hier eröffne ich den Thread über die Baureihe 403 (ET 403). Der Titelzusatz "Deutsche Bundesbahn" ist hier nicht unwichtig, da es seit 1997 auch eine Baureihe 403 (ICE 3) der Deutschen Bahn AG gibt. Inspiriert wurde ich eigentlich durch Forenmoderator Horst (konstanz), diesen Thread für diese schönen und zukunftsweisenden Züge zu eröffnen. Horst hat im Thread "Der Intercity bei der Deutschen Bundesbahn" so viel Bildmaterial eingestellt und wissenswertes eingebracht, dass man sich eigentlich fragen müsste, ob es da noch eines eigenen Threads für die Züge bedürfe. Doch!!! Die Züge hatten ja noch eine Geschichte nach dem IC-Verkehr gehabt und vielleicht auch noch eine Zukunft.
Die Baureihe 403 wurde 1973 hergestellt und nahm nach Erprobungs-, Einstellungs- und Vorführfahrten im Jahr 1974 ihren planmäßigen Betrieb auf. Zunächst wurden drei Züge von der ehemaligen Staatsbahn beschafft. Eine weitere Bestellung unterblieb, da die Lokomotiv- und Wagenfraktion im damaligen DB-Vorstand um ihren Ersten Präsidenten Dr. Wolfgang Vaerst zu stark war. Es gab ja noch mehrere Großbestellungen von Neubauelektrolokomotiven und die Erprobung der Drehstromtechnik sollte zudem forciert werden. Für ihre Zeit besaßen die Züge ein futuristisches Aussehen und eine wegweisende Technik. Dies unterstrich die Deutsche Bundesbahn, in dem sie den Zügen ein eigenes Farbdesign, jenseits ihrer Farbschemata, zuordnete. Mit Einführung der zweiten Wagenklasse im IC-Verkehr, endeten auch die planmäßigen Einsätze in diesem.
Es begann nun eine kurze Zeitspanne, in der man nicht wusste, was man nun mit diesen drei kurzen Zügen anfangen sollte. Eigentlich waren die Züge zu modern, um sie auf das Abstellgleis zu beordern. Auch waren es immer noch schöne und schnelle "Pferde im Stall" der Bahngesellschaft. So wurden Touristikeinsätze und Bahnhofsfeste die Gründe, diese Züge durch die Republik zu bewegen.
Doch dann interessierte sich die Lufthansa für diese Züge. Sie wollte zwischen den Ballungsräumen Rhein-Ruhr und Rhein-Main ihre Kurzstreckenflüge einsparen. Die Deutsche Bundesbahn ließ die Züge in die Hausfarben ihres neuen Kunden umlackieren und 1982 starteten die Züge als Lufthansa-Airport-Express. Die Züge konnten nur mit gültigem Flugticket benutzt werden, worauf die Bahnhofsdurchsagen immer deutlich hinwiesen. 1993 endeten die Einsätze der Züge bei der Lufthansa. Die Bundesbahn wollte von der Fluggesellschaft einen Teil der aufwändigen Schadensbehebungskosten (Korrosionsschäden an der Aluminiumstruktur), was diese als Kunde überhaupt nicht einsah. Somit wurden die Züge alsbald ausgemustert und waren lange Jahre dem Verfall und dem Vandalismus preisgegeben.
Gerne würde ich wissen, warum sich kein Bahnmuseum um diese Züge bemüht hatte? Eine weitere Frage ist, ob die Züge ihren Spitznamen "Donald Duck" erst als Lufthansa-Airport-Express bekamen? Denn erst die melonengelbe Bauchbinde in den Hausfarben der Fluglinie, gaben diesen Zügen die Ähnlichkeit mit dem Schnabel der Walt-Disney-Ente.
Bilder (Vorbild und Modell) und weitere interessante Details über die Züge sind herzlich willkommen.
Gruß Martin
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Hallo Martin, die bestehenden Museen mit Eisenbahnbezug kämpfen doch schon eine Weile ums Überleben. Trauriges Beispiel ist die von mir schon hier im Forum genannte Entwicklung (oder sollte man schon besser Abwicklung sagen) des Verkehrsmuseum in Dresden. Auch der rote TEE 601 der DB oder der VT 18 der DR hätten es verdient bewahrt zu werden. Leider scheitet so etwas nicht nur am lieben Geld sondern auch am Willen der Verantwortlichen. Da werden doch keine Hallen für Eisenbahnmuseumszüge erhalten, die werden dem Verfall preisgegeben und wenn das entsprechende Stadium erreicht ist abgerissen und die Grundstücke verhökert. In der heutigen Zeit achtet doch kaum noch ein Unternehmen auf die Bewahrung ihrer Geschichte und die Bahn ist da ein ganz schlimmes Beispiel.
Ohne die vielen ehrenamtlichen Helferlein und engagierten Mitstreiter in den verschiedenen Vereinen gäbe es die Bahnhistorie wohl nur noch im weltweitem Datenmüll zu betrachten.
Von Martin ......dass man sich eigentlich fragen müsste, ob es da noch eines eigenen Threads für die Züge bedürfe. Doch!!! Die Züge hatten ja noch eine Geschichte nach dem IC-Verkehr gehabt und vielleicht auch noch eine Zukunft.
Deine Meinung teile ich zu 100% , ja dieser Zug war ( ist ) sehr vielseitiger als die meisten von uns wissen.
Der Auftrag zum Bau der drei Triebzüge wurde am 24. Mai 1970 erteilt. Am 2. März 1973 wurde der erste Triebzug der Deutschen Bundesbahn übergeben. Der fahrplanmäßige Einsatz begann mit dem Winterfahrplan 1974/1975. Der Betriebseinsatz im damals noch rein erstklassigen InterCity-Dienst dauerte nur bis zum Winterfahrplan 1978/1979.
Technische Daten ET 403 Zug- / Baureihenbezeichnung: ET 403 / Lufthansa Airport-Express Hersteller: LHB (Gestaltung, Endmontage) MBB (Trag. Struktur, elektr.-/Brems-Ausrüstung) MAN (Drehgestelle) AEG, BBC, Siemens (elektr. Ausrüstung) Herstellungskosten pro Zug: 1.687 Mio. Euro Anzahl der Züge: 3 Züge Zugtyp: Triebwagenzug Anzahl der Endwagen: 2 Endwagen Anzahl der Mittelwagen: 2 Mittelwagen Anzahl der Sitzplätze 1. / Restaurant: 159 / --- / 24 (183 insg.) Baujahr: 1972 Spurweite: 1435 mm Stromsystem(e): 15 kV 16,7 Hz Zugleitsystem(e): Indusi, LZB, AFB, SiFA (Deutschland) Höchstgeschwindigkeit: 220 km/h HG im Plandienst: 200 km/h Antriebsleistung des Zuges: 3.840 kW ( 16 x 240 kW ) Beschleunigung des Zuges: 0,6 m/s² Anfahrzugkraft: 200 kN Bremssystem(e): elektrische Widerstandsbremse Luftdruckbremse Magnetschienenbremse Jakobsdrehgestelle: Nein Neigetechnik: Ja ( 4° ) Zug fährt auch in Traktion: Ja Radtyp: Monobloc Anzahl der Achsen / davon angetrieben: 16 / 16 Achsformel: Bo'Bo' + Bo'Bo' + Bo'Bo' + Bo'Bo' Federung: Luftfederung Länge / Breite / Höhe der Endwagen: 27.450 / 2795 / 4020 mm Länge / Breite / Höhe der Mittelwagen: 27.160 / 2795 / 4020 mm Achslast (maximal): 15.6 t Leergewicht: 235 t Zuglänge: 109,22 m
Es gibt Hoffnung, diesen Zug wieder frisch aufgearbeitet zu begegnen Zumidesten wurde bis 2018 daran gewerkelt.
Grüßle Horst
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Gut ist nicht gut genug, solange man es selber verbessern kann.
Warum hieß der Zug im Volksmund Donald Duck / oder Weißer Hai ? Aufgrund seiner Kopfform mit trapetzförmigen Frontfestern und seiner schnabelähnlichen Schnauze bekam er den Spitznahmen Donald Duck (der hatte auch diese großen Augen )
Warum weißer Hai ? Das mus Jemand anderes beantworten, dieser Zusammenhang ist mir nicht geläufig.
Da ab 1979 die Intercity sowohl die erste und zweite Klasse mitführten, war für die ET 403 angedacht, weitere Wagen zu beschaffen, und /oder vorhandene umzubauen. Diese Idee verschwand dann aber ganz schnell wieder in der Versenkung....................
Die drei Et 403 Züge wurden ab 1979 bis 1982 überwiegend für Sonderfahrten genutzt.
Erste Verbindung von Düsseldorf nach Frankfurt Ab dem 28. März 1982 kamen die Elektrotriebzüge der Baureihe 403 als Lufthansa-Airport-Express zu neuen Ehren.
Das Personal stellte die Deutsche Lufthansa ( ausgenommen die jeweils 2 Lokführer pro Zug DB ), von der die Züge auch betrieben wurden. Sie erhielten daher LH-Flugnummern (LH 1001 bis LH 1008). Ebenso trugen sie aber bis 1987 auch TEE-Zugnummern (TEE 61 bis TEE 68). Das hatte lediglich betriebliche Gründe, weil ihnen so die höchstmögliche Rangstufe und entsprechend Vorrang vor anderen Zügen eingeräumt wurde.
Wird Fortgesetzt
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Ich hab mal wieder etwas gekramt.......... Werbung DB und Lufthansa-Prospekte aus 1985 und 1992
Grüßle Horst
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zu diesem Zug besitze ich auch noch eine DVD. Sie ist auch in jedem Fall sehenswert. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich den Titel irreführend und thematisch verfehlt halte. Der Filmbeitrag ist zum weitaus größten Teil ein Portrait des Lufthansa-Airport-Expresses und nicht des Zuges der Baureihe 403. Seine Geschichte als Intercity-Zug wird nur beiläufig behandelt und bebildert. Natürlich verstehe ich auch, dass es von der Lufthansa-Ausführung in den späteren Jahrzehnten deutlich mehr Filmmaterial gibt. Trotzdem finde ich die Geschichte des Zuges zu spärlich behandelt. IMG-20200926-WA0000.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Martin
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Guten Morgen, Der ET 403 wird bald wieder betriebsfähig und als für mich einer der schönsten DB - Triebzüge durch Deutschland fahren! Auf unten eingefügten Seite erfahrt ihr mehr über seine betriebsfähige Aufarbeitung. http://et403.bplaced.net/web_acappella/aktuell.html
die Aussage "IC jede Stunde jede Klasse" mit einem Bild des 403 zu versehen ist in meinen Augen ein Schuss in den Ofen. Ist doch gerade dem 403 zum Verhängnis geworden, dass er eben nicht jede Klasse, sondern nur die Erste bieten konnte. Bevor er bei der Lufthansa anheuerte, wurde er ab 1979 ausschließlich im Sonderzugeinsatz verwendet. Man kann darüber nur spekulieren, doch wäre er auch zweiklassig, oder derart umgerüstet worden, wäre es sicher nicht bei nur 3 Garnituren geblieben. Er wäre ja geradezu prädestiniert für die kurzen Zugbringerlinien Hannover - Bremen/ Oldenburg gewesen, oder die heutigen Sprinter-Züge mit wenigen Aufenthalten.
die Baureihe 403 wurde im Rahmen einer Sonderfahrt (München - Stuttgart) am 05.06.1977 siebenteilig verwendet (zwei Endwagen und fünf Zwischenwagen). (Quelle: "Die Lokomotiven und Triebwagen der DB 1977" , S. 69/ Eisenbahn-Kurier)
Da auch die Zwischenwagen angetrieben waren, wäre der Zug beliebig verlängerbar gewesen und war somit seiner Zeit weit voraus. Die siebenteilige Einheit ist auf dem Bildnachweis sehr schön anzusehen. Weiß jemand, ob es solche Verlängerungen häufiger gab oder die Bundesbahn mal alle sechs Zwischenwagen zu einer achtteiligen Einheit zusammengestellt hatte?
Gruß Martin
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ich wollte auf die Thematik nicht im Modellthread eingehen.
Zitat von hartmut1953 im Beitrag Triebwagen im Modell AC/DC Hallo Martin, Wenn es klappt siehst du den Zug bald in voller Schönheit in den Hauptbahnhof Köln einfahren. An der betriebsfähigen Aufarbeitung wird wieder gearbeitet mit viel Glück kann er 2023/2024 wieder in Betrieb gehen - also mal mitfahren.
Die arbeiten doch schon seit einem Jahrzehnt an der Aufarbeitung. Gibt es tatsächlich wieder jemanden, der bereit ist, die Kosten zu tragen? Im Netz habe ich auch nichts mehr gefunden.
Gruß Martin
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Angedacht war ja auch mal das der im Regionalbetrieb fahren sollte zwischen Bonn und Wuppertal. Hatte TRI den nicht übernommen oder ist denen das Geld ausgegangen?
Gruß Jörg
Gruß Jörg Gemischtbahner = Jemand der über den Tellerrand schaut !
für alle Liebhaber vom Donald Duck hier die SECHSTEILIGE Einheit
grüßle Horst
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Mit der Bereitstellung des ‚NX-Ersatzzuges‘ wurde der angestrebte Betriebseinsatz in Schwachlastzeiten mit dem ET 403 nicht mehr notwendig, die weitere Aufarbeitung war damit in Frage gestellt.
Eine perfekte Lösung schien allerdings bereits zum Greifen nahe: Die von National Express gewonnene Ausschreibung für die S-Bahn-Nürnberg.
Hier hätte man den ET 403 auf der zukünftigen S5 Nürnberg-Allersberg (bis Dez 2018: Allersberg-Express) einsetzen können, da keine Unterwegshalte bestehen und 160 km/h gefordert sind. Die unterlegene DB klagte derweil gegen das Ausschreibungs-Ergebnis. Nach zwei Jahren, in denen das Verfahren teils einer Gerichtsposse gleichkam, trat National Express von seinem Angebot zurück, da eine pünktliche Betriebsaufnahme nicht mehr möglich war. Durch die aufgezwungene Aufgabe endete so auch das Interesse von National Express an einer weiteren Renovierung des ET 403, da nun kein passendes Einsatzgebiet mehr in Aussicht stand.
Grüßle Horst
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In dem Artikel im MEB liest sich das etwas anders. Besitzer ist derzeit wohl ein Herr Tobias Richter mit seinem Sohn Maximilian, beide TRI.
Demnach fehlen für eine Instandsetzung und Wiederinbetriebnahme wichtige Unterlagen wie das Instandhaltungsregelwerk, das es nie gab. Einen Bestandsschutz gibt es nicht. Es sieht schlecht aus.
leider muss man wohl eine sehr starke Hoffnung besitzen (die ja bekanntlich zuletzt stirbt), um an eine Aufarbeitung des Zuges zu glauben. Schrecklich finde ich aber zudem, dass man es durch Lieblosigkeit oder Unachtsamkeit so weit kommen lassen hat, dass der Zug bzw. die Züge sich in einem so desaströsen Zustand befinden. Ich kenne die Verantwortlichen nicht oder kann sie benennen. Ich hoffe, dass aber keiner von denen die Dreistigkeit besitzt, sich "Eisenbahner" zu nennen.
Gruß Martin
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