Der Rheingoldzug von 1962 – eine Nachkriegsneuauflage der Legende von 1928 ist selbst auch schon wieder eine Legende.
Es war der 27. Mai 1962 und auch wie heute ein Pfingstsonntag, als die DB, damals das Kürzel für Deutsche Bundesbahn, den wohl luxuriösesten Zug der Nachkriegszeit in Betrieb nahm bzw. der Öffentlichkeit präsentierte.
1960 veranlasste die Leitung der Deutschen Bundesbahn die Entwicklung eines neuen Wagenparks für den traditionsreichen 'Rheingold'. In Anlehnung an den Vorkriegszug sollten diese Wagen alle anderen Fahrzeuge der Deutschen Bundesbahn an Komfort übertreffen. Entsprechen den anderen Neubau-Reisezugwagen sollte die Länge der Wagen 26,4 betragen. Der neue 'Rheingold'-Zug sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen.
Wie schon der Vorkriegs-'Rheingold' erhielt auch der Zug eine besondere Farbgebung: der Fensterbereich war cremefarben, der untere Teil des Wagenkastens trug einen blauen Anstrich. Das Dach wurde hell-silberfarben, die Schürze grau lackiert. Auf den Aussichtwagen war unterhalb der Glaskuppel der Name 'Rheingold' angebracht. Mit dem Sommerfahrplan 1962 kam der neue 'Rheingold' zum Einsatz. Im Folgejahr 1963 wurde auch der 'Rheinpfeil' mit dem neuen Wagenmaterial ausgestattet, dies bedingte die Anschaffung weiterer 12 Abteilwagen, 6 Großraumwagen, 3 Speisewagen sowie 2 Aussichtswagen.
1965 wurden 'Rheingold' und 'Rheinpfeil' in das TEE-Netz integriert, dementsprechend erhielten die Zuggarnituren die creme/rote TEE-Lackierung.
An die creme/rote TEE-Lackierung können sich sicherlich noch die Älteren von Euch erinnern. Die Intercity-Wagen der ersten Klasse fuhren in dieser Farbgebung bis in die 1990er Jahre, die der zweiten Klasse eines Intercity waren dagegen in den Farben blau/creme gehalten.
Die Produkte F-Zug (Fernschnellzug bzw. FD-Zug) und TEE (Trans-Europ-Express) gibt es heutzutage nicht mehr. Bei der DB (Deutsche Bahn AG) kennen wir im Fernverkehr nur die ICE (InterCityExpress), IC (InterCity) und EC (IC-Zug im grenzüberschreitenden Verkehr).
TEE-Züge vom Rheingold wurden von diversen Vereinen für historisches Eisenbahnmaterial liebevoll restauriert in sind in den Farben von 1928, 1962 und 1965 im Einsatz.