder direkt einbeziehen und Fahrgastpotenzial für Eifelquerbahn und Eifelstrecke in Richtung Norden bieten. Letztere würde den Pendlerverkehr des Koblenzer Umlandes bewältigen. Einzig auf dem Abschnitt Polch - Mayen gäbe es topographische Nachteile (welche aber in einem Gesamtsystem nicht wirklich relevant wären).
Auch hier möchte ich kein Traumtänzer sein. Weitere Streckeneröffnungen würde ich nicht unterstützen. Einen nachhaltigen ÖPNV zwischen Pronsfeld und Gerolstein oder Blankenheim und Ahrdorf hielte ich für untragbar. Ebenfalls bezugnehmend auf den vorherigen Beitrag kann ich mir keinen Schienenverkehr zwischen Hermeskeil und Trier vorstellen. Somit bliebe ein Endpunkt der Hunsrückquerbahn im absoluten "Nichts". Die Bahnstrecke Hermeskeil - Trier umgeht ab Pluwig elegant die Stadtgrenze von Trier, um durch das Ruwertal von Norden her die Stadt zu betreten. Obwohl man von Pluwig innerhalb von fünf Minuten den Trierer Stadtteil Irsch erreicht, gönnt sich der Zug eine Umfahrung der Stadt und benötigte 32 Minuten bis zum Hauptbahnhof. In Zeiten des Individualverkehrs macht das nur ein Eisenbahnenthusiast mit (bei einer Nostalgie- oder Vergnügungstour). Ein Berufspendler würde bei einem solchen Zeitverlust, den er dann ja jeden Tag hätte, nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Somit sind topographische Gesichtspunkte der anno dazumal gebauten Strecken zusätzlich zum Kundenpotenzial ein wichtiger Aspekt.
Inwieweit Politik und Gesellschaft bereit und willens sind, die Fehler des Streckenkahlschlags in der Eifel wenigstens teilweise zu revidieren, kann ich leider auch nicht sagen. Ein Gesamtkonzept mit Nachhaltigkeit wäre eine schöne Entwicklung der Eifelquerbahn. Jedenfalls kann man nur hoffen, dass es nicht Erics publizierte 15 Jahre sind. Die Hoffnung stirbt halt zuletzt...
Gruß Martin
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