Hallo liebe Freunde der Historischen Eisenbahn,
ich war gestern, sprich den 09.06. auf meiner ersten Dampflokfahrt unterwegs, weil ich zum letztenmal die 01 118 sehen wollte, und natürlich auch mit auf dem Zug fahren wollten. Da sich das ganze dann zu einem Desaster entwickelte, ist zwar schade, aber nun mal nicht zu ändern. Was aber das schlimmste war, ist die Tatsache, das wir von den Vereinsmitgliedern erfuhren, das die gute 01 118 an einen Privatier quasie verkauft worden ist, der die Maschine in seine Privatsammlung abstellen wird, und keiner Öfentlichkeit mehr zugänglich ist,-wie kann man so einen Kuhhandel eingehen? Erstens ist die Maschine noch einsatzfähig, wenn man von der bevorstehenden Hauptuntersuchuing absieht. Zeitens ist sie eine der wenigen, wenn nicht das einzigste Original aus der Reichsbahnzeit, die dazu noch nie abgestellt war.
zum Verkauf kam es, das der jetzige Eigner wohl schon die letzte HU und andere Reparaturen bezahlt hat, und jetzt über die Maschine verfügen darf. Es ist mir völlig unverständlich, das man sich vertraglich nicht schützen konnte? Aber wahrscheinlich steht der Verein HEF mit dem Rücken zur Wand, wie andere Vereine wohl auch, da geht man dann schon den einen oder anderen Kuhhandel ein. Wieder ein weiteres Kulturdenkmal in Deutschland, das wie die Verkleidete 01, oder die 18er von der Bildfläche verschwindet, einfach so. Das Unverständniss und der Frust über unvermögen ist nicht in Worte zu fassen!! Die einen stellen sich Ehrenamtlich auf den Kopf, um der Öffentlichkeit die Technische Kulturelle Gechichte lebendig zu präsentieren, die anderen machen genau dieses Kaputt. Vielleicht werde ich jetzt zu emotional, aber ich habe für diese Verhalten kein Verständniss.
Beste Grüße an alle hier.
Christian

Hallo Christian!

Was sie dir nicht gesagt haben, ist, dass die Lok schon sehr lange in privater Hand ist und durch die HEF im Dienst gehalten wurde, also eine Leihgabe. Aber anscheinend macht der Dampferzeuger seit einiger Zeit paar Probleme - ist halt ein uralter Kessel, ein neuer müsste her. Genau deswegen wird der auch wohl demnächst außer Dienst gesetzt, letzte Fahrt ist ins neue Quartier, auch mit noch 2 Jahre gültigen Fahrwerksfristen. Außerdem war es schon sehr lange bekannt, dass wenn die Lok einmal nicht mehr fahren kann/wird, dass sie von dannen geht.

Was und wie jeder im Endeffekt dann mit seinem Eigentum umgeht geht uns LEIDER nichts an.

Ist halt wie in allen Sammelgebieten - entweder du fährst mit deinen Schätzchen zu Treffen, stellst es leihweise ins Museum oder man geilt sich im privaten Showroom dran auf...

VG Mirko

Hi Mirko,
ja da hast du recht, es ist jedem seine Sache, was er mit seinem Eigentum macht. Das die 01er schon länger im Privatbesitz ist, wusste ich wirklich nicht, ist ja Interessant, nun denn, dann kann man nichts machen, Schade drum. Danke für die Info.
Gruß Christian

Leute, irgendwann ist auch der jetzige Besitzer Geschichte, das ist ein rein biologischer Faktor, und dann kann es gut sein, daß die Lok wieder in der Öffentlichkeit auftaucht. Hängt von den Erben ab. Hauptsache ist doch, daß die Maschine in der Zwischenzeit gut konserviert wird.

Nochmals der Ausschnitt aus dem Newsletter der HEF:



VG Mirko

Hallo,

in anderen Foren wird übel über den Eigentümer der 01 118 hergezogen, nur weil er mit seinem Eigentum nach seinen eigenen Wünschen verfahren will. Man sollte aber nicht vergessen, dass nur durch ihn die Lok überhaupt über so viele Jahre seit der Außerdienststellung bei der DR bis heute betriebsfähig erhalten werden konnte. Dass er nun, kurz vor dem aus finanziellen Gründen wohl endgültigen Fistablauf der Lok, die letzte Gelegenheit nutzen will, seine Lok noch mit eigener Kraft über die Schiene in seine eigene Halle zu überführen, finde ich sein gutes Recht. Er hat in den letzten Jahren genug private Mittel in Sachen Dampf investiert, was uns allen zugute gekommen ist und dafür sollten wir jetzt nicht meckern und motzen, sondern dankbar sein! Ohne einige wenige wohlhabende private Gönner würde sich bei vielen deutschen Museumsloks mittlerweile schon lange kein Rad mehr drehen und wären Jahrzehnte nach dem offiziellen Dampfende schon lange keine großartigen Dampferlebnisse mehr möglich.

Daher möchte ich mich hier von 01 118 mit einem Foto vom Plandampf 2014 aus dem Bw Neustadt/W. verabschieden.



Ich denke diese Shitstorm, der sich jetzt überall über die HEF und den Lokeigentümer und Sponsor ergießt wird eher kontraproduktiv sein, weil er andere vermögende Gönner, Sponsoren und Lokeigentümer veranlassen könnte, sich ins Private zurückzuziehen! Man sollte solche Leute eher ermutigen sich weiterhin zu engagieren. Schließlich sollte man auch bedenken, dass eine Dampflok nicht unendlich in Betrieb zu halten ist ohne die wesentlichen Bauteile irgendwann einmal komplett zu erneuern. Beispiele liefern die Harzer Schmalspurbahnen, wo nach und nach Rahmen, Zylinder, Kessel, Wasser- und Kohlekästen und alle Blecheteile erneuert werden mussten. Dies alles natürlich nicht wie früher in originaler Guß- und Niet-Bauweise, sondern als moderne Schweißkonstruktionen. Von Originalsubstanz des einstigen Herstellers ist dann nicht mehr viel übrig !

VG Joachim

Hallo Joachim
erst wenn man die Hintergründe richtig sieht und kennt, kann man natürlich entsprechend argumentieren. Danke der ausführlichen Informationen. Sicher habt ihr auch recht, das es solcher privater Leute bedarf und durch sie erst möglich wird, diese Loks fahren zu sehen.
Gruß Christian

Hallo Leute, ein paar (sehr persönliche) Gedanken:

Meines Erachtens ist das Ende der großen Dampflokomotiven bereits eingeläutet. Mehr 45 Jahre nach dem offiziellen Ende des DB-Dampfbetriebes (und wenig später des der DR) wird es immer schwieriger und vor allem kostenintensiver, die Großdampfer am Leben zu erhalten. Dazu kommt ein ständig schwindender sachkundiger Mitgliederstamm bei den ehrenamtlich agierenden Vereinen, und schwindende Verkaufszahlen von Fahrkarten für die immer weniger werdenden Dampf-Sonderfahren.

Der planmäßige Dampfbetrieb in seinen Resten ist, wie ich oben bereits schrieb, knapp 50 Jahre her. Diejenigen, die sich an Fahrten mit Dampf in den Urlaub oder zur Schule erinnern, sind mindestens so alt wie ich, nämlich ca. 65. Die jüngeren haben zu dem Thema keine Erinnerung.

Und gerade aus der Erinnerung erwächst die Leidenschaft, etwas zu erhalten. Und daraus erfolgt zwangsweise der Mangel an Nachwuchs, den die Eisenbahn-Vereine dringend brauchen, und zwar nicht ein paar handvoll Leute, sondern richtig viele, die sich mit Herzblut engagieren, um die Dampfloks weiter betreiben zu können!

Die 01 118 ist nicht die erste große Dampflok, die für immer stillsteht, ich denke da nur an 03 001 und 62 015, beides historisch interessante und demzufolge in meinen Augen besonders erhaltungswürdige Loks. Und es werden noch mehr folgen, und mehr als 15 Jahre gebe ich auch der letzten 52er nicht.

Übrig bleiben werden nur die professionell geführten Dampfbetriebe, wie die HSB, die Bäderbahn Molli, der Rasende Roland auf Rügen und zwei oder drei der sächsischen Schmalspurbahnen. Und auch die setzen teilweise in Randzeiten bereits kostengünstige Dieseltriebwagen ein.

Wir werden uns daran gewöhnen müssen, das immer mehr Dampfloks für immer verschwinden werden, in privaten abgeschotteten Sammlungen, oder, was noch schlimmer ist, unter dem Schneidbrenner. Denn auch die Vereine und Museen werden nicht ewig den Platz und das Geld haben, diese großen Exponate langfristig aufzubewahren.

Hallo Dampf Enthusiasten,
auch mich macht es traurig, wenn solche prächtigen Maschinen aus dem Verkehr ausscheiden.
1980 habe ich sowohl die 01 118 als auch die 01 204 noch im planmäßigen Betrieb erleben dürfen.
Das war auch damals schon eine Sensation, nun sind schon weitere knapp vierzig Jahre ins Land gegangen.
Die 01 204 wurde später „in den Westen“ verkauft, da steht sie seitdem untätig rum...
War damals eine riesige Enttäuschung für die, welche die Lok gepflegt und instand gehalten hatten.

Denjenigen, die alte Loks am Laufen halten, danke ich für Ihr zeitliches und finanzielles Engagement!!!

Gruß
Jürgen

Hallo liebe Leute,

ich kann nur eine Bemerkung abgeben: Nachhaltiges und weit vorausschauendes Handeln ist im Museumsbahnbereich wichtiger den je.

Hier Bilder aus guten Zeiten:




Schade, daß es in einer finanzstarken Regionen, wie Frankfurt/M. es nicht geschafft hat, die 01 118 am Laufen zu halten.

Grüße Ronny

Guten Abend Ronny,

wo und wann sind denn diese sehr schönen Aufnahmen entstanden?

Viele Grüße
Horst

...irgendwo bei Edenkoben...

zu # 8

Guten Abend Allerseits,

leider ist es so wie Klaus es in diesem Beitrag beschrieben hat
Wenn ich richtig unterrichtet bin, sieht es in dieser Angelegenheit bei den Engländern besser aus. Die haben auch Hauptstrecken im alten Zustand erhalten und es fahren dort mehr Züge mit Dampf wie bei uns.

DB-AG sei Dank, das bei uns alle Strecken vermodernisiert sind, nicht eine einzige Stecke als technisches Kulturerbe erhalten geblieben ist. Da werden lieber Millionen für den neugebauten Lehrter-Bahnhof in Berlin ausgegeben, es muß ja immer noch moderner und häßlicher werden, bloß nichts altes erhalten!

Ein kleiner Trost, 01 1104 soll wieder Fahren! Schauen wir mal ob das gelingt und wie lange.

Viele Grüße und Fahrt Frei für den Dampf
Horst

Guten Abend,

wie schon geschrieben wurde: Es ist traurig, dass in einer gutsituierten Bürgerschaft (Frankfurt und Region)
ein Eisenbahnclub (HEF) finanziell schlecht gestellt ist. Für andere Projekte ist oft genügend BÜRGERGELD (Spenden)
zusammengekommen.

wie aber auch geschrieben wurde: Man muss vorrausschauend handeln. Eine engere Zusammenarbeit mit
dem Museum in Darmstadt-Kranichstein wäre vielleicht eine Option gewesen. So machen sich letzendlich zwei
Institutionen in einer Region Konkurrenz.

Und wie wir alle wissen - die Zahl der Eisenbahnliebhaber ist begrenzt.

Hier geht nun nicht nur ein Stück Geschichte weg - der Fahrzeugpark der HEF ist mit einer einzigen Dampflok (52er)
auch nicht mehr so flexibel. Und eine andere "Großlok" gibt es bei der HEF auch nicht.

Wir haben zurückliegend oft erlebt, dass die 52er für die 01 einspringen musste und so Ausflugsfahrten gerettet hat.
Wenn jetzt die 52er kurzfristig ausfällt ist keine Dampflok oder Großlok bei der HEF präsent.

Fazit: Schade - traurig - Kooperation in der Region überdenken

Grüße aua Frankfurt
Konrad

Hallo Leute,

hier noch ein älteres Foto wo sie mir in Eberbach vor die Linse kam.

guten Abend Konrad,
leider sind am Sonntag deine Befürchtungen bezüglich des Ausfalles der 52er wahr geworden. Diese ist am Sonntag mit einem Loch im Zuleitungsrohr zum linken Zylinder auf der Strecke nach Königstein stehen geblieben. Lt. Vereinsmitglieder fällt diese jetzt auch mehrere Monate aus. Was erschwerend hinzu kommt, ist die Tatsache, das sich der Vorstand der HEF mit dem Vorstand der Darmstädter verkracht hat,- schön blöd.
Schönen Abend.
Christian

Guten Abend Allerseits,

gestern war die 01 2118-6 im Fernsehen zu bewundern

Wer diese klassiche Schnellzuglok noch in ihrer angestammten Umgebung sehen und hören möchte braucht sich nur beim MDR den Film " Fehlrechnung" aus der Serie Polizeiruf 110 zu kaufen.

Nicht nur die 01er ist dort zu sehen, auch der Dresdener Bf. noch lange vor der Verschadelung durch die DB AG, desweiteren die typischen Doppelstockwaggons der DR und vieles aus der Guten alten Zeit die leider nicht mehr wiederkommt
Gut eine Stunde lang kann man das Damals genießen, kann dieser bescheidenen , um es einmal harmlos auszudrücken,Gegenwart entfliehen. Das war Eisenbahn und keine Geisterbahn!
Auch das Drumherum war noch im Grünen Bereich, es war eben die Gute Alte Zeit.

Viele Grüße
Horst

Die gute alte Zeit wollten damals alle Protagonisten möglichst schnell beenden. Nur ein paar greise Parteibonzen und deren Gefolge hatten was dagegen und bauten einen hohen Zaun. Wahrscheinlich waren das alles Eisenbahn-und Dampflokfreunde. Sie wollten wohl nur spielen....

Guten Tag,

wir werden das Rad der Geschichte nicht mehr zurückdrehen.

Ich wünsche mir lediglich, dass auf Dauer eine Nische für die Dampfbahn bleibt.

Und in diesem Kontext ist es eigentlich nur erbärmlich, was hier im Rhein-Main Gebiet
passiert.Da gibt es in Darmstadt einen Club, der über ein sehr schönes Gelände und
viele Exponate verfügt. Und da gibt es einen Club in Frankfurt, der nur über ein kleines, meist
nicht öffentlich zugängliches Gelände verfügt. Aber man redet nicht mehr miteinander.

Da hatte man in Frankfurt diese schöne Altbau-Schnellzuglok, war aber nicht in der Lage
ihren Unterhalt zu finanzieren. Und das in einer "Boomtown", wo oft für jeden "Mist" Geld
vorhanden ist.

Mich macht das nur noch traurig.

Was wäre es so schön, wenn alle Eisenbahnliebhaber der "alten Bahn" in unserer Region
an einem Strang ziehen und ihre Resourcen bündeln würden.

Ich hoffe nur, dass uns bei ihrem jetzigen Eigentümer die 01 118 gut erhalten bleibt und eines
Tages wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Letzendlich hat er auch nicht viel davon,
die Lok nur in seiner "Garage" stehen zu haben. Andere Mäzene machen es ja vor.Viele
Museumsstücke haben private Besitzer, werden aber der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Grüße aus Frankfurt an alle Liebhaber der alten Dampfrösser
Konrad

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Hallo miteinander,

am 6.6.1996 hatte ein Bekannter von mir die 01 118 anläßlich seines 50 Geburtstags samt Zug gemietet.

Auf der Rheinstrecke durfte ich bei wunderbarem Wetter ein Stück auf dem Führerstand mitfahren
und ein Video für unseren Gastgeber machen.

Lokführer war Klaus Mühleisen.

Es ging als Lz von Koblenz nach Wiesbaden, wenden über Gleisdreieck und zurück.

Ich bin heute noch dankbar und glücklich über dieses einmalige Erlebnis und hoffe, die Lok bleibt in guten Händen erhalten.

Gruß

Reiner