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Die Größte unter den Kleinen

#1 von Knolps , 13.06.2012 19:28

Hallo,

vergangene Woche habe ich für ein paar Tage das größte Zusammenhängende Schmalspurnetz in Deutschland - die Harzer Schmalspurbahnen - besucht, die sich aufgrund der Spurweite von 1000 mm auch selbst als "Die Größte unter den Kleinen" bezeichnet. Freilich habe ich auch wieder etliche Bilder gemacht, eine kleine Auswahl habe ich Euch zusammengestellt.

Los geht's mit der wohl bekanntesten Loktype der Harzquerbahn, der Baureihe 99.590, besser bekannt als "Harzer Mallet". Der Name geht auf den Begründer dieses Gelenlokomotivprinzips, Anatole Mallet, zurück. Ausgesprochen wird der Name daher eigentlich "Malleh", aber daran denken heute nur noch die Wenigsten. Anatole Mallet entwickelte eine Gelenklokbauart - nicht nur für den Harz - , die die Schwächen der beiden bereits vorhandenen Typen Meyer (bekannt durch die Sächs. IV K oder die BR 98.0) und Fairlie, deren letzter in Deutschland gebauter Vertreter die 99 162 ist, umgehen sollte. Die Konstruktion besteht aus zwei Triebwerken, wobei stets das hintere Triebwerk fest im Rahmen gelagert wurde, und das Vordere als bewegliches Drehgestellt ausgeführt war. Somit konnte gegenüber den zuvor genannten Gelenkloktypen die Hälfte der beweglichen Verbindungen entfallen.
In Deutschland gab es nur wenige Regelspurige Vertreter dieser Lokbauart, wie z. B. die BR 96.0, auch Bayerische Gt 2x4/4. Auf den Deutschen Schmalspurbahnen war die Malletlok jedoch erfolgreicher, hier entstanden viele verschiedene Typen. Die meisten Loks waren jedoch im Harz zu finden.
Die Nordhausen-Wernigeröder Eisenbahngesellschaft (NWE) bestellte zur Aufnahme des Betriebs auf der Strecke von Nordhausen Nord nach Wernigerode 12 Malletloks, die zwischen 1897 und 1901 geliefert wurden. Man reihte sie als NWE 11-22 ein. Durch Abgänge aus dem Lokpark wurden einige Nummern in Zweitbesetzung vergeben. So wurde nach Ausmusterung der NWE 12 die Lok Nr. 20 zur NWE 12² umgezeichnet. Als sie nach dem Unfall am Thumkulenkopf im Jahre 1927 zerlegt werden musste, bekam die ehemalige Lok Nr. 14 die Bezeichnung NWE 12³. Sinn dieser Umzeichnungsaktionen war es, keine "Lücken" in den Betriebsnummern zu erhalten. Neben der zerlegten NWE 12² wurden 6 weitere Loks im ersten Weltkrieg abgegeben, sodass bei Übernahme durch die DR 1949 nur noch 5 Maschinen zum Bestand gehörten. Zusätzlich war noch die Lok 41² vorhanden, die, konstruktiv leicht abgeändert, 1918 in Karlsruhe gebaut wurde und Nach Ende des 2. Weltkrieges fast Fabrikneu von der NWE übernommen werden konnte.
Die Südharzeisenbahn (SHE) bestellte exakt identische und die Gernroder-Harzgeroder Eisenbahn (GHE; "Selketalbahn") leicht modifizierte Exemplare, von denen jedoch keine mehr erhalten ist.

Die 6 (5+1) im Harz verbliebenen Loks bekamen 1949 von der DR die Nummern 99 5901-99 5906, wobei die Heeresfeldbahnlok die höchste Nummer erhielt. Nach dem Wiederaufbau der Selktetalbahn, die 1946 bis auf die Strecke Eisfelder Talmühle-Hasselfelde als Reparationsleistung demontiert wurde, setzte man die Loks nach Gernrode um, wo sie über 3 Jahrzehnte das Bild entscheidend prägten. Der komplette Lokpark der GHE wanderte - bis auf eine Dampflok und einem zufällig im Netz der NWE befindlichen Triebwagen, den T1, ebenfalls nach Russland und kehrte nicht mehr zurück. Als erste schied 99 5905 im Sommer 1971 nach einem Zylinderschaden aus dem Betriebsdienst aus. Diese Entscheidung ist völlig nachvollziehbar, da die gesamte Strecke Gernrode-Harzgerode/Straßberg 1972 stillgelegt werden sollte. Erst im September 1972 wurde der langfristige Erhalt der Strecke gesichert, trotzdem zerlegt man die Lok 1975. 1974 wurde, anlässlich des Jubiläums "75 Jahre Harzquerbahn", der Traditionszug aus 5 Wagen sowie den Loks 99 5901 und 99 5903 (nun wieder als NWE 11 und 13), zusammengestellt. Auch nach den Feierlichkeiten wurde der Zug weiter eingesetzt, alle Fahrzeuge sind heute noch vorhanden.
Ein trauriges Schicksal ereilte dagegen 99 5904 (ehem. NWE 21 und 15²), die noch 1989 ausgemustert und im RAW Görlitz zerlegt wurde - so etwas wäre heute undenkbar. Das Ende der Maschinen sollte nun endlich umgesetzt werden, nachdem seit 1984 auch die Neubauloks im Selketal eingesetzt werden konnten. Zum Einen war der Verschließ groß und der Unterhalt teuer, zum Anderen gab es keine Möglichkeit, die Loks mit dem im Schmalspurnetz eingeführten Druckluftbremssystems auszurüsten. Als nächstes wäre die Lok 99 5903 (nach wie vor als NWE 13 bezeichnet) unter den Schneidbrenner kommen sollen, die seitens des BW Wernigerode bereits als zerlegt gemeldet wurde. Eisenbahnfreunde hielten die Lok jedoch zurück und sicherten sie somit. Auch 99 5902 und 99 5906 hätte es treffen sollen, letztere beförderte den (vorerst!) letzten Planzug einer Verbundlok im Netz der Harzer Schmalspurbahnen. Nach der Ablösung durch Dieselloks sollten nur noch 99 5901, die ebenfalls im Selktetal eingesetzte 99 6001 und die Neubaulok 99 247 erhalten bleiben.
Die politische Wende 1989 ließ dieses Vorhaben in letzter Sekunde scheitern, sodass 99 5901, 02 und 03 wieder aufgearbeitet wurden, obwohl sie nach wie vor nur als Vorspannlok eingesetzt werden konnten; alle Wagen waren bereits auf Druckluftbremse umgebaut. Lediglich 99 5906 stand lange Zeit still, da sie - noch von der DR - an den DEV nach Bruchhausen-Vilsen verkauft wurde. Eisenbahnfreunde schalteten kurzerhand die Denkmalbehörde ein, die einen Abtransport aus dem Harz auch umgehend untersagte, da die Lok zum technischen Denkmal Schmalspurbahn im Harz gehört. Ein jahrelanger Rechtsstreit war die Folge, der erst 1995 beendet wurde, nachdem die DB AG dem DEV als Ersatz eine ähnliche Malletlok anbot, die zuvor als Denkmal an einem Spielplatz stand. 99 5906 wurde anschließend der privaten HSB übergeben, umgehend aufgearbeitet und seit 1996 wieder eingesetzt. In den Sommermonaten Mai-Oktobar bespannt sie an 3 Tagen in der Woche Planzüge, womit sie die letzte planmäßig eingesetzte Gelenklok Deutschlands sein dürfte.
99 5901 und 99 5902 sind für den Traditionszug in Wernigerode vorhanden, wobei sich Erstere im traditionellen Epoche 3-Outfit präsentiert. 99 5902 wurde dagegen 2007 in grün umlackiert, damit "sie besser zu den Traditionswagen passt". Dabei hätte man doch noch die NWE 13² (99 5903) gehabt, die zum Traditionszug viel passender ist, ebenfalls grün lackiert ist, und seit 2000 abgestelt rumsteht. Vielleicht verkehrt ja irgendwann der Traditionszug so, wie er einst geplant war, mit einer fast schon wieder legendären grünen NWE-Lok an der Spitze. Und 99 5902 könnte man im DR-Zustand auch gut für Fotozüge einsetzen, die regelmäßig stattfinden.

Doch nun zu den Bildern: Die mitlerweile wieder als 99 5901 bezeichnete NWE 11 ist hier am 6.6.2012 beim Verlassen des Bahnhofs Drei Annen Hohne zu sehen.



Ein Bild vom Brocken muss auch mal sein. Nachdem der Traditionszug in Schierke von einem Planzug überholt wird, gelang mir ein zweites Bild kurz vor Erreichens des Brockenbahnhofs; das Wetter spricht für sich. Es ist der höchste von Dampfloks angefahrene Bahnhof in Deutschland, seit 1992 verkehren wieder planmäßig Reisezüge hinauf. Und das auch im Winter, vor 1961 erreichten die Dampzüge lediglich im Sommerhalbjahr die "Nebelküche"



Wie bereits erwähnt ist 99 5906 seit 1996 wieder im Plandienst auf der Selketalbahn eingesetzt. Am 7.6.2012 habe ich dann eine Tour mitgemacht, dabei wurde auch zwei mal die einzigartige Wendeschleife in Stiege durchfahren. Beim Umsetzen im Bahnhof Eisfelder Talmühle entstand dann dieses Bild. Die Station selbst liegt völlig abgeschieden mitten im Wald und wird hauptsächlich als Umsteigebahnhof sowie als Ausgangspunkt für Wanderungen genutzt.



Die Bühne des ersten Wagens war auf der gesamten Fahrt nach Gernrode belegt. Ich habe meinen Platz natürlich nicht hergegeben, selbst das Mittagessen wurde im Angesicht der Dampflok verzehrt. Ob das unbedingt sein muss, mag Jeder für sich entscheiden. Mir hat's Spaß gemacht.

"Wenn Schmalspur Ihr Thema ist, dann brauchen Sie den Mittelpuffer", lautete einmal ein Werbespruch für eine Eisenbahnzeitschrift. Hier in Szene gesetzt zwischen Birkenmorr und Stiege:



Schließlich wollte ich aber doch noch etwas anderes ausprobieren, dafür bin ich dann auf die hintere Bühne des ersten Wagens gegangen. Herausgekommen ist das hier; die Unterbelichtung ist gewollt:



Die einstige Ablösung dieser Loks ist selbst schon wieder historisch. Ende der 1980er Jahre wollte die DR insgesamt 30 regelspurige Loks der Reihe V 100 auf sechsachsige Schmalspurdrehgestelle umsetzen und damit alle Dampfloks aus dem Harz (bis auf die drei genannten 99 5901, 99 6001 und 99 247) ausmustern. Die Wende und die folgende Privatisierung der Kleinbahn machte dieses Vorhaben zum Glück zunichte, und so blieb es bei 10 Maschinen. 4 Stück wurden bereits modernisiert und wieder auf Regelspurdrehgestelle zurückgebaut, 3 Weitere sind Abgestellt in Wernigerode bzw. Nordhausen vorhanden. Neben 199 861 sind daher nur noch 199 872 und 874 Einsatzfähig, Letztere erhielten für das neue Rollbocksystem "Vevey" erneut hochklappbare Regelspurpuffer, mit denen direkt an aufgebockte Güterwagen gekuppelt werden können. Eines dieser "Pufferkamele", 199 874, ist hier am 8.6.2012 in Wernigerode-Westerntor zu sehen. Die Aufnahme entstand übrigens völlig legal während einen Fotoveranstaltung.



Deutlich beliebter sind dagegen die Neubauloks, von denen LKM Babelsberg zwischen 1954 und 1956 21 Stück fertigte. 4 Loks gingen jedoch direkt in die Sowjetunion, sodass man gemeinhin auch von 17 Maschinen spricht. Belegbar sind die 4 Russenloks auch an der Nummernlücke in den Betriebsnummern. (99 245: 134022; 99 246: 134027) Derzeit sind noch 11 Maschinen betriebsbereit, wobei bald noch eine 12. hinzukommen wird. Eine von ihnen, 99 237, steht hier am 8.6.2012 im BW Wernigerode.



Einen Tag später stampft 99 243 durch das Drängetal hinauf zum Brocken. Die beinahe durchgehende Steigung von 1:30 ist ein akkustischer Hochgenuss, für die Maschinen jedoch auch nicht unbedingt gesund. Um die enorme Steigung einmal zu verdeutlichen: Geht man von einer Zuglänge von 120 Metern aus, wäre der vordere Puffer 4 (!) Meter über dem des letzten Wagens, das ist schon gewaltig. Dieses Neigungsverhältnis ist für den effektiven Bahnbetrieb ein absolutes Grenzmaß. Selbst die Richtlinien für Modellbahnen sehen eine niedrigere Steigung vor (3 % oder 1:33).



Und noch eine Aufnahme von der Harzquerbahn, hier mit dem Frühzug un 99 236 am Thumkulenkopf. Die letzten Wagen des Zuges sind noch im 58m langen Tunnel. Ich habe einmal eine neue Sichtweise ausprobiert, das "Standartmotiv" am Tunnel war mir dann doch zu "ausgelutscht"...



Manche mögen die Neubauloks nicht sonderlich, aber den meisten Eisenbahnfreunden gefallen sie. Sie sind schließlich auch der ganze Stolz der HSB. Und elegant sind sie auch, so wie hier am 7.6.2012 mit 99 235 in Hasselfelde:



Im schönsten Abendlicht ruht sich hier 99 236 in Wernigerode aus. Sie verkehrt auf Initiative ihres Planpersonals seit kurzem wieder mit ihrer alten Nummer und Spitzziffern. Auch sonst ist die Maschine sehr gut gepflegt, selbst die Kohlenschaufel oder der Ölschieber sind blitzblank! Links im Bild steht 99 234 kalt abgestellt, im Schuppen stehen noch 99 243 und ein Gasttriebwagen des DEV. Ganz rechts ist der Schmalspurbahnsteig zu erkennen, während am linken Bildrand die Überdachung des Normalspurbahnhofs zu erkennen ist.



Einen Tag eher wurde in Gernrode die eigentliche Traditionslok unter den Neubaudampfern, 99 247, verladen. Sie steht seit 1996 hier im Lokschuppen, kaum mehr rollfähig, und wurde, nachdem sie am Jubiläumswochenende in Wernigerode ausgestellt war, in diesen Tagen nach Meiningen gebracht. Sie ist damit bald die 12. betriebsfähige Neubaulok und die 10. (und leider vorerst letzte) Rekonstruierte. Da sie ursprünglich als Traditionslok vorgesehen war, behielt sie als einzige Lok im Harz ihre alte Saugluftbremse, nachdem auch für die Mallets eine passende Lösung gefunden war. Bei der anstehenen Hauptuntersuchung kommt diese jedoch raus, aber vielleicht behält sie ja zumindest ihre alten Nummernschilder. Im Hintergrund 99 5906 mit einem von 2 1989 im RAW Perleberg auf Basis alter OO-Wagen neu aufgebauten Packwagen. Der zweite ist übrigens auf Bild 9 zu sehen.



Eher wenig beachtet werden dagegen die beiden liebevoll "Dreibeine" genannten Loks 99 6101 und 99 6102. Beide Loks wurden 1914 von Henschel in Kassel gebaut und gelangten später, nach einigen Versuchfahrten, zur NWE, wo sie als Loks 6 und 7 eingereiht wurden. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass von den ansonsten fast identischen Loks eine als Nassdampfmaschine (99 6102), die andere dagegen als Heißdampflok in Betrieb ging. Natürlich gibt es diesen Unterschied auch heute noch. Zu unterscheiden sind die Loks hauptsächlich am größeren Wasserkasten der 99 6102. Diese wurde nach Privatisierung der Schmalspurbahn an den Freundeskreis Selktetalbahn e. V. abgegeben und wurde dort wieder betriebsfähig aufgearbeitet. Sie kam vor Sonderfahrten des FKS oder der HSB zum Einsatz, gelegentlich half sie auch im Plandienst der Est. Gernrode aus. Nach Fristablauf wurde die Lok 2008 nach Meiningen überführt. Bei der Eingangsuntersuchung stellte sich heraus, dass die Maschine einen neuen Kessel benötigt, was die Kosten der HU mehr als verdoppeln würde. Die HSB übernimmt diesen Betrag, unter dem Hintergrund der sehr wenigen Einsatztage, nicht, sodass die Lok derzeit in Meiningen zerlegt ist. In absehbarer Zeit soll sie zusammengesetzt und wieder in den Harz gebracht werden, natürlich ohne HU. Da der Pflegevertrag mit dem FKS mitlerweile ausgelaufen ist, und bis jetzt kein Neuer zustande kam, ist auch von hier keine große Beteiligung zu erwarten. Vielleicht erleben wir die liebevoll "Fiffi" genannte Lok aber doch irgendwann wieder unter Dampf?
Die auch gerne als "Pfiffi" bezeichnete 99 6101 ist dagegen eine Dauerleihgabe der IG HSB e. V. und noch betriebsfähig. Als traditionelle Wernigeröder "Rollbocklok" war es keine Frage, dass sie am 9.6.2012 den Fotozug aus 6 extra für das diesjährige Jubiläum aufgearbeiteten Rollböcken sowie der obligatorischen Schutz- und Bremswagen beförderte. Im "schönsten" Gegenlicht überfährt sie hier die Westerntor-Kreuzung in Wernigerode. Bei kostenpflichtigen Fotofahrten stimmt natürlich dann auch die Ausleuchtung, allerdings ergab sich für mich noch keine passende Gelegenheit.



Ebenfalls nicht vernachlässigen möchte ich die im Jubiläumsjahr eingesetzten Gastfahrzeuge. Eine Malletlok aus der selben Serie wie 99 5906 wird nach 1999 zum zweiten Mal erwartet, zusätzlich sind die beiden Gasttriebwagen T42 des DEV und der T02 der Selfkantbahn angereist. Hier stehen sie am Abend des 9.6.2012 im Bahnhof Wernigerode; Den Wasserkran brauchen sie beide nicht...



Tags zuvor wurde im Betriebswerk Wernigerode-Westerntor mit den Gasttriebwagen sowie einigen Fahrzeugen der HSB eine Fotoparade veranstaltet. Hier wurde T42 im Fast-Abendlicht aufgestellt.



Auch diese Aufstellung ist sehenswert. In der Mitte der erwähnte Triebwagen der Selfkantbahn, rechts der T3 der NWE. Diese beschaffte 1933 insgesamt 3 Gepäck- und Schlepptriebwagen, wovon lediglich der T3 überlebte. Er wurde wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt.
Für den rationalisierten Nebenbahnverkehr auf verkehrsschwache Verbindungen beschaffte die HSB 1995 3 gebrauchte Treibwagen des Baujahres 1955. Sie wurden im RAW Halberstadt grundlegend umgebaut, den Bedrüfnissen im Harz angepasst und sogar nach der Betriebsordnung für Straßenbahnen (BOStrab) zugelassen. Die beiden baugleichen 187 011 und 013 wurden zunächst im Sauerland eingesetzt, später kamen sie zur Inselbahn Langeoog. 187 012 wurde für die Strecke Zell-Todtnau beschafft, kam dann zur WEG nach Amstetten und später ebenfalls nach Langeoog, ehe es ihn, nach der Wende, zur HSB verschlug.
Alle 3 Triebwagen sind heute Sorgenkinder im Bestand der HSB. Die Neubautriebwagen aus Wittenberge (187 015) und Halberstadt (187 016-019) reichen für den derzeitigen Planbetrieb zwar gerade so aus, jedoch wären dann keinerlei Reserven vorhanden. Aus diesem Grund will die HSB auch weiter an den 3 fast schon historischen Fahrzeugen festhalten und sie erneut modernisieren. 187 012 ist seit April wieder Einsatzfähig, der 013 wurde nach wenigen Einsatztagen im Februar 2012 erneut abgestellt. 187 011 steht dagegen seit über einem Jahr im BW Wernigerode abgestellt und befindet sich leider auch in einem dementsprechenden Zustand.
Im Bild ganz links ist 187 013 zu sehen, der, genau wie seine beiden Brüder, aufgrund seiner Form und Herkunft auch gerne als "Fichstäbchen" bezeichnet wird, Dahinter erkennt man 187 874, die für den Verschub der nicht fahrfähigen Fahrzeuge eingesetzt wurde.



Damit habe ich Euch einige der interessantesten Fahrzeuge aus dem Harzer Meterspurnetz vorgestellt, ich hoffe, meine Ausführungen haben nicht allzu sehr gelangweilt. Abschließen möchte ich meinen kleinen Bericht mit einem Größenvergleich zwischen Normal- und Schmalspurbahn in Wernigerode. Links 99 236, die ihre Wagengarnitur in die neu gebaute Wagenhalle schiebt, rechts 44 1486, die mit einem Sonderzug am 9.6.2012 nach Wernigerode kam. Ein paar Fotografen bevorzugten lieber die klassische Variante ohne Gegenlicht, die gab's bei mir auf der Fußgängerbrücke allerdings gratis dazu...



Viele Grüße,
Oli


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#2 von 101 ( gelöscht ) , 13.06.2012 20:18

Oli,

mit Worten ist dieser Beitrag garnicht zu würdigen, vielen Dank!

Gruss
Jens


101

RE: Die Größte unter den Kleinen

#3 von toy-doc , 13.06.2012 20:24

Moin Oli!
Toller Bericht!
Da muß ich auch mal wieder hin.
Das letzte Mal war ich um 1990 da, da hatte alles noch das alte DDR-Flair.
Es gab noch keine Landkarten von dem Gebiet.
Jedoch waren die neuen Zeiten schon angebrochen: in Schierke waren sämtliche (!) Straßen zugleich aufgerissen und die großen FDGB- und sonstigen Heime waren im Umbau.
Beim Bahnbetrieb lösten sich Harzkamele und Dampfloks ab.
Die Preise waren moderat, an jeder Ecke im Harz stand eine ehemalige NVA-Gulaschkanone und lud zum Essen ein.
Unvergesslich ist mir ein Besuch im Waldschwimmbad in -?- geblieben, das Wasser war so kalt (hier kann ich leider nicht den Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger zeigen, aber groß war der sowieso nicht!).
Gruß
toy-doc


Gruß
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#4 von pete , 13.06.2012 20:38

Hallo Toy,

das Waldschwimmbad ist in Elend, treffend, gell?

Gruß,
Peter


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#5 von toy-doc , 13.06.2012 20:41

Moin Peter!
Kann durchaus sein!
Da gibt's ja mehrere Orte, deren Namen auf die schlechte Situation der früheren Bewohner hinwiesen.
Sorge fällt mir da auch noch ein.
Gruß
toy-doc


Gruß
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#6 von pete , 13.06.2012 20:44

Servus Toy-Doc,

das ist schon ein Elend in Elend und im Waldschwimmbad elendig kalt

Ich bin von da aus schon einmal auf den Brocken gelaufen und ein zweites mal mit dem Radl hoch, das war dann ein echtes Elend, daher weiß ich das.

Gruß,
Peter


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#7 von Dieter Weißbach , 13.06.2012 21:09

Hallo Oli,

auch von mir vielen Dank für diesen hervorragenden Bildbeitrag mit vielen sehr schönen Aufnahmen. Auch die Hintergrundinformationen habe ich mit großem Interesse gelesen.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#8 von telefonbahner , 14.06.2012 10:53

Hallo Oli,
dein Beitrag und auch die Bilder sind wie immer Spitze.
Du solltest Bahnbuchautor werden , denn die vielen Fakten die du da hineingepackt hast hätte schon so mancher bis zur Buchgröße ausgewalzt.

Gruß Gerd aus Dresden

@ Hallo toy-doc:

Zitat von toy-doc
Das letzte Mal war ich um 1990 da, da hatte alles noch das alte DDR-Flair.
Es gab noch keine Landkarten von dem Gebiet.
Gruß
toy-doc


Wanderkarten gab's schon von dieser Gegend, nur waren da nicht alle Trampelpfade drauf verzeichnet und auf den Karten aus den 80gern fehlten auch gleich mal ein paar Angaben.

Gruß Gerd


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#9 von toy-doc , 14.06.2012 14:12

Moin Gerd!
Da muß ich Dir leider widersprechen!
Ich habe nirgendwo -weder im Westen noch im Osten- Karten bekommen.
Die vorhandenen hörten wenige km nach der Ex-Grenze auf und speziell für den Brocken gab es erst recht nichts, weil der bis kurz vorher Sperrgebiet gewesen war.
Wie haben ihn aber trotzdem gefunden.
Gruß
toy-doc


Gruß
toy-doc


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#10 von sumsi , 14.06.2012 15:27

Danke ein super toller Beitrag von Dir und deine Bilder einfach super

Lg Thomas


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#11 von telefonbahner , 14.06.2012 16:34

Moin toy-doc,
hier ist aber etwas drauf vom Brockengebiet...





Im Frühjahr 90 waren wir in Altenau und da gab's im Fremdenverkehrsamt eine kostenlose Übersichtskarte vom gesamten Harz,
aber wo die abgeblieben ist ? keine Ahnung !

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#12 von Knolps , 14.06.2012 16:53

Hallo,

es freut mich, wenn Euch der Beitrag gefallen hat, schließlich hat er ja auch einige Stündchen Arbeit gekostet. Bis zum Fachbuch werde ich es trotzdem nicht ausweiten, aber vielleicht mache ich mir irgendwann einmal einen kleinen Bildband zur HSB.

Die alte Wanderkarte Nr. 6 von Gerd ist natürlich auch der Knaller, aber auch heute gibt es hier bei uns gar nichts zu diesem Gebiet. Aber für uns Eisenbahnfreunde ist doch sowieso nur der Bahnparallelweg (heißt wirklich so...) von Interesse

Viele Grüße an alle Harz-Freunde,
Oli


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#13 von esrode , 14.06.2012 18:07

Hallo Oli,

vielen Dank für Deinen umfangreichen Beitrag, besonders zu Deiner Beschreibung der großen Steigung ...

"Einen Tag später stampft 99 243 durch das Drängetal hinauf zum Brocken. Die beinahe durchgehende Steigung von 1:30 ist ein akkustischer Hochgenuss, für die Maschinen jedoch auch nicht unbedingt gesund. Um die enorme Steigung einmal zu verdeutlichen: Geht man von einer Zuglänge von 120 Metern aus, wäre der vordere Puffer 4 (!) Meter über dem des letzten Wagens, das ist schon gewaltig. Dieses Neigungsverhältnis ist für den effektiven Bahnbetrieb ein absolutes Grenzmaß."

... das muß die Stelle gwesen sein, wo wir 1954 auf unserer Klassenfahrt fast zwei Stunden festgesessen haben. Es war neblig und die Schienen glitschig. Immer wieder blieb die Zuglok hängen, fuhr dann etwas zurück, sammelte Dampf und nahm einen neuen Anlauf.
Als wir dann endlich auf dem Brocken waren, hatten wir eine herrliche Aussicht, so ein bis zwei Meter.
Da war es nicht weiter schlimm, daß bald die Rückfahrt angetreten wurde.

Viele Grüße
Eberhard


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#14 von toy-doc , 14.06.2012 18:14

Moin Gerd!
Da hast Du aber Glück gehabt.
Wir haben nachgefragt und laut Auskunft gab's nichts an Kartenmaterial. Vielleicht schon vergriffen?
Gruß
toy-doc


Gruß
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#15 von Pikologe , 14.06.2012 18:45

Hallo Knolps,

ich habe auch mal ein wenig in den Urlaubsbildern von vor 3 Jahren gekramt. Während ich mit der Praktika knipste, legt meine Frau mit der Diggi los. Sie war restlos begeistert von der großen Zahl Dampfloks, die wir beim Einstand in Drei Annen zwischen 11.30 und 13.00 Uhr aufs Korn nahmen. Dann gab leckeren Erbseneintopf aus der Kanone.
Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich ein wenig nachlege:
99 5901 und 5902 mit dem Tradizug zum Brocken:

99 237 mit Planzug hinterher, sie wird in Schierke den Tradizug überholen:


In Drei Annen ist immer was los. An diesem Tag war dann auch der Dixizug unterwegs.
Lokwechsel:

Dann besuchten wir die Altstadt von Wernigerode, um anschließend den Lokschuppen unsicher zu machen... Ehemann im Einsatz:

Dann kam auch der Tradizug zurück und die Mallets und andere Loks wurden abgerüstet.



Am nächsten Tag stand das Selketal auf dem Programm. Doch leider machte die 99 5906 schlapp, so daß die "Ballerina" und ein VT "Fischstäbchen" das ganze Programm abwickelten... Das zeig ich Euch ein anderes Mal.

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RE: Die Größte unter den Kleinen

#16 von Dieter Weißbach , 14.06.2012 18:54

Hallo allerseits,

das mit den fehlenden Karten zum Brockengebiet habe ich kurz nach der Wende anders erlebt.

Es gab recht bald eine historische Reprint-Karte vom Transpress-Verlag, außerdem eine Karte von einem Wanderverein. Vielleicht gab es diese Karten nicht überall und vielleicht waren sie vor Ort öfter aufgrund des starken Andrangs ausverkauft, aber wir hatten kein Problem, Karten in Berlin bei den einschlägigen Spezialgeschäften (Schropp u.a.) zu beschaffen.


Viele Grüße aus Berlin, Dieter


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#17 von telefonbahner , 14.06.2012 19:03

Oli hat mich auf einen Gedanken gebracht...
..irgendwo in den Urlaubsfotomappen müssen noch ein paar SGW (Schwarz-grau-weiß) Bilder von 1984 von der Selketalbahn rumliegen. Da muß ich mal auf die Suche gehen und dann meinen Scanner aktivieren (). Ob der überhaupt noch geht ????????

Gruß Gerd aus Dresden

@ Oli, wenn du die Streckenführung auf der alten Wanderkarte brauchst muss ich die irgenwie auch noch digitalisieren..
Ich hab da so einige alte Karten z.B. auch eine von der Insel Rügen mit dem vollständigem Schmalspurnetz noch ohne den
Rügendamm als Festlandverbindung...
Gruß Gerd


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#18 von Pikologe , 14.06.2012 19:09

Irgendwo gibt es auch einen Link, wo die alten Meßtischblätter online sind. Ich muß mal suchen...


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#19 von Schwelleheinz , 14.06.2012 19:39

Hallo Leute,

hier noch ein paar Schnappschüsse aus dem Harz aus 1993.












Grüße vom Hochrhein,

Hans-Dieter


Grüße vom Hochrhein,

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HO Betriebsdiorama Bahnhof Säckingen um 1960 in Wechselstrom


 
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#20 von Knolps , 14.06.2012 20:05

Hallo,

@Pikologe: Danke für Deine Bilder, da sind ja einige interessante Aufnahmen dabei. Schon wieder historisch sind die 99 232 und 99 237 mit ihrer (hässlichen!) flachen Rauchkammertür, die derzeit nur noch an 99 240 zu finden ist. Und auch 99 236 behält hoffentlich noch lange ihre alte Nummer. Was ich auch interessant finde, ist der erste Wagen im Traditionszug, der 900-461 der IG HSB, der durch den Verein Brücke e. V. wieder aufgebaut wurde. War es ein regulärer HSB-Tradizug?
Am 9.6.2012 stand besagter Wagen in einer kleinen Fahrzeugausstellung in Wd-Westerntor.



Normalerweise hat die HSB doch genügend eigene historische Wagen. Der 5-Wagen Zug (davon ein kombinierter Personen-/Packwagen) bietet schon reichlich Sitzplätze, und dann gibt es ja noch die 3 Behelfs-Oldies (wieder ein Wagen mit Gepäckabteil), die nach der Rekonstruktion 1978 nicht wie die meisten anderen Wagen in den 1980er Jahren modernisiert wurden, sondern ihre alten Dächer, Drehgestelle und Bühnen behielten. Sie waren meist als kompletter Zugverband im Selketal eingesetzt, liefen aber auch wegen ihren geschlitzten Puffer als Endwagen in den Zügen der Harzquerbahn. In diese Puffer kann man bei Bedarf die Kuppelstangen der Rollwagen einhängen. Nach Ende des Rollwagenbetriebs 1999 war diese Einrichtung nutzlos, und so findet man sie heute hauptsächlich an den Lokomotiven.
Die drei Rekowagen bildeten ab 1995 als "Behelfs-Oldtimer" (wegen der angesprochenen Rekonstruktion) den Traditionszug 2. Leider wird er, genau wie 99 5902, nur noch selten eingesetzt; der Bedarf regelt eben die Einsätze...
Mitlerweile haben die drei Rekowagen auch wieder alte Holzfensterrahmen, sodass sie nur noch an der vereinheitlichten Fensteranordnung als Solche auszumachen sind. Somit ist der KBD 902-201, der nach wie vor in den planmäßigen Brockenzügen mitläuft, der letzte "echte" Rekowagen im Harz:



@Gerd: S/W Fotos von der Selketalbahn wären natürlich wunderbar. Vielleicht ist ja irgendwo meine heimliche Lieblingslok, 99 5904, zu sehen, aber auch sonst konnte man diese Bahn gut mit der Pressnitztalbahn Wolkenstein-Jöhstadt vergleichen.

Die Streckenführung auf der Wanderkarte dürfte doch prinzipiell die Gleiche sein, oder habe ich da etwas verpasst? Was mich allerdings interessieren würde, ist der ehemalige Grenzverlauf zwischen Schierke und Benneckenstein. Dazu habe ich nämlich rein garnichts gefunden. Prinzipiell würde dazu aber auch einfach ein Abfotografieren reichen.

@Hans-Dieter: Vielen Dank auch für Deine Eindrücke. Besonders interessant ist die fehlende Darstellung der Brockenbahn auf Bild 2. Könntest Du evtl. noch nähere Angaben zum Triebwagen (Steuerwagen?) auf Bild 6 oder zu dem in Bild 5 rechts sichtbaren Bauerks machen. Letzteres wurde mit den Jahren leider auch abgetragen, aber wozu diente es einmal?

Viele Grüße,
Oli


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RE: Die Größte unter den Kleinen

#21 von Schwelleheinz , 14.06.2012 20:22

Hallo Oli,
Bild 5 müßte Bw Wernigerode (Westerntor?) sein. Bild 6 könnte in Nordhausen gewesen sein, da ich bei einem längeren Zugaufenthalt im BW Gelände Fotos gemacht habe, bin mir aber nicht mehr ganz sicher (Alzheimer?)









Grüße,
Hans-Dieter


Grüße vom Hochrhein,

Hans-Dieter

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RE: Die Größte unter den Kleinen

#22 von Gelöschtes Mitglied , 14.06.2012 23:46

Zitat von toy-doc
Moin Oli!
Toller Bericht!
Da muß ich auch mal wieder hin.
Das letzte Mal war ich um 1990 da, da hatte alles noch das alte DDR-Flair.
Es gab noch keine Landkarten von dem Gebiet.
Jedoch waren die neuen Zeiten schon angebrochen: in Schierke waren sämtliche (!) Straßen zugleich aufgerissen und die großen FDGB- und sonstigen Heime waren im Umbau.
Beim Bahnbetrieb lösten sich Harzkamele und Dampfloks ab.
Die Preise waren moderat, an jeder Ecke im Harz stand eine ehemalige NVA-Gulaschkanone und lud zum Essen ein.
Unvergesslich ist mir ein Besuch im Waldschwimmbad in -?- geblieben, das Wasser war so kalt (hier kann ich leider nicht den Abstand zwischen Daumen und Zeigefinger zeigen, aber groß war der sowieso nicht!).
Gruß
toy-doc



Seit 1990 nicht mehr im Harz???? Na da wirst du dich aber wundern.



RE: Die Größte unter den Kleinen

#23 von Pikologe , 15.06.2012 16:56

Hier beobachten wir die "Ballerina" (99 6001) beim Umsetzen in Hasselfelde.

Sie gilt als die gelungenste Dampflok auf Meterspur. Hersteller war 1939 die Firma Krupp. Es waren viele Maschinen geplant, die aufgrund des Krieges nicht mehr zur Ausführung kamen. 1952 lieferte Jung eine kleine Serie ähnlicher Maschinen an die Thessalische Schmalspurbahn Volos-Kalambaka/Larissa, wovon eine Maschine von griechischen Eisenbahnfreunden derzeit betriebsfähig aufarbeitet wird.
Die "Ballerina" gehört neben den Mallets mit zu meinen Lieblingsloks. Wir hatten eine schöne Fahrt von Gernrode nach Alexisbad, dann stiegen wir in einen Neubautriebwagen nach Harzgerode um. Dort schauten wir uns die Altstadt mit der bekannten Kirche incl. Gruft mit den Mumien an. Dann ging es wieder runter nach Alexisbad zur MIttagspause. Dann kam die "Ballerina" und machte mit uns eine gediegene Bummelfahrt nach Hasselfelde und zurück. Von Alexisbad nach Gernrode gings dann mit dem Fischstäbchen, denn dort warteten Forellen... Auf jeden Fall war es ein richtig schöner Tag. Der Heizer verstand sein Handwerk vom Feinsten. Er feuerte fast qualmfrei, da kann jeder davon lernen.

Hier wird in Alexisbad raniert

Abend in Alexisbad. Ballerina will nach Harzgerode, das Fischstäbchen mit uns nach Gernrode und der Neubau nach Nordhausen


Soweit mal bis hierher. Am folgenden Tag besuchten wir den Hexentanzplatz und das Bodetal.
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RE: Die Größte unter den Kleinen

#24 von Timothy ( gelöscht ) , 15.06.2012 18:54

Hallo Oli,

vielen, vielen Dank für den klasse Beitrag: tolle Bilder und eine ganze Menge informativer Text.

Ich war mit meinen Eltern zwei Mal in Schierke im Winterurlaub. Muss damals ganz kurz nach der Wende gewesen sein. Wir waren natürlich auch auf dem Brocken; aber immer zu Fuss (die Bahn war meinen Eltern zu teuer). Dein Beitrag weckt schöne Erinnerungen und erzeugt den Wunsch, doch mal wieder nach Schierke zu fahren.

Viele Grüße

Tim


Timothy

RE: Die Größte unter den Kleinen

#25 von Knolps , 15.06.2012 23:00

Hallo Hans-Dieter,

danke für die historischen Aufnahmen. Der Triebwagen in Nordhausen könnte stimmen, mal sehen, ob ich dazu noch etwas finde. Dass das angesprochene Gebäude in Wernigerode stand, ist natürlich klar, das war neben der Zufahrt zur Drehscheibe, von der Kohle kommend.
Vielleicht weiß Jemand, wozu das Häuschen früher gebraucht wurde, und wann es abgetragen wurde?

@Tim:Zu Fuß auf den Brocken zu steigen, tut sicher auch mal gut. Außerdem bieten sich dabei natürlich auch einige interessante Fotomotive.
Weißt Du zufällig, wie viel eine Fahrt zum Brocken damals gekostet hätte?

Viele Grüße,
Oli


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