01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Frage zum Großbetrieb

#1 von Gelöschtes Mitglied , 12.01.2017 08:38

Moin,

Heute habe ich mal eine Frage zum Großbetrieb.

Ich wohne nahe der alten Ludwig- Nord- Süd-Bahn und mir fällt auf, dass dort immer Züge mit 7-8 IC- Waggons entlangfahren, die vorn und hinten eine Lok haben. Die Loks sind nun dem Aussehen nach (kenne die
BR nicht) wohl durchaus in der Lage, diese paar Wägelchen allein zu schleppen. Warum nehmen sie also 2 Loks dafür? Der Häufigkeit nach gehe ich nicht davon aus, dass es Überführungen sind.

Martin



RE: Frage zum Großbetrieb

#2 von Herr Mertens , 12.01.2017 09:47

Hallo Martin,

auf welchem Streckenabschnitt ist das denn?

Bei Dieselloks ist es manchmal so, daß es die zweite Lok wegen der elektrischen Versorgung des Zuges braucht: wenn eine alleine mit Heizung/Klimatisierung ihren Generator überfordern würde, selbst wenn die mechanische Leistung für die Zugförderung reicht.
Oder wenn der Generator so viel Leistung vom Fahrmotor abzweigt, daß die verbleibende Leistung nicht mehr für die Zugförderung in der geforderten Geschwindigkeit reicht.

Allerdings ist eine Lok vorne und eine hinten eher ungewöhnlich für gemeinsame Versorgung...

Viele Grüße

Hasn-Christian


 
Herr Mertens
Beiträge: 895
Registriert am: 14.06.2007


RE: Frage zum Großbetrieb

#3 von Gelöschtes Mitglied , 12.01.2017 11:06

Hallo Hans- Christian,

es ist die Strecke Nürnberg- Augsburg. Ich habe es aber auch an der Strecke Nürnberg- Würzburg bei Ansbach beobachtet. Es sind Elloks, diese üblichen Backsteinloks halt. Maschinen gleicher Größe ziehen sonst Güterzüge mit 40 Waggons, da sollten sie mit einem leichten Personenzug doch kaum überfordert sein?

Martin



RE: Frage zum Großbetrieb

#4 von roggalli , 12.01.2017 11:27

Hallo,
Vielleicht fahren die als Ersatz für defekte Triebzüge und für das umspannen im Zielbahnhof fehlt einfach die Zeit.


Viele Grüße, Uwe
Der edle Mensch ist würdevoll, ohne überheblich zu sein; der niedrig Gesinnte ist überheblich, ohne würdevoll zu sein-Konfuzius


 
roggalli
Beiträge: 4.121
Registriert am: 05.04.2016


RE: Frage zum Großbetrieb

#5 von gorontzi , 12.01.2017 11:28

Guten Tag
Es ist ziemlich einfach das zu erkären. Die Bahn fährt ja heute fast ausschließlich Wendezüge und da braucht man entweder einen Steuerwagen oder eine zweite Lok am Zug. Diese kommt immer dann ins Spiel, wenn ein geeigneter Steuerwagen- warum auch immer- nicht zur Verfügung steht. Mit der Leistung hat das nichts mehr zu tun, denn die heutigen Lokomotiven haben diese im Überfluß.
Viel Spaß
Eberhard


und immer schön artig sein , gelle?


gorontzi  
gorontzi
Beiträge: 69
Registriert am: 03.01.2017


RE: Frage zum Großbetrieb

#6 von Herr Mertens , 12.01.2017 11:28

Hallo Martin,

ach so. Ich dachte, es wäre vielleicht der fahrdrahtlose Abschnitt nach Lindau...
Andere Ideen (außer dem Wenden in Kopfbahnhöfen) habe ich nicht. Allerdings sind nicht alle roten Backsteine gleich - die im Güterverkehr haben schon andere Zugleistungen und im Personenverkehr gibt es solche und solche.

Viele Grüße

Hans-Christian


 
Herr Mertens
Beiträge: 895
Registriert am: 14.06.2007


RE: Frage zum Großbetrieb

#7 von Gelöschtes Mitglied , 12.01.2017 11:50

Na, da haben sie wohl zu viele Loks! Das ist doch teurer als ein Steuerwagen und sie schleppen unnötiges Gewicht...

Martin



RE: Frage zum Großbetrieb

#8 von KaHaBe , 12.01.2017 12:24

Hallo Martin,

manchmal haben sie auch keine Steuerwagen...

Aufnahme vom 17.1.2010 im alten Bahnhof Siegen



Wie die ÖBB, die den EC 112/113 eine Zeitlang in der Relation Siegen - Villach fuhren mit seinem komfortablen Wagenumlauf. Am anderen Ende des Zuges ein baugleicher 1116 Taurus. Auf der Fahrt gab es vielfaches Kopfmachen. Gießen, Frankfurt, Stuttgart, München. Und ab Klagenfurt nach neuerlicher Fahrtrichtungsänderung als EC 212/213 Mimara weiter umsteigefrei bis Zagreb

Steuerwagen haben sie erst seit dem Railjet, noch bequemer als die deutschen ICE und die nunmehr angeglichen IC; aber das ist ein anderes Thema.

Liebe Grüße

Klaus Hinrich


 
KaHaBe
Beiträge: 3.912
Registriert am: 20.11.2012


RE: Frage zum Großbetrieb

#9 von aus_Kurhessen , 12.01.2017 12:24

Zitat von united.trash im Beitrag #7
... Das ist doch teurer als ein Steuerwagen und sie schleppen unnötiges Gewicht...



Hallo Martin,

das ist schon richtig, aber wenn kein Steuerwagen zur Verfügung steht? Mit nur einer Lok ohne Steuerwagen wäre beim nächsten Richtungswechsel Lokwechsel angesagt, d. h. ein Rangierer muss zur Verfügung stehen, Lok abkuppeln, auf die andere Seite rangieren, Lok ankuppeln, Bremsprobe, Weiterfahrt mit satter Verspätung. Noch interessanter wird es im Kopfbahnhof: Lok abkuppeln, neue Lok mit 2. Lokführer kommt aus dem BW, ankuppeln, Bremsprobe, Abfahrt mit Verspätung, 1. Lok fährt ins BW. Da scheint es dann doch günstiger zu sein, mit zwei Loks - an jedem Zugende eine - zu fahren. Da braucht bei einem Richtungswechsel nur der Lokführer umzusteigen und eine neue Bremsprobe ist auch nicht nötig.

Gruß
Jürgen


Schöne Grüße
Jürgen

make-moba.de


 
aus_Kurhessen
Beiträge: 2.963
Registriert am: 10.01.2014


RE: Frage zum Großbetrieb

#10 von Expressler , 12.01.2017 13:04

Hallo Martin,

was Uwe schrieb

Zitat von roggalli im Beitrag #4
Hallo,
Vielleicht fahren die als Ersatz für defekte Triebzüge und für das umspannen im Zielbahnhof fehlt einfach die Zeit.

dürfte der Sache am nächsten kommen. Aber nicht nur das Umspannen bringt Probleme. Die Fahrpläne sind auf die Triebwagenzüge zugeschnitten. Auf den Verbindungen Würzburg-Nürnberg (die nicht über Ansbach, sondern über Kitzingen und Neustadt/Aisch verläuft) und Würzburg-Treuchtlingen (über Ansbach) sind dies Fahrzeuge der BR 440 von Alstom. Diese Triebwagen haben eine deutlich höhere Anfahr- und Bremsleistung als lokbespannte Züge. Um den Fahrplan einigermaßen einhalten zu können braucht man eine zweite Lok.
Kurz vor der Einführung der BR 440 konnte ich dieses Phänomen auf der Strecke Nürnberg-Würzburg regelmäßig beobachten. Man fuhr mit einer zweiten Lok - am Steuerwagenende! Man hatte nämlich den Fahrplan schon umgestellt, aber die Zulassung der neuen Triebwagen verzögerte sich.

Schöne Grüße
Günther


Solange ich lebe, lebt auch Trix Express!


 
Expressler
Beiträge: 1.175
Registriert am: 01.10.2008


   

Mit Dampf und Diesel auf der Schwarzwaldbahn
Winterzauber auf der Schwäbischen Alb

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz