Ich wohne nahe der alten Ludwig- Nord- Süd-Bahn und mir fällt auf, dass dort immer Züge mit 7-8 IC- Waggons entlangfahren, die vorn und hinten eine Lok haben. Die Loks sind nun dem Aussehen nach (kenne die BR nicht) wohl durchaus in der Lage, diese paar Wägelchen allein zu schleppen. Warum nehmen sie also 2 Loks dafür? Der Häufigkeit nach gehe ich nicht davon aus, dass es Überführungen sind.
Bei Dieselloks ist es manchmal so, daß es die zweite Lok wegen der elektrischen Versorgung des Zuges braucht: wenn eine alleine mit Heizung/Klimatisierung ihren Generator überfordern würde, selbst wenn die mechanische Leistung für die Zugförderung reicht. Oder wenn der Generator so viel Leistung vom Fahrmotor abzweigt, daß die verbleibende Leistung nicht mehr für die Zugförderung in der geforderten Geschwindigkeit reicht.
Allerdings ist eine Lok vorne und eine hinten eher ungewöhnlich für gemeinsame Versorgung...
es ist die Strecke Nürnberg- Augsburg. Ich habe es aber auch an der Strecke Nürnberg- Würzburg bei Ansbach beobachtet. Es sind Elloks, diese üblichen Backsteinloks halt. Maschinen gleicher Größe ziehen sonst Güterzüge mit 40 Waggons, da sollten sie mit einem leichten Personenzug doch kaum überfordert sein?
Guten Tag Es ist ziemlich einfach das zu erkären. Die Bahn fährt ja heute fast ausschließlich Wendezüge und da braucht man entweder einen Steuerwagen oder eine zweite Lok am Zug. Diese kommt immer dann ins Spiel, wenn ein geeigneter Steuerwagen- warum auch immer- nicht zur Verfügung steht. Mit der Leistung hat das nichts mehr zu tun, denn die heutigen Lokomotiven haben diese im Überfluß. Viel Spaß Eberhard
ach so. Ich dachte, es wäre vielleicht der fahrdrahtlose Abschnitt nach Lindau... Andere Ideen (außer dem Wenden in Kopfbahnhöfen) habe ich nicht. Allerdings sind nicht alle roten Backsteine gleich - die im Güterverkehr haben schon andere Zugleistungen und im Personenverkehr gibt es solche und solche.
Wie die ÖBB, die den EC 112/113 eine Zeitlang in der Relation Siegen - Villach fuhren mit seinem komfortablen Wagenumlauf. Am anderen Ende des Zuges ein baugleicher 1116 Taurus. Auf der Fahrt gab es vielfaches Kopfmachen. Gießen, Frankfurt, Stuttgart, München. Und ab Klagenfurt nach neuerlicher Fahrtrichtungsänderung als EC 212/213 Mimara weiter umsteigefrei bis Zagreb
Steuerwagen haben sie erst seit dem Railjet, noch bequemer als die deutschen ICE und die nunmehr angeglichen IC; aber das ist ein anderes Thema.
Zitat von united.trash im Beitrag #7... Das ist doch teurer als ein Steuerwagen und sie schleppen unnötiges Gewicht...
Hallo Martin,
das ist schon richtig, aber wenn kein Steuerwagen zur Verfügung steht? Mit nur einer Lok ohne Steuerwagen wäre beim nächsten Richtungswechsel Lokwechsel angesagt, d. h. ein Rangierer muss zur Verfügung stehen, Lok abkuppeln, auf die andere Seite rangieren, Lok ankuppeln, Bremsprobe, Weiterfahrt mit satter Verspätung. Noch interessanter wird es im Kopfbahnhof: Lok abkuppeln, neue Lok mit 2. Lokführer kommt aus dem BW, ankuppeln, Bremsprobe, Abfahrt mit Verspätung, 1. Lok fährt ins BW. Da scheint es dann doch günstiger zu sein, mit zwei Loks - an jedem Zugende eine - zu fahren. Da braucht bei einem Richtungswechsel nur der Lokführer umzusteigen und eine neue Bremsprobe ist auch nicht nötig.
Zitat von roggalli im Beitrag #4Hallo, Vielleicht fahren die als Ersatz für defekte Triebzüge und für das umspannen im Zielbahnhof fehlt einfach die Zeit.
dürfte der Sache am nächsten kommen. Aber nicht nur das Umspannen bringt Probleme. Die Fahrpläne sind auf die Triebwagenzüge zugeschnitten. Auf den Verbindungen Würzburg-Nürnberg (die nicht über Ansbach, sondern über Kitzingen und Neustadt/Aisch verläuft) und Würzburg-Treuchtlingen (über Ansbach) sind dies Fahrzeuge der BR 440 von Alstom. Diese Triebwagen haben eine deutlich höhere Anfahr- und Bremsleistung als lokbespannte Züge. Um den Fahrplan einigermaßen einhalten zu können braucht man eine zweite Lok. Kurz vor der Einführung der BR 440 konnte ich dieses Phänomen auf der Strecke Nürnberg-Würzburg regelmäßig beobachten. Man fuhr mit einer zweiten Lok - am Steuerwagenende! Man hatte nämlich den Fahrplan schon umgestellt, aber die Zulassung der neuen Triebwagen verzögerte sich.