01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Hört das den nie auf?

#1 von Pikologe , 18.03.2018 21:55

Hallo,

Schnee? Wieso jetzt?
https://www.bahn.de/p/view/service/aktuell/fernverkehr.shtml

Alles eine Frage der Technik:






Grüße vom Pikologen


 
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RE: Hört das den nie auf?

#2 von roggalli , 18.03.2018 22:14

Genau, Technik, aber funktionieren muß sie!










Viele Grüße, Uwe
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RE: Hört das denn nie auf?

#3 von MS 800 , 19.03.2018 08:21

Ok,

schöne Schneepflüge, die Ihr da zeigt.

Aber bei den paar cm Schnee braucht man die normalerweise überhaupt nicht - da fährt jede Kö noch einfach so durch. Sogar dem RegioShuttle traue ich das zu.

Das Problem in diesem Fall ist m.E. die heruntergekommene Infrastruktur, d.h., z.B. nicht funktionierende Weichenheizungen - dann lässt sich eine Fahrstraße nicht mehr einstellen, festgefrorene Stelldrähte, weil die Schachtabdeckungen nicht i.O. sind, dann funktionieren keine Signale und damit auch keine Blocksicherung, ... und schon steht der Bahnverkehr in der gesamten Gegend - sogar bei noch weniger Schnee. Mehdorn und vor allem seine damaligen Auftraggeber gehören dafür heute noch zu lebenslänglich verurteilt - Bahnfahren natürlich, nicht Einsitzen .

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RE: Hört das denn nie auf?

#4 von Pikologe , 19.03.2018 08:51

So sieht es aus, einen Weichenschmierer haben wir nur noch hier im Forum. Wenn kein Eisenbahner vor Ort mehr da ist, dann ist das eben so. Viele Wärter wußten welche Weiche man einmal die Stunde bei welchem Schneefall stellen mußte, so dass sie gangbar blieb. Die Weichenheizungen liefen auch über Nacht bei Betriebsruhe, damit früh um 3 der erste Zug gut durchkam.


 
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RE: Hört das denn nie auf?

#5 von tunnelposten , 19.03.2018 21:21

Hallo und Glück Auf miteinander,
mal kurz meine Gedanken:
Die elektrische Weichenheizung besteht aus zwei Baugruppen. Die Zungenheizung (Heizstäbe am Schienenfuss der Backenschienen der Weiche) soll das Einschneien der Weiche, speziell der abliegenden Zunge sowie das Anfrieren der anliegenden Zunge verhindern. Sie geht zumeist über den Abschnitt, in dem sich Gleitstühle befinden. Die Verschlussheizung (Heizstab unter dem Weichenspitzenverschluss) soll das Einfrieren des Weichenspitzenverschlusses und je nach Bauart auch das Einschneien des Weichenkanals verhindern, in dem die Zungenverbindungsstange und die Antriebsstange befinden. Zum Einschalten gibt es entsprechende Sensoren, sowohl für Frost als auch für Schneefall, die sich in Weichennähe in ca. 1 Meter Höhe befinden. Wobei nicht jede Weiche mit einem Sensor ausgerüstet ist. Ich kenne jeweils einen Sensor für einen Stellwerksbereich bei Alttechnik - nicht ESTW.
Wenn nun Schneesturm herrscht ist es für mich durchaus denkbar, dass der Schnee über den Sensor (da gibt es flache und pyramidenförmige) "geblasen" wird, von diesem "technischen Idioten" der Schneefall nicht erkannt wird und somit von ihm der Impuls zum Einschalten nicht gegeben wird. In diesem Fall ist eine Handeinschaltung von Vorteil. Bei der neuen Anlage, die ich von meinem Stellwerk kannte, war dies nur noch in Schaltschränken für Wartungs- bzw. nach Reparaturarbeiten möglich. Die Heizung schaltete sich nach 20-30 Minuten wieder ab und schaltete auf Automatik um. Bei der alten DR-Anlage war es ähnlich, nur befand sich der Schaltschrank auf dem Stellwerk und wurde vom Stellwerkspersonal bedient.
Zudem wurden nach starken Schneefall die Weichen von Schneeräumkräften und manchmal auch vom Stellwerkspersonal vollständig ausgeschaufelt, um das Funktionieren der WH weiter zu gewährleisten. Wenn übrigens von einem Wagen oder einer Lok Eisbrocken zwischen abliegender Zunge und Backenschiene reinfallen, hilft auch die beste WH nicht.
Von Interesse dürfte noch sein, dass mit Auftaugeräten nicht an gestörten elektrischen WH gearbeitet werden darf, da der Flammenwerfer die Heizstäbe und elektrischen Zuleitungskabel zerstört. Da hilft nur Auskehren, was bei Schneesturm fast ein aussichtsloses Unterfangen ist, denn was vorn raus ist wird hinten wieder reingeweht. Da ist der Sichtkontakt zwischen Stellwerk und Schneeräumkräften bei örtlich besetzten Dienstposten von Vorteil.
Das waren nur einige Gedanken meinerseits, die aus Erfahrungen aus meiner Tätigkeit auf mechanischen und elektromechanischen Stellwerken beruhen,
Damit soll der Totalausfall in Leipzig nicht entschuldigt werden. Ich bin auf die Auswertung seitens DB Netze gespannt.


Beste Grüsse aus dem Tunnel
Klaus


 
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RE: Hört das denn nie auf?

#6 von Blech , 20.03.2018 16:25

...und da habe ich erst kürzlich gelesen,
es soll immer wärmer werden...
Mir reichts!
Botho


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RE: Hört das denn nie auf?

#7 von MS 800 , 20.03.2018 18:29

Tja, Botho,

das ist die GLOBALE Klimaerwärmung. Der Pol schmilzt ab, der Golfstrom verlangsamt sich und Europa friert ein . Heute habe ich im Radio gehört, dass es in Bayern der kälteste kalendarische Frühlingsanfang seit Beginn der Aufzeichnungen war . Deswegen ist Putin so erfolgreich. Der ist diese Verhältnisse von klein auf gewohnt .

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RE: Hört das denn nie auf?

#8 von Pikologe , 21.03.2018 08:35

Ostern soll wieder Schnee fallen... Färbt Eier, sonst sind die im Schnee nicht zu finden!!!


 
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RE: Hört das denn nie auf?

#9 von Pikologe , 21.03.2018 11:28


 
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RE: Dienstreisen verpflichtend mit der Bahn

#10 von MS 800 , 21.03.2018 12:08

Hei, miteinander,

die spontane Einlassung von Herrn Weselsky in allen Ehren, aber das halte ich als reinen Wutkommentar für nicht zielführend. Ich würde ihm dazu empfehlen, sich mal selbst dergestalt einer eingefrorenen Weiche anzunehmen. Effekt vermutlich nahe 0.

Für wesentlich wirksamer hielte ich, wenn alle Mitarbeiter der Bahn, incl. der Vorstände und Gewerkschaftsvorsitzenden, dazu verdonnert würden, alle innerdeutschen Dienstreisen zwingend mit "Ihrer" Bahn durchzuführen. Das Netz ist - noch - dicht genug, um alle wichtigen Punkte zu erreichen. Regionalbus- und kurze Taxifahrten für die "last mile" wären natürlich erlaubt.

Was glaubt Ihr, wie schnell da die Geschichte mit der Zuverlässigkeit und der Pünktlichkeit wieder in Ordnung wäre? Zusätzlicher Bonus: Auch der sagenhaft heruntergekommene Zustand manchen rollenden Materials wäre schnell wieder auf einem akzeptablen Niveau.

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RE: Dienstreisen verpflichtend mit der Bahn

#11 von Pikologe , 22.03.2018 10:29


 
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RE: Straße hat Priorität vor Schiene

#12 von MS 800 , 22.03.2018 12:15

Genau, Ronny,

und was passiert? Streusalz, Enteisung mit der Hacke, usw., also Action, unmittelbar, bis wieder was geht. D.h., die Prioritäten liegen bei der freien Straße, Bahn ist wurscht. Die eignet sich doch viel besser als Prügelknabe.

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