Zitat von KaHaBe im Beitrag #2
NAbend!
Dazu passend: Das kühlste Plätzchen Deutschlands ist ein Grab auf dem Rhöndorfer Friedhof.
Da rotiert Konrad Adenauer. Seit Helmut "Birne" Kohl seine Rheinische Republik zerstört hat.
Gut, Bayern ließen sich die Amis als dazugehörend nicht ausreden. Und es ist ja auch
katholisch...
Wollten die Amis nicht By Österreich zuschlagen...? Dann wäre Gutenfürst/ Feilitzsch ein Grenzübergang zwischen BBÖ und DR geworden, wie auch Probstzella... Den anderen daraus entstehenden Quark, wie Ulm/ Neu-Ulm erspare ich mir mal-
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Und das einstige polnische Lehen der Hohenzollern AG (kein Hinweis auf eine Lokschmiede)
mit seiner Hauptstadt Königsberg (Reichszugehörigkeit von 1871 - 1945) gehört ja wohl doch
eher nach Polen, deutsche Kolonisierung hin oder her. In den USA gibt's diese Kolonisten doch
auch.
Interessante Geschichte. Ergänzend: August der Starke verriet die Reformation in dem er zum Katholizismus konvertierte, weil er unbedingt König von Polen werden mußte. Die Quittung kam Jahrhunderte später.
Doch mit Deinem Schreiben
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Hauptstadt Königsberg (Reichszugehörigkeit von 1871 - 1945)
unterschlägst Du einiges. 1815 Wien vergessen? Vorher gab es auch schon deutsche Staatsgebilde, bevor es zu einer deutschen Einigung kam.
Die Geschichte der Ureinwohner Ostpreußens beginnt viel früher und war entscheidend für das Potsdamer Abkommen. Ich will hier keinen oberflächlichen Ritt über die Geschichte machen, aber den Versuch einer kurzen Zusammenfassung: Laut gemeinsamen Untersuchungen von Wissenschaftlern aus Polen, Deutschland, Schweden und Rußland bis in die jüngste Zeit kann man die Besiedelung bis ins 9. Jahrhundert zurückverfolgen. In vielen Gebieten siedelten Pruzzen (sprich Prussen mit stimmhaften "s"), deren Herkunft den Goten (heutiges Schweden) zugeschrieben wird. Ebenso siedelten Polen dort, die ursprünglich aus dem Gebiet von Kiew kamen. Es gab kein Staatsgebilde im heutigen Sinne, sondern die Dörfer waren eigenständig mit ihren Stämmen. Mal hier Polen, mal dort Pruzzen. Zu dieser Zeit lebten beide heidnische Gebräuche. Boleslaw I gründete ein polnisches Königreich. Das war der erste moderne Staat im heutigen Sinne in Nordeuropa. Das Gebiet entspricht etwa der heutigen Größe Polens, ohne Schlesien. 997 drang der Missionsbischof Adalbert von Prag im Auftrag von Boleslaw I um die Christianisierung voranzutrieben. Doch die Pruzzen wollten nicht so richtig... (Die heinischen Bräuche gingen bis weit nach dem Mittelalter.) Das polnische Königreich hielt etwa 100 Jahre, da die örtlichen polnischen Fürsten mehr Macht wollten. Herzog Konrad von Masowien, einer der polnischen Fürsten bat den deutsche Orden um Hilfe, da er den Pruzzen nicht Herr wurde und bot dem deutschen Orden Landrechte an. Dann unternahm der deutsche Orden den Vorstoß (s.a. Marienburg/Westpr) nach Osten. In dieser Zeit entstanden viel uns heute bekannte Orte und Städte, wobei es noch heute Streitpunkt ist, ob die Orte durch Polen und Pruzzen schon gegründet waren und nur durch den deutschen Orden Handelsrechte bekamen oder ob die Gründung durch den deutsche Orden kam. Das wird wohl keiner mehr herausfinden, denn z.B. die Pruzzen hatten keine Schrift.
Adalbert und Boleslaw ist es zu verdanken, daß die Christanisierung erfolgte.
Zeitsprung, um das Potsdamer Abkommen zu verstehen:
Im Vorfeld des Abkommens legte die polnische Exilregierung mit Sitz in London eine Karte des alten Königreiches vor. Extreme polnische Nationalisten behaupteten, daß die Pruzzen ebenfalls ursprünglich aus der östlichen Region und nicht aus Skandinavien kamen. Dies wurde geglaubt, als es um die Verschiebung der Westgrenze ging. So wurde das Ziel erreicht, diese Karte durchgesetzt zu bekommen.
(Das Thema Schlesien ist ein anderes, hier war die Neiße im Spiel, doch ohne genau den Arm Glazer Neiße oder Lausitzer Neiße zu benennen - hier setzte sich Stalin mit der Lausitzer Neiße durch.)
Übrigens gibt es in Sowjetsk, dem alten Tilsit lange Bemühungen um eine Rückbenennung der Stadt, da man mit "Sowjet" nichts mehr am Hut hat. Außerdem: Was uns zu DDR Zeiten als "Tollenser Käse" verkauft wurde, war in Wirklichkeit Tilsiter!
Königsberg wurde nicht vom deutsche Orden, sondern vom Böhmenkönig Ottokar II gegründet.
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigs...8Kaliningrad%29
Weiter verweise ich auf den gemeinsamen Aufsatz von Albrecht Fabian und mir über die Königsberger Straßenbahn, erschienen vor einigen Jahren im LOKReport, der viel zur Geschichte der Stadt zum Inhalt hat.
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Und irgendwann schaffe ich es, von Dortmund nach Leningrad (ein mehrtägiger Besuch dort
ist mir unvergessen), äh, St. Petersburg, mit dem Zug zu fahren, Königsberg und Riga mit-
nehmend. Und die weißen Nächte feiernd, vielleicht auch mit Sachsen, ganz ohne Aufpasser...
Wenn mal Lokschaden ist, dann nimm Hammer, Zange, Draht, dann fährt sie auch bis Leningrad. Übrigens heißt der Landkreis um St. Petersburg heute weiter Leningrad, das war ein Kompromiss bei der Umbenennung.
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mit Sachsen, ganz ohne Aufpasser
Vor Ede und Co ist man nie sicher! Ich stelle mir gerade im Zug die russischen Zöllner in Braunsberg vor, wenn die Figuren aus Gerds Tasche plumsen... Ich schmeiß mich weg!!!
Für Frieden!
Pikologe