Hallo zusammen,

der Kölsche an sich ist wasserscheu und kann nicht schwimmen. Da stört dieser Fluß in der Stadtmitte schon teilweise recht offensiv das öffentliche Leben, wenn zum Beispiel die Rheinbrücken zu klein sind (aktuell alle) oder einzustürzen drohen (aktuell die Leverkusener Autobahnbrücke) oder eben die deutsch/schweizer Randgebiete ihre Regen und Schneemassen in verantwortungsloser Weise in den Rhein kippen und Richtung Holland schicken.
Gestern habe ich mir das Elend mal angesehen.

Leben auf dem Mississippi:





Doof, daß man nasse Füße bekommt, gut aber, daß diese Drecksgraffiti an den Pfeilern endlich unter Wasser liegen und nicht zu sehen sind, die Fußwege am Brückenrand sind erneuert und glänzen noch richtig neu:






Die Sonne ist weg, auf einmal ist das doch wieder saukalt auf der Brücke oben, so daß mein Aufenthalt dort kurz bleibt, hier ein Güterzug der DP aus dem Rechtsrheinischen kommend:






Mangelde Zugbewegung auf den Schienensträngen wird durch ausreichend Aktivität auf den Fußwegen ausgeglichen, unter den nicht wenigen Fotografen dort bin ich aber der einzige, der seine Kamera nicht etwa auf die fürchterlichen Kranhäuser oder den überfluteten Rhein hält sondern sich konsequent auf die wirklich wichtigen Dinge des Lebens konzentriert:





Erzbomber mit 151-Pärchen, schon etwas Besonderes und lange nicht mehr gesehen, mittlerweile fahren vor diesen Zügen fast ausschließlich die neuen Loks:





Deutzer Brücke von 1948, da kommt die Sone gerade wieder raus:






Der hier ist schon mutig und fährt uns fast eine Beule in die Blechbrücke, die Perspektive mag täuschen, aber da sind bestimmt keine zwei Meter Platz mehr. Und so ein Kahn schaukelt ja auch ein bißchen:





Der ottosche Gasmotor auf seinem Podest vor dem Deutzer Bahnhof und ein Sonnenuntergang wie ihn Köln in seiner ansonsten üblichen Dunstglocke auch nicht oft bekommt:





Die Hohenzollernbrücke wurde damals ja ganz bewusst und mutwillig in Sichtachse zum Dom gesetzt, das sah auch solange gut aus, bis irgendjemand die Oberleitungen erfand:




Eine 120 im Abendrot und der Raucher versteckt sich hinterm Treppenaufgang...






Schönen Gruß,

Ralf

Hallo Ralf!

Tolles "Elend"!

Wenigstens habt Ihr Bruecken, hier giebts nur eine Bruecke.
Das Du ausgerechnet in Deutz immer was geniales wie den Gasmotor zum ablichten findest..

Schöne Gruesse
Fred

Ralf,
wirklich imposante Bilder -wenn da nur das Kölsch nicht wäre.
Das Kölsch an sich geht ja vielleicht -aber die immer leeren Gläser verderben einem ja den Durst.
In Kerpen an der Rennstrecke hat sich mal ein Bayer für die Probiergläser bedankt und gefragt ob das gratis ist vor einem richtigen Glas Bier.
Tatsächlich!
Trotzdem schöne Grüße zum Jahresanfang aus Hessen nach Kölle
Botho

Hallo Botho,

das Thema "Kölsch" scheint dich ja wirklich intensiv zu beschäftigen.
Bei vielen Kölnern ist das auch so.

Ja, Andreas, in der Tat -meist dort abends.
Ich habe viel in der Region zu tun (genauer: Erftlandring Kerpen-Manheim) und da ist das jedesmal abends im Hotel ein Gesprächspunkt.
Besonders dann, wenn Bayern mit am Tisch sitzen -die sind laufend auf der Suche nach der Bedienung.
Die satteln dann schnell um auf Pils -"weil da ist mehr drin".
Schöne Grüße aus Hessen
Botho